Die Regierung im messianischen Reich

Das messianische Reich wird als absolute Monarchie regiert. Unterhalb des Monarchen gibt es noch mehrere Ebenen der Macht und Autorität. Der absolute Herrscher wird Jesus Christus selbst sein. Die von ihm delegierte Regierungsgewalt gliedert sich in zwei Linien: die jüdische und die heidnische Herrscherlinie. Jede von ihnen weist die genannten Ebenen der Regierungsgewalt auf. Man kann es folgendermaßen darstellen:

 

DER KÖNIG - DER HERR JESUS CHRISTUS

 

Das Alte wie auch das Neue Testament lehren eindeutig, daß Christus einmal auf dem Thron Davids sitzen und über Israel und ein Reich herrschen soll, das auch alle Heiden umfassen wird. Hier wollen wir nur solche Stellen betrachten, die den Bund mit David berühren bzw. etwas über die Herrschaft Christi über ein Königreich im wörtlichen Sinne aussagen.

 

Die Errichtung des Thrones

 

Daß es zum Plan Gottes gehört, seinen Sohn in Jerusalem als König einzusetzen, ist deutlich erkennbar in Psalm 2,6-8. Obwohl der Thron Christi in Jerusalem errichtet wird, erstreckt sich Christi Herrschaftsgebiet nicht nur bis an die Grenzen Israels, sondern vielmehr auf die ganze Welt, so daß dann alle Nationen der Heiden unter sein Zepter kommen. Die Regentschaft Jesu vom wiedererrichteten Thron Davids aus ist das Thema von Jesaja 9,5-6. Ein Kind wird in die jüdische Umwelt hineingeboren - ein Sohn des Hauses David, auf dessen Schultern die Regierungsgewalt gelegt ist. Doch diesem Kind werden Namen gegeben, die nur auf Gott selbst zutreffen können. Die Unvergänglichkeit der Dynastie, des Thrones und des Reiches Davids ist also gesichert, weil sie auf dem Gott-Menschen beruht. Nach seiner menschlichen Natur ist er ein Nachkomme Davids, aufgrund seiner Gottheit lebt er ewig; also hat auch sein Thron in Ewigkeit Bestand. Ausgehend von dieser Grundlage beschreibt Jesaja die Errichtung der Herrschaft Christi. Die eingesetzte Regierung wird an Autorität zunehmen. Die Herrschaft wird sich für immer durch Recht und Gerechtigkeit auszeichnen. Gottes brennender Eifer, nicht eher zu ruhen, bis dieses Ziel verwirklicht ist, garantiert dafür, daß dieses Reich ganz bestimmt errichtet werden wird.

 

Zu diesen Aussagen siehe Jesaja 16,5. Als wolle er seine frühere Aussage wiederholen, erklärt Jesaja noch einmal, auf der Grundlage der Gnade und Treue Gottes solle ein Thron errichtet werden. Auf dem Thron wird ein Mitglied des Hauses David sitzen, das sich durch Herrschaft in Wahrheit auszeichnen wird. Er wird König und Richter sein und für Gerechtigkeit sorgen – Gerechtigkeit, die ihren Ursprung in der Gerechtigkeit dieses Königs selbst haben wird. Ähnliche Prophezeiungen finden wir zweimal im Buch Jeremia. Die erste steht in Jeremia 23,5-6. Wieder wird bestätigt, daß ein Nachkomme Davids auf dem Davidsthron sitzen wird. Er heißt „der Herr, unsere Gerechtigkeit" – dieser Eine auf dem Thron Davids ist kein anderer als der Gott-Mensch. Und deshalb wird seine Herrschaft durch Weisheit, Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit gekennzeichnet sein. Nur in ihm besteht Israels Sicherheit.

 

Die zweite Stelle: Jeremia 33,14-17. Nachdem er zu Beginn die Absicht Gottes bekräftigt hat, seinen Bund mit David zu erfüllen, stellt Jeremia noch einmal die wichtigsten Aussagen von 23,5-6 zusammen. Das Haus David soll nie ausgelöscht werden können. In den übrigen Versen von Jeremia 33 versichert Gott, er werde den Davidsbund in allen Einzelheiten erfüllen. Der Thron Christi wird zwar in Jerusalem errichtet, Jesu Herrschaft wird sich aber über die ganze Erde erstrecken, wie Sacharja 14,9 bestätigt. Sacharja weist darauf hin, daß der Messias zu jener Zeit einziger Herrscher üher die ganze Erde sein wird. Die ganze Menschheit wird ihn als den einzigen Gott anerkennen. Die Wiederaufrichtung des Thrones Davids und die Herrschaft Christi über das Reich Israel werden nicht nur im Alten Testament gelehrt.

Lies Lukas 1,30-33. Nachdem der Engel Maria angekündigt hat, daß sie - obwohl sie noch Jungfrau ist - einen Sohn gebären wird, erklärt er ihr die künftige Machtstellung dieses Sohnes. Wie schon Jesaja und Jeremia prophezeiten, soll der Sohn in die jüdische Umwelt hineingeboren werden und als göttlicher Menschensohn auf dem Thron Davids sitzen. Was seine Gottheit betrifft, ist er Gottes Sohn, im Hinblick auf seine menschliche Herkunft aber ist er ein Nachkomme Davids. Durch einen Erlaß Gottes selbst soll er den Thron Davids besteigen. Er soll über Israel regieren, und seine Herrschaft soll kein Ende haben. Die Ankündigung Gabriels, daß Jesus als König vom Thron Davids aus regieren wird, findet ihre Wurzeln eindeutig in den Weissagungen des Alten Testaments.

 

Die Herrschaft des Königs

 

Eine Anzahl von Bibelstellen zeigt die besonderen Merkmale der Herrschaft Christi auf. Ein Hauptkennzeichen der künftigen absoluten Herrschaft besteht darin, daß Christus mit einem eisernen Stab regieren wird. So heißt es in Offenbarung 12,5. Dies wird durch Offenbarung 19,15 bestätigt. Jesus Christus muß zu dieser Zeit mit einem eisernen Stab regieren, weil es immer noch politische Machtgebilde geben wird und die Menschen immer noch ihre sündige Natur besitzen. Wir haben im vorigen Kapitel schon darauf hingewiesen, daß nach der ersten Generation im Tausendjährigen Reich auch wieder ungläubige Menschen leben werden. Die natürlichen Auswirkungen ihrer sündigen Natur müssen im Zaum gehalten werden. Das Reich wird keine Demokratie, sondern eine absolute Monarchie sein. Jesus wird streng regieren und von allen Menschen Gehorsam gegenüber den gerechten Gesetzen, die von Jerusalem aus erlassen werden, verlangen. Am Beginn der Herrschaft Christi wird der feierliche Einzug des Königs in das Jerusalem des Tausendjährigen Reiches stehen, wie ihn Psalm 24,7-10 beschreibt.

 

In Psalm 72, 1-19 wird seine Herrschaft noch ausführlicher dargelegt. Der gesamte Psalm beschreibt die Herrschaft dieses gerechten Königs. Sie wird außer durch Gerechtigkeit durch Heiligkeit und Rechtschaffenheit bestimmt sein. Die Unschuldigen werden ihr Recht bekommen, die Schuldigen jedoch verurteilt werden. Sein Herrschaftsbereich wird sich über die ganze Erde ausdehnen und andererseits von einem Meer zum anderen reichen, womit das westliche (das Mittelmeer) und das östliche (das Tote Meer) die Grenzen Israels im Tausendjährigen Reich angeben. Als weitere Grenze Israels wird der Strom genannt, das heißt der Euphrat, nach der Weissagung die nördliche Begrenzung des wiederhergestellten jüdischen Staates. Nun erwartet man, daß der „Bach Ägyptens" als jüdische Grenze bezeichnet wird. Aber statt dessen schreibt der Psalmist : ,,...bis an die Enden der Erde." Er will ausdrücken, daß der Thron des Herrschers zwar in Israel stehen wird, wie an der Erwähnung der westlichen, östlichen und nördlichen Begrenzung erkennbar ist, Jesu Herrschaft jedoch nicht allein auf Israel beschränkt sein wird.

 

Seine Freunde und Feinde werden ihm in gleicher Weise huldigen; alle Könige unter den Völkern werden sich seinem Herrschaftsanspruch und seiner Autorität unterwerfen. Weil er mit eisernem Stab und in Gerechtigkeit, Heiligkeit und Rechtschaffenheit regieren wird, werden alle Übeltaten gestraft und die Gerechten erhöht werden. Unter Jesu Herrschaft wird das Land reiche Frucht tragen. Alle werden in diesem König gesegnet sein und ihm Segen wünschen, weil er der ewige Gott-Mensch ist (Vers 17-19). Jesaja 11,1-5 beschreibt noch einen weiteren Wesenszug seiner Herrschaft. Jesaja beginnt mit dem Zeugnis von der Herkunft dieses Königs; er stammt aus dem Haus David. Er ist mit der Fülle des Heiligen Geistes ausgestattet, die sich in der siebenfachen Manifestation des Geistes Gottes offenbart. Die Begabung mit der Fülle des Heiligen Geistes wirkt sich in der genannten Weise aus. Schließlich werden Gerechtigkeit und Wahrheit als Kennzeichen des Königs angegeben. Der Herr Jesus Christus wird sowohl König Israels als auch König der ganzen Welt sein. Unter seiner absoluten Macht und Herrschaft werden zwei Regierungen gebildet - eine für die Heiden und eine für die Juden.

 

Die Regierung über die Heiden

Die Gemeinde und die Heiligen aus der großen Trübsal

 

Daß die Gemeinde im Tausendjährigen Reich an der Herrschaft Christi teilhaben wird, lesen wir in Offenbarung 20,4-6. In Vers 4 beschreibt Johannes die Heiligen, die zusammen mit Christus regieren sollen. Als erste Gruppe gehören dazu diejenigen, denen „das Gericht übergeben" worden ist, also die Heiligen der Gemeinde, die kurz vor der großen Trübsal entrückt wurden. Bei dem Gericht handelt es sich um das Gericht vor dem Richterstuhl Christi. Dort werden die Werke der Glaubenden beurteilt. Der Ausgang des Gerichts wird darüber entscheiden, welchen Platz jeder einzelne Heilige der Gemeinde im Tausendjährigen Reich einnehmen wird.

Eine zweite Gruppe bilden diejenigen, die „enthauptet worden waren um des Zeugnisses Jesu willen". Es sind die Glaubenden, die in der ersten Hälfte der Trübsal den Zeugentod sterben werden; von ihnen ist beim fünften Siegel die Rede (Offenbarung 6,9-11). Eine dritte Gruppe besteht aus solchen, die den Antichrist oder sein Bild nicht anbeteten und nicht das Zeichen 666 auf ihre Stirn oder rechte Hand empfingen. Weil es sich dabei um Geschehnisse aus der Mitte der großen Trübsal handelt, ist die dritte Gruppe von Heiligen eher der zweiten Hälfte der Trübsal zuzuordnen.

 

Also werden sowohl die Heiligen der Gemeinde als auch diejenigen aus der großen Trübsal zusammen mit Christus tausend Jahre regieren. (Die Heiligen des Alten Testaments haben eine andere Bestimmung; wir sprechen darüber im folgenden Kapitel.) - Mit den Ereignissen von Vers 4 ist die erste Auferstehung abgeschlossen. Bei dieser Auferstehung werden alle Gerechten auferweckt; sie muß von der zweiten Auferstehung unterschieden werden, die sich tausend Jahre später ereignet. Christus wurde drei Tage nach seinem Tode auferweckt und ist damit der Erstling der ersten Auferstehung (1. Korinther 15,23). Die Heiligen der Gemeinde werden bei der Entrückung vor der Trübsal auferstehen (1. Thessalonicher 4,16). Schließlich werden die Heiligen des Alten Bundes (Jesaja 26,19; Daniel 12,2) und die Heiligen aus der großen Trübsal (Offenbarung 20,4) in den fünfundsiebzig Tagen zwischen der Trübsal und dem Beginn des Tausendjährigen Reiches auferweckt werden. Wir haben schon darauf hingewiesen, daß während der folgenden tausend Jahre nur Ungläubige sterben werden. Eine Auferweckung der Heiligen aus dieser Zeit wird also nicht notwendig sein. Erst am Ende des Friedensreiches wird die zweite Auferstehung erfolgen.

 

Die Gemeinde und die Heiligen aus der großen Trübsal werden zusammen mit Christus die Nationen der Heiden regieren. Sie werden mit der Autorität des Königs versehen sein und für die Ausführung seiner Befehle sorgen.

 

Könige

 

Wie in Psalm 72 erwähnt, werden die verschiedenen Nationen der Heiden auch eigene Könige haben. Diese Könige werden natürliche menschliche Körper besitzen, während die über sie herrschenden Heiligen ihre geistlichen Auferstehungsleiber haben werden. Die einzelnen Könige sind also in ihren Nationen die obersten Herrscher, stehen aber ihrerseits unter den Heiligen der Gemeinde und der großen Trübsal.

 

Die Regierung über die Juden

David, der König und Prinz

 

Die Alleinherrschaft des Messias wird sowohl Israel als auch die Heidenvölker umfassen. Aber unter Christus herrscht der auferweckte David über Israel. David ist König, weil er über Israel regiert, und gleichzeitig Prinz, weil er unter der Autorität Christi steht. Wie die Heidenvölker bekommt also auch Israel einen König. Der Unterschied liegt darin, daß die heidnischen Könige natürliche Körper haben werden, David aber schon seinen Auferstehungsleib. In mehreren Belegstellen wird David König über Israel und Prinz unter dem Messiaskönig genannt. Dazu gehört zum Beispiel Jeremia 30,9. Israel wird in Zukunft nicht nur Jahwe, seinem Herrn und Gott, sondern auch seinem König David dienen. Eine weitere Stelle ist Hesekiel 34,23-24. Israel soll nicht in Gestalt zweier Königreiche mit jeweils eigenem König wiederhergestellt werden, sondern als vereinte Nation unter einem Haupt, nämlich unter dem auferstandenen König David, der hier als Fürst dargestellt wird.

 

Hesekiel 37,24-25: Hier bestätigt Hesekiel, daß David König über Israel, Fürst und Hirte sein wird. Unter seiner Anleitung wird Israel die gerechten Gebote Gottes halten können. Auch das Land wird Gott dem Volk zurückgeben. Eine letzte Stelle, die diesen Aspekt der Herrschaft im Tausendjährigen Reich hervorhebt, ist Hosea 3,5. Wie schon Jeremia und Hesekiel stellt auch Hosea eindeutig fest, daß Israel bei der künftigen Wiederherstellung nicht nur Jahwe, seinem Gott, sondern auch David, seinem König, dienen wird. Alle diese Stellen werden oft so ausgelegt, als sprächen sie in Wahrheit von Christus, Davids großem Nachkommen. Jedoch weist im Text nichts darauf hin, daß „David" hier symbolisch verstanden werden muß. Wenn wir bei der wörtlichen Auslegung bleiben wollen, ist es das beste, den Text so zu lesen, wie er dasteht. Also handelt es sich hier wirklich um David, der nach seiner Auferweckung durch Gott als König über Israel und zugleich als Fürst unter dem König der Welt, Christus, herrscht. Nur in diesem Sinn kann David König und Fürst zugleich sein - König als Herrscher über Israel, Fürst als Herrscher unter dem Messias.

 

Die zwölf Apostel über den zwölf Stämmen

 

Bei zwei Gelegenheiten versprach Jesus den Aposteln, sie würden im Reich Gottes Macht über die zwölf Stämme Israels ausüben. Die erste Stelle finden wir in Matthäus 19,28. Der Zeitpunkt, von dem Jesus hier spricht, ist die Wiederherstellung oder Erneuerung der Erde, wenn Christus in seiner Herrlichkeit auf dem wiedererrichteten Davidsthron sitzen wird. Dann werden auch zwölf andere Throne aufgestellt werden, einer für jeden Stamm Israels; die Apostel werden darauf Platz nehmen. Die zweite Stelle ist Lukas 22,28-30. Jesus weitet also die Herrschaft im Tausendjährigen Reich auf die zwölf Apostel aus. Der Unterschied besteht darin, daß sich der Herrschaftsbereich Christi auf die ganze Welt erstreckt und Davids Herrschaft über ganz Israel, die Rechtsprechung über einzelne Stämme aber den Aposteln zugewiesen wird. Zugleich mit dieser Verfügung verleiht Jesus den Zwölfen zwei besondere Vorrechte. Erstens werden sie für immer bei Christus sein und während der gesamten Zeit des Tausendjährigen Reiches mit ihm an seinem Tisch essen und trinken. Zweitens sollen sie ihre eigenen Throne bekommen, von denen aus sie über die Stämme Israels regieren werden. Leider finden wir keinen Hinweis, welcher Apostel über welchen Stamm herrschen soll. So wird diese Frage erst bei der Erfüllung der Ankündigung im zukünftigen Reich ihre Antwort finden.

 

Fürsten

 

Zu den bereits erwähnten Ebenen der Herrschaft kommt noch eine weitere. Sie besteht aus Menschen, die einfach als Fürsten bezeichnet werden. Eine Belegstelle ist Jesaja 32,1. Der König, der in Gerechtigkeit herrscht, wird der Herr Jesus Christus sein. Gleichzeitig werden Fürsten erwähnt, die auch eine Herrscherstellung innehaben und ihrem Wesen nach gerecht sind. Eine weitere Stelle ist Hesekiel 45,8. Hier sollten wir nur beachten, daß wieder einmal Fürsten erwähnt werden, die im Tausendjährigen Reich eine Machtposition einnehmen. Anders als die meisten Fürsten früherer Zeiten sollen sie das Volk aber nicht unterdrücken. Zu ihrem Herrscherauftrag gehört, daß sie das Land Israel in seine zwölf Stammesgebiete aufteilen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird auch der auferweckte Serubbabel unter diesen Fürsten sein. Er wird in Haggai 2,20-23 erwähnt. Gott will Himmel und Erde erschüttern (Vers 21 ) und die eingedrungenen

Armeen vernichten (Vers 22). Für diese Zeit wird Serubbabel eine besondere Ehrenstellung verheißen (Vers 23). Er soll Gott so nahe sein wie ein Siegelring einem König und wird offensichtlich zu den schon erwähnten Fürsten zählen. Serubbabel gehört dem Geschlecht Davids an.

 

Richter und Ratsherren

 

Eine weitere Gruppe von Fürsten bilden im Tausendjährigen Reich die Richter und Ratsherren, die in Jesaja 1,26 erwähnt werden. Diese Ebene der Regierungsgewalt bezieht sich insbesondere auf die Stadt Jerusalem. Die Richter und Ratsherren werden für die Durchsetzung des Rechts im richterlichen Bereich verantwortlich sein. Falsche Rechtsprechung wird es dann nicht mehr geben.

 

Israel als Haupt über die Heiden

 

Das letzte Glied in dieser Kette von Ebenen der Machtausübung besteht darin, daß Israel das Haupt über alle Heiden werden soll. Hierzu soll im nächsten Kapitel mehr gesagt werden, aber wir müssen schon an dieser Stelle darauf hinweisen. Israels Stellung als Haupt über die Heiden gehörte schon zu Gottes Verheißungen an Israel im 5. Buch Mose. Eine solche Stelle ist 5. Mose 15,6. Die Führerschaft Israels über die Heiden sollte ein Teil der Belohnung sein, die Gott in 5. Mose 28,1 seinem Volk für dessen Gehorsam versprach. Gehorsam und Führerschaft sollen das Wiedererstehen Israels als Nation begleiten. Diese Verheißung wird in 5. Mose 28, 13 wiederholt.Neben diesen Aussagen im Gesetz Moses beschrieben auch die Propheten die künftige Stellung Israels als Haupt über die Heiden. Eine solche Stelle ist Jesaja 14,1-2. Nicht nur werden die Heiden die Juden in deren Land zurückbringen - Israel wird die Völker sogar in Besitz nehmen, so daß sie Knechte Israels werden. Ähnliche Stellen finden wir in Jesaja 49,22-23 und 61,6-7.

 

Die Ebenen der Machtausübung bezüglich der Juden erstrecken sich also von Jesus über David zu den zwölf Aposteln, den Fürsten, den Richtern und Ratsherren über ganz Israel, das wiederum zum Haupt über die Heiden wird.

 

Br. Arnold