I Einleitung


1. Prolog


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 1,1 Buch des Geschlechts Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.


Mk 1,1 Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes;


Lu 1,1-4 Dieweil ja viele es unternommen haben, eine Erzählung von den Dingen, die unter uns völlig geglaubt werden, zu verfassen, so wie es uns die überliefert haben, welche von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind, hat es auch mir gut geschienen, der ich allem von Anfang an genau gefolgt bin, es dir, vortrefflichster Theophilus, der Reihe nach zu schreiben, auf daß du die Zuverlässigkeit der Dinge erkennest, in welchen du unterrichtet worden bist.

Joh 1,1-18 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ward durch dasselbe, und ohne dasselbe ward auch nicht eines, das geworden ist. In ihm war Leben*, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfaßt. Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, auf daß er zeugte von dem Lichte, damit alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern auf daß er zeugte von dem Lichte. Das war das wahrhaftige Licht, welches, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet. Er war in der Welt, und die Welt ward durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht. Er kam in das Seinige, und die Seinigen nahmen ihn nicht an; so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, welche nicht aus Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns (und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater) voller Gnade und Wahrheit; (Johannes zeugt von ihm und rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir Kommende ist mir vor, denn er war vor mir) denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Moses gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden. Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht.

*Ps 36,10










II Geburt und Kindheit


2. Die Verheißung der Geburt durch Johannes den Täufer


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 1,5-25 Es war in den Tagen Herodes', des Königs von Judäa, ein gewisser Priester, mit Namen Zacharias, aus der Abteilung Abias; und sein Weib war aus den Töchtern Aarons, und ihr Name Elisabeth. Beide aber waren gerecht vor Gott, indem sie untadelig wandelten in allen Geboten und Satzungen des Herrn. Und sie hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war; und beide waren in ihren Tagen weit vorgerückt. Es geschah aber, als er in der Ordnung seiner Abteilung den priesterlichen Dienst vor Gott erfüllte, traf ihn, nach der Gewohnheit des Priestertums, das Los, in den Tempel des Herrn zu gehen, um zu räuchern. Und die ganze Menge des Volkes war betend draußen zur Stunde des Räucherns. Es erschien ihm aber ein Engel des Herrn, zur Rechten des Räucheraltars stehend. Und als Zacharias ihn sah, ward er bestürzt, und Furcht überfiel ihn. Der Engel aber sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Flehen ist erhört, und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Johannes heißen. Und er wird dir zur Freude und Wonne sein, und viele werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn; weder Wein noch starkes Getränk wird er trinken und schon von Mutterleibe an mit Heiligem Geiste erfüllt werden. Und viele der Söhne Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren. Und er wird vor ihm hergehen in dem Geist und der Kraft des Elias, um der Väter Herzen zu bekehren zu den Kindern und Ungehorsame zur Einsicht von Gerechten, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten. Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich dies erkennen? denn ich bin ein alter Mann, und mein Weib ist weit vorgerückt in ihren Tagen. Und der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, zu dir zu reden und dir diese gute Botschaft zu verkündigen. Und siehe, du wirst stumm sein und nicht sprechen können bis zu dem Tage, da dieses geschehen wird, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die zu ihrer Zeit werden erfüllt werden. Und das Volk wartete auf Zacharias, und sie wunderten sich darüber, daß er im Tempel verzog. Als er aber herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden, und sie erkannten, daß er im Tempel ein Gesicht gesehen hatte. Und er winkte ihnen zu und blieb stumm. Und es geschah, als die Tage seines Dienstes erfüllt waren, ging er weg nach seinem Hause. Nach diesen Tagen aber wurde Elisabeth, sein Weib, schwanger und verbarg sich fünf Monate, indem sie sagte: Also hat mir der Herr getan in den Tagen, in welchen er mich angesehen hat, um meine Schmach unter den Menschen wegzunehmen.




3. Die Ankündigung


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 1,26-38 Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt von Galiläa, mit Namen Nazareth, zu einer Jungfrau, die einem Manne verlobt war mit Namen Joseph, aus dem Hause Davids; und der Name der Jungfrau war Maria. Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, Begnadigte! der Herr ist mit dir; [gesegnet bist du unter den Weibern!] Sie aber, [als sie ihn sah] ward bestürzt über sein Wort und überlegte, was für ein Gruß dies sei. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden; und siehe, du wirst im Leibe empfangen und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus heißen. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben; und er wird über das Haus Jakobs herrschen ewiglich, und seines Reiches wird kein Ende sein. Maria aber sprach zu dem Engel: Wie wird dies sein, dieweil ich keinen Mann kenne? Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden. Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch mit einem Sohne schwanger in ihrem Alter, und dies ist der sechste Monat bei ihr, welche unfruchtbar genannt war; denn bei Gott wird kein Ding unmöglich sein. Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; es geschehe mir nach deinem Worte. Und der Engel schied von ihr.





4. Marias Besuch bei Elisabeth


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 1,39-56 Maria aber stand in selbigen Tagen auf und ging mit Eile nach dem Gebirge, in eine Stadt Judas; und sie kam in das Haus des Zacharias und begrüßte die Elisabeth. Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe; und Elisabeth wurde mit Heiligem Geiste erfüllt und rief aus mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Weibern, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! Und woher mir dieses, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, wie die Stimme deines Grußes in meine Ohren drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe. Und glückselig, die geglaubt hat, denn es wird zur Erfüllung kommen, was von dem Herrn zu ihr geredet ist! – Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist hat frohlockt in Gott, meinem Heilande; denn er hat hingeblickt auf die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter. Denn große Dinge hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name; und seine Barmherzigkeit ist von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten. Er hat Macht geübt mit seinem Arm; er hat zerstreut, die in der Gesinnung ihres Herzens hochmütig sind. Er hat Mächtige von Thronen hinabgestoßen, und Niedrige erhöht. Hungrige hat er mit Gütern erfüllt, und Reiche leer fortgeschickt. Er hat sich Israels, seines Knechtes, angenommen, damit er eingedenk sei der Barmherzigkeit (wie er zu unseren Vätern geredet hat) gegen Abraham und seinen Samen in Ewigkeit. – Und Maria blieb ungefähr drei Monate bei ihr; und sie kehrte nach ihrem Hause zurück.





5. Die Geburt Johannes des Täufers


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 1,57-80 Für Elisabeth aber wurde die Zeit erfüllt, daß sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn. Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, daß der Herr seine Barmherzigkeit an ihr groß gemacht habe, und sie freuten sich mit ihr. Und es geschah am achten Tage, da kamen sie, das Kindlein zu beschneiden; und sie nannten es nach dem Namen seines Vaters: Zacharias. Und seine Mutter antwortete und sprach: Nein, sondern er soll Johannes heißen. Und sie sprachen zu ihr: Niemand ist aus deiner Verwandtschaft, der diesen Namen trägt. Sie winkten aber seinem Vater zu, wie er etwa wolle, daß er genannt werde. Und er forderte ein Täfelchen und schrieb also: Johannes ist sein Name. Und sie verwunderten sich alle. Alsbald aber wurde sein Mund aufgetan und seine Zunge gelöst, und er redete, indem er Gott lobte. Und Furcht kam über alle, die um sie her wohnten; und auf dem ganzen Gebirge von Judäa wurden alle diese Dinge besprochen. Und alle, die es hörten, nahmen es zu Herzen und sprachen: Was wird doch aus diesem Kindlein werden? Denn auch des Herrn Hand war mit ihm. Und Zacharias, sein Vater, wurde mit Heiligem Geiste erfüllt und weissagte und sprach: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, daß er besucht und Erlösung geschafft hat seinem Volke, und uns ein Horn des Heils aufgerichtet hat in dem Hause Davids, seines Knechtes (gleichwie er geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten, die von alters her waren) Rettung von unseren Feinden und von der Hand aller, die uns hassen; um Barmherzigkeit zu vollbringen an unseren Vätern und seines heiligen Bundes zu gedenken, des Eides, den er Abraham, unserem Vater, geschworen hat, um uns zu geben, daß wir, gerettet aus der Hand unserer Feinde, ohne Furcht ihm dienen sollen in Frömmigkeit und Gerechtigkeit vor ihm alle unsere Tage. Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden; denn du wirst vor dem Angesicht des Herrn hergehen, seine Wege zu bereiten, um seinem Volke Erkenntnis des Heils zu geben in Vergebung ihrer Sünden, durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, in welcher uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, um denen zu leuchten, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, um unsere Füße zu richten auf den Weg des Friedens. Das Kindlein aber wuchs und erstarkte im Geist, und war in den Wüsteneien bis zum Tage seines Auftretens vor Israel.





6. Das Geschlechtsregister des Herrn Jesus

(vergl. Nr. 19)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 1,2-17 Abraham zeugte Isaak; Isaak aber zeugte Jakob, Jakob aber zeugte Juda und seine Brüder; Juda aber zeugte Phares und Zara von der Thamar; Phares aber zeugte Esrom, Esrom aber zeugte Aram, Aram aber zeugte Aminadab, Aminadab aber zeugte Nahasson, Nahasson aber zeugte Salmon, Salmon aber zeugte Boas von der Rahab; Boas aber zeugte Obed von der Ruth; Obed aber zeugte Isai, Isai aber zeugte David, den König. David aber zeugte Salomon von der, die Urias Weib gewesen; Salomon aber zeugte Roboam, Roboam aber zeugte Abia, Abia aber zeugte Asa, Asa aber zeugte Josaphat, Josaphat aber zeugte Joram, Joram aber zeugte Osia, Osia aber zeugte Joatham, Joatham aber zeugte Achas, Achas aber zeugte Ezekia, Ezekia aber zeugte Manasse, Manasse aber zeugte Amon, Amon aber zeugte Josia, Josia aber zeugte Jechonia und seine Brüder um die Zeit der Wegführung nach Babylon. Nach der Wegführung nach Babylon aber zeugte Jechonia Salathiel, Salathiel aber zeugte Zorobabel, Zorobabel aber zeugte Abiud, Abiud aber zeugte Eliakim, Eliakim aber zeugte Asor, Asor aber zeugte Zadok, Zadok aber zeugte Achim, Achim aber zeugte Eliud, Eliud aber zeugte Eleasar, Eleasar aber zeugte Matthan, Matthan aber zeugte Jakob, Jakob aber zeugte Joseph, den Mann der Maria, von welcher Jesus geboren wurde, der Christus genannt wird. So sind nun alle Geschlechter von Abraham bis auf David vierzehn Geschlechter, und von David bis zur Wegführung nach Babylon vierzehn Geschlechter, und von der Wegführung nach Babylon bis auf den Christus vierzehn Geschlechter.


Lu 3,23-38 Und er selbst, Jesus, begann ungefähr dreißig Jahre alt zu werden, und war, wie man meinte, ein Sohn des Joseph, des Eli, des Matthat, des Levi, des Melchi, des Janna, des Joseph, des Mattathias, des Amos, des Nahum, des Esli, des Naggai, des Maath, des Mattathias, des Semei, des Joseph, des Juda, des Johanna, des Resa, des Zorobabel, des Salathiel, des Neri, des Melchi, des Addi, des Kosam, des Elmodam, des Er, des Joses, des Elieser, des Jorim, des Matthat, des Levi, des Simeon, des Juda, des Joseph, des Jonan, des Eliakim, des Melea, des Menna, des Mattatha, des Nathan, des David, des Isai, des Obed, des Boas, des Salmon, des Nahasson, des Aminadab, des Aram, des Esrom, des Phares, des Juda, des Jakob, des Isaak, des Abraham, des Thara, des Nachor, des Seruch, des Rhagau, des Phalek, des Eber, des Sala, des Kainan, des Arphaxad, des Sem, des Noah, des Lamech, des Methusala, des Enoch, des Jared, des Maleleel, des Kainan, des Enos, des Seth, des Adam, des Gottes.



7. Die Geburt des Herrn Jesus


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 1,18-25 Die Geburt Jesu Christi war aber also: Als nämlich Maria, seine Mutter, dem Joseph verlobt war, wurde sie, ehe sie zusammengekommen waren, schwanger erfunden von dem Heiligen Geiste. Joseph aber, ihr Mann, indem er gerecht war und sie nicht öffentlich zur Schau stellen wollte, gedachte sie heimlich zu entlassen. Indem er aber solches bei sich überlegte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen; denn das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geiste. Und sie wird einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus heißen; denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden. Dies alles geschah aber, auf daß erfüllt würde, was von dem Herrn geredet ist durch den Propheten, welcher spricht: "Siehe, die Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Emmanuel heißen", was verdolmetscht ist: Gott mit uns. Joseph aber, vom Schlafe erwacht, tat, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm sein Weib zu sich; und er erkannte sie nicht, bis sie ihren erstgeborenen Sohn geboren hatte; und er hieß seinen Namen Jesus.

vgl. Jes 7,7; Jes 8,10


Lu 2,1-7 Es geschah aber in jenen Tagen, daß eine Verordnung vom Kaiser Augustus ausging, den ganzen Erdkreis einzuschreiben. Die Einschreibung selbst geschah erst, als Kyrenius Landpfleger von Syrien war. Und alle gingen hin, um sich einschreiben zu lassen, ein jeder in seine eigene Stadt. Es ging aber auch Joseph von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa, in Davids Stadt, welche Bethlehem heißt, weil er aus dem Hause und Geschlecht Davids war, um sich einschreiben zu lassen mit Maria, seinem verlobten Weibe, welche schwanger war. Und es geschah, als sie daselbst waren, wurden ihre Tage erfüllt, daß sie gebären sollte; und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Raum für sie war.







8. Die Anbetung des Kindes Jesus



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 2,1-12 Als aber Jesus zu Bethlehem in Judäa geboren war, in den Tagen Herodes', des Königs, siehe, da kamen Magier vom Morgenlande nach Jerusalem, welche sprachen: Wo ist der König der Juden, der geboren worden ist? Denn wir haben seinen Stern im Morgenlande gesehen und sind gekommen, ihm zu huldigen. Als aber der König Herodes es hörte, wurde er bestürzt, und ganz Jerusalem mit ihm; und er versammelte alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden solle. Sie aber sagten ihm: Zu Bethlehem in Judäa; denn also steht durch den Propheten geschrieben: "Und du, Bethlehem, Land Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird ein Führer hervorkommen, der mein Volk Israel weiden wird". Dann berief Herodes die Magier heimlich und erforschte genau von ihnen die Zeit der Erscheinung des Sternes; und er sandte sie nach Bethlehem und sprach: Ziehet hin und forschet genau nach dem Kindlein; wenn ihr es aber gefunden habt, so berichtet es mir, damit auch ich komme und ihm huldige. Sie aber, als sie den König gehört hatten, zogen hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er kam und oben über dem Orte stand, wo das Kindlein war. Als sie aber den Stern sahen, freuten sie sich mit sehr großer Freude. Und als sie in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm; und sie taten ihre Schätze auf und opferten ihm Gaben: Gold und Weihrauch und Myrrhe. Und als sie im Traum eine göttliche Weisung empfangen hatten, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Wege hin in ihr Land.

vgl. Mi 5,1


Lu 2,8-20 Und es waren Hirten in selbiger Gegend, die auf freiem Felde blieben und des Nachts Wache hielten über ihre Herde. Und siehe, ein Engel des Herrn stand bei ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich mit großer Furcht. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird; denn euch ist heute, in Davids Stadt, ein Erretter geboren, welcher ist Christus, der Herr. Und dies sei euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend. Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerscharen, welche Gott lobten und sprachen: Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, an den Menschen ein Wohlgefallen! Und es geschah, als die Engel von ihnen hinweg in den Himmel fuhren, daß die Hirten zueinander sagten: Laßt uns nun hingehen nach Bethlehem und diese Sache sehen, die geschehen ist, welche der Herr uns kundgetan hat. Und sie kamen eilends und fanden sowohl Maria als Joseph, und das Kind in der Krippe liegend. Als sie es aber gesehen hatten, machten sie überall das Wort kund, welches über dieses Kindlein zu ihnen geredet worden war. Und alle, die es hörten, verwunderten sich über das, was von den Hirten zu ihnen gesagt wurde. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten um, indem sie Gott verherrlichten und lobten über alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.

vgl.

Joh. 7,41-42;

Mi 5,1;

Ps. 89,5












9. Die Beschneidung und Präsentation im Tempel


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 2,21-38 Und als acht Tage erfüllt waren, daß man ihn beschneiden sollte, da wurde sein Name Jesus genannt, welcher von dem Engel genannt worden war, ehe er im Leibe empfangen wurde. Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Moses' erfüllt waren, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, um ihn dem Herrn darzustellen (gleichwie im Gesetz des Herrn geschrieben steht: "Alles Männliche, das die Mutter bricht, soll dem Herrn heilig heißen") und ein Schlachtopfer zu geben nach dem, was im Gesetz des Herrn gesagt ist: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. Und siehe, es war in Jerusalem ein Mensch, mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm. Und es war ihm von dem Heiligen Geist ein göttlicher Ausspruch geworden, daß er den Tod nicht sehen solle, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. Und er kam durch den Geist in den Tempel. Und als die Eltern das Kindlein Jesus hereinbrachten, um betreffs seiner nach der Gewohnheit des Gesetzes zu tun, da nahm auch er es auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Nun, Herr, entlässest du deinen Knecht, nach deinem Worte, in Frieden; denn meine Augen haben dein Heil gesehen, welches du bereitet hast vor dem Angesicht aller Völker: ein Licht zur Offenbarung der Nationen und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel. Und sein Vater und seine Mutter verwunderten sich über das, was über ihn geredet wurde. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und Aufstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird (aber auch deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen) damit die Überlegungen vieler Herzen offenbar werden. Und es war eine Prophetin Anna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamme Aser. Diese war in ihren Tagen weit vorgerückt und hatte sieben Jahre mit ihrem Manne gelebt von ihrer Jungfrauschaft an; und sie war eine Witwe von vierundachtzig Jahren, die nicht von dem Tempel wich, indem sie Nacht und Tag mit Fasten und Flehen diente. Und sie trat zu derselben Stunde herzu, lobte den Herrn und redete von ihm zu allen, welche auf Erlösung warteten in Jerusalem.

vgl. 2 Mo 13,2; 2 Mo 13,12; 2 Mo 13,15; 3 Mo 12,8; 3 Mo 5,11





10. Die Flucht nach Ägypten und Rückkehr


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 2,13-21 Als sie aber hingezogen waren, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum und spricht: Stehe auf, nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und fliehe nach Ägypten, und sei daselbst, bis ich es dir sage; denn Herodes wird das Kindlein suchen, um es umzubringen. Er aber stand auf, nahm das Kindlein und seine Mutter des Nachts zu sich und zog hin nach Ägypten. Und er war daselbst bis zum Tode Herodes', auf daß erfüllt würde, was von dem Herrn geredet ist durch den Propheten, welcher spricht: "Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen." Da ergrimmte Herodes sehr, als er sah, daß er von den Magiern hintergangen worden war; und er sandte hin und ließ alle Knaben töten, die in Bethlehem und in allen seinen Grenzen waren, von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, die er von den Magiern genau erforscht hatte. Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremias geredet ist, welcher spricht: "Eine Stimme ist in Rama gehört worden, Weinen und viel Wehklagen: Rahel beweint ihre Kinder, und sie wollte sich nicht trösten lassen, weil sie nicht mehr sind." Als aber Herodes gestorben war, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum in Ägypten und spricht: Stehe auf, nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und ziehe in das Land Israel; denn sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben trachteten. Und er stand auf und nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich, und er kam in das Land Israel.

vgl. Hos 11,1; Jer 31,15











11. Die Kindheit Jesu in Nazareth


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 2,22-23 Als er aber hörte, daß Archelaus über Judäa herrsche, anstatt seines Vaters Herodes, fürchtete er sich, dahin zu gehen; und als er im Traum eine göttliche Weisung empfangen hatte, zog er hin in die Gegenden von Galiläa und kam und wohnte in einer Stadt, genannt Nazareth; damit erfüllt würde, was durch die Propheten geredet ist: "Er wird Nazarener genannt werden."


Lu 2,39-40 Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie nach Galiläa zurück in ihre Stadt Nazareth. Das Kindlein aber wuchs und erstarkte, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade war auf ihm.







12. Der Junge Jesus im Tempel


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 2,41-52 Und seine Eltern gingen alljährlich am Passahfest nach Jerusalem. Und als er zwölf Jahre alt war und sie [nach Jerusalem] hinaufgingen, nach der Gewohnheit des Festes, und die Tage vollendet hatten, blieb bei ihrer Rückkehr der Knabe Jesus in Jerusalem zurück; und seine Eltern wußten es nicht. Da sie aber meinten, er sei unter der Reisegesellschaft, kamen sie eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten; und als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn. Und es geschah, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel, wie er inmitten der Lehrer saß und ihnen zuhörte und sie befragte. Alle aber, die ihn hörten, gerieten außer sich über sein Verständnis und seine Antworten. Und als sie ihn sahen, erstaunten sie; und seine Mutter sprach zu ihm: Kind, warum hast du uns also getan? siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Und er sprach zu ihnen: Was ist es, daß ihr mich gesucht habt? Wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein muß, was meines Vaters ist? Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen redete. Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth, und er war ihnen untertan. Und seine Mutter bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu an Weisheit und an Größe, und an Gunst bei Gott und Menschen.











III. Vorbereitung


13. Johannes der Täufer


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 3,1-6 In jenen Tagen aber kommt Johannes der Täufer und predigt in der Wüste von Judäa und spricht: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen. Denn dieser ist der, von welchem durch den Propheten Jesaias geredet ist, welcher spricht: "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet gerade seine Steige." Er aber, Johannes, hatte seine Kleidung von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber war Heuschrecken und wilder Honig. Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordan; und sie wurden von ihm im Jordan getauft, indem sie ihre Sünden bekannten.

vgl. Mt 11,10; Mt 4,17; Jes 40,3; 2 Mo 23,20; Mal 3,1

Mk 1,2-6 wie geschrieben steht in Jesaias, dem Propheten: "Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg bereiten wird." "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet gerade seine Steige!" Johannes kam und taufte in der Wüste und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land und alle Bewohner von Jerusalem; und sie wurden im Jordanflusse von ihm getauft, indem sie ihre Sünden bekannten. Johannes aber war bekleidet mit Kamelhaaren und einem ledernen Gürtel um seine Lenden; und er aß Heuschrecken und wilden Honig.

vgl. Mk 1,14-15; Jes 40,3

Lu 3,1-6 Aber im fünfzehnten Jahre der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Landpfleger von Judäa war, und Herodes Vierfürst von Galiläa, und sein Bruder Philippus Vierfürst von Ituräa und der Landschaft Trachonitis, und Lysanias Vierfürst von Abilene, unter dem Hohenpriestertum von Annas und Kajaphas, geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohne Zacharias', in der Wüste. Und er kam in die ganze Umgegend des Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden; wie geschrieben steht im Buche der Worte Jesaias', des Propheten: "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet gerade seine Steige! Jedes Tal wird ausgefüllt und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und das Krumme wird zum geraden Wege und die höckerichten zu ebenen Wegen werden; und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen."

vgl. Lu 7,27; Jes 40,3-5; 2 Mo 23,20; Mal 3,1

Joh 1,19-23 Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten sandten, damit sie ihn fragen sollten: Wer bist du? Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elias? Und er sagt: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. Sie sprachen nun zu ihm: Wer bist du? Auf daß wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben; was sagst du von dir selbst? Er sprach: Ich bin die "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Machet gerade den Weg des Herrn", wie Jesajas, der Prophet, gesagt hat.

vgl. Jes 40,3



14. Johannes´ Aufruf zur Buße


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 3,7-10 Als er aber viele der Pharisäer und Sadducäer zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Otternbrut! wer hat euch gewiesen, dem kommenden Zorn zu entfliehen? Bringet nun der Buße würdige Frucht; und denket nicht bei euch selbst zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater; denn ich sage euch, daß Gott dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken vermag. Schon ist aber die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum nun, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.


Lu 3,7-9 Er sprach nun zu den Volksmengen, die hinausgingen, um von ihm getauft zu werden: Otternbrut! Wer hat euch gewiesen, dem kommenden Zorn zu entfliehen? Bringet nun der Buße würdige Früchte; und beginnet nicht, bei euch selbst zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater; denn ich sage euch, daß Gott dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken vermag. Schon ist aber auch die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum nun, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.







15. Antworten Johannes´ an die Fragenden


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 3,10-14 Und die Volksmengen fragten ihn und sprachen: Was sollen wir denn tun? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Leibröcke hat, teile dem mit, der keinen hat; und wer Speise hat, tue gleicherweise. Es kamen aber auch Zöllner, um getauft zu werden; und sie sprachen zu ihm: Lehrer, was sollen wir tun? Er aber sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch bestimmt ist. Es fragten ihn aber auch Kriegsleute und sprachen: Und wir, was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemand Gewalt, und klaget niemand fälschlich an, und begnüget euch mit eurem Solde.




16. Johannes´ messianische Predigt


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 3,11-12 Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Buße; der nach mir Kommende aber ist stärker als ich, dessen Sandalen zu tragen ich nicht würdig bin; er wird euch mit Heiligem Geiste und Feuer taufen; dessen Worfschaufel in seiner Hand ist, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.

Mk 1,7-8 Und er predigte und sagte: Es kommt nach mir, der stärker ist als ich, dessen ich nicht würdig bin, ihm gebückt den Riemen seiner Sandalen zu lösen. Ich zwar habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit Heiligem Geiste taufen.

Lu 3,15-18 Als aber das Volk in Erwartung war, und alle in ihren Herzen wegen Johannes überlegten, ob er nicht etwa der Christus sei, antwortete Johannes allen und sprach: Ich zwar taufe euch mit Wasser; es kommt aber, der stärker ist als ich, dessen ich nicht würdig bin, ihm den Riemen seiner Sandalen zu lösen; er wird euch mit Heiligem Geiste und Feuer taufen; dessen Worfschaufel in seiner Hand ist, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und den Weizen in seine Scheune sammeln; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer. Indem er nun auch mit vielem anderen ermahnte, verkündigte er dem Volke gute Botschaft.

Joh 1,24-28 Und sie waren abgesandt von den Pharisäern. Und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Was taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist, noch Elias, noch der Prophet? Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; mitten unter euch steht, den ihr nicht kennet, der nach mir Kommende, dessen ich nicht würdig bin, ihm den Riemen seiner Sandale zu lösen. Dies geschah zu Bethanien, jenseit des Jordan, wo Johannes taufte.



17. Johannes ins Gefängnis gebracht

(vgl. Nr. 144)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 14,3-4 Denn Herodes hatte Johannes gegriffen, ihn gebunden und ins Gefängnis gesetzt, um der Herodias willen, des Weibes seines Bruders Philippus. Denn Johannes hatte ihm gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben.

Mk 6,17-18 Denn er, Herodes, hatte hingesandt und den Johannes greifen und ihn im Gefängnis binden lassen, um der Herodias willen, des Weibes seines Bruders Philippus, weil er sie geheiratet hatte. Denn Johannes hatte dem Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, das Weib deines Bruders zu haben.

Lu 3,19-20 Herodes aber, der Vierfürst, weil er wegen der Herodias, des Weibes seines Bruders, und wegen alles Bösen, das Herodes getan hatte, von ihm gestraft wurde, fügte allem auch dies hinzu, daß er Johannes ins Gefängnis einschloß.





18. Die Taufe des Herrn Jesus


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 3,13-17 Dann kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um von ihm getauft zu werden. Johannes aber wehrte ihm und sprach: Ich habe nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß es jetzt so sein; denn also gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Dann läßt er es ihm zu. Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald von dem Wasser herauf; und siehe, die Himmel wurden ihm aufgetan, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herniederfahren und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme kommt aus den Himmeln, welche spricht: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe.

vgl. Mt 17,5

Mk 1,9-11 Und es geschah in jenen Tagen, da kam Jesus von Nazareth in Galiläa, und wurde von Joha Und alsbald, als er von dem Wasser heraufstieg, sah er die Himmel sich teilen und den Geist wie eine Taube auf ihn herniederfahren. Und eine Stimme geschah aus den Himmeln: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

vgl. Mk 9,7

Lu 3,21-22 Es geschah aber, als das ganze Volk getauft wurde, und Jesus getauft war und betete, daß der Himmel aufgetan wurde, und der Heilige Geist in leiblicher Gestalt, wie eine Taube, auf ihn herabstieg, und eine Stimme aus dem Himmel kam: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

vgl. Mk 9,35

Joh 1,29-34 Des folgenden Tages sieht er Jesum zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt wegnimmt. Dieser ist es, von dem ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der mir vor ist, denn er war vor mir. Und ich kannte ihn nicht; aber auf daß er Israel offenbar werden möchte, deswegen bin ich gekommen, mit Wasser taufend. Und Johannes zeugte und sprach: Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herniederfahren, und er blieb auf ihm. Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist herniederfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit Heiligem Geiste tauft. Und ich habe gesehen und habe bezeugt, daß dieser der Sohn Gottes ist.

vgl. Joh 12,28-30


19. Das Geschlechtsregister des Herrn Jesus

(vgl. Nr. 6)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 1,1-17 Buch des Geschlechts Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak; Isaak aber zeugte Jakob, Jakob aber zeugte Juda und seine Brüder; Juda aber zeugte Phares und Zara von der Thamar; Phares aber zeugte Esrom, Esrom aber zeugte Aram, Aram aber zeugte Aminadab, Aminadab aber zeugte Nahasson, Nahasson aber zeugte Salmon, Salmon aber zeugte Boas von der Rahab; Boas aber zeugte Obed von der Ruth; Obed aber zeugte Isai, Isai aber zeugte David, den König. David aber zeugte Salomon von der, die Urias Weib gewesen; Salomon aber zeugte Roboam, Roboam aber zeugte Abia, Abia aber zeugte Asa, Asa aber zeugte Josaphat, Josaphat aber zeugte Joram, Joram aber zeugte Osia, Osia aber zeugte Joatham, Joatham aber zeugte Achas, Achas aber zeugte Ezekia, Ezekia aber zeugte Manasse, Manasse aber zeugte Amon, Amon aber zeugte Josia, Josia aber zeugte Jechonia und seine Brüder um die Zeit der Wegführung nach Babylon. Nach der Wegführung nach Babylon aber zeugte Jechonia Salathiel, Salathiel aber zeugte Zorobabel, Zorobabel aber zeugte Abiud, Abiud aber zeugte Eliakim, Eliakim aber zeugte Asor, Asor aber zeugte Zadok, Zadok aber zeugte Achim, Achim aber zeugte Eliud, Eliud aber zeugte Eleasar, Eleasar aber zeugte Matthan, Matthan aber zeugte Jakob, Jakob aber zeugte Joseph, den Mann der Maria, von welcher Jesus geboren wurde, der Christus genannt wird. So sind nun alle Geschlechter von Abraham bis auf David vierzehn Geschlechter, und von David bis zur Wegführung nach Babylon vierzehn Geschlechter, und von der Wegführung nach Babylon bis auf den Christus vierzehn Geschlechter.


Lu 3,23-38 Und er selbst, Jesus, begann ungefähr dreißig Jahre alt zu werden, und war, wie man meinte, ein Sohn des Joseph, des Eli, des Matthat, des Levi, des Melchi, des Janna, des Joseph, des Mattathias, des Amos, des Nahum, des Esli, des Naggai, des Maath, des Mattathias, des Semei, des Joseph, des Juda, des Johanna, des Resa, des Zorobabel, des Salathiel, des Neri, des Melchi, des Addi, des Kosam, des Elmodam, des Er, des Joses, des Elieser, des Jorim, des Matthat, des Levi, des Simeon, des Juda, des Joseph, des Jonan, des Eliakim, des Melea, des Menna, des Mattatha, des Nathan, des David, des Isai, des Obed, des Boas, des Salmon, des Nahasson, des Aminadab, des Aram, des Esrom, des Phares, des Juda, des Jakob, des Isaak, des Abraham, des Thara, des Nachor, des Seruch, des Rhagau, des Phalek, des Eber, des Sala, des Kainan, des Arphaxad, des Sem, des Noah, des Lamech, des Methusala, des Enoch, des Jared, des Maleleel, des Kainan, des Enos, des Seth, des Adam, des Gottes.








20. Die Versuchung



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 4,1-11 Dann wurde Jesus von dem Geiste in die Wüste hinaufgeführt, um von dem Teufel versucht zu werden; und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn danach. Und der Versucher trat zu ihm hin und sprach: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, daß diese Steine Brot werden. Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: "Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Worte, das durch den Mund Gottes ausgeht." Dann nimmt der Teufel ihn mit in die heilige Stadt und stellt ihn auf die Zinne des Tempels und spricht zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: "Er wird seinen Engeln über dir befehlen, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest." Jesus sprach zu ihm: Wiederum steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen." Wiederum nimmt der Teufel ihn mit auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und spricht zu ihm: Alles dieses will ich dir geben, wenn du niederfallen und mich anbeten willst. Da spricht Jesus zu ihm: Geh hinweg, Satan! denn es steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen." Dann verläßt ihn der Teufel, und siehe, Engel kamen herzu und dienten ihm.

vgl. 5 Mo 8,3; Ps 91,11-12; 5 Mo 6,13+16

Mk 1,12-13 Und alsbald treibt der Geist ihn hinaus in die Wüste. Und er war vierzig Tage in der Wüste und wurde von dem Satan versucht; und er war unter den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm.


Lu 4,1-13 Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde durch den Geist in der Wüste vierzig Tage umhergeführt, indem er von dem Teufel versucht wurde. Und er aß in jenen Tagen nichts; und als sie vollendet waren, hungerte ihn. Und der Teufel sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesem Steine, daß er Brot werde. Und Jesus antwortete ihm [und sprach]: Es steht geschrieben: "Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Worte Gottes." Und [der Teufel] führte ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises. Und der Teufel sprach zu ihm: Ich will dir alle diese Gewalt und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben, und wem irgend ich will, gebe ich sie. Wenn du nun vor mir anbeten willst, soll sie alle dein sein. Und Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen." Und er führte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich von hier hinab; denn es steht geschrieben: "Er wird seinen Engeln über dir befehlen, daß sie dich bewahren; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest". Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen." Und als der Teufel jede Versuchung vollendet hatte, wich er für eine Zeit von ihm.

vgl. 5 Mo 8,3; Ps 91,11-12; 5 Mo 6,13+16

vgl.

Joh. 1,51










IV. Anfang des öffentlichen Dienstes des Herrn Jesus (nach Joh.)



21. Die Berufung der ersten Jünger


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 4,18-22

vgl.

Mk 1,16-20

vgl.

Lu 5,1-11

Joh 1,35-51 Des folgenden Tages stand wiederum Johannes und zwei von seinen Jüngern, und hinblickend auf Jesum, der da wandelte, spricht er: Siehe, das Lamm Gottes! Und es hörten ihn die zwei Jünger reden und folgten Jesu nach. Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und spricht zu ihnen: Was suchet ihr? Sie aber sagten zu ihm: Rabbi (was verdolmetscht heißt: Lehrer) wo hältst du dich auf? Er spricht zu ihnen: Kommet und sehet! Sie kamen nun und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war um die zehnte Stunde. Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren. Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden (was verdolmetscht ist: Christus) –. Und er führte ihn zu Jesu. Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn Jonas'; du wirst Kephas heißen (was verdolmetscht wird: Stein) –. Des folgenden Tages wollte er aufbrechen nach Galiläa, und er findet Philippus; und Jesus spricht zu ihm: Folge mir nach. Philippus aber war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Moses in dem Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesum, den Sohn des Joseph, den von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh! Jesus sah den Nathanael zu sich kommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in welchem kein Trug ist. Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich. Nathanael antwortete und sprach [zu ihm]: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du? Du wirst Größeres als dieses sehen. Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: [Von nun an] werdet ihr den Himmel geöffnet sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen.

vgl. Ps 32,2



22. Die Hochzeit zu Kana


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 16,17-18

vgl.

Mk 3,16

vgl.

Lu 6,14a

Joh 2,1 Und am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; und die Mutter Jesu war daselbst. Es war aber auch Jesus mit seinen Jüngern zu der Hochzeit geladen. Und als es an Wein gebrach, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein. Jesus spricht zu ihr: Was habe ich mit dir zu schaffen, Weib? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was irgend er euch sagen mag, tut. Es waren aber daselbst sechs steinerne Wasserkrüge aufgestellt, nach der Reinigungssitte der Juden, wovon jeder zwei oder drei Maß faßte. Jesus spricht zu ihnen: Füllet die Wasserkrüge mit Wasser. Und sie füllten sie bis oben an. Und er spricht zu ihnen: Schöpfet nun und bringet es dem Speisemeister. Und sie brachten es. Als aber der Speisemeister das Wasser gekostet hatte, welches Wein geworden war (und er wußte nicht, woher er war, die Diener aber, welche das Wasser geschöpft hatten, wußten es) ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: Jeder Mensch setzt zuerst den guten Wein vor, und wenn sie trunken geworden sind, alsdann den geringeren; du hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt. Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus zu Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit; und seine Jünger glaubten an ihn.






23. Der Aufenthalt in Kapernaum


Mt

Mk

Lu

Joh






Joh 2,12 Nach diesem ging er hinab nach Kapernaum, er und seine Mutter und seine Brüder und seine Jünger; und daselbst blieben sie nicht viele Tage.




24. Die erste Reise nach Jerusalem


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 2,13 Und das Passah der Juden war nahe, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.



25. Die Tempelreinigung

(vgl. Nr. 273+276)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 21,12-13 Und Jesus trat in den Tempel Gottes ein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um. Und er spricht zu ihnen: Es steht geschrieben: "Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden"; "ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht."

vgl. Jes 56,7; Jer 7,11

Mk 11,15-17 Und sie kommen nach Jerusalem. Und als er in den Tempel eingetreten war, fing er an auszutreiben, die im Tempel verkauften und kauften; und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um. Und er erlaubte nicht, daß jemand ein Gefäß durch den Tempel trug. Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: "Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Nationen"? "Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht".

vgl. Jes 56,7; Jer 7,11

Lu 19,45-46 Und als er in den Tempel eingetreten war, fing er an auszutreiben, die darin verkauften und kauften, indem er zu ihnen sprach: Es steht geschrieben: "Mein Haus ist ein Bethaus"; "ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht."

vgl. Jer 7,11

Joh 2,14-22 Und er fand im Tempel die Ochsen- und Schafe- und Taubenverkäufer, und die Wechsler dasitzen. Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, sowohl die Schafe als auch die Ochsen; und die Münze der Wechsler schüttete er aus, und die Tische warf er um; und zu den Taubenverkäufern sprach er: Nehmet dies weg von hier, machet nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhause. Seine Jünger [aber] gedachten daran, daß geschrieben steht: "Der Eifer um dein Haus verzehrt mich." Die Juden nun antworteten und sprachen zu ihm: Was für ein Zeichen zeigst du uns, daß du diese Dinge tust? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten. Da sprachen die Juden: Sechsundvierzig Jahre ist an diesem Tempel gebaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? Er aber sprach von dem Tempel seines Leibes. Als er nun aus den Toten auferweckt war, gedachten seine Jünger daran, daß er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Worte, welches Jesus gesprochen hatte.

vgl. Ps.69,10




26. Der Dienst des Herrn in Jerusalem


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 21,23-37

vgl.

Mk 11,27-33

vgl.

Lu 20,1-8


Joh 2,23-25 Als er aber zu Jerusalem war, am Passah, auf dem Feste, glaubten viele an seinen Namen, als sie seine Zeichen sahen, die er tat. Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte und nicht bedurfte, daß jemand Zeugnis gebe von dem Menschen; denn er selbst wußte, was in dem Menschen war.



27. Die Unterredung mit Nikodemus


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 3,1 Es war aber ein Mensch aus den Pharisäern, sein Name Nikodemus, ein Oberster der Juden. Dieser kam zu ihm bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, daß du ein Lehrer bist, von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Male in den Leib seiner Mutter eingehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand aus Wasser und Geist geboren werde, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen. Was aus dem Fleische geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geiste geboren ist, ist Geist. Verwundere dich nicht, daß ich dir sagte: Ihr müsset von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt, und wohin er geht; also ist jeder, der aus dem Geiste geboren ist. Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann dies geschehen? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du bist der Lehrer Israels und weißt dieses nicht? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und unser Zeugnis nehmet ihr nicht an. Wenn ich euch das Irdische gesagt habe, und ihr glaubet nicht, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch das Himmlische sage? Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel, als nur der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen, der im Himmel ist. Und gleichwie Moses in der Wüste die Schlange erhöhte, also muß der Sohn des Menschen erhöht werden, auf daß jeder, der an ihn glaubt, [nicht verloren gehe, sondern] ewiges Leben habe. Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, auf daß er die Welt richte, sondern auf daß die Welt durch ihn errettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Dies aber ist das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Denn jeder, der Arges tut, haßt das Licht und kommt nicht zu dem Lichte, auf daß seine Werke nicht bloßgestellt werden; wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Lichte, auf daß seine Werke offenbar werden, daß sie in Gott gewirkt sind.

*4 Mo 21,1-9



28. Der Dienst Jesu in Judäa


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 3,22 Nach diesem kam Jesus und seine Jünger in das Land Judäa, und daselbst verweilte er mit ihnen und taufte.







29. Das Zeugnis des Johannes über den Herrn Jesus


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 3,23-36 Aber auch Johannes taufte zu Änon, nahe bei Salim, weil viel Wasser daselbst war; und sie kamen hin und wurden getauft. Denn Johannes war noch nicht ins Gefängnis geworfen. Es entstand nun eine Streitfrage unter den Jüngern Johannes' mit einem Juden über die Reinigung. Und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Rabbi, der jenseit des Jordan bei dir war, dem du Zeugnis gegeben hast, siehe, der tauft, und alle kommen zu ihm. Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts empfangen, es sei ihm denn aus dem Himmel gegeben. Ihr selbst gebet mir Zeugnis, daß ich sagte: Ich bin nicht der Christus, sondern daß ich vor ihm hergesandt bin. Der die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dasteht und ihn hört, ist hoch erfreut über die Stimme des Bräutigams; diese meine Freude nun ist erfüllt. Er muß wachsen, ich aber abnehmen. Der von oben kommt, ist über allen; der von der Erde ist, ist von der Erde und redet von der Erde. Der vom Himmel kommt, ist über allen, [und] was er gesehen und gehört hat, dieses bezeugt er; und sein Zeugnis nimmt niemand an. Wer sein Zeugnis angenommen hat, hat besiegelt, daß Gott wahrhaftig ist. Denn der, welchen Gott gesandt hat, redet die Worte Gottes; denn Gott gibt den Geist nicht nach Maß. Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohne nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.






V. Der Dienst Jesus in Galiläa


30. Die Reise nach Galiläa


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 4,12 Als er aber gehört hatte, daß Johannes überliefert worden war, entwich er nach Galiläa;

Mk 1,14a Nachdem aber Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa, predigte das Evangelium des Reiches Gottes

Mk 1,14a Nachdem aber Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa, predigte das Evangelium des Reiches Gottes

Joh 4,1-3 Als nun der Herr erkannte, daß die Pharisäer gehört hatten, daß Jesus mehr Jünger mache und taufe als Johannes (wiewohl Jesus selbst nicht taufte, sondern seine Jünger) verließ er Judäa und zog wieder nach Galiläa.












31. Die Unterredung mit der Frau von Samaria



Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 4,4-42 Er mußte aber durch Samaria ziehen. Er kommt nun in eine Stadt Samarias, genannt Sichar, nahe bei dem Felde, welches Jakob seinem Sohne Joseph gab. Es war aber daselbst eine Quelle Jakobs. Jesus nun, ermüdet von der Reise, setzte sich also an die Quelle nieder. Es war um die sechste Stunde. Da kommt ein Weib aus Samaria, Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken. (Denn seine Jünger waren weggegangen in die Stadt, um Speise zu kaufen.) Das samaritische Weib spricht nun zu ihm: Wie bittest du, der du ein Jude bist, von mir zu trinken, die ich ein samaritisches Weib bin? (Denn die Juden verkehren nicht mit den Samaritern.) Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes kenntest, und wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken, so würdest du ihn gebeten haben, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. Das Weib spricht zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn das lebendige Wasser? Du bist doch nicht größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gab, und er selbst trank aus demselben und seine Söhne und sein Vieh? Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wiederum dürsten; wer irgend aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt. Das Weib spricht zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürste und ich nicht hierher komme, um zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gehe hin, rufe deinen Mann und komm hierher. Das Weib antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann; denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; hierin hast du wahr geredet. Das Weib spricht zu ihm: Herr, ich sehe, daß du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr saget, daß in Jerusalem der Ort sei, wo man anbeten müsse. Jesus spricht zu ihr: Weib, glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berge, noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an und wisset nicht, was; wir beten an und wissen, was, denn das Heil ist aus den Juden. Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten. Das Weib spricht zu ihm: Ich weiß, daß der Messias kommt, welcher Christus genannt wird; wenn jener kommt, wird er uns alles verkündigen. Jesus spricht zu ihr: Ich bin es, der mit dir redet. Und über diesem kamen seine Jünger und verwunderten sich, daß er mit einem Weibe redete. Dennoch sagte niemand: Was suchst du? oder: Was redest du mit ihr? Das Weib nun ließ ihren Wasserkrug stehen und ging weg in die Stadt und sagt zu den Leuten: Kommet, sehet einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was irgend ich getan habe; dieser ist doch nicht etwa der Christus? Sie gingen zu der Stadt hinaus und kamen zu ihm. In der Zwischenzeit [aber] baten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iß. Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennet. Da sprachen die Jünger zueinander: Hat ihm wohl jemand zu essen gebracht? Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe. Saget ihr nicht: Es sind noch vier Monate, und die Ernte kommt? Siehe, ich sage euch: Hebet eure Augen auf und schauet die Felder an, denn sie sind schon weiß zur Ernte. Der da erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf daß beide, der da sät und der da erntet, zugleich sich freuen. Denn hierin ist der Spruch wahr: Ein anderer ist es, der da sät, und ein anderer, der da erntet. Ich habe euch gesandt, zu ernten, woran ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten. Aus jener Stadt aber glaubten viele von den Samaritern an ihn um des Wortes des Weibes willen, welches bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was irgend ich getan habe. Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb daselbst zwei Tage. Und noch viele mehr glaubten um seines Wortes willen; und sie sagten zu dem Weibe: Wir glauben nicht mehr um deines Redens willen, denn wir selbst haben gehört und wissen, daß dieser wahrhaftig der Heiland der Welt ist.






32. Dienst in Galiläa

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 4,13-17 und er verließ Nazareth und kam und wohnte in Kapernaum, das am See liegt, in dem Gebiet von Zabulon und Nephtalim; auf daß erfüllt würde, was durch den Propheten Jesajas geredet ist, welcher spricht: "Land Zabulon und Land Nephtalim, gegen den See hin, jenseit des Jordan, Galiläa der Nationen: das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen, und denen, die im Lande und Schatten des Todes saßen, Licht ist ihnen aufgegangen." Von da an begann Jesus zu predigen und zu sagen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen.

vgl. Jes 8,23-9,1; Mt 13, 57; Mt 3,1-2

Mk 1,14b-15 Nachdem aber Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa, predigte das Evangelium des Reiches Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubet an das Evangelium.

vgl. Mk 6,4; Mk 1,4+21

Lu 4,14b-15 Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes nach Galiläa zurück, und das Gerücht über ihn ging aus durch die ganze Umgegend. Und er lehrte in ihren Synagogen, geehrt von allen.

Lk 4,24+31; Lk 3,2-3

Joh 4,43-46a Nach den zwei Tagen aber zog er von dannen aus [und ging hin] nach Galiläa; denn Jesus selbst bezeugte, daß ein Prophet in dem eigenen Vaterlande keine Ehre hat. Als er nun nach Galiläa kam, nahmen die Galiläer ihn auf, da sie alles gesehen, was er in Jerusalem auf dem Feste getan hatte; denn auch sie kamen zu dem Fest. Er kam nun wiederum nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein gewisser königlicher Beamter, dessen Sohn krank war, in Kapernaum.

vgl. Joh 2,12


33. Die Predigt Jesu in Nazareth


(vgl. Nr. 139)

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 13,53-58 Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, ging er von dannen hinweg. Und er kam in seine Vaterstadt und lehrte sie in ihrer Synagoge, so daß sie sehr erstaunten und sprachen: Woher diesem diese Weisheit und die Wunderwerke? Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und seine Brüder Jakobus und Joseph und Simon und Judas? Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher nun diesem dies alles? Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, außer in seiner Vaterstadt und in seinem Hause. Und er tat daselbst nicht viele Wunderwerke wegen ihres Unglaubens.

Mk 6,1-6a Und er ging von dannen hinweg und kam in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgten ihm nach. Und als es Sabbath geworden war, fing er an, in der Synagoge zu lehren; und viele, die zuhörten, erstaunten und sprachen: Woher diesem solches? und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist, und solche Wunderwerke geschehen durch seine Hände? Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria, und ein Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm. Und Jesus sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, außer in seiner Vaterstadt und unter seinen Verwandten und in seinem Hause. Und er konnte daselbst kein Wunderwerk tun, außer daß er einigen Schwachen die Hände auflegte und sie heilte. Und er verwunderte sich über ihren Unglauben. Und er ging durch die Dörfer ringsum und lehrte.

Lu 4,16-30 Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen war; und er ging nach seiner Gewohnheit am Sabbathtage in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaias gereicht; und als er das Buch aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben war: "Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Befreiung auszurufen und Blinden das Gesicht, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden, auszurufen das angenehme Jahr des Herrn." Und als er das Buch zugerollt hatte, gab er es dem Diener zurück und setzte sich; und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Er fing aber an, zu ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt. Und alle gaben ihm Zeugnis und verwunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Munde hervorgingen; und sie sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs? Und er sprach zu ihnen: Ihr werdet allerdings dieses Sprichwort zu mir sagen: Arzt, heile dich selbst; alles, was wir gehört haben, daß es in Kapernaum geschehen sei, tue auch hier in deiner Vaterstadt. Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch, daß kein Prophet in seiner Vaterstadt angenehm ist. In Wahrheit aber sage ich euch: Viele Witwen waren in den Tagen Elias' in Israel, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate verschlossen war, so daß eine große Hungersnot über das ganze Land kam; und zu keiner von ihnen wurde Elias gesandt, als nur nach Sarepta in Sidonia, zu einem Weibe, einer Witwe. Und viele Aussätzige waren zur Zeit des Propheten Elisa in Israel, und keiner von ihnen wurde gereinigt, als nur Naaman, der Syrer. Und alle wurden von Wut erfüllt in der Synagoge, als sie dies hörten. Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn bis an den Rand des Berges, auf welchem ihre Stadt erbaut war, um ihn so hinabzustürzen. Er aber, durch ihre Mitte hindurchgehend, ging hinweg. - vgl. Jes 61,1-2a

vgl.

Joh 7,15; Joh. 6,42; Joh 4,44; Joh 10,39




34. Die Berufung der Jünger


(vgl. Nr. 41)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 4,18-22 Als er aber am See von Galiläa wandelte, sah er zwei Brüder: Simon, genannt Petrus, und Andreas, seinen Bruder, die ein Netz in den See warfen, denn sie waren Fischer. Und er spricht zu ihnen: Kommet mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sie aber verließen alsbald die Netze und folgten ihm nach. Und als er von dannen weiterging, sah er zwei andere Brüder: Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Schiffe mit ihrem Vater Zebedäus, wie sie ihre Netze ausbesserten; und er rief sie. Sie aber verließen alsbald das Schiff und ihren Vater und folgten ihm nach.

Mk 1,1-16 Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes; wie geschrieben steht in Jesaias, dem Propheten: "Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg bereiten wird." "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet gerade seine Steige!" Johannes kam und taufte in der Wüste und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land und alle Bewohner von Jerusalem; und sie wurden im Jordanflusse von ihm getauft, indem sie ihre Sünden bekannten. Johannes aber war bekleidet mit Kamelhaaren und einem ledernen Gürtel um seine Lenden; und er aß Heuschrecken und wilden Honig. Und er predigte und sagte: Es kommt nach mir, der stärker ist als ich, dessen ich nicht würdig bin, ihm gebückt den Riemen seiner Sandalen zu lösen. Ich zwar habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit Heiligem Geiste taufen. Und es geschah in jenen Tagen, da kam Jesus von Nazareth in Galiläa, und wurde von Johannes in dem Jordan getauft. Und alsbald, als er von dem Wasser heraufstieg, sah er die Himmel sich teilen und den Geist wie eine Taube auf ihn herniederfahren. Und eine Stimme geschah aus den Himmeln: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden. Und alsbald treibt der Geist ihn hinaus in die Wüste. Und er war vierzig Tage in der Wüste und wurde von dem Satan versucht; und er war unter den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm. Nachdem aber Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa, predigte das Evangelium des Reiches Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubet an das Evangelium. Als er aber am See von Galiläa wandelte, sah er Simon und Andreas, Simons Bruder, die in dem See ein Netz hin- und herwarfen, denn sie waren Fischer.

vgl.

Lk 5,1-11

vgl.

Joh 1,35-51

Ps 32.2




35. Der Herr Jesus lehrt in der Synagoge in Kapernaum



Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 4,13;

Mt 7,28-29

Mk 1,21-22 Und sie gehen hinein nach Kapernaum. Und alsbald an dem Sabbath ging er in die Synagoge und lehrte. Und sie erstaunten sehr über seine Lehre: denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten.

Lu 4,31 Und er kam nach Kapernaum hinab, einer Stadt in Galiläa, und lehrte sie an den Sabbathen. Und sie erstaunten sehr über seine Lehre, denn sein Wort war mit Gewalt.

vgl.

Joh 2,12;

Joh 7,46





36. Die Heilung des Besessenen in der Synagoge


Mt

Mk

Lu

Joh


Mk 1,23-28 Und es war in ihrer Synagoge ein Mensch mit einem unreinen Geiste; und er schrie auf und sprach: Laß ab! Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesu, Nazarener? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich kenne dich, wer du bist: der Heilige Gottes. Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und der unreine Geist zerrte ihn und rief mit lauter Stimme und fuhr von ihm aus. Und sie entsetzten sich alle, so daß sie sich untereinander befragten und sprachen: Was ist dies? Was ist dies für eine neue Lehre? denn mit Gewalt gebietet er selbst den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm. Und alsbald ging das Gerücht von ihm aus in die ganze Umgegend von Galiläa.

Lu 4,33-37 Und es war in der Synagoge ein Mensch, der einen Geist eines unreinen Dämons hatte, und er schrie auf mit lauter Stimme und sprach: Laß ab! was haben wir mit dir zu schaffen, Jesu, Nazarener? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich kenne dich, wer du bist: der Heilige Gottes. Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und als der Dämon ihn mitten unter sie geworfen hatte, fuhr er von ihm aus, ohne ihn zu beschädigen. Und Entsetzen kam über alle, und sie redeten untereinander und sprachen: Was ist dies für ein Wort? denn mit Gewalt und Kraft gebietet er den unreinen Geistern, und sie fahren aus. Und das Gerücht über ihn ging aus in jeden Ort der Umgegend.



37. Die Heilung der Schwiegermutter des Petrus

(vgl. Nr. 87)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 8,14-15 Und als Jesus in das Haus des Petrus gekommen war, sah er dessen Schwiegermutter fieberkrank daniederliegen. Und er rührte ihre Hand an, und das Fieber verließ sie; und sie stand auf und diente ihm.

Mk 1,29-31 Und alsbald gingen sie aus der Synagoge und kamen in das Haus Simons und Andreas', mit Jakobus und Johannes. Die Schwiegermutter Simons aber lag fieberkrank danieder; und alsbald sagen sie ihm von ihr. Und er trat hinzu und richtete sie auf, indem er sie bei der Hand ergriff; und das Fieber verließ sie alsbald, und sie diente ihnen.

Lu 4,38-39 Er machte sich aber auf von der Synagoge und kam in das Haus Simons. Die Schwiegermutter des Simon aber war von einem starken Fieber befallen; und sie baten ihn für sie. Und über ihr stehend, bedrohte er das Fieber, und es verließ sie; sie aber stand alsbald auf und diente ihnen.



38. Die Heilung der vielen am Abend

(vgl. Nr. 88)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 8,16 Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus mit einem Worte, und er heilte alle Leidenden, damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaias geredet ist, welcher spricht: "Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten."

vgl. Jes 53,4

Mk 1,32-34 Als es aber Abend geworden war, als die Sonne unterging, brachten sie alle Leidenden und Besessenen zu ihm; und die ganze Stadt war an der Tür versammelt. Und er heilte viele, die an mancherlei Krankheiten leidend waren; und er trieb viele Dämonen aus und erlaubte den Dämonen nicht zu reden, weil sie ihn kannten.

Lu 4,40-41 Als aber die Sonne unterging, brachten alle, welche an mancherlei Krankheiten Leidende hatten, dieselben zu ihm; er aber legte einem jeden von ihnen die Hände auf und heilte sie. Und auch Dämonen fuhren von vielen aus, indem sie schrieen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes. Und er bedrohte sie und ließ sie nicht reden, weil sie wußten, daß er der Christus war.







39. Der Herr Jesus geht fort von Kapernaum


Mt

Mk

Lu

Joh


Mk 1,35-38 Und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus und ging hin an einen öden Ort und betete daselbst. Und Simon und die mit ihm waren, gingen ihm nach; und als sie ihn gefunden hatten, sagen sie zu ihm: Alle suchen dich. Und er spricht zu ihnen: Laßt uns anderswohin in die nächsten Flecken gehen, auf daß ich auch daselbst predige; denn dazu bin ich ausgegangen.

Lu 4,42 Als es aber Tag geworden war, ging er aus und begab sich an einen öden Ort; und die Volksmengen suchten ihn auf und kamen bis zu ihm, und sie hielten ihn auf, daß er nicht von ihnen ginge. Er aber sprach zu ihnen: Ich muß auch den anderen Städten das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigen, denn dazu bin ich gesandt worden.




40. Erste Predigt-Tour in Galiläa


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 4,23 Und Jesus zog in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen unter dem Volke.

Mk 1,39 Und er predigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa und trieb die Dämonen aus.

Lu 4,44 Und er predigte in den Synagogen von Galiläa.




41. Der wunderbare Fischfang

(vgl. Nr. 34)


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 13,1-3a;

Mt. 4,18-22

vgl.

Mk 4,1-2

Mk 1,16-20

Lu 5,1-11 Es geschah aber, als die Volksmenge auf ihn andrängte, um das Wort Gottes zu hören, daß er an dem See Genezareth stand. Und er sah zwei Schiffe am See stehen; die Fischer aber waren aus denselben getreten und wuschen ihre Netze. Er aber stieg in eines der Schiffe, welches Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Lande hinauszufahren; und er setzte sich und lehrte die Volksmengen vom Schiffe aus. Als er aber aufhörte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus auf die Tiefe und lasset eure Netze zu einem Fange hinab. Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben uns die ganze Nacht hindurch bemüht und nichts gefangen, aber auf dein Wort will ich das Netz hinablassen. Und als sie dies getan hatten, umschlossen sie eine große Menge Fische, und ihr Netz riß. Und sie winkten ihren Genossen in dem anderen Schiffe, daß sie kämen und ihnen hülfen; und sie kamen, und sie füllten beide Schiffe, so daß sie sanken. Als aber Simon Petrus es sah, fiel er zu den Knieen Jesu nieder und sprach: Geh von mir hinaus, denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr. Denn Entsetzen hatte ihn erfaßt und alle, die bei ihm waren, über den Fang der Fische, den sie getan hatten; gleicherweise aber auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, welche Genossen von Simon waren. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; von nun an wirst du Menschen fangen. Und als sie die Schiffe ans Land gebracht hatten, verließen sie alles und folgten ihm nach.

vgl.

Joh 21,1-11




42. Die Reinigung des Aussätzigen

(vgl. Nr. 84)

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 8,1-4 Als er aber von dem Berge herabgestiegen war, folgten ihm große Volksmengen. Und siehe, ein Aussätziger kam herzu und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und er streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und alsbald wurde sein Aussatz gereinigt. Und Jesus spricht zu ihm: Siehe, sage es niemand; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester, und bringe die Gabe dar, die Moses angeordnet hat, ihnen zum Zeugnis.

Mk 1,40-45 Und es kommt ein Aussätziger zu ihm, bittet ihn und kniet vor ihm nieder und spricht zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen. Jesus aber, innerlich bewegt, streckte die Hand aus, rührte ihn an und spricht zu ihm: Ich will; sei gereinigt. Und [während er redete,] wich alsbald der Aussatz von ihm, und er war gereinigt. Und er bedrohte ihn und schickte ihn alsbald fort und spricht zu ihm: Siehe zu, sage niemand etwas; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Moses geboten hat, ihnen zu einem Zeugnis. Er aber ging weg und fing an, es viel kundzumachen und die Sache auszubreiten, so daß er nicht mehr öffentlich in die Stadt gehen konnte; sondern er war draußen in öden Örtern, und sie kamen von allen Seiten zu ihm.

Lu 5,12-16 Und es geschah, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voll Aussatz; und als er Jesum sah, fiel er auf sein Angesicht und bat ihn und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und alsbald wich der Aussatz von ihm. Und er gebot ihm, es niemand zu sagen: sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Moses geboten hat, ihnen zum Zeugnis. Aber die Rede über ihn verbreitete sich um so mehr; und große Volksmengen versammelten sich, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Er aber zog sich zurück und war in den Wüsteneien und betete.



43. Die Heilung des Gelähmten

(vgl. Nr. 92)

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 9,1-8 Und er stieg in das Schiff, setzte über und kam in seine eigene Stadt. Und siehe, sie brachten einen Gelähmten zu ihm, der auf einem Bette lag; und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei guten Mutes, Kind, deine Sünden sind vergeben. Und siehe, etliche von den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert. Und als Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denket ihr Arges in euren Herzen? Denn was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Stehe auf und wandle? Auf daß ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Gewalt hat auf der Erde Sünden zu vergeben.... Dann sagt er zu dem Gelähmten: Stehe auf, nimm dein Bett auf und geh nach deinem Hause. Und er stand auf und ging nach seinem Hause. Als aber die Volksmengen es sahen, fürchteten sie sich und verherrlichten Gott, der solche Gewalt den Menschen gegeben.

Mk 2,1-12 Und nach etlichen Tagen ging er wiederum hinein nach Kapernaum, und es wurde ruchbar, daß er im Hause sei. Und alsbald versammelten sich viele, so daß selbst an der Tür nicht mehr Raum war; und er redete zu ihnen das Wort. Und sie kommen zu ihm und bringen einen Gelähmten, von vieren getragen. Und da sie wegen der Volksmenge nicht nahe zu ihm kommen konnten, deckten sie das Dach ab, wo er war; und als sie es aufgebrochen hatten, ließen sie das Ruhebett hinab, auf welchem der Gelähmte lag. Als Jesus aber ihren Glauben sah, spricht er zu dem Gelähmten: Kind, deine Sünden sind vergeben. Etliche aber von den Schriftgelehrten saßen daselbst und überlegten in ihren Herzen: Was redet dieser also? er lästert. Wer kann Sünden vergeben, als nur einer, Gott? Und alsbald erkannte Jesus in seinem Geiste, daß sie also bei sich überlegten, und sprach zu ihnen: Was überleget ihr dies in euren Herzen? Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Stehe auf, nimm dein Ruhebett auf und wandle? Auf daß ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Gewalt hat auf der Erde Sünden zu vergeben... spricht er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, stehe auf, nimm dein Ruhebett auf und geh nach deinem Hause. Und alsbald stand er auf, nahm das Ruhebett auf und ging hinaus vor allen, so daß alle außer sich gerieten und Gott verherrlichten und sagten: Niemals haben wir es also gesehen!

Lu 5,17-26 Und es geschah an einem der Tage, daß er lehrte; und es saßen da Pharisäer und Gesetzlehrer, welche aus jedem Dorfe von Galiläa und Judäa und aus Jerusalem gekommen waren; und des Herrn Kraft war da, um sie zu heilen. Und siehe, Männer, welche auf einem Bett einen Menschen bringen, der gelähmt war; und sie suchten ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen. Und da sie nicht fanden, auf welchem Wege sie ihn hineinbringen sollten wegen der Volksmenge, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn durch die Ziegel hinab mit dem Bettlein in die Mitte vor Jesum. Und als er ihren Glauben sah, sprach er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben. Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu überlegen, indem sie sagten: Wer ist dieser, der Lästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben, außer Gott allein? Als aber Jesus ihre Überlegungen erkannte, antwortete und sprach er zu ihnen: Was überleget ihr in euren Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Stehe auf und wandle? Auf daß ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Gewalt hat auf der Erde, Sünden zu vergeben... sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, stehe auf und nimm dein Bettlein auf und geh nach deinem Hause. Und alsbald stand er vor ihnen auf, nahm auf, worauf er gelegen hatte, und ging hin nac Und Staunen ergriff alle, und sie verherrlichten Gott und wurden mit Furcht erfüllt und sprachen: Wir haben heute außerordentliche Dinge gesehen.

Joh 5,8-9a Jesus spricht zu ihm: Stehe auf, nimm dein Bett auf und wandle! Und alsbald ward der Mensch gesund und nahm sein Bett auf und wandelte. Es war aber an jenem Tage Sabbath.

vgl. Joh 5,1-7


44. Die Berufung Levis (Matthäus)

(vgl. Nr. 93)

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 9,9-13 Und als Jesus von dannen weiterging, sah er einen Menschen am Zollhause sitzen, Matthäus genannt, und er spricht zu ihm: Folge mir nach. Und er stand auf und folgte ihm nach. Und es geschah, als er in dem Hause zu Tische lag, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und lagen zu Tische mit Jesu und seinen Jüngern. Und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isset euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern? Als aber [Jesus] es hörte, sprach er: Die Starken bedürfen nicht eines Arztes, sondern die Kranken. Gehet aber hin und lernet, was das ist: "Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer"; denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.

vgl. Hos 6,6

Mk 2,13-17 Und er ging wiederum hinaus an den See, und die ganze Volksmenge kam zu ihm, und er lehrte sie. Und als er vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zollhause sitzen, und er spricht zu ihm: Folge mir nach; und er stand auf und folgte ihm nach. Und es geschah, als er in seinem Hause zu Tische lag, daß viele Zöllner und Sünder zu Tische lagen mit Jesu und seinen Jüngern; denn es waren ihrer viele, und sie folgten ihm nach. Und als die Schriftgelehrten und die Pharisäer ihn mit den Sündern und Zöllnern essen sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt und trinkt er mit den Zöllnern und Sündern? Und als Jesus es hörte, spricht er zu ihnen: Die Starken bedürfen nicht eines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.

Lu 5,27-32 Und nach diesem ging er hinaus und sah einen Zöllner, mit Namen Levi, am Zollhause sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach. Und alles verlassend, stand er auf und folgte ihm nach. Und Levi machte ihm ein großes Mahl in seinem Hause; und daselbst war eine große Menge Zöllner und anderer, die mit ihnen zu Tische lagen. Und die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten murrten gegen seine Jünger und sprachen: Warum esset und trinket ihr mit den Zöllnern und Sündern? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen nicht eines Arztes, sondern die Kranken; ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.



45. Die Frage nach dem Fasten

(vgl. Nr. 94)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 9,14-17 Dann kommen die Jünger des Johannes zu ihm und sagen: Warum fasten wir und die Pharisäer oft, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können etwa die Gefährten des Bräutigams trauern, so lange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann werden sie fasten. Niemand aber setzt einen Flicken von neuem Tuch auf ein altes Kleid; denn das Eingesetzte reißt von dem Kleide ab, und der Riß wird ärger. Auch tut man nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern man tut neuen Wein in neue Schläuche, und beide werden zusammen erhalten.

Mk 2,18-22 Und die Jünger Johannes' und die Pharisäer fasteten; und sie kommen und sagen zu ihm: Warum fasten die Jünger Johannes' und die Jünger der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können etwa die Gefährten des Bräutigams fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? So lange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann, an jenem Tage, werden sie fasten. Niemand näht einen Flicken von neuem Tuch auf ein altes Kleid; sonst reißt das Eingesetzte von ihm ab, das neue vom alten, und der Riß wird ärger. Auch tut niemand neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißt der Wein die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern neuen Wein muß man in neue Schläuche tun.

Lu 5,33-39 Sie aber sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger Johannes' oft und verrichten Gebete, gleicherweise auch die der Pharisäer; die deinigen aber essen und trinken? Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr könnt doch nicht die Gefährten des Bräutigams fasten lassen, während der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, und wann der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, dann, in jenen Tagen, werden sie fasten. Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Niemand setzt einen Flicken von einem neuen Kleide auf ein altes Kleid; sonst wird er sowohl das neue zerschneiden, als auch der Flicken von dem neuen zum alten nicht passen wird. Und niemand tut neuen Wein in alte Schläuche; sonst wird der neue Wein die Schläuche zerreißen, und er selbst wird verschüttet werden, und die Schläuche werden verderben; sondern neuen Wein tut man in neue Schläuche, und beide werden zusammen erhalten. Und niemand will, wenn er alten getrunken hat, [alsbald] neuen, denn er spricht: Der alte ist besser.

vgl.

Joh 3,29-30


46. Das Abpflücken der Ähren am Sabbat

(vgl. Nr. 111)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 12,1-8 Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbath durch die Saaten; es hungerte aber seine Jünger, und sie fingen an, Ähren abzupflücken und zu essen. Als aber die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbath zu tun nicht erlaubt ist. Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die bei ihm waren hungerte? wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote aß, welche er nicht essen durfte, noch die bei ihm waren, sondern allein die Priester? Oder habt ihr nicht in dem Gesetz gelesen, daß an den Sabbathen die Priester in dem Tempel den Sabbath entheiligen und schuldlos sind? Ich sage euch aber: Größeres als der Tempel ist hier. Wenn ihr aber erkannt hättet, was es ist: "Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer", so würdet ihr die Schuldlosen nicht verurteilt haben. Denn der Sohn des Menschen ist Herr des Sabbaths.

vgl. Hos 6,6

Mk 2,23-28 Und es geschah, daß er am Sabbath durch die Saaten ging; und seine Jünger fingen an, im Gehen die Ähren abzupflücken. Und die Pharisäer sprachen zu ihm: Siehe, was tun sie am Sabbath, das nicht erlaubt ist? Und er sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er Mangel hatte und als ihn und die bei ihm waren, hungerte? wie er in das Haus Gottes ging unter Abjathar, dem Hohenpriester, und die Schaubrote aß (welche niemand essen darf, als nur die Priester) und auch denen gab, die bei ihm waren? Und er sprach zu ihnen: Der Sabbath ward um des Menschen willen, nicht der Mensch um des Sabbaths willen; also ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbaths.

Lu 6,1-5 Und es geschah am zweit-ersten Sabbath, daß er durch die Saaten ging, und seine Jünger die Ähren abpflückten und aßen, indem sie sie mit den Händen zerrieben. Einige der Pharisäer aber sprachen zu ihnen: Warum tut ihr, was nicht erlaubt ist, am Sabbath zu tun? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr auch dieses nicht gelesen, was David tat, als ihn und die bei ihm waren hungerte? wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote nahm und aß, und auch denen gab, die bei ihm waren, welche niemand essen darf, als nur die Priester allein? Und er sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen ist Herr auch des Sabbaths.



47. Der Mann mit der verdorrten Hand

(vgl. Nr. 112)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 12,9-14 Und als er von dannen weiterging, kam er in ihre Synagoge. Und siehe, da war ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte. Und sie fragten ihn und sprachen: Ist es erlaubt, an den Sabbathen zu heilen? auf daß sie ihn anklagen möchten. Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch wird unter euch sein, der ein Schaf hat und, wenn dieses am Sabbath in eine Grube fiele, es nicht ergreifen und aufrichten wird? Wieviel vorzüglicher ist nun ein Mensch als ein Schaf! Also ist es erlaubt, an den Sabbathen Gutes zu tun. Dann spricht er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus. Und er streckte sie aus, und sie ward wiederhergestellt, gesund wie die andere. Die Pharisäer aber gingen hinaus und hielten Rat wider ihn, wie sie ihn umbrächten.

Mk 3,1-6 Und er ging wiederum in die Synagoge; und es war daselbst ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte. Und sie lauerten auf ihn, ob er ihn am Sabbath heilen würde, auf daß sie ihn anklagen möchten. Und er spricht zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Stehe auf und tritt in die Mitte. Und er spricht zu ihnen: Ist es erlaubt, an den Sabbathen Gutes zu tun oder Böses zu tun, das Leben zu retten oder zu töten? Sie aber schwiegen. Und er blickte auf sie umher mit Zorn, betrübt über die Verstockung ihres Herzens, und spricht zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und seine Hand wurde wiederhergestellt. Und die Pharisäer gingen alsbald hinaus und hielten mit den Herodianern Rat wider ihn, wie sie ihn umbrächten.

Lu 6,6-11 Es geschah aber auch an einem anderen Sabbath, daß er in die Synagoge ging und lehrte; und es war daselbst ein Mensch, dessen rechte Hand verdorrt war. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber lauerten darauf, ob er am Sabbath heilen würde, auf daß sie eine Beschuldigung wider ihn fänden. Er aber wußte ihre Überlegungen und sprach zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Stehe auf und stelle dich in die Mitte. Er aber stand auf und stellte sich hin. Jesus sprach nun zu ihnen: Ich will euch fragen, ob es erlaubt ist, am Sabbath Gutes zu tun oder Böses zu tun, das Leben zu retten oder zu verderben. Und nachdem er sie alle umher angeblickt hatte, sprach er zu ihm: Strecke deine Hand aus! Und er tat [also]; und seine Hand wurde wiederhergestellt, wie die andere. Sie aber wurden mit Unverstand erfüllt und besprachen sich untereinander, was sie Jesu tun sollten.




48. Der Herr Jesus heilt viele am See


(vgl. Nr. 113)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 4,24-25 Und sein Ruf ging aus in das ganze Syrien; und sie brachten zu ihm alle Leidenden, die mit mancherlei Krankheiten und Qualen behaftet waren, und Besessene und Mondsüchtige und Gelähmte; und er heilte sie. Und es folgten ihm große Volksmengen von Galiläa und Dekapolis und Jerusalem und Judäa und von jenseit des Jordan.

Mk 3,7-12 Und Jesus entwich mit seinen Jüngern an den See; und es folgte [ihm] eine große Menge von Galiläa und von Judäa und von Jerusalem und von Idumäa und von jenseit des Jordan; und die um Tyrus und Sidon, eine große Menge, als sie gehört hatten, wie vieles er tat, kamen zu ihm. Und er sagte seinen Jüngern, daß ein Schifflein für ihn in Bereitschaft bleiben solle wegen der Volksmenge, auf daß sie ihn nicht drängten. Denn er heilte viele, so daß alle, welche Plagen hatten, ihn überfielen, auf daß sie ihn anrühren möchten. Und wenn die unreinen Geister ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und riefen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes. Und er bedrohte sie sehr, daß sie ihn nicht offenbar machten.

Lu 6,17-19 Und als er mit ihnen herabgestiegen war, stand er auf einem ebenen Platze, und eine Menge seiner Jünger und eine große Menge des Volkes von ganz Judäa und Jerusalem und von der Seeküste von Tyrus und Sidon, welche kamen, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden; und die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. Und die ganze Volksmenge suchte ihn anzurühren, denn es ging Kraft von ihm aus und heilte alle.

vgl. Lk 4,41




49. Die Erwählung der Zwölf


(vgl. Nr. 99)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 10,1-4 Und als er seine zwölf Jünger herzugerufen hatte, gab er ihnen Gewalt über unreine Geister, um sie auszutreiben, und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel aber sind diese: Der erste, Simon, der Petrus genannt wird, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Lebbäus, der zubenamt war Thaddäus; Simon, der Kananäer, und Judas, der Iskariot, der ihn auch überlieferte.

vgl. Mt 5,1

Mk 3,13-19a Und er steigt auf den Berg und ruft herzu, welche er selbst wollte. Und sie kamen zu ihm; und er bestellte zwölf, auf daß sie bei ihm seien, und auf daß er sie aussende zu predigen und Gewalt zu haben, [die Krankheiten zu heilen und] die Dämonen auszutreiben. Und er gab dem Simon den Beinamen Petrus; und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und er gab ihnen den Beinamen Boanerges, das ist Söhne des Donners; und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Thaddäus, und Simon, den Kananäer, und Judas Iskariot, der ihn auch überlieferte.

vgl. Mk 6-7

Lu 6,12-16 Und es geschah in selbigen Tagen, daß er auf den Berg hinausging, um zu beten; und er verharrte die Nacht im Gebet zu Gott. Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger herzu und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte: Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, und Jakobus und Johannes, und Philippus und Bartholomäus, und Matthäus und Thomas, und Jakobus, Alphäus' Sohn, und Simon, genannt Zelotes, und Judas, Jakobus' Bruder, und Judas Iskariot, der auch sein Verräter wurde.

vgl. Lk 9,1-2

vgl.

Joh 1,42



VI. Die Bergpredigt (nach Matthäus)



50. Anlaß der Predigt


(vgl. Nr. 77)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 4,24-5,2 Und sein Ruf ging aus in das ganze Syrien; und sie brachten zu ihm alle Leidenden, die mit mancherlei Krankheiten und Qualen behaftet waren, und Besessene und Mondsüchtige und Gelähmte; und er heilte sie. Und es folgten ihm große Volksmengen von Galiläa und Dekapolis und Jerusalem und Judäa und von jenseit des Jordan. Als er aber die Volksmengen sah, stieg er auf den Berg; und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:

Mk 3,7-13a Und Jesus entwich mit seinen Jüngern an den See; und es folgte [ihm] eine große Menge von Galiläa und von Judäa und von Jerusalem und von Idumäa und von jenseit des Jordan; und die um Tyrus und Sidon, eine große Menge, als sie gehört hatten, wie vieles er tat, kamen zu ihm. Und er sagte seinen Jüngern, daß ein Schifflein für ihn in Bereitschaft bleiben solle wegen der Volksmenge, auf daß sie ihn nicht drängten. Denn er heilte viele, so daß alle, welche Plagen hatten, ihn überfielen, auf daß sie ihn anrühren möchten. Und wenn die unreinen Geister ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und riefen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes. Und er bedrohte sie sehr, daß sie ihn nicht offenbar machten. Und er steigt auf den Berg und ruft herzu, welche er selbst wollte. Und sie kamen zu ihm;

Lu 6,17-20a Und als er mit ihnen herabgestiegen war, stand er auf einem ebenen Platze, und eine Menge seiner Jünger und eine große Menge des Volkes von ganz Judäa und Jerusalem und von der Seeküste von Tyrus und Sidon, welche kamen, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden; und die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. Und die ganze Volksmenge suchte ihn anzurühren, denn es ging Kraft von ihm aus und heilte alle. Und er hob seine Augen auf zu seinen Jüngern und sprach: Glückselig ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes.




51. Die Seligpreisungen


(vgl. Nr. 78)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 5,3-12 Glückselig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land ererben. Glückselig die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden. Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren. Glückselig die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen. Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und jedes böse Wort lügnerisch wider euch reden werden um meinetwillen. Freuet euch und frohlocket, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn also haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren.


Lu 6,20b-23 Und er hob seine Augen auf zu seinen Jüngern und sprach: Glückselig ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes. Glückselig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden. Glückselig, die ihr jetzt weinet, denn ihr werdet lachen. Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden, und wenn sie euch absondern und schmähen und euren Namen als böse verwerfen werden um des Sohnes des Menschen willen; freuet euch an selbigem Tage und hüpfet, denn siehe, euer Lohn ist groß in dem Himmel; denn desgleichen taten ihre Väter den Propheten.

vgl. Lk 6,24






52. Das Salz der Erde


(vgl. Nr. 218)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 5,13 Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.

Mk 9,49-50 Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden, und jedes Schlachtopfer wird mit Salz gesalzen werden. Das Salz ist gut; wenn aber das Salz unsalzig geworden ist, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz in euch selbst und seid in Frieden untereinander.

Lu 6,34-35 Und wenn ihr denen leihet, von welchen ihr wieder zu empfangen hoffet, was für Dank ist es euch? [denn] auch die Sünder leihen Sündern, auf daß sie das gleiche wieder empfangen. Doch liebet eure Feinde, und tut Gutes, und leihet, ohne etwas wieder zu hoffen, und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.



53. Das Licht der Welt


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 5,14-16 Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind. Also lasset euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.

Mk 4,21 Und er sprach zu ihnen: Kommt etwa die Lampe, auf daß sie unter den Scheffel oder unter das Bett gestellt werde? nicht daß sie auf das Lampengestell gestellt werde?

Lu 8,16 Niemand aber, der eine Lampe angezündet hat, bedeckt sie mit einem Gefäß oder stellt sie unter ein Bett, sondern er stellt sie auf ein Lampengestell, auf daß die Hereinkommenden das Licht sehen.

vgl. Lu 11,33

vgl.

Joh 8,12



54. Über das Gesetz und die Propheten


(vgl. Nr. 226)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 5,17-20 Wähnet nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer irgend nun eines dieser geringsten Gebote auflöst und also die Menschen lehrt, wird der Geringste heißen im Reiche der Himmel; wer irgend aber sie tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reiche der Himmel. Denn ich sage euch: Wenn nicht eure Gerechtigkeit vorzüglicher ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen. - vgl. Mt 24,35

vgl.

Mk 13,31

Lu 16,16-17 Das Gesetz und die Propheten waren bis auf Johannes; von da an wird das Evangelium des Reiches Gottes verkündigt, und jeder dringt mit Gewalt hinein. Es ist aber leichter, daß der Himmel und die Erde vergehen, als daß ein Strichlein des Gesetzes wegfalle. - vgl. Lk 21,33




55. Über Mord und Zorn


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 5,21-26 Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber irgend töten wird, wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch, daß jeder, der seinem Bruder [ohne Grund] zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber irgend zu seinem Bruder sagt: Raka! dem Synedrium verfallen sein wird; wer aber irgend sagt: Du Narr! der Hölle des Feuers verfallen sein wird. Wenn du nun deine Gabe darbringst zu dem Altar und dich daselbst erinnerst, daß dein Bruder etwas wider dich habe, so laß daselbst deine Gabe vor dem Altar und geh zuvor hin, versöhne dich mit deinem Bruder; und dann komm und bringe deine Gabe dar. Willfahre deiner Gegenpartei schnell, während du mit ihr auf dem Wege bist; damit nicht etwa die Gegenpartei dich dem Richter überliefere, und der Richter dich dem Diener überliefere, und du ins Gefängnis geworfen werdest. Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast. - vgl. 2 Mo 20,13

vgl.

Mk 11,25

Lu 12,57-59 Warum aber auch richtet ihr von euch selbst nicht, was recht ist? Denn wenn du mit deiner Gegenpartei vor die Obrigkeit gehst, so gib dir auf dem Wege Mühe, von ihr loszukommen, damit sie dich nicht etwa zu dem Richter hinschleppe; und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener überliefern, und der Gerichtsdiener dich ins Gefängnis werfen. Ich sage dir: Du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast.




56. Über Ehebruch und Scheidung


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 5,27-32 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch, daß jeder, der ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen. Wenn aber dein rechtes Auge dich ärgert, so reiß es aus und wirf es von dir; denn es ist dir nütze, daß eines deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Und wenn deine rechte Hand dich ärgert, so haue sie ab und wirf sie von dir; denn es ist dir nütze, daß eines deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Es ist aber gesagt: Wer irgend sein Weib entlassen wird, gebe ihr einen Scheidebrief. Ich aber sage euch: Wer irgend sein Weib entlassen wird, außer auf Grund von Hurerei, macht, daß sie Ehebruch begeht; und wer irgend eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch.

vgl. 2 Mo 20,14; 5 Mo 5,17; 5 Mo 24,1; Mt 19,9

Mk 9,43-48 Und wenn deine Hand dich ärgert, so haue sie ab. Es ist dir besser, als Krüppel in das Leben einzugehen, als mit zwei Händen in die Hölle hinabzufahren, in das unauslöschliche Feuer, [wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt]. Und wenn dein Fuß dich ärgert, so haue ihn ab. Es ist dir besser, lahm in das Leben einzugehen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden, [in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt]. Und wenn dein Auge dich ärgert, so wirf es weg. Es ist dir besser, einäugig in das Reich Gottes einzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle des Feuers geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

vgl. Mk 10,11

Lu 16,18 Jeder, der sein Weib entläßt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; und jeder, der die von einem Manne Entlassene heiratet, begeht Ehebruch.




57. Über das Schwören/ über Eide


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 5,33-37 Wiederum habt ihr gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht fälschlich schwören, du sollst aber dem Herrn deine Eide erfüllen. Ich aber sage euch: Schwöret überhaupt nicht; weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt; noch sollst du bei deinem Haupte schwören, denn du vermagst nicht, ein Haar weiß oder schwarz zu machen. Es sei aber eure Rede: Ja, ja; nein, nein; was aber mehr ist als dieses, ist aus dem Bösen. - vgl. 3. Mo 19,12






58. Über Vergeltung


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 5,38-42 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Auge um Auge, und Zahn um Zahn. Ich aber sage euch: Widerstehet nicht dem Bösen, sondern wer irgend dich auf deinen rechten Backen schlagen wird, dem biete auch den anderen dar; und dem, der mit dir vor Gericht gehen und deinen Leibrock nehmen will, dem laß auch den Mantel. Und wer irgend dich zwingen wird, eine Meile zu gehen, mit dem geh zwei. Gib dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, der von dir borgen will. - vgl. 2. Mo 21,24; 3. Mo 24,20


Lu 6,29-30 Dem, der dich auf den Backen schlägt, biete auch den anderen dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, wehre auch den Leibrock nicht. Gib jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deinige nimmt, fordere es nicht zurück.




59. Über die Feindesliebe


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 5,43-48 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, [segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen,] und betet für die, die euch [beleidigen und] verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist; denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebet, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr eure Brüder allein grüßet, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die von den Nationen dasselbe? Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. - vgl. 3 Mo. 19,18


Lu 6,27-28 Aber euch sage ich, die ihr höret: Liebet eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen; betet für die, welche euch beleidigen. Dem, der dich auf den Backen schlägt, biete auch den anderen dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, wehre auch den Leibrock nicht. Gib jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deinige nimmt, fordere es nicht zurück. Und wie ihr wollt, daß euch die Menschen tun sollen, tut auch ihr ihnen gleicherweise. Und wenn ihr liebet, die euch lieben, was für Dank ist es euch? denn auch die Sünder lieben, die sie lieben. Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für Dank ist es euch? denn auch die Sünder tun dasselbe. Und wenn ihr denen leihet, von welchen ihr wieder zu empfangen hoffet, was für Dank ist es euch? [denn] auch die Sünder leihen Sündern, auf daß sie das gleiche wieder empfangen. Doch liebet eure Feinde, und tut Gutes, und leihet, ohne etwas wieder zu hoffen, und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid nun barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.




60. Über das Almosengeben


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 6,1-4 Habet acht, daß ihr euer Almosen nicht gebet vor den Menschen, um von ihnen gesehen zu werden; wenn aber nicht, so habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater, der in den Himmeln ist. Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Straßen, damit sie von den Menschen geehrt werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du Almosen gibst, so laß deine Linke nicht wissen, was deine Rechte tut; damit dein Almosen im Verborgenen sei, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten.








61. Über Gebet


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 6,5-6 Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn sie lieben es, in den Synagogen und an den Ecken der Straßen stehend zu beten, damit sie von den Menschen gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du betest, so geh in deine Kammer und, nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten.






62. Des Herrn Gebet


(vgl. Nr. 185)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 6,7-15 Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens willen werden erhört werden. Seid ihnen nun nicht gleich; denn euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet. Betet ihr nun also: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden. Unser nötiges Brot gib uns heute; und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben; und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. – Denn wenn ihr den Menschen ihre Vergehungen vergebet, so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben; wenn ihr aber den Menschen ihre Vergehungen nicht vergebet, so wird euer Vater auch eure Vergehungen nicht vergeben.

Mk 11,25 Und wenn ihr im Gebet dastehet, so vergebet, wenn ihr etwas wider jemand habt, auf daß auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Übertretungen vergebe.

vgl. V26

Lu 11,1-4 Und es geschah, als er an einem gewissen Orte war und betete, da sprach, als er aufhörte, einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte. Er sprach aber zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprechet: Vater, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; unser nötiges Brot gib uns täglich; und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns schuldig ist; und führe uns nicht in Versuchung.




63. Über das Fasten


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 6,16-18 Wenn ihr aber fastet, so sehet nicht düster aus wie die Heuchler; denn sie verstellen ihre Angesichter, damit sie den Menschen als Fastende erscheinen. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, damit du nicht den Menschen als ein Fastender erscheinest, sondern deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten.











64. Über das Sammeln von Schätzen


(vgl. Nr. 202)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 6,19-21 Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Rost zerstört, und wo Diebe durchgraben und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost zerstört, und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen; denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.






65. Das einfältige Auge


(vgl. Nr. 193)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 6,22 Die Lampe des Leibes ist das Auge; wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß die Finsternis!






66. Über das Dienen zweier Herren


(vgl. Nr. 224)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 6,24 Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhangen und den anderen verachten. Ihr könnet nicht Gott dienen und dem Mammon.


Lu 16,13 Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.








67. Über das Sorgen

(vgl. Nr. 221)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 6,25-34 Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise, und der Leib mehr als die Kleidung? Sehet hin auf die Vögel des Himmels, daß sie nicht säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel vorzüglicher als sie? Wer aber unter euch vermag mit Sorgen seiner Größe eine Elle zuzusetzen? Und warum seid ihr um Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen: sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch aber, daß selbst nicht Salomon in all seiner Herrlichkeit bekleidet war wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute ist und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, nicht vielmehr euch, Kleingläubige? So seid nun nicht besorgt, indem ihr saget: Was sollen wir essen? oder: Was sollen wir trinken? oder: Was sollen wir anziehen? denn nach allem diesem trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dies alles bedürfet. Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden. So seid nun nicht besorgt auf den morgenden Tag, denn der morgende Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug.


Lu 12,22-32 Er sprach aber zu seinen Jüngern: Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für das Leben, was ihr essen, noch für den Leib, was ihr anziehen sollt. Das Leben ist mehr als die Nahrung, und der Leib mehr als die Kleidung. Betrachtet die Raben, daß sie nicht säen noch ernten, die weder Vorratskammer noch Scheune haben, und Gott ernährt sie; um wieviel vorzüglicher seid ihr als die Vögel! Wer aber unter euch vermag mit Sorgen seiner Größe eine Elle zuzusetzen? Wenn ihr nun auch das Geringste nicht vermöget, warum seid ihr um das Übrige besorgt? Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen; sie mühen sich nicht und spinnen auch nicht. Ich sage euch aber, selbst nicht Salomon in all seiner Herrlichkeit war bekleidet wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras, das heute auf dem Felde ist und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, wieviel mehr euch, Kleingläubige! Und ihr, trachtet nicht danach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und seid nicht in Unruhe; denn nach diesem allem trachten die Nationen der Welt; euer Vater aber weiß, daß ihr dieses bedürfet. Trachtet jedoch nach seinem Reiche, und dieses wird euch hinzugefügt werden. Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.



68. Über das Richten

(vgl. Nr. 81)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 7,1-5 Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet; denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen werden. Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Oder wie wirst du zu deinem Bruder sagen: Erlaube, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen; und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen. - vgl. Mt 13,12

Mk 4,24-25 Und er sprach zu ihnen: Sehet zu, was ihr höret; mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen werden, und es wird euch hinzugefügt werden. Denn wer irgend hat, dem wird gegeben werden; und wer nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden.

Lu 6,37-42 Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; verurteilet nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Lasset los, und ihr werdet losgelassen werden. Gebet, und es wird euch gegeben werden: ein gutes, gedrücktes und gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn mit demselben Maße, mit welchem ihr messet, wird euch wieder gemessen werden. Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Kann etwa ein Blinder einen Blinden leiten? werden nicht beide in eine Grube fallen? Ein Jünger ist nicht über den Lehrer; jeder aber, der vollendet ist, wird sein wie sein Lehrer. Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber, der in deinem eigenen Auge ist, nimmst du nicht wahr? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, erlaube, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge ist, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter herauszuziehen, der in deines Bruders Auge ist. - vgl. Lk 8,18

vgl.

Joh 7,54-8,11;

3. Mo 20,10;

5. Mo 22,22-24



69. Über das Entweihen des Heiligen


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 7,6 Gebet nicht das Heilige den Hunden; werfet auch nicht eure Perlen vor die Schweine, damit sie dieselben nicht etwa mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen.





70. Das Antworten Gottes auf Gebet

(vgl. Nr. 187)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 7,7-11 Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden. Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden. Oder welcher Mensch ist unter euch, der, wenn sein Sohn ihn um ein Brot bitten würde, ihm einen Stein geben wird? Und wenn er um einen Fisch bitten würde, ihm eine Schlange gegeben wird? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wieviel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten!


Lu 11,9-13 Und ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden. Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden. Wer aber ist ein Vater unter euch, den der Sohn um Brot bitten wird – er wird ihm doch nicht einen Stein geben? Oder auch um einen Fisch – er wird ihm statt des Fisches doch nicht eine Schlange geben? Oder auch, wenn er um ein Ei bäte – er wird ihm doch nicht einen Skorpion geben? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel ist, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

vgl.

Joh 16,24;

Joh 14,13;

Joh 15,7


71. Die „goldene Regel“


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 7,12 Alles nun, was immer ihr wollt, daß euch die Menschen tun sollen, also tut auch ihr ihnen; denn dies ist das Gesetz und die Propheten.


Lu 6,31 Und wie ihr wollt, daß euch die Menschen tun sollen, tut auch ihr ihnen gleicherweise.



72. Die zwei Wege


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 7,13-14 Gehet ein durch die enge Pforte; denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die durch dieselbe eingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.


Lu 13,23-24 Es sprach aber jemand zu ihm: Herr, sind derer wenige, die errettet werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringet danach, durch die enge Pforte einzugehen; denn viele, sage ich euch, werden einzugehen suchen und werden es nicht vermögen.





73. „An ihren Früchten“

(vgl. Nr. 82)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 7,15-20 Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Liest man etwa von Dornen eine Traube, oder von Disteln Feigen? Also bringt jeder gute Baum gute Früchte, aber der faule Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, noch ein fauler Baum gute Früchte bringen. Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Deshalb, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. - Mt 12,33-35 Entweder machet den Baum gut und seine Frucht gut, oder machet den Baum faul und seine Frucht faul; denn aus der Frucht wird der Baum erkannt. Otternbrut! wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatze Böses hervor.


Lu 6,43-45 Denn es gibt keinen guten Baum, der faule Frucht bringt, noch einen faulen Baum, der gute Frucht bringt; denn ein jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man nicht Feigen, noch liest man von einem Dornbusch Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze seines Herzens das Gute hervor, und der böse bringt aus dem bösen das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.



74. „Herr,Herr sagen“


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 7,21-23 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt, und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben, und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt; weichet von mir, ihr Übeltäter!


Lu 6,46 Was heißet ihr mich aber: "Herr, Herr!" und tut nicht, was ich sage? - Lu 13,25-27 Von da an, wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat, und ihr anfangen werdet, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tue uns auf! und er antworten und zu euch sagen wird: Ich kenne euch nicht, wo ihr her seid; alsdann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unseren Straßen hast du gelehrt. Und er wird sagen: Ich sage euch, ich kenne euch nicht, wo ihr her seid; weichet von mir, alle ihr Übeltäter!



75. Das Haus auf Fels gebaut

(vgl. Nr. 83)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 7,24-27 Jeder nun, der irgend diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich einem klugen Manne vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute; und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stürmten wider jenes Haus; und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet. Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird einem törichten Manne verglichen werden, der sein Haus auf den Sand baute; und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus; und es fiel, und sein Fall war groß.


Lu 6,47-49 Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut, ich will euch zeigen, wem er gleich ist. Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute, welcher grub und vertiefte und den Grund auf den Felsen legte; als aber eine Flut kam, schlug der Strom an jenes Haus und vermochte es nicht zu erschüttern, denn es war auf den Felsen gegründet. Der aber gehört und nicht getan hat, ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf die Erde baute ohne Grundlage, an welches der Strom schlug, und alsbald fiel es, und der Sturz jenes Hauses war groß.






76. Die Wirkung der Predigt



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 7,28-29 Und es geschah, als Jesus diese Worte vollendet hatte, da erstaunten die Volksmengen sehr über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.

Mk 1,21-22 Und sie gehen hinein nach Kapernaum. Und alsbald an dem Sabbath ging er in die Synagoge und lehrte. Und sie erstaunten sehr über seine Lehre: denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten.

vgl.

Lk 7,1

Lk 4,32

vgl.

Joh 7,46





VII. Die Predigt auf einem ebenen Platz (nach Lukas)


77. Anlaß der Predigt


(vgl. Nr. 50)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 4,24-5,2 Und sein Ruf ging aus in das ganze Syrien; und sie brachten zu ihm alle Leidenden, die mit mancherlei Krankheiten und Qualen behaftet waren, und Besessene und Mondsüchtige und Gelähmte; und er heilte sie. Und es folgten ihm große Volksmengen von Galiläa und Dekapolis und Jerusalem und Judäa und von jenseit des Jordan. Als er aber die Volksmengen sah, stieg er auf den Berg; und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:

Mk 3,7-13a Und Jesus entwich mit seinen Jüngern an den See; und es folgte [ihm] eine große Menge von Galiläa und von Judäa und von Jerusalem und von Idumäa und von jenseit des Jordan; und die um Tyrus und Sidon, eine große Menge, als sie gehört hatten, wie vieles er tat, kamen zu ihm. Und er sagte seinen Jüngern, daß ein Schifflein für ihn in Bereitschaft bleiben solle wegen der Volksmenge, auf daß sie ihn nicht drängten. Denn er heilte viele, so daß alle, welche Plagen hatten, ihn überfielen, auf daß sie ihn anrühren möchten. Und wenn die unreinen Geister ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und riefen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes. Und er bedrohte sie sehr, daß sie ihn nicht offenbar machten. Und er steigt auf den Berg und ruft herzu, welche er selbst wollte. Und sie kamen zu ihm;

Lu 6,17-20a Und als er mit ihnen herabgestiegen war, stand er auf einem ebenen Platze, und eine Menge seiner Jünger und eine große Menge des Volkes von ganz Judäa und Jerusalem und von der Seeküste von Tyrus und Sidon, welche kamen, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden; und die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. Und die ganze Volksmenge suchte ihn anzurühren, denn es ging Kraft von ihm aus und heilte alle. Und er hob seine Augen auf zu seinen Jüngern und sprach:






78. Die Seligpreisungen

(vgl. Nr. 51)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 5,3-12 Glückselig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land ererben. Glückselig die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden. Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren. Glückselig die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen. Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und jedes böse Wort lügnerisch wider euch reden werden um meinetwillen. Freuet euch und frohlocket, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn also haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren.


Lu 6,20b-23 Glückselig ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes. Glückselig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden. Glückselig, die ihr jetzt weinet, denn ihr werdet lachen. Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden, und wenn sie euch absondern und schmähen und euren Namen als böse verwerfen werden um des Sohnes des Menschen willen; freuet euch an selbigem Tage und hüpfet, denn siehe, euer Lohn ist groß in dem Himmel; denn desgleichen taten ihre Väter den Propheten.

vgl. V24



79. Die „Wehe“-Rufe

Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 6,24 Aber wehe euch Reichen, denn ihr habt euren Trost dahin. Wehe euch, die ihr voll seid, denn ihr werdet hungern. Wehe euch, die ihr jetzt lachet, denn ihr werdet trauern und weinen. Wehe, wenn alle Menschen wohl von euch reden; denn desgleichen taten ihre Väter den falschen Propheten.

vgl. V20-23



80. Über die Feindesliebe

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 5,38-48 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Auge um Auge, und Zahn um Zahn. Ich aber sage euch: Widerstehet nicht dem Bösen, sondern wer irgend dich auf deinen rechten Backen schlagen wird, dem biete auch den anderen dar; und dem, der mit dir vor Gericht gehen und deinen Leibrock nehmen will, dem laß auch den Mantel. Und wer irgend dich zwingen wird, eine Meile zu gehen, mit dem geh zwei. Gib dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, der von dir borgen will. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, [segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen,] und betet für die, die euch [beleidigen und] verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist; denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebet, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr eure Brüder allein grüßet, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die von den Nationen dasselbe? Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. - vgl. Mt 7,12; 2 Mo 21,24; 3 Mos 24,20; 3 Mo 19,18


Lu 6,27 Aber euch sage ich, die ihr höret: Liebet eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen; betet für die, welche euch beleidigen. Dem, der dich auf den Backen schlägt, biete auch den anderen dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, wehre auch den Leibrock nicht. Gib jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deinige nimmt, fordere es nicht zurück. Und wie ihr wollt, daß euch die Menschen tun sollen, tut auch ihr ihnen gleicherweise. Und wenn ihr liebet, die euch lieben, was für Dank ist es euch? denn auch die Sünder lieben, die sie lieben. Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für Dank ist es euch? denn auch die Sünder tun dasselbe. Und wenn ihr denen leihet, von welchen ihr wieder zu empfangen hoffet, was für Dank ist es euch? [denn] auch die Sünder leihen Sündern, auf daß sie das gleiche wieder empfangen. Doch liebet eure Feinde, und tut Gutes, und leihet, ohne etwas wieder zu hoffen, und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid nun barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.





81. Über das Richten


(vgl. Nr. 68)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 7,1-5 Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet; denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen werden. Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Oder wie wirst du zu deinem Bruder sagen: Erlaube, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen; und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen. - vgl. Mt 12,36-37; Mt 15,14; Mt. 10,24-25

Mk 4,24-25 Und er sprach zu ihnen: Sehet zu, was ihr höret; mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen werden, und es wird euch hinzugefügt werden. Denn wer irgend hat, dem wird gegeben werden; und wer nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden.

Lu 6,37-42 Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; verurteilet nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Lasset los, und ihr werdet losgelassen werden. Gebet, und es wird euch gegeben werden: ein gutes, gedrücktes und gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn mit demselben Maße, mit welchem ihr messet, wird euch wieder gemessen werden. Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Kann etwa ein Blinder einen Blinden leiten? werden nicht beide in eine Grube fallen? Ein Jünger ist nicht über den Lehrer; jeder aber, der vollendet ist, wird sein wie sein Lehrer. Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber, der in deinem eigenen Auge ist, nimmst du nicht wahr? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, erlaube, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge ist, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter herauszuziehen, der in deines Bruders Auge ist.

vgl.

Joh 13,16;

Joh 15,20



82. „An ihren Früchten“


(vgl. Nr. 73)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 7,15-20 Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Liest man etwa von Dornen eine Traube, oder von Disteln Feigen? Also bringt jeder gute Baum gute Früchte, aber der faule Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, noch ein fauler Baum gute Früchte bringen. Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Deshalb, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. - Mt 12,33-35 Entweder machet den Baum gut und seine Frucht gut, oder machet den Baum faul und seine Frucht faul; denn aus der Frucht wird der Baum erkannt. Otternbrut! wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatze Böses hervor.


Lu 6,43-45 Denn es gibt keinen guten Baum, der faule Frucht bringt, noch einen faulen Baum, der gute Frucht bringt; denn ein jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man nicht Feigen, noch liest man von einem Dornbusch Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze seines Herzens das Gute hervor, und der böse bringt aus dem bösen das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.






83. Das Haus auf Fels gebaut

(vgl. Nr. 75)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 7,21-27 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt, und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben, und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt; weichet von mir, ihr Übeltäter! Jeder nun, der irgend diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich einem klugen Manne vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute; und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stürmten wider jenes Haus; und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet. Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird einem törichten Manne verglichen werden, der sein Haus auf den Sand baute; und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus; und es fiel, und sein Fall war groß.


Lu 6,46-49 Was heißet ihr mich aber: "Herr, Herr!" und tut nicht, was ich sage? Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut, ich will euch zeigen, wem er gleich ist. Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute, welcher grub und vertiefte und den Grund auf den Felsen legte; als aber eine Flut kam, schlug der Strom an jenes Haus und vermochte es nicht zu erschüttern, denn es war auf den Felsen gegründet. Der aber gehört und nicht getan hat, ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf die Erde baute ohne Grundlage, an welches der Strom schlug, und alsbald fiel es, und der Sturz jenes Hauses war groß.




VIII. Jesu Dienst in Galiläa fortgeführt


84. Die Reinigung des Aussätzigen

(vgl. Nr. 42)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 8,1-4 Als er aber von dem Berge herabgestiegen war, folgten ihm große Volksmengen. Und siehe, ein Aussätziger kam herzu und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und er streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und alsbald wurde sein Aussatz gereinigt. Und Jesus spricht zu ihm: Siehe, sage es niemand; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester, und bringe die Gabe dar, die Moses angeordnet hat, ihnen zum Zeugnis.

Mk 1,40-45 Und es kommt ein Aussätziger zu ihm, bittet ihn und kniet vor ihm nieder und spricht zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen. Jesus aber, innerlich bewegt, streckte die Hand aus, rührte ihn an und spricht zu ihm: Ich will; sei gereinigt. Und [während er redete,] wich alsbald der Aussatz von ihm, und er war gereinigt. Und er bedrohte ihn und schickte ihn alsbald fort und spricht zu ihm: Siehe zu, sage niemand etwas; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Moses geboten hat, ihnen zu einem Zeugnis. Er aber ging weg und fing an, es viel kundzumachen und die Sache auszubreiten, so daß er nicht mehr öffentlich in die Stadt gehen konnte; sondern er war draußen in öden Örtern, und sie kamen von allen Seiten zu ihm.

Lu 5,12-16 Und es geschah, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voll Aussatz; und als er Jesum sah, fiel er auf sein Angesicht und bat ihn und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und alsbald wich der Aussatz von ihm. Und er gebot ihm, es niemand zu sagen: sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Moses geboten hat, ihnen zum Zeugnis. Aber die Rede über ihn verbreitete sich um so mehr; und große Volksmengen versammelten sich, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Er aber zog sich zurück und war in den Wüsteneien und betete.





85. Der Hauptmann von Kapernaum


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 8,5-13 Als er aber in Kapernaum eintrat, kam ein Hauptmann zu ihm, der ihn bat und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause gelähmt und wird schrecklich gequält. Und Jesus spricht zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen. Der Hauptmann aber antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht würdig, daß du unter mein Dach tretest; sondern sprich nur ein Wort, und mein Knecht wird gesund werden. Denn auch ich bin ein Mensch unter Gewalt und habe Kriegsknechte unter mir; und ich sage zu diesem: Gehe hin, und er geht; und zu einem anderen: Komm, und er kommt; und zu meinem Knechte: Tue dieses, und er tut's. Als aber Jesus es hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, welche nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch, selbst nicht in Israel habe ich so großen Glauben gefunden. Ich sage euch aber, daß viele von Osten und Westen kommen und mit Abraham und Isaak und Jakob zu Tische liegen werden in dem Reiche der Himmel, aber die Söhne des Reiches werden hinausgeworfen werden in die äußere Finsternis: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin, und dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht wurde gesund in jener Stunde.

vgl. Mk 2,1 Und nach etlichen Tagen ging er wiederum hinein nach Kapernaum, und es wurde ruchbar, daß er im Hause sei.

vgl. Mk 7,30 Und sie ging hin nach ihrem Hause und fand den Dämon ausgefahren und die Tochter auf dem Bette liegen.


Lu 7,1-10 Nachdem er aber alle seine Worte vor den Ohren des Volkes vollendet hatte, ging er hinein nach Kapernaum. Eines gewissen Hauptmanns Knecht aber, der ihm wert war, war krank und lag im Sterben. Als er aber von Jesu hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm und bat ihn, daß er käme und seinen Knecht gesund mache. Als diese aber zu Jesu hinkamen, baten sie ihn angelegentlich und sprachen: Er ist würdig, daß du ihm dies gewährest; denn er liebt unsere Nation, und er selbst hat uns die Synagoge erbaut. Jesus aber ging mit ihnen. Als er aber schon nicht mehr weit von dem Hause entfernt war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht, denn ich bin nicht würdig, daß du unter mein Dach tretest. Darum habe ich mich selbst auch nicht würdig geachtet, zu dir zu kommen; sondern sprich ein Wort, und mein Knecht wird gesund werden. Denn auch ich bin ein Mensch, unter Gewalt gestellt, und habe Kriegsknechte unter mir; und ich sage zu diesem: Gehe hin, und er geht; und zu einem anderen: Komm, und er kommt; und zu meinem Knechte: Tue dieses, und er tut es. Als aber Jesus dies hörte, verwunderte er sich über ihn; und er wandte sich zu der Volksmenge, die ihm folgte, und sprach: Ich sage euch, selbst nicht in Israel habe ich so großen Glauben gefunden. Und als die Abgesandten in das Haus zurückkehrten, fanden sie den kranken Knecht gesund. - Lu 13,28 Da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen, wenn ihr sehen werdet Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten im Reiche Gottes, euch aber draußen hinausgeworfen. Und sie werden kommen von Osten und Westen und von Norden und Süden und zu Tische liegen im Reiche Gottes.

Joh 4,46b-54 Er kam nun wiederum nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein gewisser königlicher Beamter, dessen Sohn krank war, in Kapernaum. Als dieser gehört hatte, daß Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen sei, ging er zu ihm hin und bat [ihn], daß er herabkomme und seinen Sohn heile; denn er lag im Sterben. Jesus sprach nun zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder sehet, so werdet ihr nicht glauben. Der königliche Beamte spricht zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt! Jesus spricht zu ihm: Gehe hin, dein Sohn lebt. Und der Mensch glaubte dem Worte, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin. Aber schon während er hinabging, begegneten ihm seine Knechte und berichteten, daß sein Knabe lebe. Er erforschte nun von ihnen die Stunde, in welcher es besser mit ihm geworden sei; und sie sagten zu ihm: Gestern zur siebten Stunde verließ ihn das Fieber. Da erkannte der Vater, daß es in jener Stunde war, in welcher Jesus zu ihm sagte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte, er und sein ganzes Haus. Dies tat Jesus wiederum als zweites Zeichen, als er aus Judäa nach Galiläa gekommen war.


86. Der Sohn der Witwe von Nain


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 7,11-17 Und es geschah danach, daß er in eine Stadt ging, genannt Nain, und viele seiner Jünger und eine große Volksmenge gingen mit ihm. Als er sich aber dem Tore der Stadt näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der eingeborene Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und eine zahlreiche Volksmenge aus der Stadt [war] mit ihr. Und als der Herr sie sah, wurde er innerlich bewegt über sie und sprach zu ihr: Weine nicht! Und er trat hinzu und rührte die Bahre an, die Träger aber standen still; und er sprach: Jüngling, ich sage dir, stehe auf! Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter. Alle aber ergriff Furcht; und sie verherrlichten Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden, und Gott hat sein Volk besucht. Und diese Rede über ihn ging aus in ganz Judäa und in der ganzen Umgegend.





87. Die Heilung der Schwiegermutter des Petrus


(vgl. Nr. 37)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 8,14-15 Und als Jesus in das Haus des Petrus gekommen war, sah er dessen Schwiegermutter fieberkrank daniederliegen. Und er rührte ihre Hand an, und das Fieber verließ sie; und sie stand auf und diente ihm.

Mk 1,29-31 Und alsbald gingen sie aus der Synagoge und kamen in das Haus Simons und Andreas', mit Jakobus und Johannes. Die Schwiegermutter Simons aber lag fieberkrank danieder; und alsbald sagen sie ihm von ihr. Und er trat hinzu und richtete sie auf, indem er sie bei der Hand ergriff; und das Fieber verließ sie alsbald, und sie diente ihnen.

Lu 4,38-39 Er machte sich aber auf von der Synagoge und kam in das Haus Simons. Die Schwiegermutter des Simon aber war von einem starken Fieber befallen; und sie baten ihn für sie. Und über ihr stehend, bedrohte er das Fieber, und es verließ sie; sie aber stand alsbald auf und diente ihnen.






88. Die Heilung Besessener und Leidender am Abend


(vgl. Nr. 38)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 8,16-17 Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus mit einem Worte, und er heilte alle Leidenden, damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaias geredet ist, welcher spricht: "Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten." - vgl. Jes 53,4

Mk 1,32-34 Als es aber Abend geworden war, als die Sonne unterging, brachten sie alle Leidenden und Besessenen zu ihm; und die ganze Stadt war an der Tür versammelt. Und er heilte viele, die an mancherlei Krankheiten leidend waren; und er trieb viele Dämonen aus und erlaubte den Dämonen nicht zu reden, weil sie ihn kannten.

Lu 4,40-41 Als aber die Sonne unterging, brachten alle, welche an mancherlei Krankheiten Leidende hatten, dieselben zu ihm; er aber legte einem jeden von ihnen die Hände auf und heilte sie. Und auch Dämonen fuhren von vielen aus, indem sie schrieen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes. Und er bedrohte sie und ließ sie nicht reden, weil sie wußten, daß er der Christus war.












89. Über die Nachfolge


(vgl. Nr. 176)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 8,18 Als aber Jesus eine große Volksmenge um sich sah, befahl er, an das jenseitige Ufer hinwegzufahren. Und ein Schriftgelehrter kam herzu und sprach zu ihm: Lehrer, ich will dir nachfolgen, wohin irgend du gehst. Und Jesus spricht zu ihm: Die Füchse haben Höhlen, und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege. Ein anderer aber von seinen Jüngern sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben. Jesus aber sprach zu ihm: Folge mir nach, und laß die Toten ihre Toten begraben.

vgl.

Mk 4,35

Lu 9,57-62 Es geschah aber, als sie auf dem Wege dahinzogen, sprach einer zu ihm: Ich will dir nachfolgen, wohin irgend du gehst, Herr. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester; aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er sein Haupt hinlege. Er sprach aber zu einem anderen: Folge mir nach. Der aber sprach: Herr, erlaube mir zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben. Jesus aber sprach zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben, du aber gehe hin und verkündige das Reich Gottes. Es sprach aber auch ein anderer: Ich will dir nachfolgen, Herr; zuvor aber erlaube mir, Abschied zu nehmen von denen, die in meinem Hause sind. Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist geschickt zum Reiche Gottes.




90. Die Stillung des Sturmes


(vgl. 136)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 8,23-27 Und als er in das Schiff gestiegen war, folgten ihm seine Jünger. Und siehe, es erhob sich ein großes Ungestüm auf dem See, so daß das Schiff von den Wellen bedeckt wurde; er aber schlief. Und die Jünger traten hinzu, weckten ihn auf und sprachen: Herr, rette uns, wir kommen um! Und er spricht zu ihnen: Was seid ihr furchtsam, Kleingläubige? Dann stand er auf und bedrohte die Winde und den See; und es ward eine große Stille. Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Was für einer ist dieser, daß auch die Winde und der See ihm gehorchen? - vgl. Mt 8,18

Mk 4,35-41 Und an jenem Tage, als es Abend geworden war, spricht er zu ihnen: Laßt uns übersetzen an das jenseitige Ufer. Und als er die Volksmenge entlassen hatte, nehmen sie ihn, wie er war, in dem Schiffe mit. Aber auch andere Schiffe waren mit ihm. Und es erhebt sich ein heftiger Sturmwind, und die Wellen schlugen in das Schiff, so daß es sich schon füllte. Und er war im Hinterteil des Schiffes und schlief auf einem Kopfkissen; und sie wecken ihn auf und sprechen zu ihm: Lehrer, liegt dir nichts daran, daß wir umkommen? Und er wachte auf, bedrohte den Wind und sprach zu dem See: Schweig, verstumme! Und der Wind legte sich, und es ward eine große Stille. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr [so] furchtsam? Wie, habt ihr keinen Glauben? Und sie fürchteten sich mit großer Furcht und sprachen zueinander: Wer ist denn dieser, daß auch der Wind und der See ihm gehorchen?

Lu 8,22-25 Und es geschah an einem der Tage, daß er in ein Schiff stieg, er und seine Jünger; und er sprach zu ihnen: Laßt uns übersetzen an das jenseitige Ufer des Sees. Und sie fuhren ab. Während sie aber fuhren, schlief er ein. Und es fiel ein Sturmwind auf den See, und das Schiff füllte sich mit Wasser, und sie waren in Gefahr. Sie traten aber hinzu und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Er aber stand auf, bedrohte den Wind und das Wogen des Wassers; und sie hörten auf, und es ward eine Stille. Er aber sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Erschrocken aber erstaunten sie und sagten zueinander: Wer ist denn dieser, daß er auch den Winden und dem Wasser gebietet, und sie ihm gehorchen?




91. Die Besessenen aus dem Land der Gergesener/Gadarener


(vgl. Nr. 137)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 8,28-34 Und als er an das jenseitige Ufer gekommen war, in das Land der Gergesener, begegneten ihm zwei Besessene, die aus den Grüften hervorkamen, sehr wütend, so daß niemand jenes Weges vorbeizugehen vermochte. Und siehe, sie schrieen und sprachen: Was haben wir mit dir zu schaffen, Sohn Gottes? Bist du hierhergekommen, vor der Zeit uns zu quälen? Es war aber fern von ihnen eine Herde vieler Schweine, welche weidete. Die Dämonen aber baten ihn und sprachen: Wenn du uns austreibst, so sende uns in die Herde Schweine. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin. Sie aber fuhren aus und fuhren in die [Herde] Schweine. Und siehe, die ganze Herde [Schweine] stürzte sich den Abhang hinab in den See, und sie kamen um in dem Gewässer. Die Hüter aber flohen und gingen in die Stadt und verkündeten alles und das von den Besessenen. Und siehe, die ganze Stadt ging hinaus, Jesu entgegen, und als sie ihn sahen, baten sie, daß er aus ihren Grenzen weggehen möchte. –

Mk 5,1-20 Und sie kamen an das jenseitige Ufer des Sees in das Land der Gadarener. Und als er aus dem Schiff gestiegen war, begegnete ihm alsbald aus den Grüften ein Mensch mit einem unreinen Geiste, der seine Wohnung in den Grabstätten hatte; und selbst mit Ketten konnte keiner ihn binden, da er oft mit Fußfesseln und mit Ketten gebunden gewesen, und die Ketten von ihm in Stücke zerrissen und die Fußfesseln zerrieben worden waren; und niemand vermochte ihn zu bändigen. Und allezeit, Nacht und Tag, war er in den Grabstätten und auf den Bergen und schrie und zerschlug sich mit Steinen. Als er aber Jesum von ferne sah, lief er und warf sich vor ihm nieder; und mit lauter Stimme schreiend, sagt er: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesu, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht! Denn er sagte zu ihm: Fahre aus, du unreiner Geist, aus dem Menschen. Und er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er spricht zu ihm: Legion ist mein Name, denn wir sind viele. Und er bat ihn sehr, daß er sie nicht aus der Gegend fortschicken möchte. Es war aber daselbst an dem Berge eine große Herde Schweine, welche weidete. Und sie baten ihn und sprachen: Schicke uns in die Schweine, daß wir in sie fahren. Und Jesus erlaubte es ihnen [alsbald]. Und die unreinen Geister fuhren aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See, (bei zweitausend) und sie ertranken in dem See. Und die Hüter flohen und verkündeten es in der Stadt und auf dem Lande; und sie gingen [hinaus], um zu sehen, was geschehen war. Und sie kommen zu Jesu und sehen den Besessenen sitzen, bekleidet und vernünftig, den, der die Legion gehabt hatte; und sie fürchteten sich. Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie dem Besessenen geschehen war, und das von den Schweinen. Und sie fingen an, ihm zuzureden, aus ihren Grenzen wegzugehen. Und als er in das Schiff stieg, bat ihn der Besessene, daß er bei ihm sein dürfe. Und er ließ es ihm nicht zu, sondern spricht zu ihm: Gehe hin nach deinem Hause zu den Deinigen und verkünde ihnen, wieviel der Herr an dir getan, und wie er sich deiner erbarmt hat. Und er ging hin und fing an, in der Dekapolis auszurufen, wieviel Jesus an ihm getan hatte; und alle verwunderten sich.

Lu 8,26-39 Und sie fuhren nach dem Lande der Gadarener, welches Galiläa gegenüber ist. Als er aber an das Land ausgestiegen war, kam ihm ein gewisser Mann aus der Stadt entgegen, der seit langer Zeit Dämonen hatte und keine Kleider anzog und nicht im Hause blieb, sondern in den Grabstätten. Als er aber Jesum sah, schrie er auf und fiel vor ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesu, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht. Denn er hatte dem unreinen Geist geboten, von dem Menschen auszufahren. Denn öfters hatte er ihn ergriffen; und er war gebunden worden, verwahrt mit Ketten und Fußfesseln, und er zerbrach die Bande und wurde von dem Dämon in die Wüsteneien getrieben. Jesus fragte ihn aber und sprach: Was ist dein Name? Er aber sprach: Legion; denn viele Dämonen waren in ihn gefahren. Und sie baten ihn, daß er ihnen nicht gebieten möchte, in den Abgrund zu fahren. Es war aber daselbst eine Herde vieler Schweine, welche an dem Berge weideten. Und sie baten ihn, daß er ihnen erlauben möchte, in jene zu fahren. Und er erlaubte es ihnen. Die Dämonen aber fuhren von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und ertrank. Als aber die Hüter sahen, was geschehen war, flohen sie und verkündeten es in der Stadt und auf dem Lande. Sie aber gingen hinaus, um zu sehen, was geschehen war. Und sie kamen zu Jesu und fanden den Menschen, von welchem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig, zu den Füßen Jesu sitzend; und sie fürchteten sich. Die es gesehen hatten verkündeten ihnen aber [auch], wie der Besessene geheilt worden war. Und die ganze Menge der Umgegend der Gadarener bat ihn, von ihnen wegzugehen, denn sie waren von einer großen Furcht ergriffen. Er aber stieg in das Schiff und kehrte wieder zurück. Der Mann aber, von welchem die Dämonen ausgefahren waren, bat ihn, daß er bei ihm sein dürfe. Er aber entließ ihn und sprach: Kehre in dein Haus zurück und erzähle, wieviel Gott an dir getan hat. Und er ging hin und rief aus durch die ganze Stadt, wieviel Jesus an ihm getan hatte.







92. Die Heilung des Gelähmten


(vgl. Nr. 43)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 9,1-8 Und er stieg in das Schiff, setzte über und kam in seine eigene Stadt. Und siehe, sie brachten einen Gelähmten zu ihm, der auf einem Bette lag; und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei guten Mutes, Kind, deine Sünden sind vergeben. Und siehe, etliche von den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert. Und als Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denket ihr Arges in euren Herzen? Denn was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Stehe auf und wandle? Auf daß ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Gewalt hat auf der Erde Sünden zu vergeben.... Dann sagt er zu dem Gelähmten: Stehe auf, nimm dein Bett auf und geh nach deinem Hause. Und er stand auf und ging nach seinem Hause. Als aber die Volksmengen es sahen, fürchteten sie sich und verherrlichten Gott, der solche Gewalt den Menschen gegeben.

Mk 2,1-12 Und nach etlichen Tagen ging er wiederum hinein nach Kapernaum, und es wurde ruchbar, daß er im Hause sei. Und alsbald versammelten sich viele, so daß selbst an der Tür nicht mehr Raum war; und er redete zu ihnen das Wort. Und sie kommen zu ihm und bringen einen Gelähmten, von vieren getragen. Und da sie wegen der Volksmenge nicht nahe zu ihm kommen konnten, deckten sie das Dach ab, wo er war; und als sie es aufgebrochen hatten, ließen sie das Ruhebett hinab, auf welchem der Gelähmte lag. Als Jesus aber ihren Glauben sah, spricht er zu dem Gelähmten: Kind, deine Sünden sind vergeben. Etliche aber von den Schriftgelehrten saßen daselbst und überlegten in ihren Herzen: Was redet dieser also? er lästert. Wer kann Sünden vergeben, als nur einer, Gott? Und alsbald erkannte Jesus in seinem Geiste, daß sie also bei sich überlegten, und sprach zu ihnen: Was überleget ihr dies in euren Herzen? Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Stehe auf, nimm dein Ruhebett auf und wandle? Auf daß ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Gewalt hat auf der Erde Sünden zu vergeben... spricht er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, stehe auf, nimm dein Ruhebett auf und geh nach deinem Hause. Und alsbald stand er auf, nahm das Ruhebett auf und ging hinaus vor allen, so daß alle außer sich gerieten und Gott verherrlichten und sagten: Niemals haben wir es also gesehen!

Lu 5,17-26 Und es geschah an einem der Tage, daß er lehrte; und es saßen da Pharisäer und Gesetzlehrer, welche aus jedem Dorfe von Galiläa und Judäa und aus Jerusalem gekommen waren; und des Herrn Kraft war da, um sie zu heilen. Und siehe, Männer, welche auf einem Bett einen Menschen bringen, der gelähmt war; und sie suchten ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen. Und da sie nicht fanden, auf welchem Wege sie ihn hineinbringen sollten wegen der Volksmenge, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn durch die Ziegel hinab mit dem Bettlein in die Mitte vor Jesum. Und als er ihren Glauben sah, sprach er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben. Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu überlegen, indem sie sagten: Wer ist dieser, der Lästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben, außer Gott allein? Als aber Jesus ihre Überlegungen erkannte, antwortete und sprach er zu ihnen: Was überleget ihr in euren Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Stehe auf und wandle? Auf daß ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Gewalt hat auf der Erde, Sünden zu vergeben... sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, stehe auf und nimm dein Bettlein auf und geh nach deinem Hause. Und alsbald stand er vor ihnen auf, nahm auf, worauf er gelegen hatte, und ging hin nach seinem Hause, indem er Gott verherrlichte. Und Staunen ergriff alle, und sie verherrlichten Gott und wurden mit Furcht erfüllt und sprachen: Wir haben heute außerordentliche Dinge gesehen.

Joh 5,8-9 Jesus spricht zu ihm: Stehe auf, nimm dein Bett auf und wandle! Und alsbald ward der Mensch gesund und nahm sein Bett auf und wandelte. Es war aber an jenem Tage Sabbath.

vgl. Joh 5,17







93. Die Berufung Levis (Matthäus)

(vgl. Nr. 44)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 9,9-13 Und als Jesus von dannen weiterging, sah er einen Menschen am Zollhause sitzen, Matthäus genannt, und er spricht zu ihm: Folge mir nach. Und er stand auf und folgte ihm nach. Und es geschah, als er in dem Hause zu Tische lag, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und lagen zu Tische mit Jesu und seinen Jüngern. Und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isset euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern? Als aber [Jesus] es hörte, sprach er: Die Starken bedürfen nicht eines Arztes, sondern die Kranken. Gehet aber hin und lernet, was das ist: "Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer"; denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder. - vgl. Hos 6,6

Mk 2,13-17 Und er ging wiederum hinaus an den See, und die ganze Volksmenge kam zu ihm, und er lehrte sie. Und als er vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zollhause sitzen, und er spricht zu ihm: Folge mir nach; und er stand auf und folgte ihm nach. Und es geschah, als er in seinem Hause zu Tische lag, daß viele Zöllner und Sünder zu Tische lagen mit Jesu und seinen Jüngern; denn es waren ihrer viele, und sie folgten ihm nach. Und als die Schriftgelehrten und die Pharisäer ihn mit den Sündern und Zöllnern essen sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt und trinkt er mit den Zöllnern und Sündern? Und als Jesus es hörte, spricht er zu ihnen: Die Starken bedürfen nicht eines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.

Lu 5,27-32 Und nach diesem ging er hinaus und sah einen Zöllner, mit Namen Levi, am Zollhause sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach. Und alles verlassend, stand er auf und folgte ihm nach. Und Levi machte ihm ein großes Mahl in seinem Hause; und daselbst war eine große Menge Zöllner und anderer, die mit ihnen zu Tische lagen. Und die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten murrten gegen seine Jünger und sprachen: Warum esset und trinket ihr mit den Zöllnern und Sündern? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen nicht eines Arztes, sondern die Kranken; ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.



94. Die Frage nach dem Fasten

(vgl. Nr. 45)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 9,14-17 Dann kommen die Jünger des Johannes zu ihm und sagen: Warum fasten wir und die Pharisäer oft, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können etwa die Gefährten des Bräutigams trauern, so lange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann werden sie fasten. Niemand aber setzt einen Flicken von neuem Tuch auf ein altes Kleid; denn das Eingesetzte reißt von dem Kleide ab, und der Riß wird ärger. Auch tut man nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern man tut neuen Wein in neue Schläuche, und beide werden zusammen erhalten.

Mk 2,18-22 Und die Jünger Johannes' und die Pharisäer fasteten; und sie kommen und sagen zu ihm: Warum fasten die Jünger Johannes' und die Jünger der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können etwa die Gefährten des Bräutigams fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? So lange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann, an jenem Tage, werden sie fasten. Niemand näht einen Flicken von neuem Tuch auf ein altes Kleid; sonst reißt das Eingesetzte von ihm ab, das neue vom alten, und der Riß wird ärger. Auch tut niemand neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißt der Wein die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern neuen Wein muß man in neue Schläuche tun.

Lu 5,33-39 Sie aber sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger Johannes' oft und verrichten Gebete, gleicherweise auch die der Pharisäer; die deinigen aber essen und trinken? Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr könnt doch nicht die Gefährten des Bräutigams fasten lassen, während der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, und wann der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, dann, in jenen Tagen, werden sie fasten. Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Niemand setzt einen Flicken von einem neuen Kleide auf ein altes Kleid; sonst wird er sowohl das neue zerschneiden, als auch der Flicken von dem neuen zum alten nicht passen wird. Und niemand tut neuen Wein in alte Schläuche; sonst wird der neue Wein die Schläuche zerreißen, und er selbst wird verschüttet werden, und die Schläuche werden verderben; sondern neuen Wein tut man in neue Schläuche, und beide werden zusammen erhalten. Und niemand will, wenn er alten getrunken hat, [alsbald] neuen, denn er spricht: Der alte ist besser.

vgl.

Joh 3,29-30

95. Die Tochter des Jairus und die blutflüssige Frau

(vgl. Nr. 138)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 9,18-26 Während er dies zu ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher herein und warf sich vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben jetzt verschieden; aber komm und lege deine Hand auf sie, und sie wird leben. Und Jesus stand auf und folgte ihm, und seine Jünger. Und siehe, ein Weib, das zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten herzu und rührte die Quaste seines Kleides an; denn sie sprach bei sich selbst: Wenn ich nur sein Kleid anrühre, so werde ich geheilt werden. Jesus aber wandte sich um, und als er sie sah, sprach er: Sei gutes Mutes, Tochter; dein Glaube hat dich geheilt. Und das Weib war geheilt von jener Stunde an. Und als Jesus in das Haus des Vorstehers kam und die Pfeifer und die lärmende Volksmenge sah, sprach er: Gehet fort, denn das Mägdlein ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. Als aber die Volksmenge hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff sie bei der Hand; und das Mägdlein stand auf. Und das Gerücht hiervon ging aus in jenes ganze Land.

Mk 5,21-43 Und als Jesus in dem Schiffe wieder an das jenseitige Ufer hinübergefahren war, versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm; und er war am See. Und [siehe,] es kommt einer der Synagogenvorsteher, mit Namen Jairus, und als er ihn sieht, fällt er ihm zu Füßen; und er bat ihn sehr und sprach: Mein Töchterlein liegt in den letzten Zügen; ich bitte, daß du kommest und ihr die Hände auflegest, auf daß sie gerettet werde und lebe. Und er ging mit ihm, und eine große Volksmenge folgte ihm und drängte ihn. Und ein Weib, das zwölf Jahre mit einem Blutfluß behaftet war, und vieles erlitten hatte von vielen Ärzten und alle ihre Habe verwandt und keinen Nutzen davon gehabt hatte, sondern vielmehr schlimmer geworden war, kam, als sie von Jesu gehört, in der Volksmenge von hinten und rührte sein Kleid an; denn sie sprach: Wenn ich nur seine Kleider anrühre, so werde ich geheilt werden. Und alsbald vertrocknete der Quell ihres Blutes, und sie merkte am Leibe, daß sie von der Plage geheilt war. Und alsbald erkannte Jesus in sich selbst die Kraft, die von ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Volksmenge und sprach: Wer hat meine Kleider angerührt? Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, daß die Volksmenge dich drängt, und du sprichst: Wer hat mich angerührt? Und er blickte umher, um sie zu sehen, die dieses getan hatte. Das Weib aber, voll Furcht und Zittern, wissend, was ihr geschehen war, kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich geheilt; gehe hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage. Während er noch redete, kommen sie von dem Synagogenvorsteher und sagen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du den Lehrer noch? Als aber Jesus das Wort reden hörte, spricht er [alsbald] zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht; glaube nur. Und er erlaubte niemand, ihn zu begleiten, außer Petrus und Jakobus und Johannes, dem Bruder des Jakobus. Und sie kommen in das Haus des Synagogenvorstehers, und er sieht ein Getümmel und Weinende und laut Heulende. Und als er eingetreten war, spricht er zu ihnen: Was lärmet und weinet ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. Als er aber alle hinausgetrieben hatte, nimmt er den Vater des Kindes und die Mutter und die bei ihm waren mit und geht hinein, wo das Kind lag. Und indem er das Kind bei der Hand ergriff, spricht er zu ihm: Talitha kumi! das ist verdolmetscht: Mägdlein, ich sage dir, stehe auf! Und alsbald stand das Mägdlein auf und wandelte umher, denn es war zwölf Jahre alt. Und sie erstaunten mit großem Erstaunen. Und er gebot ihnen dringend, daß niemand dies erführe, und hieß ihr zu essen geben.

Lu 8,40-56 Es geschah aber, als Jesus zurückkehrte, nahm ihn das Volk auf, denn alle erwarteten ihn. Und siehe, es kam ein Mann, mit Namen Jairus (und er war Vorsteher der Synagoge) und fiel Jesu zu Füßen und bat ihn, in sein Haus zu kommen; denn er hatte eine eingeborene Tochter von etwa zwölf Jahren, und diese lag im Sterben. Indem er aber hinging, drängten ihn die Volksmengen. Und ein Weib, das seit zwölf Jahren mit einem Blutfluß behaftet war, welche, obgleich sie ihren ganzen Lebensunterhalt an die Ärzte verwandt hatte, von niemand geheilt werden konnte, kam von hinten herzu und rührte die Quaste seines Kleides an; und alsbald stand der Fluß ihres Blutes. Und Jesus sprach: Wer ist es, der mich angerührt hat? Als aber alle leugneten, sprach Petrus und die mit ihm waren: Meister, die Volksmengen drängen und drücken dich, und du sagst: Wer ist es, der mich angerührt hat? Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn ich habe erkannt, daß Kraft von mir ausgegangen ist. Als das Weib aber sah, daß sie nicht verborgen blieb, kam sie zitternd und fiel vor ihm nieder und verkündete vor dem ganzen Volk, um welcher Ursache willen sie ihn angerührt habe, und wie sie alsbald geheilt worden sei. Er aber sprach zu ihr: [Sei gutes Mutes,] Tochter, dein Glaube hat dich geheilt; gehe hin in Frieden. Während er noch redete, kommt einer von dem Synagogenvorsteher und sagt zu ihm: Deine Tochter ist gestorben, bemühe den Lehrer nicht. Als aber Jesus es hörte, antwortete er ihm [und sprach]: Fürchte dich nicht, glaube nur, und sie wird gerettet werden. Als er aber in das Haus kam, erlaubte er niemand hineinzugehen, außer Petrus und Johannes und Jakobus und dem Vater des Kindes und der Mutter. Alle aber weinten und beklagten sie. Er aber sprach: Weinet nicht, denn sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft. Und sie verlachten ihn, da sie wußten, daß sie gestorben war. Als er aber alle hinausgetrieben hatte, ergriff er sie bei der Hand und rief und sprach: Kind, stehe auf! Und ihr Geist kehrte zurück, und alsbald stand sie auf; und er befahl, ihr zu essen zu geben. Und ihre Eltern gerieten außer sich; er aber gebot ihnen, niemand zu sagen, was geschehen war.






96. Die zwei blinden Männer

(vgl. 264)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 9,27-31 Und als Jesus von dannen weiterging, folgten ihm zwei Blinde, welche schrieen und sprachen: Erbarme dich unser, Sohn Davids! Als er aber in das Haus gekommen war, traten die Blinden zu ihm; und Jesus spricht zu ihnen: Glaubet ihr, daß ich dieses tun kann? Sie sagen zu ihm: Ja, Herr. Dann rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben. Und ihre Augen wurden aufgetan; und Jesus bedrohte sie und sprach: Sehet zu, niemand erfahre es! Sie aber gingen aus und machten ihn ruchbar in jenem ganzen Lande. - Mt 20,29-34 Und als sie von Jericho auszogen, folgte ihm eine große Volksmenge. Und siehe, zwei Blinde, die am Wege saßen, als sie hörten, daß Jesus vorübergehe, schrieen und sprachen: Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids! Die Volksmenge aber bedrohte sie, daß sie schweigen sollten. Sie aber schrieen noch mehr und sprachen: Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids! Und Jesus blieb stehen und rief sie und sprach: Was wollt ihr, daß ich euch tun soll? Sie sagen zu ihm: Herr, daß unsere Augen aufgetan werden. Jesus aber, innerlich bewegt, rührte ihre Augen an; und alsbald wurden ihre Augen sehend, und sie folgten ihm nach.

Mk 10,46-52 Und sie kommen nach Jericho. Und als er aus Jericho ging mit seinen Jüngern und einer zahlreichen Volksmenge, saß der Sohn des Timäus, Bartimäus, der Blinde, bettelnd am Wege. Und als er hörte, daß es Jesus, der Nazarener sei, fing er an zu schreien und zu sagen: O Sohn Davids, Jesu, erbarme dich meiner! Und viele bedrohten ihn, daß er schweigen solle; er aber schrie um so mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und Jesus blieb stehen und hieß ihn rufen. Und sie rufen den Blinden und sagen zu ihm: Sei gutes Mutes; stehe auf, er ruft dich! Er aber warf sein Gewand ab, sprang auf und kam zu Jesu. Und Jesus hob an und spricht zu ihm: Was willst du, daß ich dir tun soll? Der Blinde aber sprach zu ihm: Rabbuni, daß ich sehend werde. Jesus aber sprach zu ihm: Gehe hin, dein Glaube hat dich geheilt. Und alsbald wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege.

Lu 18,35-43 Es geschah aber, als er Jericho nahte, saß ein gewisser Blinder bettelnd am Wege. Und als er eine Volksmenge vorbeiziehen hörte, erkundigte er sich, was das wäre. Sie verkündeten ihm aber, daß Jesus, der Nazaräer, vorübergehe. Und er rief und sprach: Jesu, Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und die Vorangehenden bedrohten ihn, daß er schweigen sollte; er aber schrie um so mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner! Jesus aber stand still und hieß ihn zu sich führen. Als er sich aber näherte, fragte er ihn [und sprach]: Was willst du, daß ich dir tun soll? Er aber sprach: Herr, daß ich sehend werde! Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dich geheilt. Und alsbald ward er sehend und folgte ihm nach, indem er Gott verherrlichte. Und das ganze Volk, das es sah, gab Gott Lob.



97. Der stumme Besessene


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 9,32-34 Als sie aber weggingen, siehe, da brachten sie einen stummen Menschen zu ihm, der besessen war. Und als der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Volksmengen verwunderten sich und sprachen: Niemals ward es also in Israel gesehen. Die Pharisäer aber sagten: Er treibt die Dämonen aus durch den Obersten der Dämonen. - Mt 12,22 Dann wurde ein Besessener zu ihm gebracht, blind und stumm; und er heilte ihn, so daß der [Blinde und] Stumme redete und sah. Und es erstaunten alle die Volksmengen und sagten: Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids? Die Pharisäer aber sagten, als sie es hörten: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus, als durch den Beelzebub, den Obersten der Dämonen.

Mk 3,22 Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebub, und: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus.

Lu 11,14-15 Und er trieb einen Dämon aus, und derselbe war stumm. Es geschah aber, als der Dämon ausgefahren war, redete der Stumme; und die Volksmengen verwunderten sich. Einige aber von ihnen sagten: Durch Beelzebub, den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus.

vgl.

Joh 7,20

Joh 10,20

Joh 8,48-52



98. Die Ernte zwar ist groß


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 9,35-38 Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer und lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen. Als er aber die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber sind wenige; bittet nun den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte.

Mk 6,6b Und er verwunderte sich über ihren Unglauben. Und er ging durch die Dörfer ringsum und lehrte. - Mk 6,34 Und als Jesus aus dem Schiffe trat, sah er eine große Volksmenge und wurde innerlich bewegt über sie; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren.

Lu 8,1 Und es geschah danach, daß er nacheinander Stadt und Dorf durchzog, indem er predigte und das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigte; und die Zwölfe mit ihm, - Lu 10,2 Er sprach aber zu ihnen: Die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte.

vgl.

Joh 4,35



99. Die Aussendung der Jünger

(vgl. Nr. 49 & Nr. 142)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 10,1-16 Und als er seine zwölf Jünger herzugerufen hatte, gab er ihnen Gewalt über unreine Geister, um sie auszutreiben, und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel aber sind diese: Der erste, Simon, der Petrus genannt wird, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Lebbäus, der zubenamt war Thaddäus; Simon, der Kananäer, und Judas, der Iskariot, der ihn auch überlieferte. Diese zwölf sandte Jesus aus und befahl ihnen und sprach: Gehet nicht auf einen Weg der Nationen, und gehet nicht in eine Stadt der Samariter; gehet aber vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Indem ihr aber hingehet, prediget und sprechet: Das Reich der Himmel ist nahe gekommen. Heilet Kranke, [wecket Tote auf,] reiniget Aussätzige, treibet Dämonen aus; umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebet. Verschaffet euch nicht Gold noch Silber noch Kupfer in eure Gürtel, keine Tasche auf den Weg, noch zwei Leibröcke, noch Sandalen, noch einen Stab; denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert. In welche Stadt aber oder in welches Dorf irgend ihr eintretet, erforschet, wer darin würdig ist; und daselbst bleibet, bis ihr weggehet. Wenn ihr aber in das Haus eintretet, so grüßet es. Und wenn nun das Haus würdig ist, so komme euer Friede auf dasselbe; wenn es aber nicht würdig ist, so wende sich euer Friede zu euch zurück. Und wer irgend euch nicht aufnehmen, noch eure Worte hören wird, gehet hinaus aus jenem Hause oder jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen. Wahrlich, ich sage euch, es wird dem Lande von Sodom und Gomorra erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als jener Stadt. Siehe, ich sende euch wie Schafe inmitten von Wölfen; so seid nun klug wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben.

Mk 6,7 Und er ruft die Zwölfe herzu; und er fing an, sie zu zwei und zwei auszusenden, und gab ihnen Gewalt über die unreinen Geister. - Mk 3,13-19 Und er steigt auf den Berg und ruft herzu, welche er selbst wollte. Und sie kamen zu ihm; und er bestellte zwölf, auf daß sie bei ihm seien, und auf daß er sie aussende zu predigen und Gewalt zu haben, [die Krankheiten zu heilen und] die Dämonen auszutreiben. Und er gab dem Simon den Beinamen Petrus; und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und er gab ihnen den Beinamen Boanerges, das ist Söhne des Donners; und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Thaddäus, und Simon, den Kananäer, und Judas Iskariot, der ihn auch überlieferte. - Mk 6,8-11 Und er gebot ihnen, daß sie nichts mit auf den Weg nehmen sollten, als nur einen Stab; keine Tasche, kein Brot, keine Münze in den Gürtel, sondern Sandalen untergebunden; und ziehet nicht zwei Leibröcke an. Und er sprach zu ihnen: Wo irgend ihr in ein Haus eintretet, daselbst bleibet, bis ihr von dannen weggeht. Und welcher Ort irgend euch nicht aufnehmen, und wo man euch nicht hören wird, von dannen gehet hinaus und schüttelt den Staub ab, der unter euren Füßen ist, ihnen zum Zeugnis.

Lu 9,1 Als er aber die Zwölfe zusammengerufen hatte, gab er ihnen Kraft und Gewalt über alle Dämonen, und Krankheiten zu heilen; - Lu 6,12-16 Und es geschah in selbigen Tagen, daß er auf den Berg hinausging, um zu beten; und er verharrte die Nacht im Gebet zu Gott. Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger herzu und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte: Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, und Jakobus und Johannes, und Philippus und Bartholomäus, und Matthäus und Thomas, und Jakobus, Alphäus' Sohn, und Simon, genannt Zelotes, und Judas, Jakobus' Bruder, und Judas Iskariot, der auch sein Verräter wurde. - Lu 9,2-5 und er sandte sie, das Reich Gottes zu predigen und die Kranken gesund zu machen. Und er sprach zu ihnen: Nehmet nichts mit auf den Weg: weder Stab, noch Tasche, noch Brot, noch Geld, noch soll jemand zwei Leibröcke haben. Und in welches Haus irgend ihr eintretet, daselbst bleibet, und von dannen gehet aus. Und so viele euch etwa nicht aufnehmen werden, gehet fort aus jener Stadt und schüttelt auch den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis wider sie. - Lu 10,3 Gehet hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer inmitten von Wölfen.

vgl.

Joh 1,42






100. Das Los der Jünger


(vgl. Nr. 289)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 10,17-25 Hütet euch aber vor den Menschen; denn sie werden euch an Synedrien überliefern und in ihren Synagogen euch geißeln; und auch vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zum Zeugnis. Wenn sie euch aber überliefern, so seid nicht besorgt, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Geist eures Vaters, der in euch redet. Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode überliefern, und der Vater das Kind; und Kinder werden sich erheben wider die Eltern und sie zum Tode bringen. Und ihr werdet von allen gehaßt werden um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden. Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so fliehet in die andere; denn wahrlich, ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis der Sohn des Menschen gekommen sein wird. Ein Jünger ist nicht über den Lehrer, und ein Knecht nicht über seinen Herrn. Es ist dem Jünger genug, daß er sei wie sein Lehrer, und der Knecht wie sein Herr. Wenn sie den Hausherrn Beelzebub genannt haben, wieviel mehr seine Hausgenossen! - Mt 24,9-14 Dann werden sie euch in Drangsal überliefern und euch töten; und ihr werdet von allen Nationen gehaßt werden um meines Namens willen. Und dann werden viele geärgert werden und werden einander überliefern und einander hassen; und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen; und wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit wird die Liebe der Vielen erkalten; wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden. Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.

Mk 13,9-13 Ihr aber, sehet auf euch selbst, denn sie werden euch an Synedrien und an Synagogen überliefern; ihr werdet geschlagen und vor Statthalter und Könige gestellt werden um meinetwillen, ihnen zu einem Zeugnis; und allen Nationen muß zuvor das Evangelium gepredigt werden. Wenn sie euch aber hinführen, um euch zu überliefern, so sorget nicht zuvor, was ihr reden sollt, [bereitet euch auch nicht vor] sondern was irgend euch in jener Stunde gegeben wird, das redet; denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Heilige Geist. Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode überliefern, und der Vater das Kind; und Kinder werden sich erheben wider die Eltern und sie zum Tode bringen. Und ihr werdet von allen gehaßt werden um meines Namens willen; wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden.

Lu 12,11-12 Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Obrigkeiten und die Gewalten führen, so sorget nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt; denn der Heilige Geist wird euch in selbiger Stunde lehren, was ihr sagen sollt. - Lu 21,12-19 Vor diesem allem aber werden sie ihre Hände an euch legen und euch verfolgen, indem sie euch an die Synagogen und Gefängnisse überliefern, um euch vor Könige und Statthalter zu führen um meines Namens willen. Es wird euch aber zu einem Zeugnis ausschlagen. Setzet es nun fest in euren Herzen, nicht vorher darauf zu sinnen, wie ihr euch verantworten sollt; denn ich werde euch Mund und Weisheit geben, welcher alle eure Widersacher nicht werden widersprechen oder widerstehen können. Ihr werdet aber sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überliefert werden, und sie werden etliche von euch zum Tode bringen; und ihr werdet von allen gehaßt werden um meines Namens willen. Und nicht ein Haar von eurem Haupte wird verloren gehen. Gewinnet eure Seelen durch euer Ausharren.

Joh 13,16 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch ein Gesandter größer, als der ihn gesandt hat.

vgl.

Joh 16,2;

Joh 14,26;

Joh 15,20








101. Aufruf zum furchtlosen Bekennen

(vgl. Nr. 196)

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 10,26-33 Fürchtet euch nun nicht vor ihnen. Denn es ist nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt, und verborgen, was nicht kundwerden wird. Was ich euch sage in der Finsternis, redet in dem Lichte, und was ihr höret ins Ohr, rufet aus auf den Dächern. Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle. Werden nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig verkauft? und nicht einer von ihnen fällt auf die Erde ohne euren Vater; an euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt. Fürchtet euch nun nicht; ihr seid vorzüglicher als viele Sperlinge. Ein jeder nun, der mich vor den Menschen bekennen wird, den werde auch ich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. Wer aber irgend mich vor den Menschen verleugnen wird, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist.

vgl.

Mk 4,22

Mk 8,38

Lu 12,2-9 Es ist aber nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt, und verborgen, was nicht kundwerden wird; deswegen, soviel ihr in der Finsternis gesprochen haben werdet, wird im Lichte gehört werden, und was ihr ins Ohr gesprochen haben werdet in den Kammern, wird auf den Dächern ausgerufen werden. Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und nach diesem nichts weiter zu tun vermögen. Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Gewalt hat, in die Hölle zu werfen; ja, sage ich euch, diesen fürchtet. Werden nicht fünf Sperlinge um zwei Pfennig verkauft? und nicht einer von ihnen ist vor Gott vergessen. Aber selbst die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. So fürchtet euch nun nicht; ihr seid vorzüglicher als viele Sperlinge. Ich sage euch aber: Jeder, der irgend mich vor den Menschen bekennen wird, den wird auch der Sohn des Menschen vor den Engeln Gottes bekennen; wer aber mich vor den Menschen verleugnet haben wird, der wird vor den Engeln Gottes verleugnet werden.

vgl. Lk 8,17; Lk 9,26



102. Entzweiung in den Haushalten

(vgl. Nr. 204)

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 10,34-36 Wähnet nicht, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater, und die Tochter mit ihrer Mutter, und die Schwiegertochter und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.

vgl. Mi 7,6




Lu 12,51-53 Denket ihr, daß ich gekommen sei, Frieden auf der Erde zu geben? Nein, sage ich euch, sondern vielmehr Entzweiung. Denn es werden von nun an fünf in einem Hause entzweit sein; drei werden wider zwei und zwei wider drei entzweit sein: Vater wider Sohn und Sohn wider Vater, Mutter wider Tochter und Tochter wider Mutter, Schwiegermutter wider ihre Schwiegertochter und Schwiegertochter wider ihre Schwiegermutter.



103. Die Bedingungen der Jüngerschaft

(vgl. Nr. 217)

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 10,37-39 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer nicht sein Kreuz aufnimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer sein Leben findet, wird es verlieren, und wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden.

vgl. Mt 16,25

vgl.

Mk 8,34-35

Lu 14,25-27 Es gingen aber große Volksmengen mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen: Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater und seine Mutter und sein Weib und seine Kinder und seine Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein; und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein. - Lu 17,33 Wer irgend sein Leben zu retten sucht, wird es verlieren; und wer irgend es verliert, wird es erhalten.

vgl. Lk 9,23-24

Joh 12,25 Wer sein Leben liebt, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt haßt, wird es zum ewigen Leben bewahren.



104. Der Lohn der Jüngerschaft


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 10,40-42 Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, wird eines Propheten Lohn empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, wird eines Gerechten Lohn empfangen. Und wer irgend einen dieser Kleinen nur mit einem Becher kalten Wassers tränken wird in eines Jüngers Namen, wahrlich, ich sage euch, er wird seinen Lohn nicht verlieren.

Mk 9,42 Und wer irgend einen der Kleinen, die [an mich] glauben, ärgern wird, dem wäre besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt, und er ins Meer geworfen würde.

Lu 10,16 Wer euch hört, hört mich; und wer euch verwirft, verwirft mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat.

Joh 13,20 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer aufnimmt, wen irgend ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.

vgl. Joh 12,44-45; Joh 5,23



105. Fortsetzung der Reise


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 11,1 Und es geschah, als Jesus seine Befehle an seine zwölf Jünger vollendet hatte, ging er von dannen hinweg, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen.






106. Die Frage Johannes´des Täufers und die Antwort des Herrn Jesus


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 11,2-6 Als aber Johannes im Gefängnis die Werke des Christus hörte, sandte er durch seine Jünger und ließ ihm sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und verkündet Johannes, was ihr höret und sehet: Blinde werden sehend, und Lahme wandeln, Aussätzige werden gereinigt, und Taube hören, und Tote werden auferweckt, und Armen wird gute Botschaft verkündigt; und glückselig ist, wer irgend sich nicht an mir ärgern wird!


Lu 7,18-23 Und dem Johannes berichteten seine Jünger über dies alles. Und Johannes rief zwei seiner Jünger herzu und sandte sie zu Jesu und ließ ihm sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten? Als aber die Männer zu ihm gekommen waren, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und läßt dir sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten? In jener Stunde aber heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern, und vielen Blinden schenkte er das Gesicht. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und verkündet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: daß Blinde sehend werden, Lahme wandeln, Aussätzige gereinigt werden, Taube hören, Tote auferweckt werden, Armen gute Botschaft verkündigt wird; und glückselig ist, wer irgend sich nicht an mir ärgern wird.







107. Das Zeugnis des Herrn Jesus bzgl. Johannes


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 11,7-19 Als diese aber hingingen, fing Jesus an, zu den Volksmengen zu reden über Johannes: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? ein Rohr vom Winde hin und her bewegt? Aber was seid ihr hinausgegangen zu sehen? einen Menschen, mit weichen [Kleidern] angetan? Siehe, die die weichen Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige. Aber was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, sage ich euch, und mehr als einen Propheten. Denn dieser ist es, von dem geschrieben steht: "Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird." Wahrlich, ich sage euch, unter den von Weibern Geborenen ist kein Größerer aufgestanden als Johannes der Täufer; der Kleinste aber im Reiche der Himmel ist größer als er. Aber von den Tagen Johannes' des Täufers an bis jetzt wird dem Reiche der Himmel Gewalt angetan, und Gewalttuende reißen es an sich. Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes. Und wenn ihr es annehmen wollt, er ist Elias, der kommen soll. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Wem aber soll ich dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die auf den Märkten sitzen und ihren Gespielen zurufen und sagen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben [euch] Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht gewehklagt. Denn Johannes ist gekommen, der weder aß noch trank, und sie sagen: Er hat einen Dämon. Der Sohn des Menschen ist gekommen, der da ißt und trinkt, und sie sagen: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder; und die Weisheit ist gerechtfertigt worden von ihren Kindern.

vgl. Mt 21,31-31; 2 Mo 23,20; Mal 3,1

vgl.

Mk 1,2

Lu 7,24-35 Als aber die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an, zu den Volksmengen zu reden über Johannes: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? ein Rohr, vom Winde hin und her bewegt? Aber was seid ihr hinausgegangen zu sehen? einen Menschen, mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die in herrlicher Kleidung und in Üppigkeit leben, sind an den königlichen Höfen. Aber was seid ihr hinausgegangen zu sehen? einen Propheten? Ja, sage ich euch, und mehr als einen Propheten. Dieser ist es, von dem geschrieben steht: "Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird"; denn ich sage euch: Unter den von Weibern Geborenen ist kein größerer Prophet als Johannes der Täufer; aber der Kleinste in dem Reiche Gottes ist größer als er. (Und das ganze Volk, das zuhörte, und die Zöllner rechtfertigten Gott, indem sie mit der Taufe Johannes' getauft worden waren; die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten machten in Bezug auf sich selbst den Ratschluß Gottes wirkungslos, indem sie nicht von ihm getauft worden waren.) Wem soll ich nun die Menschen dieses Geschlechts vergleichen? und wem sind sie gleich? Sie sind Kindern gleich, die auf dem Markte sitzen und einander zurufen und sagen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint. Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der weder Brot aß, noch Wein trank, und ihr saget: Er hat einen Dämon. Der Sohn des Menschen ist gekommen, der da ißt und trinkt, und ihr saget: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund von Zöllnern und Sündern; – und die Weisheit ist gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern. - Lu 16,16 Das Gesetz und die Propheten waren bis auf Johannes; von da an wird das Evangelium des Reiches Gottes verkündigt, und jeder dringt mit Gewalt hinein.

vgl. 2 Mo 23,20; Mal 3,1



108. Wehe-Aussprüche über galiläische Städte

(vgl. Nr. 178)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 11,20-24 Dann fing er an, die Städte zu schelten, in welchen seine meisten Wunderwerke geschehen waren, weil sie nicht Buße getan hatten. Wehe dir, Chorazin! wehe dir, Bethsaida! denn wenn zu Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan. Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als euch. Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, bis zum Hades wirst du hinabgestoßen werden; denn wenn in Sodom die Wunderwerke geschehen wären, die in dir geschehen sind, es wäre geblieben bis auf den heutigen Tag. Doch ich sage euch: Dem Sodomer Lande wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als dir.


Lu 10,12-15 Ich sage euch, daß es Sodom an jenem Tage erträglicher ergehen wird als jener Stadt. Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie, in Sack und Asche sitzend, Buße getan. Doch Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen im Gericht als euch. Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, bis zum Hades wirst du hinabgestoßen werden.


109. Die Danksagung des Herr Jesus an den Vater


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 11,25-27 Zu jener Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast, und hast es Unmündigen geoffenbart. Ja, Vater, denn also war es wohlgefällig vor dir. Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn, als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater, als nur der Sohn, und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will.


Lu 10,21-22 In selbiger Stunde frohlockte Jesus im Geiste und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast, und hast es Unmündigen geoffenbart. Ja, Vater, denn also war es wohlgefällig vor dir. Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt, wer der Sohn ist, als nur der Vater; und wer der Vater ist, als nur der Sohn, und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will.

vgl.

Joh 3,35; 17,2; 13,3; 7,29; 17,25

10,14-15



110. Kommet her zu mir


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 11,28-30 Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.






111. Das Abpflücken der Ähren am Sabbat

(vgl. Nr. 46)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 12,1-8 Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbath durch die Saaten; es hungerte aber seine Jünger, und sie fingen an, Ähren abzupflücken und zu essen. Als aber die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbath zu tun nicht erlaubt ist. Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die bei ihm waren hungerte? wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote aß, welche er nicht essen durfte, noch die bei ihm waren, sondern allein die Priester? Oder habt ihr nicht in dem Gesetz gelesen, daß an den Sabbathen die Priester in dem Tempel den Sabbath entheiligen und schuldlos sind? Ich sage euch aber: Größeres als der Tempel ist hier. Wenn ihr aber erkannt hättet, was es ist: "Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer", so würdet ihr die Schuldlosen nicht verurteilt haben. Denn der Sohn des Menschen ist Herr des Sabbaths. - vgl. Hos 6,6

Mk 2,23-28 Und es geschah, daß er am Sabbath durch die Saaten ging; und seine Jünger fingen an, im Gehen die Ähren abzupflücken. Und die Pharisäer sprachen zu ihm: Siehe, was tun sie am Sabbath, das nicht erlaubt ist? Und er sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er Mangel hatte und als ihn und die bei ihm waren, hungerte? wie er in das Haus Gottes ging unter Abjathar, dem Hohenpriester, und die Schaubrote aß (welche niemand essen darf, als nur die Priester) und auch denen gab, die bei ihm waren? Und er sprach zu ihnen: Der Sabbath ward um des Menschen willen, nicht der Mensch um des Sabbaths willen; also ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbaths.

Lu 6,1-5 Und es geschah am zweit-ersten Sabbath, daß er durch die Saaten ging, und seine Jünger die Ähren abpflückten und aßen, indem sie sie mit den Händen zerrieben. Einige der Pharisäer aber sprachen zu ihnen: Warum tut ihr, was nicht erlaubt ist, am Sabbath zu tun? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr auch dieses nicht gelesen, was David tat, als ihn und die bei ihm waren hungerte? wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote nahm und aß, und auch denen gab, die bei ihm waren, welche niemand essen darf, als nur die Priester allein? Und er sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen ist Herr auch des Sabbaths.




112. Die Heilung der verdorrten Hand

(vgl. Nr. 47)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 12,9-14 Und als er von dannen weiterging, kam er in ihre Synagoge. Und siehe, da war ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte. Und sie fragten ihn und sprachen: Ist es erlaubt, an den Sabbathen zu heilen? auf daß sie ihn anklagen möchten. Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch wird unter euch sein, der ein Schaf hat und, wenn dieses am Sabbath in eine Grube fiele, es nicht ergreifen und aufrichten wird? Wieviel vorzüglicher ist nun ein Mensch als ein Schaf! Also ist es erlaubt, an den Sabbathen Gutes zu tun. Dann spricht er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus. Und er streckte sie aus, und sie ward wiederhergestellt, gesund wie die andere. Die Pharisäer aber gingen hinaus und hielten Rat wider ihn, wie sie ihn umbrächten.

Mk 3,1-6 Und er ging wiederum in die Synagoge; und es war daselbst ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte. Und sie lauerten auf ihn, ob er ihn am Sabbath heilen würde, auf daß sie ihn anklagen möchten. Und er spricht zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Stehe auf und tritt in die Mitte. Und er spricht zu ihnen: Ist es erlaubt, an den Sabbathen Gutes zu tun oder Böses zu tun, das Leben zu retten oder zu töten? Sie aber schwiegen. Und er blickte auf sie umher mit Zorn, betrübt über die Verstockung ihres Herzens, und spricht zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und seine Hand wurde wiederhergestellt. Und die Pharisäer gingen alsbald hinaus und hielten mit den Herodianern Rat wider ihn, wie sie ihn umbrächten.

Lu 6,6-11 Es geschah aber auch an einem anderen Sabbath, daß er in die Synagoge ging und lehrte; und es war daselbst ein Mensch, dessen rechte Hand verdorrt war. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber lauerten darauf, ob er am Sabbath heilen würde, auf daß sie eine Beschuldigung wider ihn fänden. Er aber wußte ihre Überlegungen und sprach zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Stehe auf und stelle dich in die Mitte. Er aber stand auf und stellte sich hin. Jesus sprach nun zu ihnen: Ich will euch fragen, ob es erlaubt ist, am Sabbath Gutes zu tun oder Böses zu tun, das Leben zu retten oder zu verderben. Und nachdem er sie alle umher angeblickt hatte, sprach er zu ihm: Strecke deine Hand aus! Und er tat [also]; und seine Hand wurde wiederhergestellt, wie die andere. Sie aber wurden mit Unverstand erfüllt und besprachen sich untereinander, was sie Jesu tun sollten.




113. Der Herr Jesus heilt Volksmengen am See

(vgl. Nr. 48)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 12,15-21 Als aber Jesus es erkannte, entwich er von dannen; und es folgten ihm große Volksmengen, und er heilte sie alle. Und er bedrohte sie, daß sie ihn nicht offenbar machten; damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaias geredet ist, welcher spricht: "Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an welchem meine Seele Wohlgefallen gefunden hat; ich werde meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Nationen Gericht ankündigen. Er wird nicht streiten noch schreien, noch wird jemand seine Stimme auf den Straßen hören; ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen, und einen glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Gericht hinausführe zum Siege; und auf seinen Namen werden die Nationen hoffen."

vgl. Jes 42,1-4

Mk 3,7-12 Und Jesus entwich mit seinen Jüngern an den See; und es folgte [ihm] eine große Menge von Galiläa und von Judäa und von Jerusalem und von Idumäa und von jenseit des Jordan; und die um Tyrus und Sidon, eine große Menge, als sie gehört hatten, wie vieles er tat, kamen zu ihm. Und er sagte seinen Jüngern, daß ein Schifflein für ihn in Bereitschaft bleiben solle wegen der Volksmenge, auf daß sie ihn nicht drängten. Denn er heilte viele, so daß alle, welche Plagen hatten, ihn überfielen, auf daß sie ihn anrühren möchten. Und wenn die unreinen Geister ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und riefen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes. Und er bedrohte sie sehr, daß sie ihn nicht offenbar machten.

Lu 6,17-19 Und als er mit ihnen herabgestiegen war, stand er auf einem ebenen Platze, und eine Menge seiner Jünger und eine große Menge des Volkes von ganz Judäa und Jerusalem und von der Seeküste von Tyrus und Sidon, welche kamen, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden; und die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. Und die ganze Volksmenge suchte ihn anzurühren, denn es ging Kraft von ihm aus und heilte alle.




114. Die Frau mit der Alabasterflasche

(vgl. Nr. 267 & 306)

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 26,6-13 Als aber Jesus in Bethanien war, im Hause Simons, des Aussätzigen, kam ein Weib zu ihm, die ein Alabasterfläschchen mit sehr kostbarer Salbe hatte, und goß es aus auf sein Haupt, als er zu Tische lag. Als aber die Jünger es sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu diese Verschwendung? denn dieses hätte um vieles verkauft und den Armen gegeben werden können. Als aber Jesus es erkannte, sprach er zu ihnen: Was machet ihr dem Weibe Mühe? denn sie hat ein gutes Werk an mir getan; denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Denn indem sie diese Salbe über meinen Leib geschüttet hat, hat sie es zu meinem Begräbnis getan. Wahrlich, ich sage euch: Wo irgend dieses Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch von dem geredet werden, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis.

Mk 14,3-9 Und als er in Bethanien war, in dem Hause Simons, des Aussätzigen, kam, während er zu Tische lag, ein Weib, die ein Alabasterfläschchen mit Salbe von echter, kostbarer Narde hatte; und sie zerbrach das Fläschchen und goß es auf sein Haupt. Es waren aber etliche unwillig bei sich selbst und sprachen: Wozu ist dieser Verlust der Salbe geschehen? Denn diese Salbe hätte für mehr als dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben werden können. Und sie zürnten mit ihr. Jesus aber sprach: Lasset sie; was machet ihr ihr Mühe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan; denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen wohltun; mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat getan, was sie vermochte; sie hat zum voraus meinen Leib zum Begräbnis gesalbt. Und wahrlich, ich sage euch: Wo irgend dieses Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch von dem geredet werden, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis.

Lu 7,36-50 Es bat ihn aber einer der Pharisäer, daß er mit ihm essen möchte; und er ging in das Haus des Pharisäers und legte sich zu Tische. Und siehe, da war ein Weib in der Stadt, die eine Sünderin war; und als sie erfahren hatte, daß er in dem Hause des Pharisäers zu Tische liege, brachte sie eine Alabasterflasche mit Salbe; und hinten zu seinen Füßen stehend und weinend, fing sie an, seine Füße mit Tränen zu benetzen; und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes und küßte seine Füße sehr und salbte sie mit der Salbe. Als es aber der Pharisäer sah, der ihn geladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so würde er erkennen, wer und was für ein Weib es ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber spricht: Lehrer, sage an. Ein gewisser Gläubiger hatte zwei Schuldner; der eine schuldete fünfhundert Denare, der andere aber fünfzig; da sie aber nicht hatten zu bezahlen, schenkte er es beiden. Wer nun von ihnen, [sage] wird ihn am meisten lieben? Simon aber antwortete und sprach: Ich meine, dem er das meiste geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt. Und sich zu dem Weibe wendend, sprach er zu Simon: Siehst du dieses Weib? Ich bin in dein Haus gekommen, du hast mir kein Wasser auf meine Füße gegeben; diese aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit ihren Haaren getrocknet. Du hast mir keinen Kuß gegeben; diese aber hat, seitdem ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; diese aber hat mit Salbe meine Füße gesalbt. Deswegen sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Er aber sprach zu ihr: Deine Sünden sind vergeben. Und die mit zu Tische lagen, fingen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt? Er sprach aber zu dem Weibe: Dein Glaube hat dich errettet; gehe hin in Frieden.

Joh 12,1-8 Jesus nun kam sechs Tage vor dem Passah nach Bethanien, wo Lazarus, der Gestorbene, war, welchen Jesus aus den Toten auferweckt hatte. Sie machten ihm nun daselbst ein Abendessen, und Martha diente; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tische lagen. Da nahm Maria ein Pfund Salbe von echter, sehr kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete seine Füße mit ihren Haaren. Das Haus aber wurde von dem Geruch der Salbe erfüllt. Es sagt nun einer von seinen Jüngern, Judas, Simons Sohn, der Iskariot, der ihn überliefern sollte: Warum ist diese Salbe nicht für dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben worden? Er sagte dies aber, nicht weil er für die Armen besorgt war, sondern weil er ein Dieb war und die Kasse hatte und trug, was eingelegt wurde. Da sprach Jesus: Erlaube ihr, es auf den Tag meines Begräbnisses aufbewahrt zu haben; denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit.


115. Die dienenden Frauen

Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 9,35

vgl.

Mk 6,6b

Mk 16,9

Lu 8,1-3 Und es geschah danach, daß er nacheinander Stadt und Dorf durchzog, indem er predigte und das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigte; und die Zwölfe mit ihm, und gewisse Weiber, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalene, von welcher sieben Dämonen ausgefahren waren, und Johanna, das Weib Chusas, des Verwalters Herodes', und Susanna und viele andere Weiber, die ihm dienten mit ihrer Habe.




116. Seine Angehörigen sagen „Er ist außer sich“


(vgl. Nr. 121)


Mt

Mk

Lu

Joh


Mk 3,19b-21 und Judas Iskariot, der ihn auch überlieferte. Und sie kommen in ein Haus. Und wiederum kommt eine Volksmenge zusammen, so daß sie nicht einmal essen konnten. Und als seine Angehörigen es hörten, gingen sie hinaus, um ihn zu greifen; denn sie sprachen: Er ist außer sich.





117. Die Schriftgelehrten bringen Ihn mit Satan in Verbindung


(vgl. 188)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 12,22-30 Dann wurde ein Besessener zu ihm gebracht, blind und stumm; und er heilte ihn, so daß der [Blinde und] Stumme redete und sah. Und es erstaunten alle die Volksmengen und sagten: Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids? Die Pharisäer aber sagten, als sie es hörten: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus, als durc Da er aber ihre Gedanken wußte, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das wider sich selbst entzweit ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, das wider sich selbst entzweit ist, wird nicht bestehen. Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er wider sich selbst entzweit; wie wird denn sein Reich bestehen? Und wenn ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn ich aber durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch hingekommen. Oder wie kann jemand in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet? und alsdann wird er sein Haus berauben. Wer nicht mit mir ist, ist wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. - Mt 9,32 Als sie aber weggingen, siehe, da brachten sie einen stummen Menschen zu ihm, der besessen war. Und als der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Volksmengen verwunderten sich und sprachen: Niemals ward es also in Israel gesehen. Die Pharisäer aber sagten: Er treibt die Dämonen aus durch den Obersten der Dämonen.

Mk 3,22-27 Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebub, und: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Und er rief sie herzu und sprach in Gleichnissen zu ihnen: Wie kann Satan den Satan austreiben? Und wenn ein Reich wider sich selbst entzweit ist, so kann jenes Reich nicht bestehen. Und wenn ein Haus wider sich selbst entzweit ist, so kann jenes Haus nicht bestehen. Und wenn der Satan wider sich selbst aufsteht und entzweit ist, so kann er nicht bestehen, sondern hat ein Ende. Niemand aber kann in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet, und alsdann wird er sein Haus berauben. - Lu 11,17-23 Da er aber ihre Gedanken wußte, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das wider sich selbst entzweit ist, wird verwüstet, und Haus wider Haus entzweit, fällt. Wenn aber auch der Satan wider sich selbst entzweit ist, wie wird sein Reich bestehen? weil ihr saget, daß ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe. Wenn aber ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch hingekommen. Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so ist seine Habe in Frieden; wenn aber ein Stärkerer als er über ihn kommt und ihn besiegt, so nimmt er seine ganze Waffenrüstung weg, auf welche er vertraute, und seine Beute teilt er aus. Wer nicht mit mir ist, ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.

Lu 11,14-15 Und er trieb einen Dämon aus, und derselbe war stumm. Es geschah aber, als der Dämon ausgefahren war, redete der Stumme; und die Volksmengen verwunderten sich. Einige aber von ihnen sagten: Durch Beelzebub, den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus.

vgl.

Joh 7,20;

10,20;

8,48;

8,52




118. Die Lästerung des Geistes

(vgl. Nr. 197)

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 12,31-37 Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer irgend ein Wort reden wird wider den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber irgend wider den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen. Entweder machet den Baum gut und seine Frucht gut, oder machet den Baum faul und seine Frucht faul; denn aus der Frucht wird der Baum erkannt. Otternbrut! wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatze Böses hervor. Ich sage euch aber, daß von jedem unnützen Worte, das irgend die Menschen reden werden, sie von demselben Rechenschaft geben werden am Tage des Gerichts; denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden. - Mt 7,16-20 An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Liest man etwa von Dornen eine Traube, oder von Disteln Feigen? Also bringt jeder gute Baum gute Früchte, aber der faule Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, noch ein fauler Baum gute Früchte bringen. Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Deshalb, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.

Mk 3,28-30 Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden den Söhnen der Menschen vergeben werden, und die Lästerungen, mit welchen irgend sie lästern mögen; wer aber irgend wider den Heiligen Geist lästern wird, hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig; – weil sie sagten: Er hat einen unreinen Geist.

Lu 12,10 Und jeder, der ein Wort sagen wird wider den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; dem aber, der wider den Heiligen Geist lästert, wird nicht vergeben werden. - Lu 6,43-45 Denn es gibt keinen guten Baum, der faule Frucht bringt, noch einen faulen Baum, der gute Frucht bringt; denn ein jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man nicht Feigen, noch liest man von einem Dornbusch Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze seines Herzens das Gute hervor, und der böse bringt aus dem bösen das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.



119. Das Zeichen Jonas´

(vgl. Nr. 154 & 191)

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 12,38-42 Dann antworteten ihm etliche der Schriftgelehrten und Pharisäer und sprachen: Lehrer, wir möchten ein Zeichen von dir sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden, als nur das Zeichen Jonas', des Propheten. Denn gleichwie Jonas drei Tage und drei Nächte in dem Bauche des großen Fisches war, also wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte in dem Herzen der Erde sein. Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen, denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas'; und siehe, mehr als Jonas ist hier. Eine Königin des Südens wird auftreten im Gericht mit diesem Geschlecht und wird es verdammen, denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomons zu hören; und siehe, mehr als Salomon ist hier. - Mt 16,1-4 Und die Pharisäer und Sadducäer kamen herzu, und, um ihn zu versuchen, baten sie ihn, er möge ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeigen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wenn es Abend geworden ist, so saget ihr: Heiteres Wetter, denn der Himmel ist feuerrot; und frühmorgens: Heute stürmisches Wetter, denn der Himmel ist feuerrot und trübe; das Angesicht des Himmels wisset ihr zwar zu beurteilen, aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht beurteilen. Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht verlangt nach einem Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden, als nur das Zeichen Jonas'. Und er verließ sie und ging hinweg. - vgl. Jona 2,1

Mk 8,11-12 Und die Pharisäer kamen heraus und fingen an, mit ihm zu streiten, indem sie, um ihn zu versuchen, ein Zeichen vom Himmel von ihm begehrten. Und in seinem Geiste tief seufzend, spricht er: Was begehrt dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Wenn diesem Geschlecht ein Zeichen gegeben werden wird!

Lu 11,16 Andere aber, ihn versuchend, forderten von ihm ein Zeichen aus dem Himmel. - Lu 11,29-32 Als aber die Volksmengen sich zusammendrängten, fing er an zu sagen: Dieses Geschlecht ist ein böses Geschlecht; es fordert ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden, als nur das Zeichen Jonas'. Denn gleichwie Jonas den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Sohn des Menschen diesem Geschlecht sein. Eine Königin des Südens wird auftreten im Gericht mit den Männern dieses Geschlechts und wird sie verdammen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomons zu hören; und siehe, mehr als Salomon ist hier. Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen; denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas'; und siehe, mehr als Jonas ist hier.

vgl.

Joh 6,30



120. Die Rückkehr des unreinen Geistes


(vgl. Nr. 189)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 12,43-45 Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Örter, Ruhe suchend, und findet sie nicht. Dann spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich ausgegangen bin; und wenn er kommt, findet er es leer, gekehrt und geschmückt. Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, böser als er selbst, und sie gehen hinein und wohnen daselbst; und das Letzte jenes Menschen wird ärger als das Erste. Also wird es auch diesem bösen Geschlecht ergehen.


Lu 11,24-26 Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Örter, Ruhe suchend; und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich ausgegangen bin; und wenn er kommt, findet er es gekehrt und geschmückt. Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit, böser als er selbst, und sie gehen hinein und wohnen daselbst; und das Letzte jenes Menschen wird ärger als das Erste.





121. Die wahren Verwandten des Herrn Jesus


(vgl. Nr. 135)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 12,46-50 Als er aber noch zu den Volksmengen redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und suchten ihn zu sprechen. Und es sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich zu sprechen. Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder; denn wer irgend den Willen meines Vaters tun wird, der in den Himmeln ist, derselbe ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.

Mk 3,31 Und es kommen seine Mutter und seine Brüder; und draußen stehend sandten sie zu ihm und riefen ihn. Und eine Volksmenge saß um ihn her; sie sagten aber zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder draußen suchen dich. Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter oder meine Brüder? Und im Kreise umherblickend auf die um ihn her Sitzenden, spricht er: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder; denn wer irgend den Willen Gottes tun wird, derselbe ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.

vgl. Mk 3,19-21

Lu 8,19-21 Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm; und sie konnten wegen der Volksmenge nicht zu ihm gelangen. Und es wurde ihm berichtet, [indem man sagte]: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, welche das Wort Gottes hören und tun.

Joh 15,14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was irgend ich euch gebiete.






122. Das Gleichnis vom Sämann


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 13,1-9 An jenem Tage aber ging Jesus aus dem Hause hinaus und setzte sich an den See. Und es versammelten sich große Volksmengen zu ihm, so daß er in ein Schiff stieg und sich setzte; und die ganze Volksmenge stand am Ufer. Und er redete vieles in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Siehe, der Sämann ging aus zu säen; und indem er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf das Steinichte, wo es nicht viel Erde hatte; und alsbald ging es auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen schossen auf und erstickten es. Anderes aber fiel auf die gute Erde und gab Frucht: das eine hundert-, das andere sechzig-, das andere dreißigfältig. Wer Ohren hat [zu hören], der höre!

Mk 4,1-9 Und wiederum fing er an, am See zu lehren. Und es versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm, so daß er in ein Schiff stieg und auf dem See saß; und die ganze Volksmenge war am See auf dem Lande. Und er lehrte sie vieles in Gleichnissen; und er sprach zu ihnen in seiner Lehre: Höret! Siehe, der Säemann ging aus zu säen. Und es geschah, indem er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. Und anderes fiel auf das Steinichte, wo es nicht viel Erde hatte; und alsbald ging es auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. Und als die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Und anderes fiel unter die Dornen; und die Dornen schossen auf und erstickten es, und es gab keine Frucht. Und anderes fiel in die gute Erde und gab Frucht, die aufschoß und wuchs; und eines trug dreißig-, und eines sechzig-, und eines hundertfältig. Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Lu 8,4-8 Als sich aber eine große Volksmenge versammelte und sie aus jeder Stadt zu ihm hinkamen, sprach er durch ein Gleichnis: Der Sämann ging aus, seinen Samen zu säen; und indem er säte, fiel etliches an den Weg, und es wurde zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. Und anderes fiel auf den Felsen: und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und indem die Dornen mit aufwuchsen, erstickten sie es. Und anderes fiel in die gute Erde und ging auf und brachte hundertfältige Frucht. Als er dies sagte, rief er aus: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

vgl. Lk 5,1-3



123. Der Grund dafür, in Gleichnissen zu reden


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 13,10-17 Und die Jünger traten herzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu wissen, jenen aber ist es nicht gegeben; denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluß haben; wer aber nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden. Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören, noch verstehen; und es wird an ihnen die Weissagung Jesaias' erfüllt, welche sagt: "Mit Gehör werdet ihr hören und doch nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und doch nicht wahrnehmen; denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich sie heile." Glückselig aber eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören; denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr anschauet, und haben es nicht gesehen; und zu hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört.

vgl. Mt 25,29; Jes 6,9-10

Mk 4,10-12 Und als er allein war, fragten ihn, die um ihn waren mit den Zwölfen um die Gleichnisse. Und er sprach zu ihnen: Euch ist es gegeben, das Geheimnis des Reiches Gottes [zu wissen]; jenen aber, die draußen sind, geschieht alles in Gleichnissen, "auf daß sie sehend sehen und nicht wahrnehmen, und hörend hören und nicht verstehen, damit sie sich nicht etwa bekehren und ihnen vergeben werde". - Mk 4,25 Denn wer irgend hat, dem wird gegeben werden; und wer nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden.

vgl. Mk 8,17-18; Jes 6,9-10

Lu 8,9-10 Seine Jünger aber fragten ihn [und sprachen]: Was mag dieses Gleichnis sein? Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu wissen, den übrigen aber in Gleichnissen, auf daß sie sehend nicht sehen und hörend nicht verstehen. - Lu 8,18 Sehet nun zu, wie ihr höret; denn wer irgend hat, dem wird gegeben werden, und wer irgend nicht hat, von dem wird selbst was er zu haben scheint genommen werden. - Lu 10,23-24 Und er wandte sich zu den Jüngern besonders und sprach: Glückselig die Augen, welche sehen, was ihr sehet! Denn ich sage euch, daß viele Propheten und Könige begehrt haben zu sehen, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört.

vgl. Lk 19,16; Jes 6,9

Vgl.

Joh 9,39;

12,37-40;

Jes 53,1;

Jes 6,10



124. Die Interpretation des Gleichnisses vom Sämann


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 13,18-23 Höret ihr nun das Gleichnis vom Sämann. So oft jemand das Wort vom Reiche hört und nicht versteht, kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät war; dieser ist es, der an den Weg gesät ist. Der aber auf das Steinichte gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und es alsbald mit Freuden aufnimmt; er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist nur für eine Zeit; und wenn Drangsal entsteht oder Verfolgung um des Wortes willen, alsbald ärgert er sich. Der aber unter die Dornen gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört, und die Sorge dieses Lebens und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht. Der aber auf die gute Erde gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und versteht, welcher wirklich Frucht bringt; und der eine trägt hundert-, der andere sechzig-, der andere dreißigfältig.

Mk 4,13-20 Und er spricht zu ihnen: Fasset ihr dieses Gleichnis nicht? und wie werdet ihr all die Gleichnisse verstehen? Der Sämann sät das Wort. Diese aber sind die an dem Wege: wo das Wort gesät wird und, wenn sie es hören, alsbald der Satan kommt und das Wort wegnimmt, das in ihre Herzen gesät war. Und diese sind es gleicherweise, die auf das Steinichte gesät werden, welche, wenn sie das Wort hören, es alsbald mit Freuden aufnehmen, und sie haben keine Wurzel in sich, sondern sind nur für eine Zeit; dann, wenn Drangsal entsteht oder Verfolgung um des Wortes willen, ärgern sie sich alsbald. Und andere sind die, welche unter die Dornen gesät werden: diese sind es, welche das Wort gehört haben, und die Sorgen des Lebens und der Betrug des Reichtums und die Begierde nach den übrigen Dingen kommen hinein und ersticken das Wort, und es bringt keine Frucht. Und diese sind es, die auf die gute Erde gesät sind, welche das Wort hören und aufnehmen und Frucht bringen: eines dreißig-, und eines sechzig-, und eines hundertfältig.

Lu 8,11-15 Dies aber ist das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes. Die aber an dem Wege sind die, welche hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, auf daß sie nicht glauben und errettet werden. Die aber auf dem Felsen sind die, welche, wenn sie hören, das Wort mit Freuden aufnehmen; und diese haben keine Wurzel, welche für eine Zeit glauben und in der Zeit der Versuchung abfallen. Das aber unter die Dornen fiel sind diese, welche gehört haben und hingehen und durch Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt werden und nichts zur Reife bringen. Das in der guten Erde aber sind diese, welche in einem redlichen und guten Herzen das Wort, nachdem sie es gehört haben, bewahren und Frucht bringen mit Ausharren.




125. Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre!


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 5,15 Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind.- Mt 10,26 Fürchtet euch nun nicht vor ihnen. Denn es ist nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt, und verborgen, was nicht kundwerden wird. - Mt 7,2 denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen werden. - Mt 13,12 denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluß haben; wer aber nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden.

Mk 4,21-25 Und er sprach zu ihnen: Kommt etwa die Lampe, auf daß sie unter den Scheffel oder unter das Bett gestellt werde? nicht daß sie auf das Lampengestell gestellt werde? Denn es ist nichts verborgen, außer damit es offenbar gemacht werde, noch gibt es etwas Geheimes, sondern auf daß es ans Licht komme. Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre! Und er sprach zu ihnen: Sehet zu, was ihr höret; mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen werden, und es wird euch hinzugefügt werden. Denn wer irgend hat, dem wird gegeben werden; und wer nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden.

Lu 8,16-18 Niemand aber, der eine Lampe angezündet hat, bedeckt sie mit einem Gefäß oder stellt sie unter ein Bett, sondern er stellt sie auf ein Lampengestell, auf daß die Hereinkommenden das Licht sehen. Denn es ist nichts verborgen, was nicht offenbar werden wird, noch geheim, was nicht kundwerden und ans Licht kommen soll. Sehet nun zu, wie ihr höret; denn wer irgend hat, dem wird gegeben werden, und wer irgend nicht hat, von dem wird selbst was er zu haben scheint genommen werden.





126. Wie wenn ein Mensch den Samen auf das Land wirft


(vgl. Nr. 131)


Mt

Mk

Lu

Joh


Mk 4,26-29 Und er sprach: Also ist das Reich Gottes, wie wenn ein Mensch den Samen auf das Land wirft, und schläft und aufsteht, Nacht und Tag, und der Same sprießt hervor und wächst, er weiß selbst nicht wie. Die Erde bringt von selbst Frucht hervor, zuerst Gras, dann eine Ähre, dann vollen Weizen in der Ähre. Wenn aber die Frucht sich darbietet, so schickt er alsbald die Sichel, denn die Ernte ist da.





127. Das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 13,24-30 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel ist einem Menschen gleich geworden, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging hinweg. Als aber die Saat aufsproßte und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut. Es kamen aber die Knechte des Hausherrn hinzu und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn Unkraut? Er aber sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat dies getan. Die Knechte aber sprachen zu ihm: Willst du denn, daß wir hingehen und es zusammenlesen? Er aber sprach: Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts zugleich mit demselben den Weizen ausraufet. Laßt es beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Leset zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune.






128. Das Gleichnis vom Senfkorn


(vgl. Nr. 209)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 13,31-32 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; das zwar kleiner ist als alle Samen, wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als die Kräuter und wird ein Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen und sich niederlassen in seinen Zweigen.

Mk 4,30-32 Und er sprach: Wie sollen wir das Reich Gottes vergleichen? oder in welchem Gleichnis sollen wir es darstellen? Gleichwie ein Senfkorn, welches, wenn es auf die Erde gesät wird, kleiner ist als alle Samen, die auf der Erde sind; und, wenn es gesät ist, aufschießt und größer wird als alle Kräuter und große Zweige treibt, so daß unter seinem Schatten die Vögel des Himmels sich niederlassen können.

Lu 13,18-19 Er sprach aber: Wem ist das Reich Gottes gleich, und wem soll ich es vergleichen? Es ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und in seinen Garten warf; und es wuchs und wurde zu einem großen Baume, und die Vögel des Himmels ließen sich nieder in seinen Zweigen.





129. Das Gleichnis vom Sauerteig


(vgl. 210)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 13,33 Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: Das Reich der Himmel ist gleich einem Sauerteig, welchen ein Weib nahm und unter drei Maß Mehl verbarg, bis es ganz durchsäuert war.


Lu 13,20-21 Und wiederum sprach er: Wem soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist gleich einem Sauerteig, welchen ein Weib nahm und unter drei Maß Mehl verbarg, bis es ganz durchsäuert war.





130. Jesu Gebrauch von Gleichnissen


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 13,34-35 Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Volksmengen, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen, damit erfüllt würde, was durch den Propheten geredet ist, welcher spricht: "Ich werde meinen Mund auftun in Gleichnissen; ich werde aussprechen, was von Grundlegung der Welt an verborgen war." - vgl. Ps 78,2

Mk 4,33-34 Und in vielen solchen Gleichnissen redete er zu ihnen das Wort, wie sie es zu hören vermochten. Ohne Gleichnis aber redete er nicht zu ihnen; aber seinen Jüngern erklärte er alles besonders.






131. Die Interpretation des Gleichnisses vom Unkraut


(vgl. Nr. 127)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 13,36 Dann entließ er die Volksmengen und kam in das Haus; und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut des Ackers. Er aber antwortete und sprach: Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen, der Acker aber ist die Welt; der gute Same aber, dies sind die Söhne des Reiches, das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen; der Feind aber, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters, die Schnitter aber sind Engel. Gleichwie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, also wird es in der Vollendung des Zeitalters sein. Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reiche alle Ärgernisse zusammenlesen und die das Gesetzlose tun; und sie werden sie in den Feuerofen werfen: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reiche ihres Vaters. Wer Ohren hat [zu hören], der höre! - vgl. Dan 3,6; Dan 12,3









132. Das Gleichnis vom verborgenen Schatz und von der Perle



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 13,44-46 Das Reich der Himmel ist gleich einem im Acker verborgenen Schatz, welchen ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker. Wiederum ist das Reich der Himmel gleich einem Kaufmann, der schöne Perlen sucht; als er aber eine sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.







133. Das Gleichnis vom Schleppnetz



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 13,47 Wiederum ist das Reich der Himmel gleich einem Netze, das ins Meer geworfen wurde und von jeder Gattung zusammenbrachte, welches sie, als es voll war, ans Ufer heraufgezogen hatten; und sie setzten sich nieder und lasen die Guten in Gefäße zusammen, aber die Faulen warfen sie aus. Also wird es in der Vollendung des Zeitalters sein: die Engel werden ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern, und sie in den Feuerofen werfen: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. - vgl. Dan 3,6







134. Schätze Neu und Alt



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 13,51 [Jesus spricht zu ihnen:] Habt ihr dies alles verstanden? Sie sagen zu ihm: Ja, [Herr]. Er aber sprach zu ihnen: Darum ist jeder Schriftgelehrte, der im Reiche der Himmel unterrichtet ist, gleich einem Hausherrn, der aus seinem Schatze Neues und Altes hervorbringt.











135. Die wahren Verwandten des Herrn Jesus


(vgl. Nr. 121)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 12,46-50 Als er aber noch zu den Volksmengen redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und suchten ihn zu sprechen. Und es sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich zu sprechen. Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder; denn wer irgend den Willen meines Vaters tun wird, der in den Himmeln ist, derselbe ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.

Mk 3,31-35 Und es kommen seine Mutter und seine Brüder; und draußen stehend sandten sie zu ihm und riefen ihn. Und eine Volksmenge saß um ihn her; sie sagten aber zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder draußen suchen dich. Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter oder meine Brüder? Und im Kreise umherblickend auf die um ihn her Sitzenden, spricht er: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder; denn wer irgend den Willen Gottes tun wird, derselbe ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.

Lu 8,19-21 Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm; und sie konnten wegen der Volksmenge nicht zu ihm gelangen. Und es wurde ihm berichtet, [indem man sagte]: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, welche das Wort Gottes hören und tun.

Joh 15,14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was irgend ich euch gebiete.




136. Die Stillung des Sturmes


(vgl. Nr. 90)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 8,23-27 Und als er in das Schiff gestiegen war, folgten ihm seine Jünger. Und siehe, es erhob sich ein großes Ungestüm auf dem See, so daß das Schiff von den Wellen bedeckt wurde; er aber schlief. Und die Jünger traten hinzu, weckten ihn auf und sprachen: Herr, rette uns, wir kommen um! Und er spricht zu ihnen: Was seid ihr furchtsam, Kleingläubige? Dann stand er auf und bedrohte die Winde und den See; und es ward eine große Stille. Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Was für einer ist dieser, daß auch die Winde und der See ihm gehorchen? - vgl. Mt 8,18

Mk 4,35-41 Und an jenem Tage, als es Abend geworden war, spricht er zu ihnen: Laßt uns übersetzen an das jenseitige Ufer. Und als er die Volksmenge entlassen hatte, nehmen sie ihn, wie er war, in dem Schiffe mit. Aber auch andere Schiffe waren mit ihm. Und es erhebt sich ein heftiger Sturmwind, und die Wellen schlugen in das Schiff, so daß es sich schon füllte. Und er war im Hinterteil des Schiffes und schlief auf einem Kopfkissen; und sie wecken ihn auf und sprechen zu ihm: Lehrer, liegt dir nichts daran, daß wir umkommen? Und er wachte auf, bedrohte den Wind und sprach zu dem See: Schweig, verstumme! Und der Wind legte sich, und es ward eine große Stille. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr [so] furchtsam? Wie, habt ihr keinen Glauben? Und sie fürchteten sich mit großer Furcht und sprachen zueinander: Wer ist denn dieser, daß auch der Wind und der See ihm gehorchen?

Lu 8,22-25 Und es geschah an einem der Tage, daß er in ein Schiff stieg, er und seine Jünger; und er sprach zu ihnen: Laßt uns übersetzen an das jenseitige Ufer des Sees. Und sie fuhren ab. Während sie aber fuhren, schlief er ein. Und es fiel ein Sturmwind auf den See, und das Schiff füllte sich mit Wasser, und sie waren in Gefahr. Sie traten aber hinzu und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Er aber stand auf, bedrohte den Wind und das Wogen des Wassers; und sie hörten auf, und es ward eine Stille. Er aber sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Erschrocken aber erstaunten sie und sagten zueinander: Wer ist denn dieser, daß er auch den Winden und dem Wasser gebietet, und sie ihm gehorchen?




137. Der Besessene aus dem Land der Gadarener


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 8,28-34 Und als er an das jenseitige Ufer gekommen war, in das Land der Gergesener, begegneten ihm zwei Besessene, die aus den Grüften hervorkamen, sehr wütend, so daß niemand jenes Weges vorbeizugehen vermochte. Und siehe, sie schrieen und sprachen: Was haben wir mit dir zu schaffen, Sohn Gottes? Bist du hierhergekommen, vor der Zeit uns zu quälen? Es war aber fern von ihnen eine Herde vieler Schweine, welche weidete. Die Dämonen aber baten ihn und sprachen: Wenn du uns austreibst, so sende uns in die Herde Schweine. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin. Sie aber fuhren aus und fuhren in die [Herde] Schweine. Und siehe, die ganze Herde [Schweine] stürzte sich den Abhang hinab in den See, und sie kamen um in dem Gewässer. Die Hüter aber flohen und gingen in die Stadt und verkündeten alles und das von den Besessenen. Und siehe, die ganze Stadt ging hinaus, Jesu entgegen, und als sie ihn sahen, baten sie, daß er aus ihren Grenzen weggehen möchte. –

Mk 5,1-20 Und sie kamen an das jenseitige Ufer des Sees in das Land der Gadarener. Und als er aus dem Schiff gestiegen war, begegnete ihm alsbald aus den Grüften ein Mensch mit einem unreinen Geiste, der seine Wohnung in den Grabstätten hatte; und selbst mit Ketten konnte keiner ihn binden, da er oft mit Fußfesseln und mit Ketten gebunden gewesen, und die Ketten von ihm in Stücke zerrissen und die Fußfesseln zerrieben worden waren; und niemand vermochte ihn zu bändigen. Und allezeit, Nacht und Tag, war er in den Grabstätten und auf den Bergen und schrie und zerschlug sich mit Steinen. Als er aber Jesum von ferne sah, lief er und warf sich vor ihm nieder; und mit lauter Stimme schreiend, sagt er: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesu, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht! Denn er sagte zu ihm: Fahre aus, du unreiner Geist, aus dem Menschen. Und er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er spricht zu ihm: Legion ist mein Name, denn wir sind viele. Und er bat ihn sehr, daß er sie nicht aus der Gegend fortschicken möchte. Es war aber daselbst an dem Berge eine große Herde Schweine, welche weidete. Und sie baten ihn und sprachen: Schicke uns in die Schweine, daß wir in sie fahren. Und Jesus erlaubte es ihnen [alsbald]. Und die unreinen Geister fuhren aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See, (bei zweitausend) und sie ertranken in dem See. Und die Hüter flohen und verkündeten es in der Stadt und auf dem Lande; und sie gingen [hinaus], um zu sehen, was geschehen war. Und sie kommen zu Jesu und sehen den Besessenen sitzen, bekleidet und vernünftig, den, der die Legion gehabt hatte; und sie fürchteten sich. Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie dem Besessenen geschehen war, und das von den Schweinen. Und sie fingen an, ihm zuzureden, aus ihren Grenzen wegzugehen. Und als er in das Schiff stieg, bat ihn der Besessene, daß er bei ihm sein dürfe. Und er ließ es ihm nicht zu, sondern spricht zu ihm: Gehe hin nach deinem Hause zu den Deinigen und verkünde ihnen, wieviel der Herr an dir getan, und wie er sich deiner erbarmt hat. Und er ging hin und fing an, in der Dekapolis auszurufen, wieviel Jesus an ihm getan hatte; und alle verwunderten sich.

Lu 8,26-39 Und sie fuhren nach dem Lande der Gadarener, welches Galiläa gegenüber ist. Als er aber an das Land ausgestiegen war, kam ihm ein gewisser Mann aus der Stadt entgegen, der seit langer Zeit Dämonen hatte und keine Kleider anzog und nicht im Hause blieb, sondern in den Grabstätten. Als er aber Jesum sah, schrie er auf und fiel vor ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesu, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht. Denn er hatte dem unreinen Geist geboten, von dem Menschen auszufahren. Denn öfters hatte er ihn ergriffen; und er war gebunden worden, verwahrt mit Ketten und Fußfesseln, und er zerbrach die Bande und wurde von dem Dämon in die Wüsteneien getrieben. Jesus fragte ihn aber und sprach: Was ist dein Name? Er aber sprach: Legion; denn viele Dämonen waren in ihn gefahren. Und sie baten ihn, daß er ihnen nicht gebieten möchte, in den Abgrund zu fahren. Es war aber daselbst eine Herde vieler Schweine, welche an dem Berge weideten. Und sie baten ihn, daß er ihnen erlauben möchte, in jene zu fahren. Und er erlaubte es ihnen. Die Dämonen aber fuhren von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und ertrank. Als aber die Hüter sahen, was geschehen war, flohen sie und verkündeten es in der Stadt und auf dem Lande. Sie aber gingen hinaus, um zu sehen, was geschehen war. Und sie kamen zu Jesu und fanden den Menschen, von welchem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig, zu den Füßen Jesu sitzend; und sie fürchteten sich. Die es gesehen hatten verkündeten ihnen aber [auch], wie der Besessene geheilt worden war. Und die ganze Menge der Umgegend der Gadarener bat ihn, von ihnen wegzugehen, denn sie waren von einer großen Furcht ergriffen. Er aber stieg in das Schiff und kehrte wieder zurück. Der Mann aber, von welchem die Dämonen ausgefahren waren, bat ihn, daß er bei ihm sein dürfe. Er aber entließ ihn und sprach: Kehre in dein Haus zurück und erzähle, wieviel Gott an dir getan hat. Und er ging hin und rief aus durch die ganze Stadt, wieviel Jesus an ihm getan hatte.





138. Die Tochter des Jairus und die blutflüssige Frau


(vgl. Nr. 95)


Mt

Mk

Lu

Joh

Lu 9,18-26 Und es geschah, als er allein betete, waren die Jünger bei ihm; und er fragte sie und sprach: Wer sagen die Volksmengen, daß ich sei? Sie aber antworteten und sprachen: Johannes der Täufer; andere aber: Elias; andere aber, daß einer der alten Propheten auferstanden sei. Er sprach aber zu ihnen: Ihr aber, wer saget ihr, daß ich sei? Petrus aber antwortete und sprach: Der Christus Gottes. Er aber bedrohte sie und gebot ihnen, dies niemand zu sagen, und sprach: Der Sohn des Menschen muß vieles leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und getötet und am dritten Tage auferweckt werden. Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach. Denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es erretten. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, sich selbst aber verlöre oder einbüßte? Denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird der Sohn des Menschen sich schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel.

Mk 5,21-43 Und als Jesus in dem Schiffe wieder an das jenseitige Ufer hinübergefahren war, versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm; und er war am See. Und [siehe,] es kommt einer der Synagogenvorsteher, mit Namen Jairus, und als er ihn sieht, fällt er ihm zu Füßen; und er bat ihn sehr und sprach: Mein Töchterlein liegt in den letzten Zügen; ich bitte, daß du kommest und ihr die Hände auflegest, auf daß sie gerettet werde und lebe. Und er ging mit ihm, und eine große Volksmenge folgte ihm und drängte ihn. Und ein Weib, das zwölf Jahre mit einem Blutfluß behaftet war, und vieles erlitten hatte von vielen Ärzten und alle ihre Habe verwandt und keinen Nutzen davon gehabt hatte, sondern vielmehr schlimmer geworden war, kam, als sie von Jesu gehört, in der Volksmenge von hinten und rührte sein Kleid an; denn sie sprach: Wenn ich nur seine Kleider anrühre, so werde ich geheilt werden. Und alsbald vertrocknete der Quell ihres Blutes, und sie merkte am Leibe, daß sie von der Plage geheilt war. Und alsbald erkannte Jesus in sich selbst die Kraft, die von ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Volksmenge und sprach: Wer hat meine Kleider angerührt? Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, daß die Volksmenge dich drängt, und du sprichst: Wer hat mich angerührt? Und er blickte umher, um sie zu sehen, die dieses getan hatte. Das Weib aber, voll Furcht und Zittern, wissend, was ihr geschehen war, kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich geheilt; gehe hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage. Während er noch redete, kommen sie von dem Synagogenvorsteher und sagen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du den Lehrer noch? Als aber Jesus das Wort reden hörte, spricht er [alsbald] zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht; glaube nur. Und er erlaubte niemand, ihn zu begleiten, außer Petrus und Jakobus und Johannes, dem Bruder des Jakobus. Und sie kommen in das Haus des Synagogenvorstehers, und er sieht ein Getümmel und Weinende und laut Heulende. Und als er eingetreten war, spricht er zu ihnen: Was lärmet und weinet ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. Als er aber alle hinausgetrieben hatte, nimmt er den Vater des Kindes und die Mutter und die bei ihm waren mit und geht hinein, wo das Kind lag. Und indem er das Kind bei der Hand ergriff, spricht er zu ihm: Talitha kumi! das ist verdolmetscht: Mägdlein, ich sage dir, stehe auf! Und alsbald stand das Mägdlein auf und wandelte umher, denn es war zwölf Jahre alt. Und sie erstaunten mit großem Erstaunen. Und er gebot ihnen dringend, daß niemand dies erführe, und hieß ihr zu essen geben.

Lu 8,40-56 Es geschah aber, als Jesus zurückkehrte, nahm ihn das Volk auf, denn alle erwarteten ihn. Und siehe, es kam ein Mann, mit Namen Jairus (und er war Vorsteher der Synagoge) und fiel Jesu zu Füßen und bat ihn, in sein Haus zu kommen; denn er hatte eine eingeborene Tochter von etwa zwölf Jahren, und diese lag im Sterben. Indem er aber hinging, drängten ihn die Volksmengen. Und ein Weib, das seit zwölf Jahren mit einem Blutfluß behaftet war, welche, obgleich sie ihren ganzen Lebensunterhalt an die Ärzte verwandt hatte, von niemand geheilt werden konnte, kam von hinten herzu und rührte die Quaste seines Kleides an; und alsbald stand der Fluß ihres Blutes. Und Jesus sprach: Wer ist es, der mich angerührt hat? Als aber alle leugneten, sprach Petrus und die mit ihm waren: Meister, die Volksmengen drängen und drücken dich, und du sagst: Wer ist es, der mich angerührt hat? Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn ich habe erkannt, daß Kraft von mir ausgegangen ist. Als das Weib aber sah, daß sie nicht verborgen blieb, kam sie zitternd und fiel vor ihm nieder und verkündete vor dem ganzen Volk, um welcher Ursache willen sie ihn angerührt habe, und wie sie alsbald geheilt worden sei. Er aber sprach zu ihr: [Sei gutes Mutes,] Tochter, dein Glaube hat dich geheilt; gehe hin in Frieden. Während er noch redete, kommt einer von dem Synagogenvorsteher und sagt zu ihm: Deine Tochter ist gestorben, bemühe den Lehrer nicht. Als aber Jesus es hörte, antwortete er ihm [und sprach]: Fürchte dich nicht, glaube nur, und sie wird gerettet werden. Als er aber in das Haus kam, erlaubte er niemand hineinzugehen, außer Petrus und Johannes und Jakobus und dem Vater des Kindes und der Mutter. Alle aber weinten und beklagten sie. Er aber sprach: Weinet nicht, denn sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft. Und sie verlachten ihn, da sie wußten, daß sie gestorben war. Als er aber alle hinausgetrieben hatte, ergriff er sie bei der Hand und rief und sprach: Kind, stehe auf! Und ihr Geist kehrte zurück, und alsbald stand sie auf; und er befahl, ihr zu essen zu geben. Und ihre Eltern gerieten außer sich; er aber gebot ihnen, niemand zu sagen, was geschehen war.





139. Der Herr Jesus wird in Nazareth abgelehnt


(vgl. Nr. 33)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 13,53-58 Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, ging er von dannen hinweg. Und er kam in seine Vaterstadt und lehrte sie in ihrer Synagoge, so daß sie sehr erstaunten und sprachen: Woher diesem diese Weisheit und die Wunderwerke? Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und seine Brüder Jakobus und Joseph und Simon und Judas? Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher nun diesem dies alles? Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, außer in seiner Vaterstadt und in seinem Hause. Und er tat daselbst nicht viele Wunderwerke wegen ihres Unglaubens.

Mk 6,1-6a Und er ging von dannen hinweg und kam in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgten ihm nach. Und als es Sabbath geworden war, fing er an, in der Synagoge zu lehren; und viele, die zuhörten, erstaunten und sprachen: Woher diesem solches? und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist, und solche Wunderwerke geschehen durch seine Hände? Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria, und ein Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm. Und Jesus sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, außer in seiner Vaterstadt und unter seinen Verwandten und in seinem Hause. Und er konnte daselbst kein Wunderwerk tun, außer daß er einigen Schwachen die Hände auflegte und sie heilte. Und er verwunderte sich über ihren Unglauben. Und er ging durch die Dörfer ringsum und lehrte.

Lu 4,16-30 Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen war; und er ging nach seiner Gewohnheit am Sabbathtage in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaias gereicht; und als er das Buch aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben war: "Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Befreiung auszurufen und Blinden das Gesicht, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden, auszurufen das angenehme Jahr des Herrn." Und als er das Buch zugerollt hatte, gab er es dem Diener zurück und setzte sich; und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Er fing aber an, zu ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt. Und alle gaben ihm Zeugnis und verwunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Munde hervorgingen; und sie sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs? Und er sprach zu ihnen: Ihr werdet allerdings dieses Sprichwort zu mir sagen: Arzt, heile dich selbst; alles, was wir gehört haben, daß es in Kapernaum geschehen sei, tue auch hier in deiner Vaterstadt. Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch, daß kein Prophet in seiner Vaterstadt angenehm ist. In Wahrheit aber sage ich euch: Viele Witwen waren in den Tagen Elias' in Israel, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate verschlossen war, so daß eine große Hungersnot über das ganze Land kam; und zu keiner von ihnen wurde Elias gesandt, als nur nach Sarepta in Sidonia, zu einem Weibe, einer Witwe. Und viele Aussätzige waren zur Zeit des Propheten Elisa in Israel, und keiner von ihnen wurde gereinigt, als nur Naaman, der Syrer. Und alle wurden von Wut erfüllt in der Synagoge, als sie dies hörten. Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn bis an den Rand des Berges, auf welchem ihre Stadt erbaut war, um ihn so hinabzustürzen. Er aber, durch ihre Mitte hindurchgehend, ging hinweg. - vgl. Jes 61,1-2a

vgl.

Joh 7,15; 6,42; 4,44; 10,39




140. Zweite Reise (nach Jerusalem)


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 5,1 Nach diesem war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.





141. Die Heilung am Teich Bethesda


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 5,2-47 Es ist aber in Jerusalem bei dem Schaftor ein Teich, der auf hebräisch Bethesda zubenamt ist, welcher fünf Säulenhallen hat. In diesen lag eine Menge Kranker, Blinder, Lahmer, Dürrer, [die auf die Bewegung des Wassers warteten. Denn zu gewissen Zeiten stieg ein Engel in den Teich herab und bewegte das Wasser. Wer nun nach der Bewegung des Wassers zuerst hineinstieg, ward gesund, mit welcher Krankheit irgend er behaftet war.] Es war aber ein gewisser Mensch daselbst, der achtunddreißig Jahre mit seiner Krankheit behaftet war. Als Jesus diesen daliegen sah und wußte, daß es schon lange Zeit also mit ihm war, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, daß er mich, wenn das Wasser bewegt worden ist, in den Teich werfe; indem ich aber komme, steigt ein anderer vor mir hinab. Jesus spricht zu ihm: Stehe auf, nimm dein Bett auf und wandle! Und alsbald ward der Mensch gesund und nahm sein Bett auf und wandelte. Es war aber an jenem Tage Sabbath. Es sagten nun die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbath, es ist dir nicht erlaubt, das Bett zu tragen. Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, der sagte zu mir: Nimm dein Bett auf und wandle. [Da] fragten sie ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir sagte: Nimm [dein Bett] auf und wandle? Der Geheilte aber wußte nicht, wer es sei; denn Jesus war entwichen, weil eine Volksmenge an dem Orte war. Danach findet Jesus ihn im Tempel, und er sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sündige nicht mehr, auf daß dir nichts Ärgeres widerfahre. Der Mensch ging hin und verkündete den Juden, daß es Jesus sei, der ihn gesund gemacht habe. Und darum verfolgten die Juden Jesum [und suchten ihn zu töten], weil er dies am Sabbath tat. Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke. Darum nun suchten die Juden noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht allein den Sabbath brach, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte, sich selbst Gott gleich machend. Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was irgend er tut, das tut auch der Sohn gleicherweise. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm größere Werke als diese zeigen, auf daß ihr euch verwundert. Denn gleichwie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, also macht auch der Sohn lebendig, welche er will. Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohne gegeben, auf daß alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tode in das Leben übergegangen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, daß die Stunde kommt und jetzt ist, da die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, werden leben. Denn gleichwie der Vater Leben in sich selbst hat, also hat er auch dem Sohne gegeben, Leben zu haben in sich selbst; und er hat ihm Gewalt gegeben, [auch] Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist. Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören, und hervorkommen werden: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts. Ich kann nichts von mir selbst tun; so wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr. Ein anderer ist es, der von mir zeugt, und ich weiß, daß das Zeugnis wahr ist, welches er von mir zeugt. Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat der Wahrheit Zeugnis gegeben. Ich aber nehme nicht Zeugnis von einem Menschen, sondern dies sage ich, auf daß ihr errettet werdet. Jener war die brennende und scheinende Lampe; ihr aber wolltet für eine Zeit in seinem Lichte fröhlich sein. Ich aber habe das Zeugnis, das größer ist als das des Johannes; denn die Werke, welche der Vater mir gegeben hat, auf daß ich sie vollbringe, die Werke selbst, die ich tue, zeugen von mir, daß der Vater mich gesandt hat. Und der Vater, der mich gesandt hat, er selbst hat Zeugnis von mir gegeben. Ihr habt weder jemals seine Stimme gehört, noch seine Gestalt gesehen, und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch; denn welchen er gesandt hat, diesem glaubet ihr nicht. Ihr erforschet die Schriften, denn ihr meinet, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen; und ihr wollt nicht zu mir kommen, auf daß ihr Leben habet. Ich nehme nicht Ehre von Menschen; sondern ich kenne euch, daß ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt. Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmet mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen. Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmet und die Ehre, welche von Gott allein ist, nicht suchet? Wähnet nicht, daß ich euch bei dem Vater verklagen werde; da ist einer, der euch verklagt, Moses, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. Denn wenn ihr Moses glaubtet, so würdet ihr mir glauben, denn er hat von mir geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben?





142. Die Aussendung der Jünger


(vgl. Nr. 99)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 9,35 Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer und lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen. - Mt 10,1 Und als er seine zwölf Jünger herzugerufen hatte, gab er ihnen Gewalt über unreine Geister, um sie auszutreiben, und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen. - Mt 10,7-11 Indem ihr aber hingehet, prediget und sprechet: Das Reich der Himmel ist nahe gekommen. Heilet Kranke, [wecket Tote auf,] reiniget Aussätzige, treibet Dämonen aus; umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebet. Verschaffet euch nicht Gold noch Silber noch Kupfer in eure Gürtel, keine Tasche auf den Weg, noch zwei Leibröcke, noch Sandalen, noch einen Stab; denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert. In welche Stadt aber oder in welches Dorf irgend ihr eintretet, erforschet, wer darin würdig ist; und daselbst bleibet, bis ihr weggehet. - Mt 10,14 Und wer irgend euch nicht aufnehmen, noch eure Worte hören wird, gehet hinaus aus jenem Hause oder jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen.

Mk 6,6b-13 Und er verwunderte sich über ihren Unglauben. Und er ging durch die Dörfer ringsum und lehrte. Und er ruft die Zwölfe herzu; und er fing an, sie zu zwei und zwei auszusenden, und gab ihnen Gewalt über die unreinen Geister. Und er gebot ihnen, daß sie nichts mit auf den Weg nehmen sollten, als nur einen Stab; keine Tasche, kein Brot, keine Münze in den Gürtel, sondern Sandalen untergebunden; und ziehet nicht zwei Leibröcke an. Und er sprach zu ihnen: Wo irgend ihr in ein Haus eintretet, daselbst bleibet, bis ihr von dannen weggeht. Und welcher Ort irgend euch nicht aufnehmen, und wo man euch nicht hören wird, von dannen gehet hinaus und schüttelt den Staub ab, der unter euren Füßen ist, ihnen zum Zeugnis. Und sie gingen aus und predigten, daß sie Buße tun sollten; und sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Schwache mit Öl und heilten sie.

vgl. Mk 3,13-15

Lu 9,1-6 Als er aber die Zwölfe zusammengerufen hatte, gab er ihnen Kraft und Gewalt über alle Dämonen, und Krankheiten zu heilen; und er sandte sie, das Reich Gottes zu predigen und die Kranken gesund zu machen. Und er sprach zu ihnen: Nehmet nichts mit auf den Weg: weder Stab, noch Tasche, noch Brot, noch Geld, noch soll jemand zwei Leibröcke haben. Und in welches Haus irgend ihr eintretet, daselbst bleibet, und von dannen gehet aus. Und so viele euch etwa nicht aufnehmen werden, gehet fort aus jener Stadt und schüttelt auch den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis wider sie. Sie gingen aber aus und durchzogen die Dörfer nacheinander, indem sie das Evangelium verkündigten und überall heilten.





143. Meinungen über den Herrn Jesus


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 14,1-2 Zu jener Zeit hörte Herodes, der Vierfürst, das Gerücht von Jesu und sprach zu seinen Knechten: Dieser ist Johannes der Täufer; er ist von den Toten auferstanden, und darum wirken solche Kräfte in ihm.

Mk 6,14-16 Und der König Herodes hörte von ihm (denn sein Name war bekannt geworden) und sagte: Johannes der Täufer ist aus den Toten auferstanden, und darum wirken solche Kräfte in ihm. Andere aber sagten: Es ist Elias; und andere sagten: Es ist ein Prophet, wie einer der Propheten. Als aber Herodes es hörte, sagte er: Johannes, den ich enthauptet habe, dieser ist auferweckt.

Lu 9,7 Es hörte aber Herodes, der Vierfürst, alles was [durch ihn] geschehen war, und er war in Verlegenheit, weil von etlichen gesagt wurde, daß Johannes aus den Toten auferweckt worden sei; von etlichen aber, daß Elias erschienen, von anderen aber, daß einer der alten Propheten auferstanden sei. Und Herodes sprach: Johannes habe ich enthauptet; wer aber ist dieser, von dem ich solches höre? Und er suchte ihn zu sehen.





144. Der Tod Johannes des Täufers


(vgl. Nr. 17)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 14,3-12 Denn Herodes hatte Johannes gegriffen, ihn gebunden und ins Gefängnis gesetzt, um der Herodias willen, des Weibes seines Bruders Philippus. Denn Johannes hatte ihm gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben. Und als er ihn töten wollte, fürchtete er die Volksmenge, weil sie ihn für einen Propheten hielten. Als aber der Geburtstag des Herodes begangen wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor ihnen, und sie gefiel dem Herodes; weshalb er mit einem Eide zusagte, ihr zu geben, um was irgend sie bitten würde. Sie aber, von ihrer Mutter angewiesen, sagt: Gib mir hier auf einer Schüssel das Haupt Johannes' des Täufers. Und der König wurde traurig; aber um der Eide und um derer willen, die mit zu Tische lagen, befahl er, es zu geben. Und er sandte hin und ließ den Johannes im Gefängnis enthaupten. Und sein Haupt wurde auf einer Schüssel gebracht und dem Mägdlein gegeben, und sie brachte es ihrer Mutter. Und seine Jünger kamen herzu, hoben den Leib auf und begruben ihn. Und sie kamen und verkündeten es Jesu.

Mk 6,17-29 Denn er, Herodes, hatte hingesandt und den Johannes greifen und ihn im Gefängnis binden lassen, um der Herodias willen, des Weibes seines Bruders Philippus, weil er sie geheiratet hatte. Denn Johannes hatte dem Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, das Weib deines Bruders zu haben. Die Herodias aber trug es ihm nach und wollte ihn töten, und sie konnte nicht; denn Herodes fürchtete den Johannes, da er wußte, daß er ein gerechter und heiliger Mann war, und er verwahrte ihn; und wenn er ihn gehört hatte, so tat er vieles, und er hörte ihn gern. Und als ein geeigneter Tag kam, als Herodes an seinem Geburtstage seinen Großen und den Obersten und den Vornehmsten von Galiläa ein Gastmahl machte, und ihre, der Herodias, Tochter hereinkam und tanzte, gefiel sie dem Herodes und denen, die mit zu Tische lagen. Und der König sprach zu dem Mägdlein: Bitte von mir, was irgend du willst, und ich werde es dir geben. Und er schwur ihr: Was irgend du von mir bitten wirst, werde ich dir geben, bis zur Hälfte meines Reiches. Sie aber ging hinaus und sagte ihrer Mutter: Um was soll ich bitten? Diese aber sprach: Um das Haupt Johannes' des Täufers. Und sie ging alsbald mit Eile zu dem König hinein und bat und sagte: Ich will, daß du mir sofort auf einer Schüssel das Haupt Johannes' des Täufers gebest. Und der König wurde sehr betrübt; doch um der Eide und um derer willen, die mit zu Tische lagen, wollte er sie nicht zurückweisen. Und alsbald schickte der König einen Leibwächter und befahl, sein Haupt zu bringen. Der aber ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis; und er brachte sein Haupt auf einer Schüssel und gab es dem Mägdlein, und das Mägdlein gab es ihrer Mutter. Und als seine Jünger es hörten, kamen sie und hoben seinen Leichnam auf und legten ihn in eine Gruft.

Lu 3,19-20 Herodes aber, der Vierfürst, weil er wegen der Herodias, des Weibes seines Bruders, und wegen alles Bösen, das Herodes getan hatte, von ihm gestraft wurde, fügte allem auch dies hinzu, daß er Johannes ins Gefängnis einschloß.





145. Die Rückkehr der Apostel


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 14,12-13

Mk 6,30-31 Und die Apostel versammeln sich zu Jesu; und die berichteten ihm alles, was sie getan und was sie gelehrt hatten. Und er sprach zu ihnen: Kommet ihr selbst her an einen öden Ort besonders und ruhet ein wenig aus. Denn derer, die da kamen und gingen, waren viele, und sie fanden nicht einmal Zeit, um zu essen.

Lu 9,10a Und als die Apostel zurückkehrten, erzählten sie ihm alles, was sie getan hatten; und er nahm sie mit und zog sich besonders zurück nach [einem öden Ort] einer Stadt, mit Namen Bethsaida.






146. Die Speisung der Fünftausend

(vgl. Nr. 153)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 14,13-21 Und als Jesus es hörte, entwich er von dannen in einem Schiffe an einen öden Ort besonders. Und als die Volksmengen es hörten, folgten sie ihm zu Fuß aus den Städten. Und als er hinausging, sah er eine große Volksmenge, und er wurde innerlich bewegt über sie und heilte ihre Schwachen. Als es aber Abend geworden war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Der Ort ist öde, und die Zeit ist schon vergangen; entlaß die Volksmengen, auf daß sie hingehen in die Dörfer und sich Speise kaufen. Jesus aber sprach zu ihnen: Sie haben nicht nötig wegzugehen; gebet ihr ihnen zu essen. Sie aber sagen zu ihm: Wir haben nichts hier als nur fünf Brote und zwei Fische. Er aber sprach: Bringet sie mir her. Und er befahl den Volksmengen, sich auf das Gras zu lagern, nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf gen Himmel und segnete sie, und er brach die Brote und gab sie den Jüngern, die Jünger aber gaben sie den Volksmengen. Und sie aßen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, zwölf Handkörbe voll. Die aber aßen, waren bei fünftausend Männer, ohne Weiber und Kindlein. - vgl. Mt 9,36

Mk 6,32-44 Und sie gingen hin in einem Schiffe an einen öden Ort besonders; und viele sahen sie wegfahren und erkannten sie, und liefen zu Fuß von allen Städten dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor. Und als Jesus aus dem Schiffe trat, sah er eine große Volksmenge und wurde innerlich bewegt über sie; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren. Und als es schon spät am Tage war, traten seine Jünger zu ihm und sagen: Der Ort ist öde, und es ist schon spät am Tage; entlaß sie, auf daß sie hingehen auf das Land und in die Dörfer ringsum und sich Brote kaufen, denn sie haben nichts zu essen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebet ihr ihnen zu essen. Und sie sagen zu ihm: Sollen wir hingehen und für zweihundert Denare Brote kaufen und ihnen zu essen geben? Er aber spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Gehet hin [und] sehet. Und als sie es wußten, sagen sie: Fünf, und zwei Fische. Und er befahl ihnen, daß sie alle sich lagern ließen, in Gruppen, auf dem grünen Grase. Und sie lagerten sich in Abteilungen zu je hundert und je fünfzig. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf gen Himmel, segnete und brach die Brote und gab sie seinen Jüngern, auf daß sie ihnen vorlegten; und die zwei Fische verteilte er unter alle. Und sie aßen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf an Brocken zwölf Handkörbe voll, und von den Fischen. Und es waren derer, welche von den Broten gegessen hatten, fünftausend Männer.

Lu 9,10b-17 Und als die Apostel zurückkehrten, erzählten sie ihm alles, was sie getan hatten; und er nahm sie mit und zog sich besonders zurück nach [einem öden Ort] einer Stadt, mit Namen Bethsaida. Als aber die Volksmengen es erfuhren, folgten sie ihm; und er nahm sie auf und redete zu ihnen vom Reiche Gottes, und die der Heilung bedurften, machte er gesund. Der Tag aber begann sich zu neigen, und die Zwölfe traten herzu und sprachen zu ihm: Entlaß die Volksmenge, auf daß sie in die Dörfer ringsum und aufs Land gehen und Herberge und Speise finden; denn hier sind wir an einem öden Orte. Er sprach aber zu ihnen: Gebet ihr ihnen zu essen. Sie aber sprachen: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische, es sei denn, daß wir hingingen und für dieses ganze Volk Speise kauften. Denn es waren bei fünftausend Mann. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Laßt sie sich reihenweise zu je fünfzig niederlegen. Und sie taten also und ließen alle sich lagern. Er nahm aber die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf gen Himmel und segnete sie; und er brach sie und gab sie den Jüngern, um der Volksmenge vorzulegen. Und sie aßen und wurden alle gesättigt; und es wurde aufgehoben, was ihnen an Brocken übriggeblieben war, zwölf Handkörbe voll.

Joh 6,-15 Nach diesem ging Jesus weg auf die andere Seite des Sees von Galiläa oder von Tiberias; und es folgte ihm eine große Volksmenge, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus aber ging hinauf auf den Berg und setzte sich daselbst mit seinen Jüngern. Es war aber das Passah nahe, das Fest der Juden. Als nun Jesus die Augen aufhob und sah, daß eine große Volksmenge zu ihm kommt, spricht er zu Philippus: Woher sollen wir Brote kaufen, auf daß diese essen? Dies sagte er aber, ihn zu versuchen; denn er selbst wußte, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brote reichen nicht für sie hin, auf daß ein jeder etwas weniges bekomme. Einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, spricht zu ihm: Es ist ein kleiner Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat; aber was ist dies unter so viele? Jesus [aber] sprach: Machet, daß die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Orte. Es lagerten sich nun die Männer, an Zahl bei fünftausend. Jesus aber nahm die Brote, und als er gedankt hatte, teilte er sie denen aus, die da lagerten; gleicherweise auch von den Fischen, so viel sie wollten. Als sie aber gesättigt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brocken, auf daß nichts umkomme. Sie sammelten nun und füllten zwölf Handkörbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, welche denen, die gegessen hatten, übrigblieben. Als nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da nun Jesus erkannte, daß sie kommen und ihn ergreifen wollten, auf daß sie ihn zum König machten, entwich er wieder auf den Berg, er selbst allein.

- vgl. 5 Mo 18,15





147. Der Herr Jesus – wandelnd auf dem See


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 14,22-33 Und alsbald nötigte er die Jünger, in das Schiff zu steigen und ihm an das jenseitige Ufer vorauszufahren, bis er die Volksmengen entlassen habe. Und als er die Volksmengen entlassen hatte, stieg er auf den Berg besonders, um zu beten. Als es aber Abend geworden, war er daselbst allein. Das Schiff aber war schon mitten auf dem See und litt Not von den Wellen, denn der Wind war ihnen entgegen. Aber in der vierten Nachtwache kam er zu ihnen, wandelnd auf dem See. Und als die Jünger ihn auf dem See wandeln sahen, wurden sie bestürzt und sprachen: Es ist ein Gespenst! Und sie schrieen vor Furcht. Alsbald aber redete Jesus zu ihnen und sprach: Seid gutes Mutes, ich bin es; fürchtet euch nicht! Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf den Wassern. Er aber sprach: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiffe und wandelte auf den Wassern, um zu Jesu zu kommen. Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich; und als er anfing zu sinken, schrie er und sprach: Herr, rette mich! Alsbald aber streckte Jesus die Hand aus, ergriff ihn und spricht zu ihm: Kleingläubiger, warum zweifeltest du? Und als sie in das Schiff gestiegen waren, legte sich der Wind. Die aber in dem Schiffe waren, kamen und warfen sich vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!

Mk 6,45-52 Und alsbald nötigte er seine Jünger, in das Schiff zu steigen und an das jenseitige Ufer nach Bethsaida vorauszufahren, während er die Volksmenge entläßt. Und als er sie verabschiedet hatte, ging er hin auf den Berg, um zu beten. Und als es Abend geworden, war das Schiff mitten auf dem See, und er allein auf dem Lande. Und als er sie beim Rudern Not leiden sah, denn der Wind war ihnen entgegen, kommt er um die vierte Nachtwache zu ihnen, wandelnd auf dem See; und er wollte an ihnen vorübergehen. Sie aber, als sie ihn auf dem See wandeln sahen, meinten, es sei ein Gespenst, und schrieen auf; denn alle sahen ihn und wurden bestürzt. Und alsbald redete er mit ihnen und spricht zu ihnen: Seid gutes Mutes, ich bin es; fürchtet euch nicht! Und er stieg zu ihnen in das Schiff, und der Wind legte sich. Und sie erstaunten sehr über die Maßen bei sich selbst und verwunderten sich; denn sie waren durch die Brote nicht verständig geworden, denn ihr Herz war verhärtet.


Joh 6,16-21 Als es aber Abend geworden war, gingen seine Jünger hinab an den See; und sie stiegen in das Schiff und fuhren über den See nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen; und der See erhob sich, indem ein starker Wind wehte. Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gerudert waren, sehen sie Jesum auf dem See wandeln und nahe an das Schiff herankommen, und sie fürchteten sich. Er aber spricht zu ihnen: Ich bin es, fürchtet euch nicht! Sie wollten ihn nun in das Schiff nehmen, und alsbald war das Schiff an dem Lande, zu welchem sie hinfuhren.



148. Heilungen im Land Genezareth


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 14,34-36 Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie in das Land Genezareth. Und als die Männer jenes Ortes ihn erkannten, schickten sie in jene ganze Umgegend und brachten alle Leidenden zu ihm; und sie baten ihn, daß sie nur die Quaste seines Kleides anrühren dürften: und so viele ihn anrührten, wurden völlig geheilt.

Mk 6,53-56 Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie in das Land Genezareth und legten an. Und als sie aus dem Schiffe gestiegen waren, erkannten sie ihn alsbald und liefen in jener ganzen Umgegend umher und fingen an, die Leidenden auf den Betten umherzutragen, wo sie hörten, daß er sei. Und wo irgend er eintrat in Dörfer oder Städte oder aufs Land, legten sie die Kranken auf den Marktplätzen hin und baten ihn, daß sie nur die Quaste seines Kleides anrühren dürften; und so viele irgend ihn anrührten, wurden geheilt.


Joh 6,22-25 Des folgenden Tages, als die Volksmenge, die jenseit des Sees stand, gesehen hatte, daß daselbst kein anderes Schifflein war, als nur jenes, in welches seine Jünger gestiegen waren, und daß Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Schiff gestiegen, sondern seine Jünger allein weggefahren waren, (es kamen aber andere Schifflein aus Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen, nachdem der Herr gedankt hatte,) da nun die Volksmenge sah, daß Jesus nicht daselbst sei, noch seine Jünger, stiegen sie in die Schiffe und kamen nach Kapernaum und suchten Jesum. Und als sie ihn jenseit des Sees gefunden hatten, sprachen sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierhergekommen?






149. Das Brot des Lebens



Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 6,26 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr suchet mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und gesättigt worden seid. Wirket nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, welche der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat der Vater, Gott, versiegelt. Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, auf daß wir die Werke Gottes wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, daß ihr an den glaubet, den er gesandt hat. Da sprachen sie zu ihm: Was tust du nun für ein Zeichen, auf daß wir sehen und dir glauben? was wirkst du? Unsere Väter aßen das Manna in der Wüste, wie geschrieben steht: "Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen". Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Moses hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel. Denn das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herniederkommt und der Welt das Leben gibt. Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot! Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens: wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nimmermehr dürsten. Aber ich habe euch gesagt, daß ihr mich auch gesehen habt und nicht glaubet. Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen; denn ich bin vom Himmel herniedergekommen, nicht auf daß ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, daß ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tage. Denn dies ist der Wille meines Vaters, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist; und sie sprachen: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie sagt denn dieser: Ich bin aus dem Himmel herniedergekommen? – Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Murret nicht untereinander. Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, daß der Vater, der mich gesandt hat, ihn ziehe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. Es steht in den Propheten geschrieben: "Und sie werden alle von Gott gelehrt sein." Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir. Nicht daß jemand den Vater gesehen habe, außer dem, der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer [an mich] glaubt, hat ewiges Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herniederkommt, auf daß man davon esse und nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist; wenn jemand von diesem Brote ißt, so wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt. Die Juden stritten nun untereinander und sagten: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es sei denn, daß ihr das Fleisch des Sohnes des Menschen esset und sein Blut trinket, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage; denn mein Fleisch ist wahrhaftig Speise, und mein Blut ist wahrhaftig Trank. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. Gleichwie der lebendige Vater mich gesandt hat und ich lebe des Vaters wegen, so auch, wer mich ißt, der wird auch leben meinetwegen. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist. Nicht wie die Väter aßen und starben; wer dieses Brot ißt, wird leben in Ewigkeit. Dieses sprach er in der Synagoge, lehrend zu Kapernaum. - vgl. Ps 78,24 (2 Mo 16,4-36); Jes 54,13










150. Verunreinigung – überlieferte und wirkliche


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 15,1-20 Dann kommen die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem zu Jesu und sagen: Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Ältesten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen? denn Gott hat geboten und gesagt: "Ehre den Vater und die Mutter!" und: "Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben." Ihr aber saget: Wer irgend zu dem Vater oder zu der Mutter spricht: Eine Gabe sei das, was irgend dir von mir zunutze kommen könnte; und er wird keineswegs seinen Vater oder seine Mutter ehren; und ihr habt so das Gebot Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen. Heuchler! Trefflich hat Jesaias über euch geweissagt, indem er spricht: "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren." Und er rief die Volksmenge herzu und sprach zu ihnen: Höret und verstehet! Nicht was in den Mund eingeht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Munde ausgeht, das verunreinigt den Menschen. Dann traten seine Jünger herzu und sprachen zu ihm: Weißt du, daß die Pharisäer sich ärgerten, als sie das Wort hörten? Er aber antwortete und sprach: Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerottet werden. Laßt sie; sie sind blinde Leiter der Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen. Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Deute uns dieses Gleichnis. Er aber sprach: Seid auch ihr noch unverständig? Begreifet ihr noch nicht, daß alles, was in den Mund eingeht, in den Bauch geht und in den Abort ausgeworfen wird? Was aber aus dem Munde ausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen. Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsche Zeugnisse, Lästerungen; diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen, aber mit ungewaschenen Händen essen verunreinigt den Menschen nicht. - 2 Mo 20,12+17; 5 Mo 5,26; 3 Mo 20,9; Jes 29,13

Mk 7,1-23 Und es versammeln sich zu ihm die Pharisäer und etliche der Schriftgelehrten, die von Jerusalem gekommen waren; und als sie etliche seiner Jünger mit unreinen, das ist ungewaschenen Händen Brot essen sahen, (denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, es sei denn, daß sie sich sorgfältig die Hände waschen, indem sie die Überlieferung der Ältesten halten; und vom Markte kommend, essen sie nicht, es sei denn, daß sie sich waschen; und vieles andere ist, was sie zu halten überkommen haben: Waschungen der Becher und Krüge und ehernen Gefäße und Tischlager) [sodann] fragen ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Ältesten, sondern essen das Brot mit unreinen Händen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Trefflich hat Jesaias über euch Heuchler geweissagt, wie geschrieben steht: "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren." [Denn] das Gebot Gottes aufgebend, haltet ihr die Überlieferung der Menschen: Waschungen der Krüge und Becher, und vieles andere dergleichen Ähnliche tut ihr. Und er sprach zu ihnen: Trefflich hebet ihr das Gebot Gottes auf, auf daß ihr eure Überlieferung haltet. Denn Moses hat gesagt: "Ehre deinen Vater und deine Mutter!" und: "Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben." Ihr aber saget: Wenn ein Mensch zu dem Vater oder zu der Mutter spricht: Korban (das ist Gabe) sei das, was irgend dir von mir zunutze kommen könnte; – und ihr lasset ihn so nichts mehr für seinen Vater oder seine Mutter tun, indem ihr das Wort Gottes ungültig machet durch eure Überlieferung, die ihr überliefert habt; und vieles dergleichen Ähnliche tut ihr. Und als er die Volksmenge wieder herzugerufen hatte, sprach er zu ihnen: Höret mich alle und verstehet! Da ist nichts, was von außerhalb des Menschen in denselben eingeht, das ihn verunreinigen kann, sondern was von ihm ausgeht, das ist es, was den Menschen verunreinigt. Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre! Und als er von der Volksmenge weg in ein Haus eintrat, befragten ihn seine Jünger über das Gleichnis. Und er spricht zu ihnen: Seid auch ihr so unverständig? Begreifet ihr nicht, daß alles, was von außerhalb in den Menschen eingeht, ihn nicht verunreinigen kann? Denn es geht nicht in sein Herz hinein, sondern in den Bauch, und es geht heraus in den Abort, indem so alle Speisen gereinigt werden. Er sagte aber: Was aus dem Menschen ausgeht, das verunreinigt den Menschen. Denn von innen aus dem Herzen der Menschen gehen hervor die schlechten Gedanken, Ehebruch, Hurerei, Mord, Dieberei, Habsucht, Bosheit, List, Ausschweifung, böses Auge, Lästerung, Hochmut, Torheit; alle diese bösen Dinge gehen von innen heraus und verunreinigen den Menschen. - 2 Mo 20,12+17; 5 Mo 5,26; 3 Mo 20,9; Jes 29,13

Lu 9,37-41 Es geschah aber an dem folgenden Tage, als sie von dem Berge herabgestiegen waren, kam ihm eine große Volksmenge entgegen. Und siehe, ein Mann aus der Volksmenge rief laut und sprach: Lehrer, ich bitte dich, blicke hin auf meinen Sohn, denn er ist mein eingeborener; und siehe, ein Geist ergreift ihn, und plötzlich schreit er, und er zerrt ihn unter Schäumen, und mit Mühe weicht er von ihm, indem er ihn aufreibt. Und ich bat deine Jünger, daß sie ihn austreiben möchten, und sie konnten es nicht. Jesus aber antwortete und sprach: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, bis wann soll ich bei euch sein und euch ertragen? Bringe deinen Sohn her. - Lu 6,39 Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Kann etwa ein Blinder einen Blinden leiten? werden nicht beide in eine Grube fallen?





151. Die syrophönizische (kanaanäische) Frau


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 15,21-28 Und Jesus ging aus von dannen und entwich in die Gegenden von Tyrus und Sidon; und siehe, ein kananäisches Weib, das von jenen Grenzen herkam, schrie [zu ihm] und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! meine Tochter ist schlimm besessen. Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und seine Jünger traten herzu und baten ihn und sprachen: Entlaß sie, denn sie schreit hinter uns her. Er aber antwortete und sprach: Ich bin nicht gesandt, als nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! Er aber antwortete und sprach: Es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hündlein hinzuwerfen. Sie aber sprach: Ja, Herr; denn es essen ja auch die Hündlein von den Brosamen, die von dem Tische ihrer Herren fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Weib, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du willst. Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an.

Mk 7,24-30 Und er stand auf von dannen und ging hin in das Gebiet von Tyrus und Sidon; und als er in ein Haus getreten war, wollte er, daß niemand es erfahre; und er konnte nicht verborgen sein. Aber alsbald hörte ein Weib von ihm, deren Töchterlein einen unreinen Geist hatte, kam und fiel nieder zu seinen Füßen; das Weib aber war eine Griechin, eine Syro-Phönicierin von Geburt; und sie bat ihn, daß er den Dämon von ihrer Tochter austreibe. [Jesus] aber sprach zu ihr: Laßt zuerst die Kinder gesättigt werden, denn es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hündlein hinzuwerfen. Sie aber antwortete und spricht zu ihm: Ja, Herr; denn es essen ja auch die Hündlein unter dem Tische von den Brosamen der Kinder. Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen gehe hin; der Dämon ist von deiner Tochter ausgefahren. Und sie ging hin nach ihrem Hause und fand den Dämon ausgefahren und die Tochter auf dem Bette liegen.







152. Die Heilung eines Taubstummen und vieler anderer


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 15,29-31 Und Jesus ging von dannen hinweg und kam an den See von Galiläa; und als er auf den Berg gestiegen war, setzte er sich daselbst. Und große Volksmengen kamen zu ihm, welche Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere bei sich hatten, und sie warfen sie ihm zu Füßen; und er heilte sie, so daß die Volksmengen sich verwunderten, als sie sahen, daß Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme wandelten und Blinde sahen; und sie verherrlichten den Gott Israels.

Mk 7,31-37 Und als er aus dem Gebiet von Tyrus und Sidon wieder weggegangen war, kam er an den See von Galiläa, mitten durch das Gebiet von Dekapolis. Und sie bringen einen Tauben zu ihm, der schwer redete, und bitten ihn, daß er ihm die Hand auflege. Und er nahm ihn von der Volksmenge weg besonders und legte seine Finger in seine Ohren; und er spützte und rührte seine Zunge an; und, gen Himmel blickend, seufzte er und spricht zu ihm: Ephata! das ist: Werde aufgetan! Und alsbald wurden seine Ohren aufgetan, und das Band seiner Zunge wurde gelöst, und er redete recht. Und er gebot ihnen, daß sie es niemand sagen sollten. Je mehr er es ihnen aber gebot, desto mehr machten sie es übermäßig kund; und sie erstaunten überaus und sprachen: Er hat alles wohlgemacht; er macht sowohl die Tauben hören, als auch die Stummen reden.









153. Die Speisung der Viertausend

(vgl. Nr. 146)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 15,32-39 Als Jesus aber seine Jünger herzugerufen hatte, sprach er: Ich bin innerlich bewegt über die Volksmenge; denn schon drei Tage weilen sie bei mir und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht entlassen, ohne daß sie gegessen haben, damit sie nicht etwa auf dem Wege verschmachten. Und seine Jünger sagen zu ihm: Woher nehmen wir in der Einöde so viele Brote, um eine so große Volksmenge zu sättigen? Und Jesus spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie aber sagten: Sieben, und wenige kleine Fische. Und er gebot der Volksmenge, sich auf die Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote und die Fische, dankte und brach und gab sie seinen Jüngern, die Jünger aber gaben sie den Volksmengen. Und sie aßen alle und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, sieben Körbe voll. Die aber aßen, waren viertausend Männer, ohne Weiber und Kindlein. Und als er die Volksmengen entlassen hatte, stieg er in das Schiff und kam in das Gebiet von Magada.

Mk 8,1-10 In jenen Tagen, als wiederum eine große Volksmenge da war und nichts zu essen hatte, rief er seine Jünger herzu und spricht zu ihnen: Ich bin innerlich bewegt über die Volksmenge, denn schon drei Tage weilen sie bei mir und haben nichts zu essen; und wenn ich sie nach Hause entlasse, ohne daß sie gegessen haben, so werden sie auf dem Wege verschmachten; denn etliche von ihnen sind von ferne gekommen. Und seine Jünger antworteten ihm: Woher wird jemand diese hier in der Einöde mit Brot sättigen können? Und er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie aber sagten: Sieben. Und er gebot der Volksmenge, sich auf der Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte und brach sie und gab sie den Jüngern, auf daß sie vorlegten; und sie legten der Volksmenge vor. Und sie hatten einige kleine Fische; und als er sie gesegnet hatte, hieß er auch diese vorlegen. Sie aßen aber und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, sieben Körbe voll. Es waren aber [derer, welche gegessen hatten], bei viertausend; und er entließ sie. Und alsbald stieg er mit seinen Jüngern in das Schiff und kam in die Gegenden von Dalmanutha.





154. Die Pharisäer verlangen ein Zeichen

(vgl. Nr. 119 & Nr. 121)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 16,1-4 Und die Pharisäer und Sadducäer kamen herzu, und, um ihn zu versuchen, baten sie ihn, er möge ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeigen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wenn es Abend geworden ist, so saget ihr: Heiteres Wetter, denn der Himmel ist feuerrot; und frühmorgens: Heute stürmisches Wetter, denn der Himmel ist feuerrot und trübe; das Angesicht des Himmels wisset ihr zwar zu beurteilen, aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht beurteilen. Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht verlangt nach einem Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden, als nur das Zeichen Jonas'. Und er verließ sie und ging hinweg. - Mt 12,38-39 Dann antworteten ihm etliche der Schriftgelehrten und Pharisäer und sprachen: Lehrer, wir möchten ein Zeichen von dir sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden, als nur das Zeichen Jonas', des Propheten.

Mk 8,11-13 Und die Pharisäer kamen heraus und fingen an, mit ihm zu streiten, indem sie, um ihn zu versuchen, ein Zeichen vom Himmel von ihm begehrten. Und in seinem Geiste tief seufzend, spricht er: Was begehrt dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Wenn diesem Geschlecht ein Zeichen gegeben werden wird! Und er ließ sie, stieg wieder in das Schiff und fuhr an das jenseitige Ufer.

Lu 11,16 Andere aber, ihn versuchend, forderten von ihm ein Zeichen aus dem Himmel. - Lu 12,54-56 Er sprach aber auch zu den Volksmengen: Wenn ihr eine Wolke von Westen aufsteigen sehet, so saget ihr alsbald: Ein Regenguß kommt; und es geschieht also. Und wenn ihr den Südwind wehen sehet, so saget ihr: Es wird Hitze geben; und es geschieht. Heuchler! das Angesicht der Erde und des Himmels wisset ihr zu beurteilen; wie aber ist es, daß ihr diese Zeit nicht beurteilet? - Lu 11,29 Als aber die Volksmengen sich zusammendrängten, fing er an zu sagen: Dieses Geschlecht ist ein böses Geschlecht; es fordert ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden, als nur das Zeichen Jonas'.

vgl.

Joh 6,30






155. Der Sauerteig der Pharisäer


(vgl. Nr. 195)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 16,5-12 Und als seine Jünger an das jenseitige Ufer gekommen waren, hatten sie vergessen, Brote mitzunehmen. Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadducäer. Sie aber überlegten bei sich selbst und sagten: Weil wir keine Brote mitgenommen haben. Als aber Jesus es erkannte, sprach er: Was überleget ihr bei euch selbst, Kleingläubige, weil ihr keine Brote mitgenommen habt? Verstehet ihr noch nicht, erinnert ihr euch auch nicht an die fünf Brote der fünftausend, und wie viele Handkörbe ihr aufhobet? Noch an die sieben Brote der viertausend, und wie viele Körbe ihr aufhobet? Wie, verstehet ihr nicht, daß ich euch nicht von Broten sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadducäer? Da verstanden sie, daß er nicht gesagt hatte, sich zu hüten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadducäer.

Mk 8,14-21 Und sie vergaßen Brote mitzunehmen, und hatten nichts bei sich auf dem Schiffe als nur ein Brot. Und er gebot ihnen und sprach: Sehet zu, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes. Und sie überlegten miteinander [und sprachen]: Weil wir keine Brote haben. Und als Jesus es erkannte, spricht er zu ihnen: Was überleget ihr, weil ihr keine Brote habt? Begreifet ihr noch nicht und verstehet auch nicht? Habt ihr euer Herz [noch] verhärtet? Augen habt ihr und sehet nicht? und Ohren habt ihr und höret nicht? und erinnert ihr euch nicht? Als ich die fünf Brote unter die fünftausend brach, wie viele Handkörbe voll Brocken hobet ihr auf? Sie sagen zu ihm: Zwölf. Als aber die sieben unter die viertausend, wie viele Körbe, mit Brocken gefüllt, hobet ihr auf? Sie aber sagten: Sieben. Und er sprach zu ihnen: Wie, verstehet ihr [noch] nicht?

Lu 12,1 Als sich unterdessen viele Tausende der Volksmenge versammelt hatten, so daß sie einander traten, fing er an, zu seinen Jüngern zu sagen, zuerst: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher Heuchelei ist.





156. Heilung eines Blinden in Bethesda


Mt

Mk

Lu

Joh


Mk 8,22-26 Und er kommt nach Bethsaida; und sie bringen ihm einen Blinden und bitten ihn, daß er ihn anrühre. Und er faßte den Blinden bei der Hand und führte ihn aus dem Dorfe hinaus; und als er in seine Augen gespützt hatte, legte er ihm die Hände auf und fragte ihn, ob er etwas sehe. Und aufblickend sprach er: Ich sehe die Menschen, denn ich gewahre solche, die wie Bäume umherwandeln. Dann legte er wiederum die Hände auf seine Augen, und er sah deutlich, und er war wiederhergestellt und sah alles klar. Und er schickte ihn nach seinem Hause und sprach: Geh nicht in das Dorf, [sage es auch niemand im Dorfe].












IX. Der Weg zum Kreuz



157. Viele seiner Jünger wandelten nicht mehr mit ihm


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 6,60-66 Viele nun von seinen Jüngern, die es gehört hatten, sprachen: Diese Rede ist hart; wer kann sie hören? Da aber Jesus bei sich selbst wußte, daß seine Jünger hierüber murrten, sprach er zu ihnen: Ärgert euch dieses? Wenn ihr nun den Sohn des Menschen dahin auffahren sehet, wo er zuvor war? Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, welche ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben; aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wußte von Anfang, welche es seien, die nicht glaubten, und wer es sei, der ihn überliefern würde. Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt, daß niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von dem Vater gegeben. Von da an gingen viele seiner Jünger zurück und wandelten nicht mehr mit ihm.



158. Das Bekenntnis des Petrus


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 16,13-20 Als aber Jesus in die Gegenden von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Wer sagen die Menschen, daß ich, der Sohn des Menschen, sei? Sie aber sagten: Etliche: Johannes der Täufer; andere aber: Elias; und andere wieder: Jeremias, oder einer der Propheten. Er spricht zu ihnen: Ihr aber, wer saget ihr, daß ich sei? Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Bar Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist. Aber auch ich sage dir, daß du bist Petrus; und auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen. Und ich werde dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was irgend du auf der Erde binden wirst, wird in den Himmeln gebunden sein, und was irgend du auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmeln gelöst sein. Dann gebot er seinen Jüngern, daß sie niemand sagten, daß er der Christus sei. - vgl. Mt 18,18

Mk 8,27-30 Und Jesus ging hinaus und seine Jünger in die Dörfer von Cäsarea Philippi. Und auf dem Wege fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Wer sagen die Menschen, daß ich sei? Sie aber antworteten ihm und sagten: Johannes der Täufer; und andere: Elias; andere aber: einer der Propheten. Und er fragte sie: Ihr aber, wer saget ihr, daß ich sei? Petrus aber antwortete und spricht zu ihm: Du bist der Christus. Und er bedrohte sie, daß sie niemand von ihm sagen sollten.

Lu 9,18-21 Und es geschah, als er allein betete, waren die Jünger bei ihm; und er fragte sie und sprach: Wer sagen die Volksmengen, daß ich sei? Sie aber antworteten und sprachen: Johannes der Täufer; andere aber: Elias; andere aber, daß einer der alten Propheten auferstanden sei. Er sprach aber zu ihnen: Ihr aber, wer saget ihr, daß ich sei? Petrus aber antwortete und sprach: Der Christus Gottes. Er aber bedrohte sie und gebot ihnen, dies niemand zu sagen,

Joh 6,67-71 Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr etwa auch weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, daß du der Heilige Gottes bist. Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch, die Zwölfe, auserwählt? Und von euch ist einer ein Teufel. Er sprach aber von Judas, Simons Sohn, dem Iskariot; denn dieser sollte ihn überliefern, er, der einer von den Zwölfen war. - vgl. Joh 20,22-23






159. Der Herr Jesus sagt Sein Leiden und Sterben voraus


(vgl. Nr. 164 & 262)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 16,21-23 Von der Zeit an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, daß er nach Jerusalem hingehen müsse und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden, und getötet und am dritten Tage auferweckt werden müsse. Und Petrus nahm ihn zu sich und fing an, ihn zu strafen, indem er sagte: Gott behüte dich, Herr! dies wird dir nicht widerfahren. Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh hinter mich, Satan! du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnest nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist.

Mk 8,31-33 Und er fing an, sie zu lehren, daß der Sohn des Menschen vieles leiden und verworfen werden müsse von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und daß er getötet werden und nach drei Tagen auferstehen müsse. Und er redete das Wort öffentlich. Und Petrus nahm ihn zu sich und fing an ihn zu strafen. Er aber wandte sich um, und als er seine Jünger sah, strafte er den Petrus und sagte: Geh hinter mich, Satan! Denn du sinnst nicht auf das, was Gottes, sondern auf das was der Menschen ist.

Lu 9,22 und sprach: Der Sohn des Menschen muß vieles leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und getötet und am dritten Tage auferweckt werden.





160. „Wenn jemand mir nachkommen will...“


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 16,24-28 Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach. Denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber seine Seele einbüßte? Oder was wird ein Mensch als Lösegeld geben für seine Seele? Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun. Wahrlich, ich sage euch: Es sind etliche von denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reiche.

vgl. Mt 10,33+38-39; Ps 28,4; Ps 62,12; Spr 24,12

Mk 8,34-9,1 Und als er die Volksmenge samt seinen Jüngern herzugerufen hatte, sprach er zu ihnen: Wer irgend mir nachkommen will, verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach. Denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinet- und des Evangeliums willen, wird es erretten. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne und seine Seele einbüßte? Denn was wird ein Mensch als Lösegeld geben für seine Seele? Denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln. Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es sind etliche von denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes, in Macht gekommen, gesehen haben.

s. Mk 9,2-11

Lu 9,23-27 Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach. Denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es erretten. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, sich selbst aber verlöre oder einbüßte? Denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird der Sohn des Menschen sich schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel. Ich sage euch aber in Wahrheit: Es sind etliche von denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes gesehen haben.

vgl. Lu 12,9; 14,27; 17,33

Joh 12,25 Wer sein Leben liebt, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt haßt, wird es zum ewigen Leben bewahren.

vgl.

Joh 8,51-52;

Joh 21,20-23




161. Die Umgestaltung/Verklärung


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 17,1-9 Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, mit und führt sie auf einen hohen Berg besonders. Und er wurde vor ihnen umgestaltet. Und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie das Licht; und siehe, Moses und Elias erschienen ihnen und unterredeten sich mit ihm. Petrus aber hob an und sprach zu Jesu: Herr, es ist gut, daß wir hier sind. Wenn du willst, laß uns hier drei Hütten machen, dir eine und Moses eine und Elias eine. Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme kam aus der Wolke, welche sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe; ihn höret. Und als die Jünger es hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. Und Jesus trat herzu, rührte sie an und sprach: Stehet auf und fürchtet euch nicht. Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesum allein. Und als sie von dem Berge herabstiegen, gebot ihnen Jesus und sprach: Saget niemand das Gesicht, bis der Sohn des Menschen aus den Toten auferstanden ist. - vgl. Mt 3,17

Mk 9,2-10 Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und den Jakobus und Johannes mit und führt sie auf einen hohen Berg besonders allein. Und er wurde vor ihnen umgestaltet; und seine Kleider wurden glänzend, sehr weiß [wie Schnee], wie kein Walker auf der Erde weiß machen kann. Und es erschien ihnen Elias mit Moses, und sie unterredeten sich mit Jesu. Und Petrus hob an und spricht zu Jesu: Rabbi, es ist gut, daß wir hier sind; und laß uns drei Hütten machen, dir eine und Moses eine und Elias eine. Denn er wußte nicht, was er sagen sollte, denn sie waren voll Furcht. Und es kam eine Wolke, welche sie überschattete; und eine Stimme kam aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn höret. Und plötzlich, als sie sich umblickten, sahen sie niemand mehr, sondern Jesum allein bei sich. Als sie aber von dem Berge herabstiegen, gebot er ihnen, daß sie niemand erzählen sollten, was sie gesehen hatten, außer wenn der Sohn des Menschen aus den Toten auferstanden wäre. Und sie behielten das Wort, indem sie sich untereinander befragten: Was ist das: aus den Toten auferstehen? - vgl. Mk 1,11

Lu 9,28-36 Es geschah aber bei acht Tagen nach diesen Worten, daß er Petrus und Johannes und Jakobus mitnahm und auf den Berg stieg, um zu beten. Und indem er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts anders und sein Gewand weiß, strahlend. Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, welche Moses und Elias waren. Diese erschienen in Herrlichkeit und besprachen seinen Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus aber und die mit ihm waren, waren beschwert vom Schlaf; als sie aber völlig aufgewacht waren, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, welche bei ihm standen. Und es geschah, als sie von ihm schieden, sprach Petrus zu Jesu: Meister, es ist gut, daß wir hier sind; und laß uns drei Hütten machen, dir eine und Moses eine und Elias eine; und er wußte nicht, was er sagte. Als er aber dies sagte, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie fürchteten sich aber, als sie in die Wolke eintraten; und es geschah eine Stimme aus der Wolke, welche sagte: Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn höret. Und indem die Stimme geschah, wurde Jesus allein gefunden. Und sie schwiegen und verkündeten in jenen Tagen niemand etwas von dem, was sie gesehen hatten. - s. V37; vgl. Lk 3,22

vgl.

Joh 12,28-30




162. Das Kommen des Elia


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 17,10-13 Und [seine] Jünger fragten ihn und sprachen: Was sagen denn die Schriftgelehrten, daß Elias zuerst kommen müsse? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elias zwar kommt [zuerst] und wird alle Dinge wiederherstellen. Ich sage euch aber, daß Elias schon gekommen ist, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern an ihm getan, was irgend sie wollten. Also wird auch der Sohn des Menschen von ihnen leiden. Da verstanden die Jünger, daß er von Johannes dem Täufer zu ihnen sprach.

Mk 9,11-13 Und sie fragten ihn und sprachen: Was sagen die Schriftgelehrten, daß Elias zuerst kommen müsse? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elias zwar kommt zuerst und stellt alle Dinge wieder her; und wie über den Sohn des Menschen geschrieben steht, daß er vieles leiden und für nichts geachtet werden soll. Aber ich sage euch, daß auch Elias gekommen ist, und sie haben ihm getan, was irgend sie wollten, so wie über ihn geschrieben steht.








163. Die Heilung des Jungen, der einen stummen Geist hatte



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 17,14-21 Und als sie zu der Volksmenge kamen, trat ein Mensch zu ihm und fiel vor ihm auf die Knie und sprach: Herr, erbarme dich meines Sohnes, denn er ist mondsüchtig und leidet arg; denn oft fällt er ins Feuer und oft ins Wasser. Und ich brachte ihn zu deinen Jüngern, und sie konnten ihn nicht heilen. Jesus aber antwortete und sprach: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! bis wann soll ich bei euch sein? bis wann soll ich euch ertragen? Bringet mir ihn her. Und Jesus bedrohte ihn, und der Dämon fuhr von ihm aus; und von jener Stunde an war der Knabe geheilt. Da traten die Jünger zu Jesu besonders und sprachen: Warum haben wir ihn nicht austreiben können? Er aber spricht zu ihnen: Wegen eures Unglaubens; denn wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berge sagen: Werde versetzt von hier dorthin! und er wird versetzt werden; und nichts wird euch unmöglich sein. Diese Art aber fährt nicht aus, als nur durch Gebet und Fasten. - s. V9; vgl. Mt 21,21

Mk 9,14-29 Und als er zu den Jüngern kam, sah er eine große Volksmenge um sie her, und Schriftgelehrte, die sich mit ihnen stritten. Und alsbald, als die ganze Volksmenge ihn sah, war sie sehr erstaunt; und sie liefen herzu und begrüßten ihn. Und er fragte sie: Worüber streitet ihr euch mit ihnen? Und einer aus der Volksmenge antwortete ihm: Lehrer, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht, der einen stummen Geist hat; und wo immer er ihn ergreift, reißt er ihn, und er schäumt und knirscht mit seinen Zähnen, und er magert ab. Und ich sprach zu deinen Jüngern, daß sie ihn austreiben möchten, und sie vermochten es nicht. Er aber antwortet ihnen und spricht: O ungläubiges Geschlecht! Bis wann soll ich bei euch sein? Bis wann soll ich euch ertragen? Bringet ihn zu mir. Und sie brachten ihn zu ihm. Und als er ihn sah, zerrte ihn alsbald der Geist; und er fiel zur Erde und wälzte sich schäumend. Und er fragte seinen Vater: Wie lange Zeit ist es, daß ihm dies geschehen ist? Er aber sprach: Von Kindheit an; und oftmals hat er ihn sogar ins Feuer geworfen und ins Wasser, auf daß er ihn umbrächte; aber wenn du etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns! Jesus aber sprach zu ihm: Das "wenn du kannst" ist, wenn du glauben kannst; dem Glaubenden ist alles möglich. Und alsbald rief der Vater des Kindleins und sagte [mit Tränen]: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Als aber Jesus sah, daß eine Volksmenge zusammenlief, bedrohte er den unreinen Geist, indem er zu ihm sprach: Du stummer und tauber Geist, ich gebiete dir: fahre von ihm aus und fahre nicht mehr in ihn. Und schreiend und ihn sehr zerrend fuhr er aus; und er wurde wie tot, so daß die meisten sagten: Er ist gestorben. Jesus aber nahm ihn bei der Hand und richtete ihn empor; und er stand auf. Und als er in ein Haus getreten war, fragten ihn seine Jünger besonders: Warum haben wir ihn nicht austreiben können? Und er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts ausfahren, als nur durch Gebet und Fasten.
s. V9; vgl. Mk 11,22-23

Lu 9,37-43a Es geschah aber an dem folgenden Tage, als sie von dem Berge herabgestiegen waren, kam ihm eine große Volksmenge entgegen. Und siehe, ein Mann aus der Volksmenge rief laut und sprach: Lehrer, ich bitte dich, blicke hin auf meinen Sohn, denn er ist mein eingeborener; und siehe, ein Geist ergreift ihn, und plötzlich schreit er, und er zerrt ihn unter Schäumen, und mit Mühe weicht er von ihm, indem er ihn aufreibt. Und ich bat deine Jünger, daß sie ihn austreiben möchten, und sie konnten es nicht. Jesus aber antwortete und sprach: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, bis wann soll ich bei euch sein und euch ertragen? Bringe deinen Sohn her. Während er aber noch herzukam, riß ihn der Dämon und zog ihn zerrend zusammen. Jesus aber bedrohte den unreinen Geist und heilte den Knaben und gab ihn seinem Vater zurück. Sie erstaunten aber alle sehr über die herrliche Größe Gottes. Als sich aber alle verwunderten über alles, was [Jesus] tat, sprach er zu seinen Jüngern: - Lu 17,6 Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum sagen: Werde entwurzelt und ins Meer gepflanzt! und er würde euch gehorchen.

vgl.

Joh 14,9







164. Der Herr Jesus sagt erneut Sein Leiden und Sterben voraus

(vgl. Nr. 159 & 262)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 17,22-23 Als sie sich aber in Galiläa aufhielten, sprach Jesus zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird überliefert werden in der Menschen Hände, und sie werden ihn töten, und am dritten Tage wird er auferweckt werden. Und sie wurden sehr betrübt.

Mk 9,30-32 Und sie gingen von dannen hinweg und zogen durch Galiläa; und er wollte nicht, daß es jemand erführe. Denn er lehrte seine Jünger und sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird überliefert in der Menschen Hände, und sie werden ihn töten; und nachdem er getötet worden ist, wird er nach drei Tagen auferstehen. Sie aber verstanden die Rede nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen.

Lu 9,43b-45 Sie erstaunten aber alle sehr über die herrliche Größe Gottes. Als sich aber alle verwunderten über alles, was [Jesus] tat, sprach er zu seinen Jüngern: Fasset ihr diese Worte in eure Ohren; denn der Sohn des Menschen wird überliefert werden in der Menschen Hände. Sie aber verstanden dieses Wort nicht, und es war vor ihnen verborgen, auf daß sie es nicht vernähmen; und sie fürchteten sich, ihn über dieses Wort zu fragen.

vgl. Joh 7,1


165. Die Zahlung der Tempelsteuer


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 17,24-27 Als sie aber nach Kapernaum kamen, traten die Einnehmer der Doppeldrachmen zu Petrus und sprachen: Zahlt euer Lehrer nicht die Doppeldrachmen? Er sagt: Ja. Und als er in das Haus eintrat, kam Jesus ihm zuvor und sprach: Was dünkt dich Simon? von wem erheben die Könige der Erde Zoll oder Steuer, von ihren Söhnen oder von den Fremden? [Petrus] sagt zu ihm: Von den Fremden. Jesus sprach zu ihm: Demnach sind die Söhne frei. Auf daß wir ihnen aber kein Ärgernis geben, geh an den See, wirf eine Angel aus und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt, tue seinen Mund auf, und du wirst einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich.





166. Wahre Größe


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 18,1-5 In jener Stunde traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wer ist denn der Größte im Reiche der Himmel? Und als Jesus ein Kindlein herzugerufen hatte, stellte er es in ihre Mitte und sprach: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehret und werdet wie die Kindlein, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen. Darum, wer irgend sich selbst erniedrigen wird wie dieses Kindlein, dieser ist der Größte im Reiche der Himmel; und wer irgend ein solches Kindlein aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt mich auf.

Mk 9,33-37 Und er kam nach Kapernaum, und als er in dem Hause war, fragte er sie: Was habt ihr auf dem Wege verhandelt? Sie aber schwiegen; denn sie hatten sich auf dem Wege untereinander besprochen, wer der Größte sei. Und nachdem er sich niedergesetzt hatte, rief er die Zwölfe; und er spricht zu ihnen: Wenn jemand der Erste sein will, so soll er der Letzte von allen und aller Diener sein. Und er nahm ein Kindlein und stellte es in ihre Mitte; und als er es in seine Arme genommen hatte, sprach er zu ihnen: Wer irgend eines solcher Kindlein aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt mich auf; und wer irgend mich aufnehmen wird, nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.

Lu 9,46-48 Es entstand aber unter ihnen eine Überlegung, wer wohl der Größte unter ihnen wäre. Als Jesus aber die Überlegung ihres Herzens sah, nahm er ein Kindlein und stellte es neben sich und sprach zu ihnen: Wer irgend dieses Kindlein aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt mich auf; und wer irgend mich aufnehmen wird, nimmt den auf, der mich gesandt hat; denn wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß.

vgl. Joh 3,3+5;

Joh 13,20 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer aufnimmt, wen irgend ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.







167. Der Fremde, der Dämonen austrieb


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 10,42 Und wer irgend einen dieser Kleinen nur mit einem Becher kalten Wassers tränken wird in eines Jüngers Namen, wahrlich, ich sage euch, er wird seinen Lohn nicht verlieren.

Mk 9,38-41 Johannes aber antwortete ihm und sprach: Lehrer, wir sahen jemand, der uns nicht nachfolgt, Dämonen austreiben in deinem Namen; und wir wehrten ihm, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus aber sprach: Wehret ihm nicht, denn es ist niemand, der ein Wunderwerk in meinem Namen tun und bald übel denn wer nicht wider uns ist, ist für uns. Denn wer irgend euch mit einem Becher Wassers tränken wird in meinem Namen, weil ihr Christi seid, wahrlich, ich sage euch: er wird seinen Lohn nicht verlieren.

Lu 9,49-50 Johannes aber antwortete und sprach: Meister, wir sahen jemand Dämonen austreiben in deinem Namen, und wir wehrten ihm, weil er dir nicht mit uns nachfolgt. Und Jesus sprach zu ihm: Wehret nicht; denn wer nicht wider euch ist, ist für euch.





168. Warnungen wegen der Ärgernisse und Versuchungen


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 18,6-9 Wer aber irgend eines dieser Kleinen, die an mich glauben, ärgern wird, dem wäre nütze, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt, und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde. Wehe der Welt der Ärgernisse wegen! Denn es ist notwendig, daß Ärgernisse kommen; doch wehe dem Menschen, durch welchen das Ärgernis kommt! Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich ärgert, so haue ihn ab und wirf ihn von dir. Es ist dir besser, lahm oder als Krüppel in das Leben einzugehen, als mit zwei Händen oder mit zwei Füßen in das ewige Feuer geworfen zu werden. Und wenn dein Auge dich ärgert, so reiß es aus und wirf es von dir. Es ist dir besser, einäugig in das Leben einzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle des Feuers geworfen zu werden. - Mt 5,13 Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.

Mk 9,42-50 Und wer irgend einen der Kleinen, die [an mich] glauben, ärgern wird, dem wäre besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt, und er ins Meer geworfen würde. Und wenn deine Hand dich ärgert, so haue sie ab. Es ist dir besser, als Krüppel in das Leben einzugehen, als mit zwei Händen in die Hölle hinabzufahren, in das unauslöschliche Feuer, [wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt]. Und wenn dein Fuß dich ärgert, so haue ihn ab. Es ist dir besser, lahm in das Leben einzugehen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden, [in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt]. Und wenn dein Auge dich ärgert, so wirf es weg. Es ist dir besser, einäugig in das Reich Gottes einzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle des Feuers geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden, und jedes Schlachtopfer wird mit Salz gesalzen werden. Das Salz ist gut; wenn aber das Salz unsalzig geworden ist, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz in euch selbst und seid in Frieden untereinander.

Lu 17,1-2 Er sprach aber zu seinen Jüngern: Es ist unmöglich, daß nicht Ärgernisse kommen; wehe aber dem, durch welchen sie kommen! Es wäre ihm nützlicher, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als daß er einen dieser Kleinen ärgere! - Lu 14,34-35 Das Salz [nun] ist gut; wenn aber auch das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gewürzt werden? Es ist weder für das Land noch für den Dünger tauglich; man wirft es hinaus. Wer Ohren hat zu hören, der höre!







169. Das Gleichnis des verlorenen Schafes

(vgl. Nr. 219)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 18,10-14 Sehet zu, daß ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet; denn ich sage euch, daß ihre Engel in den Himmeln allezeit das Angesicht meines Vaters schauen, der in den Himmeln ist. Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu erretten. Was dünkt euch? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte, und eines von ihnen sich verirrte, läßt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen und geht hin und sucht das irrende? Und wenn es geschieht, daß er es findet, wahrlich, ich sage euch, er freut sich mehr über dieses, als über die neunundneunzig, die nicht verirrt sind. Also ist es nicht der Wille eures Vaters, der in den Himmeln ist, daß eines dieser Kleinen verloren gehe. Wenn aber dein Bruder wider dich sündigt, so gehe hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein. Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen. Wenn er aber nicht hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache bestätigt werde. Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es der Versammlung; wenn er aber auch auf die Versammlung nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner Wahrlich, ich sage euch: Was irgend ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein, und was irgend ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein.


Lu 15,3-7 Er sprach aber zu ihnen dieses Gleichnis und sagte: Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eines von ihnen verloren hat, läßt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern; und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Ich sage euch: Also wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, welche der Buße nicht bedürfen. –




170. Vom Überführen des Bruders

(vgl. Nr. 230)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 18,15-18 Wenn aber dein Bruder wider dich sündigt, so gehe hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein. Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen. Wenn er aber nicht hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache bestätigt werde. Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es der Versammlung; wenn er aber auch auf die Versammlung nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner. Wahrlich, ich sage euch: Was irgend ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein, und was irgend ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein. - vgl. 5 Mo 19,15


Lu 17,3 Habet acht auf euch selbst: wenn dein Bruder sündigt, so verweise es ihm, und wenn er es bereut, so vergib ihm.

Joh 20,23 Welchen irgend ihr die Sünden vergebet, denen sind sie vergeben, welchen irgend ihr sie behaltet, sind sie behalten.



171. „Wo zwei oder drei versammelt sind“


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 18,19-20 Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen werden über irgend eine Sache, um welche sie auch bitten mögen, so wird sie ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.






172. Dem Bruder vergeben


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 18,21-22 Dann trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, der wider mich sündigt, vergeben? bis siebenmal? Jesus spricht zu ihm: Nicht sage ich dir, bis siebenmal, sondern bis siebzig mal sieben.


Lu 17,4 Und wenn er siebenmal des Tages an dir sündigt und siebenmal zu dir umkehrt und spricht: Ich bereue es, so sollst du ihm vergeben.




173. Das Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 18,23-35 Deswegen ist das Reich der Himmel einem Könige gleich geworden, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Als er aber anfing abzurechnen, wurde einer zu ihm gebracht, der zehntausend Talente schuldete. Da derselbe aber nicht hatte zu bezahlen, befahl [sein] Herr, ihn und sein Weib und die Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und zu bezahlen. Der Knecht nun fiel nieder, huldigte ihm und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, und ich will dir alles bezahlen. Der Herr jenes Knechtes aber, innerlich bewegt, gab ihn los und erließ ihm das Darlehn. Jener Knecht aber ging hinaus und fand einen seiner Mitknechte, der ihm hundert Denare schuldig war. Und er ergriff und würgte ihn und sprach: Bezahle, wenn du etwas schuldig bist. Sein Mitknecht nun fiel nieder und bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, und ich will dir bezahlen. Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er die Schuld bezahlt habe. Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt und gingen und berichteten ihrem Herrn alles, was geschehen war. Dann rief ihn sein Herr herzu und spricht zu ihm: Böser Knecht! jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, dieweil du mich batest; solltest nicht auch du dich deines Mitknechtes erbarmt haben, wie auch ich mich deiner erbarmt habe? Und sein Herr wurde zornig und überlieferte ihn den Peinigern, bis er alles bezahlt habe, was er ihm schuldig war. Also wird auch mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht ein jeder seinem Bruder von Herzen vergebet.







X. Letzte Reise nach Jerusalem (nach Lukas)



174. Entscheidung, nach Jerusalem zu gehen

(vgl. Nr. 251)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 19,1-2 Und es geschah, als Jesus diese Reden vollendet hatte, begab er sich von Galiläa hinweg und kam in das Gebiet von Judäa, jenseit des Jordan. Und es folgten ihm große Volksmengen, und er heilte sie daselbst.

Mk 10,1 Und er stand auf von dannen und kommt in das Gebiet von Judäa und von jenseit des Jordan. Und wiederum kommen Volksmengen zu ihm zusammen, und wie er gewohnt war, lehrte er sie wiederum.

Lu 9,51 Es geschah aber, als sich die Tage seiner Aufnahme erfüllten, daß er sein Angesicht feststellte, nach Jerusalem zu gehen.







175. Die Samariter nahmen Ihn nicht auf



Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 9,52-56 Und er sandte Boten vor seinem Angesicht her; und sie gingen hin und kamen in ein Dorf der Samariter, um für ihn zuzubereiten. Und sie nahmen ihn nicht auf, weil sein Angesicht nach Jerusalem hin gerichtet war. Als aber seine Jünger Jakobus und Johannes es sahen, sprachen sie: Herr, willst du, daß wir Feuer vom Himmel herabfallen und sie verzehren heißen, wie auch Elias tat? Er wandte sich aber um und strafte sie [und sprach: Ihr wisset nicht, wes Geistes ihr seid]. Und sie gingen nach einem anderen Dorfe. - vgl. 2. Kö 1,10+12+14






176. Von der Nachfolge


(vgl. Nr. 89)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 8,18-22 Als aber Jesus eine große Volksmenge um sich sah, befahl er, an das jenseitige Ufer hinwegzufahren. Und ein Schriftgelehrter kam herzu und sprach zu ihm: Lehrer, ich will dir nachfolgen, wohin irgend du gehst. Und Jesus spricht zu ihm: Die Füchse haben Höhlen, und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege. Ein anderer aber von seinen Jüngern sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben. Jesus aber sprach zu ihm: Folge mir nach, und laß die Toten ihre Toten begraben.


Lu 9,57-62 Es geschah aber, als sie auf dem Wege dahinzogen, sprach einer zu ihm: Ich will dir nachfolgen, wohin irgend du gehst, Herr. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester; aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er sein Haupt hinlege. Er sprach aber zu einem anderen: Folge mir nach. Der aber sprach: Herr, erlaube mir zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben. Jesus aber sprach zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben, du aber gehe hin und verkündige das Reich Gottes. Es sprach aber auch ein anderer: Ich will dir nachfolgen, Herr; zuvor aber erlaube mir, Abschied zu nehmen von denen, die in meinem Hause sind. Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist geschickt zum Reiche Gottes.













177. Die Aussendung der Siebzig

(vgl. Nr. 99 & 142)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 9,37-38 Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber sind wenige; bittet nun den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte. - Mt 10,7-16 Indem ihr aber hingehet, prediget und sprechet: Das Reich der Himmel ist nahe gekommen. Heilet Kranke, [wecket Tote auf,] reiniget Aussätzige, treibet Dämonen aus; umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebet. Verschaffet euch nicht Gold noch Silber noch Kupfer in eure Gürtel, keine Tasche auf den Weg, noch zwei Leibröcke, noch Sandalen, noch einen Stab; denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert. In welche Stadt aber oder in welches Dorf irgend ihr eintretet, erforschet, wer darin würdig ist; und daselbst bleibet, bis ihr weggehet. Wenn ihr aber in das Haus eintretet, so grüßet es. Und wenn nun das Haus würdig ist, so komme euer Friede auf dasselbe; wenn es aber nicht würdig ist, so wende sich euer Friede zu euch zurück. Und wer irgend euch nicht aufnehmen, noch eure Worte hören wird, gehet hinaus aus jenem Hause oder jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen. Wahrlich, ich sage euch, es wird dem Lande von Sodom und Gomorra erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als jener Stadt. Siehe, ich sende euch wie Schafe inmitten von Wölfen; so seid nun klug wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben.


Lu 10,1-12 Nach diesem aber bestellte der Herr auch siebzig andere und sandte sie zu je zwei vor seinem Angesicht her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst kommen wollte. Er sprach aber zu ihnen: Die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte. Gehet hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer inmitten von Wölfen. Traget weder Börse noch Tasche, noch Sandalen, und grüßet niemand auf dem Wege. In welches Haus irgend ihr aber eintretet, sprechet zuerst: Friede diesem Hause! Und wenn daselbst ein Sohn des Friedens ist, so wird euer Friede auf demselben ruhen; wenn aber nicht, so wird er zu euch zurückkehren. In demselben Hause aber bleibet, und esset und trinket, was sie haben; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Gehet nicht aus einem Hause in ein anderes. Und in welche Stadt irgend ihr eintretet, und sie nehmen euch auf, da esset, was euch vorgesetzt wird, und heilet die Kranken in ihr und sprechet zu ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen. In welche Stadt irgend ihr aber eingetreten seid, und sie nehmen euch nicht auf, da gehet hinaus auf ihre Straßen und sprechet: Auch den Staub, der uns aus eurer Stadt an den Füßen hängt, schütteln wir gegen euch ab; doch dieses wisset, daß das Reich Gottes nahe gekommen ist. Ich sage euch, daß es Sodom an jenem Tage erträglicher ergehen wird als jener Stadt.

vgl.

Joh 4,35




178. Wehe-Rufe über galiläische Städte

(vgl. Nr. 108)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 10,20-24 Denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Geist eures Vaters, der in euch redet. Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode überliefern, und der Vater das Kind; und Kinder werden sich erheben wider die Eltern und sie zum Tode bringen. Und ihr werdet von allen gehaßt werden um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden. Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so fliehet in die andere; denn wahrlich, ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis der Sohn des Menschen gekommen sein wird. Ein Jünger ist nicht über den Lehrer, und ein Knecht nicht über seinen Herrn.


Lu 10,13 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie, in Sack und Asche sitzend, Buße getan. Doch Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen im Gericht als euch. Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, bis zum Hades wirst du hinabgestoßen werden. - s. V12





179. „Wer euch hört, hört mich“

(vgl. Nr. 104)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 10,40 Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.


Lu 10,16 Wer euch hört, hört mich; und wer euch verwirft, verwirft mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat.

Joh 13,20 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer aufnimmt, wen irgend ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.




180. Die Rückkehr der Siebzig


Mt

Mk

Lu

Joh


vgl.

Mk 16,17-18

Lu 10,17-20 Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen. Er sprach aber zu ihnen: Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Siehe, ich gebe euch die Gewalt, auf Schlangen und Skorpionen zu treten, und über die ganze Kraft des Feindes, und nichts soll euch irgendwie beschädigen. Doch darüber freuet euch nicht, daß euch die Geister untertan sind; freuet euch aber, daß eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind.

vgl.

Joh 12,31




181. Danksagung des Herr Jesus an den Vater & das Gesegnetsein der Jünger


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 10,25-27 Es ist dem Jünger genug, daß er sei wie sein Lehrer, und der Knecht wie sein Herr. Wenn sie den Hausherrn Beelzebub genannt haben, wieviel mehr seine Hausgenossen! Fürchtet euch nun nicht vor ihnen. Denn es ist nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt, und verborgen, was nicht kundwerden wird. Was ich euch sage in der Finsternis, redet in dem Lichte, und was ihr höret ins Ohr, rufet aus auf den Dächern. - Mt 13,16-17 Glückselig aber eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören;7 denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr anschauet, und haben es nicht gesehen; und zu hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört.


Lu 10,21-24 In selbiger Stunde frohlockte Jesus im Geiste und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast, und hast es Unmündigen geoffenbart. Ja, Vater, denn also war es wohlgefällig vor dir. Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt, wer der Sohn ist, als nur der Vater; und wer der Vater ist, als nur der Sohn, und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will. Und er wandte sich zu den Jüngern besonders und sprach: Glückselig die Augen, welche sehen, was ihr sehet! Denn ich sage euch, daß viele Propheten und Könige begehrt haben zu sehen, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört.

vgl.

Joh 3,35;

17,2; 13,3;

7,29;

10,14-15;

17,25







182. Die Frage des Gesetzgelehrten


(vgl. Nr. 282)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 22,34-40 Als aber die Pharisäer hörten, daß er die Sadducäer zum Schweigen gebracht hatte, versammelten sie sich miteinander. Und es fragte einer aus ihnen, ein Gesetzgelehrter, und versuchte ihn und sprach: Lehrer, welches ist das große Gebot in dem Gesetz? Er aber sprach zu ihm: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstande." Dieses ist das große und erste Gebot. Das zweite aber, ihm gleiche, ist: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst". An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. - vgl. 3 Mo 19,18; 5 Mo 6,5

Mk 12,28-34 Und einer der Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie sie sich befragten, trat herzu, und als er wahrnahm, daß er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus aber antwortete ihm: Das erste Gebot von allen ist: "Höre, Israel: der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr; und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstande und aus deiner ganzen Kraft". [Dies ist das erste Gebot.] Und das zweite, ihm gleiche, ist dieses: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Größer als diese ist kein anderes Gebot. Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist ein einiger Gott, und da ist kein anderer außer ihm; und ihn lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Kraft, und den Nächsten lieben wie sich selbst, ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer. Und als Jesus sah, daß er verständig geantwortet hatte, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reiche Gottes. Und hinfort wagte niemand ihn zu befragen. - vgl. 5 Mo 6,4-5; 3 Mo 19,18; 5 Mo 4,35

Lu 10,25-28 Und siehe, ein gewisser Gesetzgelehrter stand auf und versuchte ihn und sprach: Lehrer, was muß ich getan haben, um ewiges Leben zu ererben? Er aber sprach zu ihm: Was steht in dem Gesetz geschrieben? wie liesest du? Er aber antwortete und sprach: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstande, und deinen Nächsten wie dich selbst." Er sprach aber zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue dies, und du wirst leben. - vgl. 3 Mo 19-18; 5 Mo 6,5





183. Das Gleichnis des barmherzigen Samariters


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 10,29-37 Indem er aber sich selbst rechtfertigen wollte, sprach er zu Jesu: Und wer ist mein Nächster? Jesus aber erwiderte und sprach: Ein gewisser Mensch ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter Räuber, die ihn auch auszogen und ihm Schläge versetzten und weggingen und ihn halbtot liegen ließen. Von ungefähr aber ging ein gewisser Priester jenes Weges hinab; und als er ihn sah, ging er an der entgegengesetzten Seite vorüber. Gleicherweise aber auch ein Levit, der an den Ort gelangte, kam und sah ihn und ging an der entgegengesetzten Seite vorüber. Aber ein gewisser Samariter, der auf der Reise war, kam zu ihm hin; und als er ihn sah, wurde er innerlich bewegt; und er trat hinzu und verband seine Wunden und goß Öl und Wein darauf; und er setzte ihn auf sein eigenes Tier und führte ihn in eine Herberge und trug Sorge für ihn. Und am folgenden Morgen [als er fortreiste] zog er zwei Denare heraus und gab sie dem Wirt und sprach [zu ihm]: Trage Sorge für ihn; und was irgend du noch dazu verwenden wirst, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme. Wer von diesen dreien dünkt dich der Nächste gewesen zu sein von dem, der unter die Räuber gefallen war? Er aber sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Jesus aber sprach zu ihm: Gehe hin und tue du desgleichen.






184. Maria und Martha


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 10,38 Es geschah aber, als sie ihres Weges zogen, daß er in ein Dorf kam; und ein gewisses Weib, mit Namen Martha, nahm ihn in ihr Haus auf. Und diese hatte eine Schwester, genannt Maria, die sich auch zu den Füßen Jesu niedersetzte und seinem Worte zuhörte. Martha aber war sehr beschäftigt mit vielem Dienen; sie trat aber hinzu und sprach: Herr, kümmert es dich nicht, daß meine Schwester mich allein gelassen hat zu dienen? Sage ihr nun, daß sie mir helfe. Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha! du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge; eines aber ist not. Maria aber hat das gute Teil erwählt, welches nicht von ihr genommen werden wird.

vgl.

Joh 11,1;

12,1-3




185. Das Gebet des Herrn

(vgl. Nr. 62)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 6,9-13 Betet ihr nun also: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden. Unser nötiges Brot gib uns heute; und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben; und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. –


Lu 11,1-4 Und es geschah, als er an einem gewissen Orte war und betete, da sprach, als er aufhörte, einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte. Er sprach aber zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprechet: Vater, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; unser nötiges Brot gib uns täglich; und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns schuldig ist; und führe uns nicht in Versuchung.





186. Der unverschämte Freund um Mitternacht


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 11,5 Und er sprach zu ihnen: Wer von euch wird einen Freund haben und wird um Mitternacht zu ihm gehen und zu ihm sagen: Freund, leihe mir drei Brote, da mein Freund von der Reise bei mir angelangt ist, und ich nicht habe, was ich ihm vorsetzen soll; – und jener würde von innen antworten und sagen: Mache mir keine Mühe, die Tür ist schon geschlossen, und meine Kinder sind bei mir im Bett; ich kann nicht aufstehen und dir geben? Ich sage euch, wenn er auch nicht aufstehen und ihm geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er wenigstens um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf.






187. Ermunterung zum Gebet

(vgl. Nr. 70)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 7,7-11 Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden. Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden. Oder welcher Mensch ist unter euch, der, wenn sein Sohn ihn um ein Brot bitten würde, ihm einen Stein geben wird? Und wenn er um einen Fisch bitten würde, ihm eine Schlange gegeben wird? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wieviel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten!


Lu 11,9-13 Und ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden. Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden. Wer aber ist ein Vater unter euch, den der Sohn um Brot bitten wird – er wird ihm doch nicht einen Stein geben? Oder auch um einen Fisch – er wird ihm statt des Fisches doch nicht eine Schlange geben? Oder auch, wenn er um ein Ei bäte – er wird ihm doch nicht einen Skorpion geben? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel ist, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

vgl.

Joh 16,24;

14,13-14;

15,7



188. Die Beelzebub-Kontroverse

(vgl. Nr. 117)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 12,22-30 Dann wurde ein Besessener zu ihm gebracht, blind und stumm; und er heilte ihn, so daß der [Blinde und] Stumme redete und sah. Und es erstaunten alle die Volksmengen und sagten: Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids? Die Pharisäer aber sagten, als sie es hörten: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus, als durch den Beelzebub, den Obersten der Dämonen. Da er aber ihre Gedanken wußte, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das wider sich selbst entzweit ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, das wider sich selbst entzweit ist, wird nicht bestehen. Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er wider sich selbst entzweit; wie wird denn sein Reich bestehen? Und wenn ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn ich aber durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch hingekommen. Oder wie kann jemand in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet? und alsdann wird er sein Haus berauben. Wer nicht mit mir ist, ist wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.

Mk 3,22-27 Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebub, und: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Und er rief sie herzu und sprach in Gleichnissen zu ihnen: Wie kann Satan den Satan austreiben? Und wenn ein Reich wider sich selbst entzweit ist, so kann jenes Reich nicht bestehen. Und wenn ein Haus wider sich selbst entzweit ist, so kann jenes Haus nicht bestehen. Und wenn der Satan wider sich selbst aufsteht und entzweit ist, so kann er nicht bestehen, sondern hat ein Ende. Niemand aber kann in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet, und alsdann wird er sein Haus berauben.

Lu 11,14-23 Und er trieb einen Dämon aus, und derselbe war stumm. Es geschah aber, als der Dämon ausgefahren war, redete der Stumme; und die Volksmengen verwunderten sich. Einige aber von ihnen sagten: Durch Beelzebub, den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. Andere aber, ihn versuchend, forderten von ihm ein Zeichen aus dem Himmel. Da er aber ihre Gedanken wußte, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das wider sich selbst entzweit ist, wird verwüstet, und Haus wider Haus entzweit, fällt. Wenn aber auch der Satan wider sich selbst entzweit ist, wie wird sein Reich bestehen? weil ihr saget, daß ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe. Wenn aber ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch hingekommen. Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so ist seine Habe in Frieden; wenn aber ein Stärkerer als er über ihn kommt und ihn besiegt, so nimmt er seine ganze Waffenrüstung weg, auf welche er vertraute, und seine Beute teilt er aus. Wer nicht mit mir ist, ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.

vgl.

Joh 7,20;

10,20;

8,48;

8,52


189. Die Rückkehr des unreinen Geistes

(vgl. Nr. 120)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 12,43-45 Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Örter, Ruhe suchend, und findet sie nicht. Dann spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich ausgegangen bin; und wenn er kommt, findet er es leer, gekehrt und geschmückt. Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, böser als er selbst, und sie gehen hinein und wohnen daselbst; und das Letzte jenes Menschen wird ärger als das Erste. Also wird es auch diesem bösen Geschlecht ergehen.


Lu 11,24-26 Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Örter, Ruhe suchend; und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich ausgegangen bin; und wenn er kommt, findet er es gekehrt und geschmückt. Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit, böser als er selbst, und sie gehen hinein und wohnen daselbst; und das Letzte jenes Menschen wird ärger als das Erste.




190. Wahre Glückseligkeit


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 11,27-28 Es geschah aber, indem er dies sagte, erhob ein gewisses Weib aus der Volksmenge ihre Stimme und sprach zu ihm: Glückselig der Leib, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen hast! Er aber sprach: Ja, vielmehr glückselig, die das Wort Gottes hören und bewahren!




191. Das Zeichen Jonas´

(vgl. Nr. 119 & 154)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 12,38-42 Dann antworteten ihm etliche der Schriftgelehrten und Pharisäer und sprachen: Lehrer, wir möchten ein Zeichen von dir sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden, als nur das Zeichen Jonas', des Propheten. Denn gleichwie Jonas drei Tage und drei Nächte in dem Bauche des großen Fisches war, also wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte in dem Herzen der Erde sein. Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen, denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas'; und siehe, mehr als Jonas ist hier. Eine Königin des Südens wird auftreten im Gericht mit diesem Geschlecht und wird es verdammen, denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomons zu hören; und siehe, mehr als Salomon ist hier. - vgl. Jona 2,1

Mk 8,11-12 Und die Pharisäer kamen heraus und fingen an, mit ihm zu streiten, indem sie, um ihn zu versuchen, ein Zeichen vom Himmel von ihm begehrten. Und in seinem Geiste tief seufzend, spricht er: Was begehrt dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Wenn diesem Geschlecht ein Zeichen gegeben werden wird!

Lu 11,29-32 Als aber die Volksmengen sich zusammendrängten, fing er an zu sagen: Dieses Geschlecht ist ein böses Geschlecht; es fordert ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden, als nur das Zeichen Jonas'. Denn gleichwie Jonas den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Sohn des Menschen diesem Geschlecht sein. Eine Königin des Südens wird auftreten im Gericht mit den Männern dieses Geschlechts und wird sie verdammen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomons zu hören; und siehe, mehr als Salomon ist hier. Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen; denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas'; und siehe, mehr als Jonas ist hier.









192. Die Lampe auf dem Gestell



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 5,15 Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind.

Mk 4,21 Und er sprach zu ihnen: Kommt etwa die Lampe, auf daß sie unter den Scheffel oder unter das Bett gestellt werde? nicht daß sie auf das Lampengestell gestellt werde?

Lu 11,33 Niemand aber, der eine Lampe angezündet hat, stellt sie ins Verborgene, noch unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, auf daß die Hereinkommenden den Schein sehen. - vgl. Lu 8,16







193. Das einfältige Auge


(vgl. N. 65)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 6,22-23 Die Lampe des Leibes ist das Auge; wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß die Finsternis!


Lu 11,34-36 Die Lampe des Leibes ist dein Auge; wenn dein Auge einfältig ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. Sieh nun zu, daß das Licht, welches in dir ist, nicht Finsternis ist. Wenn nun dein ganzer Leib licht ist und keinen finsteren Teil hat, so wird er ganz licht sein, wie wenn die Lampe mit ihrem Strahle dich erleuchtete.















194. Reden gegen die Pharisäer und Gesetzgelehrten



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 15,1-9 Dann kommen die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem zu Jesu und sagen: Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Ältesten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen? denn Gott hat geboten und gesagt: "Ehre den Vater und die Mutter!" und: "Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben." Ihr aber saget: Wer irgend zu dem Vater oder zu der Mutter spricht: Eine Gabe sei das, was irgend dir von mir zunutze kommen könnte; und er wird keineswegs seinen Vater oder seine Mutter ehren; und ihr habt so das Gebot Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen. Heuchler! Trefflich hat Jesaias über euch geweissagt, indem er spricht: "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren."

vgl. 2. Mo 20,12; 6 Mo 5,16; 2 Mo 21,17; 3 Mo 20,9; Jes 29,13; Mt 23,25-26; Mt 23,23; Mt 23,6-7; Mt. 23,27-28; Mt 23,4; Mt 23,29-32; Mt 23,34-36; Mt. 23,13

Mk 7,1-9 Und es versammeln sich zu ihm die Pharisäer und etliche der Schriftgelehrten, die von Jerusalem gekommen waren; und als sie etliche seiner Jünger mit unreinen, das ist ungewaschenen Händen Brot essen sahen, (denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, es sei denn, daß sie sich sorgfältig die Hände waschen, indem sie die Überlieferung der Ältesten halten; und vom Markte kommend, essen sie nicht, es sei denn, daß sie sich waschen; und vieles andere ist, was sie zu halten überkommen haben: Waschungen der Becher und Krüge und ehernen Gefäße und Tischlager) [sodann] fragen ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Ältesten, sondern essen das Brot mit unreinen Händen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Trefflich hat Jesaias über euch Heuchler geweissagt, wie geschrieben steht: "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren." [Denn] das Gebot Gottes aufgebend, haltet ihr die Überlieferung der Menschen: Waschungen der Krüge und Becher, und vieles andere dergleichen Ähnliche tut ihr. Und er sprach zu ihnen: Trefflich hebet ihr das Gebot Gottes auf, auf daß ihr eure Überlieferung haltet.

vgl. Jes 29,13; Mk 12,38-39

Lu 11,37-54 Indem er aber redete, bat ihn ein gewisser Pharisäer, daß er bei ihm zu Mittag essen möchte; er ging aber hinein und legte sich zu Tische. Als aber der Pharisäer es sah, verwunderte er sich, daß er sich nicht erst vor dem Essen gewaschen hatte. Der Herr aber sprach zu ihm: Jetzt, ihr Pharisäer, reiniget ihr das Äußere des Bechers und der Schüssel, euer Inneres aber ist voller Raub und Bosheit. Toren! hat nicht der, welcher das Äußere gemacht hat, auch das Innere gemacht? Gebet vielmehr Almosen von dem, was ihr habt, und siehe, alles ist euch rein. Aber wehe euch Pharisäern! denn ihr verzehntet die Krausemünze und die Raute und alles Kraut, und übergehet das Gericht und die Liebe Gottes; diese Dinge hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen. Wehe euch Pharisäern! denn ihr liebet den ersten Sitz in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten. Wehe euch! denn ihr seid wie die Grüfte, die verborgen sind, und die Menschen, die darüber wandeln, wissen es nicht. Aber einer der Gesetzgelehrten antwortete und spricht zu ihm: Lehrer, indem du dieses sagst, schmähst du auch uns. Er aber sprach: Auch euch Gesetzgelehrten wehe! denn ihr belastet die Menschen mit schwer zu tragenden Lasten, und selbst rühret ihr die Lasten nicht mit einem eurer Finger an. Wehe euch! denn ihr bauet die Grabmäler der Propheten, eure Väter aber haben sie getötet. Also gebet ihr Zeugnis und stimmet den Werken eurer Väter bei; denn sie haben sie getötet, ihr aber bauet [ihre Grabmäler]. Darum hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden, und etliche von ihnen werden sie töten und vertreiben, auf daß das Blut aller Propheten, welches von Grundlegung der Welt an vergossen worden ist, von diesem Geschlecht gefordert werde: von dem Blute Abels bis zu dem Blute Zacharias', welcher umkam zwischen dem Altar und dem Hause; ja, sage ich euch, es wird von diesem Geschlecht gefordert werden. Wehe euch Gesetzgelehrten! denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen; ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die Hineingehenden habt ihr gehindert. Als er aber dies zu ihnen sagte, fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an, hart auf ihn einzudringen und ihn über vieles auszufragen; und sie lauerten auf ihn, etwas aus seinem Munde zu erjagen.

vgl. Lk 20,46

vgl.

Joh 8,6





195. Der Sauerteig der Pharisäer

(vgl. Nr. 155)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 16,5-6 Und als seine Jünger an das jenseitige Ufer gekommen waren, hatten sie vergessen, Brote mitzunehmen. Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadducäer.

Mk 8,14-15 Und sie vergaßen Brote mitzunehmen, und hatten nichts bei sich auf dem Schiffe als nur ein Brot. Und er gebot ihnen und sprach: Sehet zu, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes.

Lu 12,1 Als sich unterdessen viele Tausende der Volksmenge versammelt hatten, so daß sie einander traten, fing er an, zu seinen Jüngern zu sagen, zuerst: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher Heuchelei ist.



196. Aufruf zum furchtlosen Bekenntnis

(vgl. Nr. 101)

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 10,26-33 Fürchtet euch nun nicht vor ihnen. Denn es ist nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt, und verborgen, was nicht kundwerden wird. Was ich euch sage in der Finsternis, redet in dem Lichte, und was ihr höret ins Ohr, rufet aus auf den Dächern. Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle. Werden nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig verkauft? und nicht einer von ihnen fällt auf die Erde ohne euren Vater; an euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt. Fürchtet euch nun nicht; ihr seid vorzüglicher als viele Sperlinge. Ein jeder nun, der mich vor den Menschen bekennen wird, den werde auch ich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. Wer aber irgend mich vor den Menschen verleugnen wird, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist.

vgl.

Mk 4,22;

Mk 8,38

Lu 12,2-9 Es ist aber nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt, und verborgen, was nicht kundwerden wird; deswegen, soviel ihr in der Finsternis gesprochen haben werdet, wird im Lichte gehört werden, und was ihr ins Ohr gesprochen haben werdet in den Kammern, wird auf den Dächern ausgerufen werden. Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und nach diesem nichts weiter zu tun vermögen. Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Gewalt hat, in die Hölle zu werfen; ja, sage ich euch, diesen fürchtet. Werden nicht fünf Sperlinge um zwei Pfennig verkauft? und nicht einer von ihnen ist vor Gott vergessen. Aber selbst die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. So fürchtet euch nun nicht; ihr seid vorzüglicher als viele Sperlinge. Ich sage euch aber: Jeder, der irgend mich vor den Menschen bekennen wird, den wird auch der Sohn des Menschen vor den Engeln Gottes bekennen; wer aber mich vor den Menschen verleugnet haben wird, der wird vor den Engeln Gottes verleugnet werden. - vgl. Lu 8,17; Lu 9,26



197. Die Lästerung des Geistes

(vgl. N. 118)

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 12,31-32 Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer irgend ein Wort reden wird wider den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber irgend wider den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen.

Mk 3,28-30 Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden den Söhnen der Menschen vergeben werden, und die Lästerungen, mit welchen irgend sie lästern mögen; wer aber irgend wider den Heiligen Geist lästern wird, hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig; – weil sie sagten: Er hat einen unreinen Geist.

Lu 12,10 Und jeder, der ein Wort sagen wird wider den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; dem aber, der wider den Heiligen Geist lästert, wird nicht vergeben werden.





198. Der Heilige Geist wird euch lehren...

(vgl. Nr. 100)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 10,19 Wenn sie euch aber überliefern, so seid nicht besorgt, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Geist eures Vaters, der in euch redet.

Mk 13,11 Wenn sie euch aber hinführen, um euch zu überliefern, so sorget nicht zuvor, was ihr reden sollt, [bereitet euch auch nicht vor] sondern was irgend euch in jener Stunde gegeben wird, das redet; denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Heilige Geist.

Lu 12,11-12 Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Obrigkeiten und die Gewalten führen, so sorget nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt; denn der Heilige Geist wird euch in selbiger Stunde lehren, was ihr sagen sollt. - Lu 21,14-15 Setzet es nun fest in euren Herzen, nicht vorher darauf zu sinnen, wie ihr euch verantworten sollt; denn ich werde euch Mund und Weisheit geben, welcher alle eure Widersacher nicht werden widersprechen oder widerstehen können.

vgl.

Joh 14,26




199. Warnung gegen Habgier


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 12,13-15 Einer aus der Volksmenge aber sprach zu ihm: Lehrer, sage meinem Bruder, daß er das Erbe mit mir teile. Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zu einem Richter oder Erbteiler über euch gesetzt? Er sprach aber zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor aller Habsucht, denn nicht weil jemand Überfluß hat, besteht sein Leben von seiner Habe.





200. Das Gleichnis vom reichen Narren


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 12,16-21 Er sagte aber ein Gleichnis zu ihnen und sprach: Das Land eines gewissen reichen Menschen trug viel ein. Und er überlegte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? denn ich habe nicht, wohin ich meine Früchte einsammeln soll. Und er sprach: Dies will ich tun: ich will meine Scheunen niederreißen und größere bauen, und will dahin all mein Gewächs und meine Güter einsammeln; und ich will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast viele Güter daliegen auf viele Jahre; ruhe aus, iß, trink, sei fröhlich. Gott aber sprach zu ihm: Du Tor! in dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern; was du aber bereitet hast, für wen wird es sein? Also ist der für sich Schätze sammelt, und ist nicht reich in Bezug auf Gott.









201. Sorgen über irdische Dinge

(vgl. Nr. 67)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 6,25-34 Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise, und der Leib mehr als die Kleidung? Sehet hin auf die Vögel des Himmels, daß sie nicht säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel vorzüglicher als sie? Wer aber unter euch vermag mit Sorgen seiner Größe eine Elle zuzusetzen? Und warum seid ihr um Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen: sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch aber, daß selbst nicht Salomon in all seiner Herrlichkeit bekleidet war wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute ist und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, nicht vielmehr euch, Kleingläubige? So seid nun nicht besorgt, indem ihr saget: Was sollen wir essen? oder: Was sollen wir trinken? oder: Was sollen wir anziehen? denn nach allem diesem trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dies alles bedürfet. Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden. So seid nun nicht besorgt auf den morgenden Tag, denn der morgende Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug.


Lu 12,22-32 Er sprach aber zu seinen Jüngern: Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für das Leben, was ihr essen, noch für den Leib, was ihr anziehen sollt. Das Leben ist mehr als die Nahrung, und der Leib mehr als die Kleidung. Betrachtet die Raben, daß sie nicht säen noch ernten, die weder Vorratskammer noch Scheune haben, und Gott ernährt sie; um wieviel vorzüglicher seid ihr als die Vögel! Wer aber unter euch vermag mit Sorgen seiner Größe eine Elle zuzusetzen? Wenn ihr nun auch das Geringste nicht vermöget, warum seid ihr um das Übrige besorgt? Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen; sie mühen sich nicht und spinnen auch nicht. Ich sage euch aber, selbst nicht Salomon in all seiner Herrlichkeit war bekleidet wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras, das heute auf dem Felde ist und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, wieviel mehr euch, Kleingläubige! Und ihr, trachtet nicht danach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und seid nicht in Unruhe; denn nach diesem allem trachten die Nationen der Welt; euer Vater aber weiß, daß ihr dieses bedürfet. Trachtet jedoch nach seinem Reiche, und dieses wird euch hinzugefügt werden. Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.






202. Schätze im Himmel

(vgl. Nr. 64)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 6,19-21 Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Rost zerstört, und wo Diebe durchgraben und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost zerstört, und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen; denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.


Lu 12,33-34 Verkaufet eure Habe und gebet Almosen; machet euch Säckel, die nicht veralten, einen Schatz, unvergänglich, in den Himmeln, wo kein Dieb sich naht und keine Motte verderbt. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.







203. Wachsamkeit und Treue


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 24,42 Wachet also, denn ihr wisset nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommt. Jenes aber erkennet: Wenn der Hausherr gewußt hätte, in welcher Wache der Dieb komme, so würde er wohl gewacht und nicht erlaubt haben, daß sein Haus durchgraben würde. Deshalb auch ihr, seid bereit; denn in der Stunde, in welcher ihr es nicht meinet, kommt der Sohn des Menschen. – Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den sein Herr über sein Gesinde gesetzt hat, um ihnen die Speise zu geben zur rechten Zeit? Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, also tuend finden wird! Wahrlich, ich sage euch, er wird ihn über seine ganze Habe setzen. Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr verzieht zu kommen, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und ißt und trinkt mit den Trunkenen, so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tage, an welchem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil setzen mit den Heuchlern: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. - s. Mt. 25,1-13

s. Mk 13,33-37

Lu 12,35-48 Es seien eure Lenden umgürtet und die Lampen brennend; und ihr, seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten, wann irgend er aufbrechen mag von der Hochzeit, auf daß, wenn er kommt und anklopft, sie ihm alsbald aufmachen. Glückselig jene Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich umgürten und sie sich zu Tische legen lassen und wird hinzutreten und sie bedienen. Und wenn er in der zweiten Wache kommt und in der dritten Wache kommt und findet sie also glückselig sind jene [Knechte]! Dies aber erkennet: Wenn der Hausherr gewußt hätte, zu welcher Stunde der Dieb kommen würde, so hätte er gewacht und nicht erlaubt, daß sein Haus durchgraben würde. Auch ihr [nun], seid bereit; denn in der Stunde, in welcher ihr es nicht meinet, kommt der Sohn des Menschen. Petrus aber sprach zu ihm: Herr, sagst du dieses Gleichnis zu uns oder auch zu allen? Der Herr aber sprach: Wer ist nun der treue und kluge Verwalter, welchen der Herr über sein Gesinde setzen wird, um ihm die zugemessene Speise zu geben zur rechten Zeit? Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, also tuend finden wird! In Wahrheit sage ich euch, daß er ihn über seine ganze Habe setzen wird. Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr verzieht zu kommen, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen und zu essen und zu trinken und sich zu berauschen, so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tage, an welchem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil setzen mit den Untreuen. Jener Knecht aber, der den Willen seines Herrn wußte und sich nicht bereitet, noch nach seinem Willen getan hat, wird mit vielen Schlägen geschlagen werden; wer ihn aber nicht wußte, aber getan hat, was der Schläge wert ist, wird mit wenigen geschlagen werden. Jedem aber, dem viel gegeben ist viel wird von ihm verlangt werden; und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man desto mehr fordern.

vgl.

Joh 13,4-5



204. Entzweiung in den Haushalten

(vgl. Nr. 102)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 10,34-36 Wähnet nicht, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater, und die Tochter mit ihrer Mutter, und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. - vgl. Mi 7,6

vgl.

Mk 10,38

Lu 12,49-53 Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen; und was will ich, wenn es schon angezündet ist? Ich habe aber eine Taufe, womit ich getauft werden muß, und wie bin ich beengt, bis sie vollbracht ist! Denket ihr, daß ich gekommen sei, Frieden auf der Erde zu geben? Nein, sage ich euch, sondern vielmehr Entzweiung. Denn es werden von nun an fünf in einem Hause entzweit sein; drei werden wider zwei und zwei wider drei entzweit sein: Vater wider Sohn und Sohn wider Vater, Mutter wider Tochter und Tochter wider Mutter, Schwiegermutter wider ihre Schwiegertochter und Schwiegertochter wider ihre Schwiegermutter.





205. Beurteilung der Zeiten

(vgl. Nr. 154)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 16,2-3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wenn es Abend geworden ist, so saget ihr: Heiteres Wetter, denn der Himmel ist feuerrot; und frühmorgens: Heute stürmisches Wetter, denn der Himmel ist feuerrot und trübe; das Angesicht des Himmels wisset ihr zwar zu beurteilen, aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht beurteilen.


Lu 12,54-56 Er sprach aber auch zu den Volksmengen: Wenn ihr eine Wolke von Westen aufsteigen sehet, so saget ihr alsbald: Ein Regenguß kommt; und es geschieht also. Und wenn ihr den Südwind wehen sehet, so saget ihr: Es wird Hitze geben; und es geschieht. Heuchler! das Angesicht der Erde und des Himmels wisset ihr zu beurteilen; wie aber ist es, daß ihr diese Zeit nicht beurteilet?




206. Loskommen von der Gegenpartei

(vgl. Nr. 55)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 5,25-26 Willfahre deiner Gegenpartei schnell, während du mit ihr auf dem Wege bist; damit nicht etwa die Gegenpartei dich dem Richter überliefere, und der Richter dich dem Diener überliefere, und du ins Gefängnis geworfen werdest. Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast.


Lu 12,57-59 Warum aber auch richtet ihr von euch selbst nicht, was recht ist? Denn wenn du mit deiner Gegenpartei vor die Obrigkeit gehst, so gib dir auf dem Wege Mühe, von ihr loszukommen, damit sie dich nicht etwa zu dem Richter hinschleppe; und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener überliefern, und der Gerichtsdiener dich ins Gefängnis werfen. Ich sage dir: Du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast.




207. Buße oder Verderben (das Gleichnis vom unfruchtbaren Feigenbaum)


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 21,18-19

vgl.

Mk 11,12-14

Lu 13,1-9 Zu selbiger Zeit waren aber einige gegenwärtig, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit ihren Schlachtopfern vermischt hatte. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Meinet ihr, daß diese Galiläer vor allen Galiläern Sünder waren, weil sie solches erlitten haben? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen. Oder jene achtzehn, auf welche der Turm in Siloam fiel und sie tötete: meinet ihr, daß sie vor allen Menschen, die in Jerusalem wohnen, Schuldner waren? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle gleicherweise umkommen. Er sagte aber dieses Gleichnis: Es hatte jemand einen Feigenbaum, der in seinem Weinberge gepflanzt war; und er kam und suchte Frucht an ihm und fand keine. Er sprach aber zu dem Weingärtner: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine; haue ihn ab, wozu macht er auch das Land unnütz? Er aber antwortet und sagt zu ihm: Herr, laß ihn noch dieses Jahr, bis ich um ihn graben und Dünger legen werde; und wenn er etwa Frucht bringen wird, gut, wenn aber nicht, so magst du ihn künftig abhauen.






208. Die Heilung der gekrümmten Frau am Sabbath


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 13,10 Er lehrte aber am Sabbath in einer der Synagogen. Und siehe, [da war] ein Weib, die achtzehn Jahre einen Geist der Schwachheit hatte; und sie war zusammengekrümmt und gänzlich unfähig, sich aufzurichten. Als aber Jesus sie sah, rief er ihr zu und sprach zu ihr: Weib, du bist gelöst von deiner Schwachheit! Und er legte ihr die Hände auf, und alsbald wurde sie gerade und verherrlichte Gott. Der Synagogenvorsteher aber, unwillig, daß Jesus am Sabbath heilte, hob an und sprach zu der Volksmenge: Sechs Tage sind es, an denen man arbeiten soll; an diesen nun kommt und laßt euch heilen, und nicht am Tage des Sabbaths. Der Herr nun antwortete ihm und sprach: Heuchler! löst nicht ein jeder von euch am Sabbath seinen Ochsen oder Esel von der Krippe und führt ihn hin und tränkt ihn? Diese aber, die eine Tochter Abrahams ist, welche der Satan gebunden hat, siehe, achtzehn Jahre, sollte sie nicht von dieser Fessel gelöst werden am Tage des Sabbaths? Und als er dies sagte, wurden alle seine Widersacher beschämt; und die ganze Volksmenge freute sich über all die herrlichen Dinge, welche durch ihn geschahen.




209. Das Gleichnis vom Senfkorn

(vgl. Nr. 128)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 13,31-32 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; das zwar kleiner ist als alle Samen, wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als die Kräuter und wird ein Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen und sich niederlassen in seinen Zweigen.

Mk 4,30-32 Und er sprach: Wie sollen wir das Reich Gottes vergleichen? oder in welchem Gleichnis sollen wir es darstellen? Gleichwie ein Senfkorn, welches, wenn es auf die Erde gesät wird, kleiner ist als alle Samen, die auf der Erde sind; und, wenn es gesät ist, aufschießt und größer wird als alle Kräuter und große Zweige treibt, so daß unter seinem Schatten die Vögel des Himmels sich niederlassen können.

Lu 13,18-19 Er sprach aber: Wem ist das Reich Gottes gleich, und wem soll ich es vergleichen? Es ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und in seinen Garten warf; und es wuchs und wurde zu einem großen Baume, und die Vögel des Himmels ließen sich nieder in seinen Zweigen.




210. Das Gleichnis vom Sauerteig

(vgl. Nr. 129)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 13,33 Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: Das Reich der Himmel ist gleich einem Sauerteig, welchen ein Weib nahm und unter drei Maß Mehl verbarg, bis es ganz durchsäuert war.


Lu 13,20-21 Und wiederum sprach er: Wem soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist gleich einem Sauerteig, welchen ein Weib nahm und unter drei Maß Mehl verbarg, bis es ganz durchsäuert war.






211. Ausschluß aus dem Reich Gottes


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 7,13-14 Gehet ein durch die enge Pforte; denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die durch dieselbe eingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.- vgl. Mt 25,10 - Mt 7,22 Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt, und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben, und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? - vgl. Mt 25,41 - Mt 8,11-12 Ich sage euch aber, daß viele von Osten und Westen kommen und mit Abraham und Isaak und Jakob zu Tische liegen werden in dem Reiche der Himmel, aber die Söhne des Reiches werden hinausgeworfen werden in die äußere Finsternis: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. - Mt 19,30 Aber viele Erste werden Letzte, und Letzte Erste sein. - vgl. Mt 20,16

Mk 10,31 Aber viele Erste werden Letzte, und Letzte Erste sein.


Lu 13,22-30 Und er durchzog nacheinander Städte und Dörfer, indem er lehrte und nach Jerusalem reiste. Es sprach aber jemand zu ihm: Herr, sind derer wenige, die errettet werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringet danach, durch die enge Pforte einzugehen; denn viele, sage ich euch, werden einzugehen suchen und werden es nicht vermögen. Von da an, wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat, und ihr anfangen werdet, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tue uns auf! und er antworten und zu euch sagen wird: Ich kenne euch nicht, wo ihr her seid; alsdann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unseren Straßen hast du gelehrt. Und er wird sagen: Ich sage euch, ich kenne euch nicht, wo ihr her seid; weichet von mir, alle ihr Übeltäter! Da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen, wenn ihr sehen werdet Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten im Reiche Gottes, euch aber draußen hinausgeworfen. Und sie werden kommen von Osten und Westen und von Norden und Süden und zu Tische liegen im Reiche Gottes. Und siehe, es sind Letzte, welche Erste sein werden, und es sind Erste, welche Letzte sein werden.




212. Eine Warnung gegen Herodes


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 13,31-33 In derselben Stunde kamen einige Pharisäer herzu und sagten zu ihm: Geh hinaus und ziehe von hinnen, denn Herodes will dich töten. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin und saget diesem Fuchs: Siehe, ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten Tage werde ich vollendet. Doch ich muß heute und morgen und am folgenden Tage wandeln; denn es geht nicht an, daß ein Prophet außerhalb Jerusalems umkomme.




213. Die Klage über Jerusalem

(vgl. Nr. 285)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 23,37-39 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprechet: "Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!"


Lu 13,34 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Brut unter die Flügel, und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch überlassen. Ich sage euch aber: Ihr werdet mich nicht sehen, bis es kommt, daß ihr sprechet: "Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!" - vgl. Ps 118,26







214. Die Heilung des wassersüchtigen Menschen



Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 14,1-6 Und es geschah, als er am Sabbath in das Haus eines der Obersten der Pharisäer kam, um zu essen, daß sie auf ihn lauerten. Und siehe, ein gewisser wassersüchtiger Mensch war vor ihm. Und Jesus hob an und sprach zu den Gesetzgelehrten und Pharisäern und sagte: Ist es erlaubt, am Sabbath zu heilen? Sie aber schwiegen. Und er faßte ihn an und heilte ihn und entließ ihn. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Wer ist unter euch, dessen Esel oder Ochs in einen Brunnen fällt, und der ihn nicht alsbald herauszieht am Tage des Sabbaths? Und sie vermochten nicht, ihm darauf zu antworten.







215. „Lege dich nicht auf den ersten Platz“


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 23,12


Lu 14,7-14 Er sprach aber zu den Eingeladenen ein Gleichnis, indem er bemerkte, wie sie die ersten Plätze wählten, und sagte zu ihnen: Wenn du von jemand zur Hochzeit geladen wirst, so lege dich nicht auf den ersten Platz, damit nicht etwa ein Geehrterer als du von ihm geladen sei, und der, welcher dich und ihn geladen hat, komme und zu dir spreche: Mache diesem Platz; und dann wirst du anfangen, mit Schande den letzten Platz einzunehmen. Sondern, wenn du geladen bist, so gehe hin und lege dich auf den letzten Platz, auf daß, wenn der, welcher dich geladen hat, kommt, er zu dir spreche: Freund, rücke höher hinauf. Dann wirst du Ehre haben vor allen, die mit dir zu Tische liegen; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Er sprach aber auch zu dem, der ihn geladen hatte: Wenn du ein Mittags- oder ein Abendmahl machst, so lade nicht deine Freunde, noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn, damit nicht etwa auch sie dich wiederladen und dir Vergeltung werde. Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde, und glückselig wirst du sein, weil sie nicht haben, dir zu vergelten; denn es wird dir vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten. - vgl. Lu 18,14

vgl.

Joh 5,29










216. Vom großen Gastmahl

(vgl. Nr. 279)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 22,1-14 Und Jesus antwortete und redete wiederum in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Das Reich der Himmel ist einem Könige gleich geworden, der seinem Sohne Hochzeit machte. Und er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen; und sie wollten nicht kommen. Wiederum sandte er andere Knechte aus und sprach: Saget den Geladenen: Siehe, mein Mahl habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit. Sie aber achteten es nicht und gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere an seinen Handel. Die übrigen aber ergriffen seine Knechte, mißhandelten und töteten sie. Der König aber ward zornig und sandte seine Heere aus, brachte jene Mörder um und steckte ihre Stadt in Brand. Dann sagt er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig; so gehet nun hin auf die Kreuzwege der Landstraßen, und so viele immer ihr finden werdet, ladet zur Hochzeit. Und jene Knechte gingen aus auf die Landstraßen und brachten alle zusammen, so viele sie fanden, sowohl Böse als Gute. Und die Hochzeit wurde voll von Gästen. Als aber der König hereinkam, die Gäste zu besehen, sah er daselbst einen Menschen, der nicht mit einem Hochzeitskleide bekleidet war. Und er spricht zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen, da du kein Hochzeitskleid anhast? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Füße und Hände, [nehmet ihn] und werfet ihn hinaus in die äußere Finsternis: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte.


Lu 14,15-24 Als aber einer von denen, die mit zu Tische lagen, dies hörte, sprach er zu ihm: Glückselig, wer Brot essen wird im Reiche Gottes! Er aber sprach zu ihm: Ein gewisser Mensch machte ein großes Abendmahl und lud viele. Und er sandte seinen Knecht zur Stunde des Abendmahls, um den Geladenen zu sagen: Kommet, denn schon ist alles bereit. Und sie fingen alle ohne Ausnahme an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muß notwendig ausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. Und ein anderer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe hin, sie zu versuchen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. Und ein anderer sprach: Ich habe ein Weib geheiratet, und darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam herbei und berichtete dies seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knechte: Geh eilends hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt, und bringe hier herein die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, wie du befohlen hast, und es ist noch Raum. Und der Herr sprach zu dem Knechte: Geh hinaus auf die Wege und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf daß mein Haus voll werde; denn ich sage euch, daß nicht einer jener Männer, die geladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.




217. Die Bedingungen der Jüngerschaft

(vgl. Nr. 103)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 10,37-38 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer nicht sein Kreuz aufnimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.


Lu 14,25-33 Es gingen aber große Volksmengen mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen: Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater und seine Mutter und sein Weib und seine Kinder und seine Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein; und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein. Denn wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor nieder und berechnet die Kosten, ob er das Nötige zur Ausführung habe? Auf daß nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und nicht zu vollenden vermag, alle, die es sehen, anfangen ihn zu verspotten und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und vermochte nicht zu vollenden. Oder welcher König, der auszieht, um sich mit einem anderen König in Krieg einzulassen, setzt sich nicht zuvor nieder und ratschlagt, ob er imstande sei, dem mit Zehntausend entgegen zu treten, der wider ihn kommt mit Zwanzigtausend? Wenn aber nicht, so sendet er, während er noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen. Also nun jeder von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, kann nicht mein Jünger sein.




218. Vom Salz

(vgl. Nr. 52)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 5,13 Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.

Mk 9,49-50 Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden, und jedes Schlachtopfer wird mit Salz gesalzen werden. Das Salz ist gut; wenn aber das Salz unsalzig geworden ist, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz in euch selbst und seid in Frieden untereinander.

Lu 14,34-35 Das Salz [nun] ist gut; wenn aber auch das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gewürzt werden? Es ist weder für das Land noch für den Dünger tauglich; man wirft es hinaus. Wer Ohren hat zu hören, der höre!




219. Das verlorene Schaf

(vgl. Nr. 169)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 18,12-14 Was dünkt euch? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte, und eines von ihnen sich verirrte, läßt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen und geht hin und sucht das irrende? Und wenn es geschieht, daß er es findet, wahrlich, ich sage euch, er freut sich mehr über dieses, als über die neunundneunzig, die nicht verirrt sind. Also ist es nicht der Wille eures Vaters, der in den Himmeln ist, daß eines dieser Kleinen verloren gehe.


Lu 15,1-7 Es nahten aber zu ihm alle Zöllner und Sünder, ihn zu hören; und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt Sünder auf und isset mit ihnen. Er sprach aber zu ihnen dieses Gleichnis und sagte: Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eines von ihnen verloren hat, läßt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern; und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Ich sage euch: Also wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, welche der Buße nicht bedürfen. –




220. Die verlorene Drachme


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 15,8-10 Oder welches Weib, das zehn Drachmen hat, zündet nicht, wenn sie eine Drachme verliert, eine Lampe an und kehrt das Haus und sucht sorgfältig, bis sie sie findet? Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freuet euch mit mir, denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte. Also, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.








221. Der verlorene Sohn


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 15,11-32 Er sprach aber: Ein gewisser Mensch hatte zwei Söhne; und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt. Und er teilte ihnen die Habe. Und nach nicht vielen Tagen brachte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste weg in ein fernes Land, und daselbst vergeudete er sein Vermögen, indem er ausschweifend lebte. Als er aber alles verzehrt hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und er selbst fing an, Mangel zu leiden. Und er ging hin und hängte sich an einen der Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seine Äcker, Schweine zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Träbern, welche die Schweine fraßen; und niemand gab ihm. Als er aber zu sich selbst kam, sprach er: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluß an Brot, ich aber komme hier um vor Hunger. Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen, und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen; mache mich wie einen deiner Tagelöhner. Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um seinen Hals und küßte ihn sehr. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen. Der Vater aber sprach zu seinen Knechten: Bringet das beste Kleid her und ziehet es ihm an und tut einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße; und bringet das gemästete Kalb her und schlachtet es, und lasset uns essen und fröhlich sein; denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an fröhlich zu sein. Es war aber sein älterer Sohn auf dem Felde; und als er kam und sich dem Hause näherte, hörte er Musik und Reigen. Und er rief einen der Knechte herzu und erkundigte sich, was das wäre. Der aber sprach zu ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wieder erhalten hat. Er aber wurde zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber ging hinaus und drang in ihn. Er aber antwortete und sprach zu dem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und niemals habe ich ein Gebot von dir übertreten; und mir hast du niemals ein Böcklein gegeben, auf daß ich mit meinen Freunden fröhlich wäre; da aber dieser dein Sohn gekommen ist, der deine Habe mit Huren verschlungen hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet. Er aber sprach zu ihm: Kind, du bist allezeit bei mir, und all das Meinige ist dein. Es geziemte sich aber fröhlich zu sein und sich zu freuen; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden und verloren und ist gefunden worden.




222. Vom ungerechten Verwalter


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 16,1-9 Er sprach aber auch zu [seinen] Jüngern: Es war ein gewisser reicher Mann, der einen Verwalter hatte; und dieser wurde bei ihm angeklagt, als verschwende er seine Habe. Und er rief ihn und sprach zu ihm: Was ist dies, das ich von dir höre? lege die Rechnung von deiner Verwaltung ab, denn du wirst nicht mehr Verwalter sein können. Der Verwalter aber sprach bei sich selbst: Was soll ich tun? Denn mein Herr nimmt mir die Verwaltung ab. Zu graben vermag ich nicht, zu betteln schäme ich mich. Ich weiß, was ich tun werde, auf daß sie mich, wenn ich der Verwaltung enthoben bin, in ihre Häuser aufnehmen. Und er rief jeden einzelnen der Schuldner seines Herrn herzu und sprach zu dem ersten: Wieviel bist du meinem Herrn schuldig? Der aber sprach: Hundert Bath Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldbrief und setze dich flugs hin und schreibe fünfzig. Danach sprach er zu einem anderen: Du aber, wieviel bist du schuldig? Der aber sprach: Hundert Kor Weizen. Und er spricht zu ihm: Nimm deinen Schuldbrief und schreibe achtzig. Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte; denn die Söhne dieser Welt sind klüger als die Söhne des Lichts gegen ihr eigenes Geschlecht. Und ich sage euch: Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf daß, wenn er zu Ende geht, man euch aufnehme in die ewigen Hütten.






223. Über die Treue im Geringsten


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 16,10-12 Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht. Wenn ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen? Und wenn ihr in dem Fremden nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Eurige geben?




224. Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen

(vgl. Nr. 66)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 6,24 Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhangen und den anderen verachten. Ihr könnet nicht Gott dienen und dem Mammon.


Lu 16,13 Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.




225. Zurechtweisung der Pharisäer


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 16,14-15 Dies alles hörten aber auch die Pharisäer, welche geldliebend waren, und sie verhöhnten ihn. Und er sprach zu ihnen: Ihr seid es, die sich selbst rechtfertigen vor den Menschen, Gott aber kennt eure Herzen; denn was unter den Menschen hoch ist, ist ein Greuel vor Gott.




226. Das Gesetz betreffend

(vgl. Nr. 54)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 11,12 Aber von den Tagen Johannes' des Täufers an bis jetzt wird dem Reiche der Himmel Gewalt angetan, und Gewalttuende reißen es an sich. Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes. - Mt 5,18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. - vgl. Mt. 24,35

vgl.

Mk 13,31

Lu 16,16-17 Das Gesetz und die Propheten waren bis auf Johannes; von da an wird das Evangelium des Reiches Gottes verkündigt, und jeder dringt mit Gewalt hinein. Es ist aber leichter, daß der Himmel und die Erde vergehen, als daß ein Strichlein des Gesetzes wegfalle. - vgl. Lk 21,33




227. Die Scheidung betreffend

(vgl. Nr. 252)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 19,9 Ich sage euch aber, daß, wer irgend sein Weib entlassen wird, nicht wegen Hurerei, und eine andere heiraten wird, Ehebruch begeht; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch. - vgl. Mt. 5,32

Mk 10,11-12 und er spricht zu ihnen: Wer irgend sein Weib entlassen und eine andere heiraten wird, begeht Ehebruch gegen sie. Und wenn ein Weib ihren Mann entlassen und einen anderen heiraten wird, so begeht sie Ehebruch.

Lu 16,18 Jeder, der sein Weib entläßt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; und jeder, der die von einem Manne Entlassene heiratet, begeht Ehebruch.




228. Der reiche Mann und Lazarus


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 16,19-31 Es war aber ein gewisser reicher Mann, und er kleidete sich in Purpur und feine Leinwand und lebte alle Tage fröhlich und in Prunk. [Es war] aber ein gewisser Armer, mit Namen Lazarus, [der] an dessen Tor lag, voller Geschwüre, und er begehrte, sich von den Brosamen zu sättigen, die von dem Tische des Reichen fielen; aber auch die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre. Es geschah aber, daß der Arme starb und von den Engeln getragen wurde in den Schoß Abrahams. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. Und in dem Hades seine Augen aufschlagend, als er in Qualen war, sieht er Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoße. Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme. Abraham aber sprach: Kind, gedenke, daß du dein Gutes völlig empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus gleicherweise das Böse; jetzt aber wird er hier getröstet, du aber leidest Pein. Und zu diesem allem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, damit die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen. Er sprach aber: Ich bitte dich nun, Vater, daß du ihn in das Haus meines Vaters sendest, denn ich habe fünf Brüder, damit er ihnen ernstlich Zeugnis gebe, auf daß sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. Abraham aber spricht zu ihm: Sie haben Moses und die Propheten; mögen sie dieselben hören. Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen geht, so werden sie Buße tun. Er sprach aber zu ihm: Wenn sie Moses und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht.




229. Warnung wegen der Ärgernisse

(vgl. Nr. 168)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 18,6-7 Wer aber irgend eines dieser Kleinen, die an mich glauben, ärgern wird, dem wäre nütze, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt, und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde. Wehe der Welt der Ärgernisse wegen! Denn es ist notwendig, daß Ärgernisse kommen; doch wehe dem Menschen, durch welchen das Ärgernis kommt!

Mk 9,42 Und wer irgend einen der Kleinen, die [an mich] glauben, ärgern wird, dem wäre besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt, und er ins Meer geworfen würde.

Lu 17,1 Er sprach aber zu seinen Jüngern: Es ist unmöglich, daß nicht Ärgernisse kommen; wehe aber dem, durch welchen sie kommen! Es wäre ihm nützlicher, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als daß er einen dieser Kleinen ärgere! Habet acht auf euch selbst: wenn dein Bruder sündigt, so verweise es ihm, und wenn er es bereut, so vergib ihm.




230. Über Vergebung

(vgl. Nr. 163)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 18,15 Wenn aber dein Bruder wider dich sündigt, so gehe hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein. Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen. - vgl. Mt. 18,21-22


Lu 17,3b-4 Habet acht auf euch selbst: wenn dein Bruder sündigt, so verweise es ihm, und wenn er es bereut, so vergib ihm. Und wenn er siebenmal des Tages an dir sündigt und siebenmal zu dir umkehrt und spricht: Ich bereue es, so sollst du ihm vergeben.



231. Über Glauben


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 17,19-21 Da traten die Jünger zu Jesu besonders und sprachen: Warum haben wir ihn nicht austreiben können? Er aber spricht zu ihnen: Wegen eures Unglaubens; denn wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berge sagen: Werde versetzt von hier dorthin! und er wird versetzt werden; und nichts wird euch unmöglich sein. Diese Art aber fährt nicht aus, als nur durch Gebet und Fasten. - vgl. Mt. 21,21

Mk 9,28-29 Und als er in ein Haus getreten war, fragten ihn seine Jünger besonders: Warum haben wir ihn nicht austreiben können? Und er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts ausfahren, als nur durch Gebet und Fasten. - vgl. Mk. 11,22-23

Lu 17,5-6 Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Vermehre uns den Glauben! Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum sagen: Werde entwurzelt und ins Meer gepflanzt! und er würde euch gehorchen.



232. Wir sind unnütze Knechte


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 17,7-10 Wer aber von euch, der einen Knecht hat, welcher pflügt oder weidet, wird zu ihm, wenn er vom Felde hereinkommt, sagen: Komm und lege dich alsbald zu Tische? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Richte zu, was ich zu Abend essen soll, und gürte dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe; und danach sollst du essen und trinken? Dankt er etwa dem Knechte, daß er das Befohlene getan hat? Ich meine nicht. Also auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.



233. Die Reinigung der zehn aussätzigen Männer


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 17,11-19 Und es geschah, als er nach Jerusalem reiste, daß er mitten durch Samaria und Galiläa ging. Und als er in ein gewisses Dorf eintrat, begegneten ihm zehn aussätzige Männer, welche von ferne standen. Und sie erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesu, Meister, erbarme dich unser! Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Gehet hin und zeiget euch den Priestern. Und es geschah, indem sie hingingen, wurden sie gereinigt. Einer aber von ihnen, als er sah, daß er geheilt war, kehrte zurück, indem er mit lauter Stimme Gott verherrlichte; und er fiel aufs Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm; und derselbe war ein Samariter. Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn gereinigt worden? wo sind [aber] die neun? Sind keine gefunden worden, die zurückkehrten, um Gott Ehre zu geben, außer diesem Fremdling? Und er sprach zu ihm: Stehe auf und gehe hin; dein Glaube hat dich gerettet.




234. Über das Kommen des Reiches Gottes


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 24,23

vgl.

Mk 18,23

Lu 17,20-21 Und als er von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man es beobachten könnte; noch wird man sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.




235. Der Sohn des Menschen an seinem Tage


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 24,23 Alsdann, wenn jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus, oder hier! so glaubet nicht. - Mt 24,26-27 Wenn sie nun zu euch sagen: Siehe, er ist in der Wüste! so gehet nicht hinaus; Siehe, in den Gemächern! so glaubet nicht. Denn gleichwie der Blitz ausfährt von Osten und scheint bis gen Westen, also wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. - Mt 24,37-39 Aber gleichwie die Tage Noahs waren, also wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Denn gleichwie sie in den Tagen vor der Flut waren: sie aßen und tranken, sie heirateten und verheirateten, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging, und sie es nicht erkannten, bis die Flut kam und alle wegraffte, also wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. - Mt 24,17-18 wer auf dem Dache ist, nicht hinabsteige, um die Sachen aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, nicht zurückkehre, um sein Kleid zu holen. - Mt 10,39 Wer sein Leben findet, wird es verlieren, und wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden. - Mt 24,40-41 Alsdann werden zwei auf dem Felde sein, einer wird genommen und einer gelassen; zwei Weiber werden an dem Mühlstein mahlen, eine wird genommen und eine gelassen. - Mt 24,28 [Denn] wo irgend das Aas ist, da werden die Adler versammelt werden.

- vgl. Mt 24,5+11; Mt 16,25

Mk 13,19-23 denn jene Tage werden eine Drangsal sein, wie dergleichen von Anfang der Schöpfung, welche Gott schuf, bis jetzthin nicht gewesen ist und nicht sein wird. Und wenn nicht der Herr die Tage verkürzt hätte, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er die Tage verkürzt. Und alsdann, wenn jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus! oder: Siehe dort! so glaubet nicht. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und werden Zeichen und Wunder tun, um wenn möglich auch die Auserwählten zu verführen. Ihr aber sehet zu! Siehe, ich habe euch alles vorhergesagt. - Mk 13,14-16 Wenn ihr aber den Greuel der Verwüstung stehen sehet, wo er nicht sollte (wer es liest, der beachte es) daß alsdann, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen, und wer auf dem Dache ist, nicht in das Haus hinabsteige, noch hineingehe, um etwas aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, sich nicht zurückwende, um sein Kleid zu holen.

- vgl. Mk 13,5-6; Mk 8,35; Dan 9,27

Lu 17,22-36 Er sprach aber zu den Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen der Tage des Sohnes des Menschen zu sehen, und ihr werdet ihn nicht sehen. Und man wird zu euch sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! Gehet nicht hin, folget auch nicht. Denn gleichwie der Blitz blitzend leuchtet von einem Ende unter dem Himmel bis zum anderen Ende unter dem Himmel, also wird der Sohn des Menschen sein an seinem Tage. Zuvor aber muß er vieles leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. Und gleichwie es in den Tagen Noahs geschah, also wird es auch sein in den Tagen des Sohnes des Menschen: sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie wurden verheiratet, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging, und die Flut kam und alle umbrachte. Gleicherweise auch, wie es geschah in den Tagen Lots: sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; an dem Tage aber, da Lot von Sodom ausging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte alle um. Desgleichen wird es an dem Tage sein, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird. An jenem Tage wer auf dem Dache sein wird und sein Gerät im Hause hat, der steige nicht hinab, um es zu holen; und wer auf dem Felde ist, wende sich gleicherweise nicht zurück. Gedenket an Lots Weib! Wer irgend sein Leben zu retten sucht, wird es verlieren; und wer irgend es verliert, wird es erhalten. Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei auf einem Bette sein; einer wird genommen und der andere gelassen werden. Zwei Weiber werden zusammen mahlen, die eine wird genommen, [und] die andere gelassen werden. Und sie antworten und sagen zu ihm: Wo, Herr? Er aber sprach zu ihnen: Wo der Leichnam ist, da werden auch die Adler versammelt werden. - vgl. Lk 21,8 Lk 17,21; Lk 9,24

12,25 Wer sein Leben liebt, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt haßt, wird es zum ewigen Leben bewahren.




236. Das Gleichnis vom ungerechten Richter

Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 18,1-8 Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, daß sie allezeit beten und nicht ermatten sollten, und sprach: Es war ein gewisser Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und vor keinem Menschen sich scheute. Es war aber eine Witwe in jener Stadt; und sie kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht von meinem Widersacher. Und eine Zeitlang wollte er nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte und vor keinem Menschen mich scheue, so will ich doch, weil diese Witwe mir Mühe macht, ihr Recht verschaffen, auf daß sie nicht unaufhörlich komme und mich quäle. Der Herr aber sprach: Höret, was der ungerechte Richter sagt. Gott aber, sollte er das Recht seiner Auserwählten nicht ausführen, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und ist er in Bezug auf sie langsam? Ich sage euch, daß er ihr Recht schnell ausführen wird. Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der Erde?



237. Der Pharisäer und der Zöllner

Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 23,12;

Mt 18,4


Lu 18,9-14 Er sprach aber auch zu etlichen, die auf sich selbst vertrauten, daß sie gerecht seien, und die übrigen für nichts achteten, dieses Gleichnis: Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer und der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst also: O Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie die übrigen der Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche, ich verzehnte alles, was ich erwerbe. Und der Zöllner, von ferne stehend, wollte sogar die Augen nicht aufheben gen Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus vor jenem; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer aber sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. - vgl. Lk 14,11



XI. Der Herr Jesus und das Laubhüttenfest (nach Johannes)


238. Der Herr Jesus bleibt in Galiläa

Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 7,1-9 Und nach diesem wandelte Jesus in Galiläa; denn er wollte nicht in Judäa wandeln, weil die Juden ihn zu töten suchten. Es war aber nahe das Fest der Juden, die Laubhütten. Es sprachen nun seine Brüder zu ihm: Ziehe von hinnen und geh nach Judäa, auf daß auch deine Jünger deine Werke sehen, die du tust; denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht dabei selbst öffentlich bekannt zu sein. Wenn du diese Dinge tust, so zeige dich der Welt; denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist stets bereit. Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber haßt sie, weil ich von ihr zeuge, daß ihre Werke böse sind. Gehet ihr hinauf zu diesem Feste; ich gehe nicht hinauf zu diesem Feste; denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. Nachdem er dies zu ihnen gesagt hatte, blieb er in Galiläa.


239. Seine Reise nach Jerusalem wie im Verborgenen

Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 7,10-13 Als aber seine Brüder hinaufgegangen waren, da ging auch er hinauf zu dem Feste, nicht offenbarlich, sondern wie im Verborgenen. Die Juden nun suchten ihn auf dem Feste und sprachen: Wo ist jener? Und viel Gemurmel war über ihn unter den Volksmengen; die einen sagten: Er ist gut; andere sagten: Nein, sondern er verführt die Volksmenge. Niemand jedoch sprach öffentlich von ihm aus Furcht vor den Juden.



240. Der Herr Jesus lehrt im Tempel


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 13,54;

Mt 11,27

vgl.

Mk 6,2

vgl.

Lk 4,22;

Lk 10,22

Joh 7,14-39 Als es aber schon um die Mitte des Festes war, ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte. Da verwunderten sich die Juden und sagten: Wie besitzt dieser Gelehrsamkeit, da er doch nicht gelernt hat? Da antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat. Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist, oder ob ich aus mir selbst rede. Wer aus sich selbst redet, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, dieser ist wahrhaftig, und Ungerechtigkeit ist nicht in ihm. Hat nicht Moses euch das Gesetz gegeben? und keiner von euch tut das Gesetz. Was suchet ihr mich zu töten? Die Volksmenge antwortete [und sprach]: Du hast einen Dämon; wer sucht dich zu töten? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein Werk habe ich getan, und ihr alle verwundert euch. Deswegen gab Moses euch die Beschneidung (nicht daß sie von Moses sei, sondern von den Vätern) und am Sabbath beschneidet ihr einen Menschen. Wenn ein Mensch die Beschneidung am Sabbath empfängt, auf daß das Gesetz Moses' nicht gebrochen werde, zürnet ihr mir, daß ich einen Menschen ganz gesund gemacht habe am Sabbath? Richtet nicht nach dem Schein, sondern richtet ein gerechtes Gericht. Es sagten nun etliche von den Bewohnern Jerusalems: Ist das nicht der, welchen sie zu töten suchen? und siehe, er redet öffentlich, und sie sagen ihm nichts. Haben denn etwa die Obersten in Wahrheit erkannt, daß dieser der Christus ist? Diesen aber kennen wir, woher er ist; wenn aber der Christus kommt, so weiß niemand, woher er ist. Jesus nun rief im Tempel, lehrte und sprach: Ihr kennet mich und wisset auch, woher ich bin; und ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, welchen ihr nicht kennet. Ich kenne ihn, weil ich von ihm bin, und er mich gesandt hat. Da suchten sie ihn zu greifen; und niemand legte die Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. Viele aber von der Volksmenge glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommt, wird er wohl mehr Zeichen tun als die, welche dieser getan hat? Die Pharisäer hörten die Volksmenge dies über ihn murmeln; und die Pharisäer und die Hohenpriester sandten Diener, daß sie ihn greifen möchten. Da sprach Jesus: Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch, und ich gehe hin zu dem, der mich gesandt hat. Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen. Es sprachen nun die Juden zueinander: Wohin will dieser gehen, daß wir ihn nicht finden sollen? Will er etwa in die Zerstreuung der Griechen gehen und die Griechen lehren? Was ist das für ein Wort, das er sprach: Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und: Wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen? – An dem letzten, dem großen Tage des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies aber sagte er von dem Geiste, welchen die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war. - vgl. Jes 44,3; Jes 55,1; Jes 58,11; Sach 14,8



241. Spaltung in der Volksmenge bezüglich des Herrn Jesus


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 7,40-52 Etliche nun aus der Volksmenge sagten, als sie diese Worte hörten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Dieser ist der Christus. Andere sagten: Der Christus kommt doch nicht aus Galiläa? Hat nicht die Schrift gesagt: Aus dem Samen Davids und aus Bethlehem, dem Dorfe, wo David war, kommt der Christus? Es entstand nun seinethalben eine Spaltung in der Volksmenge. Etliche aber von ihnen wollten ihn greifen, aber keiner legte die Hände an ihn. Es kamen nun die Diener zu den Hohenpriestern und Pharisäern, und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? Die Diener antworteten: Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch. Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid ihr denn auch verführt? Hat wohl jemand von den Obersten an ihn geglaubt, oder von den Pharisäern? Diese Volksmenge aber, die das Gesetz nicht kennt, sie ist verflucht! Da spricht Nikodemus zu ihnen, der einer von ihnen war: Richtet denn unser Gesetz den Menschen, ehe es zuvor von ihm selbst gehört und erkannt hat, was er tut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du etwa auch aus Galiläa? Forsche und sieh, daß aus Galiläa kein Prophet aufsteht.- vgl. Ps 89,4-5; Mi 5,1




242. Die im Ehebruch ergriffene Frau


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 7,53-8,11 [Und ein jeder ging nach seinem Hause. Jesus aber ging nach dem Ölberg. Frühmorgens aber kam er wiederum in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber bringen ein Weib [zu ihm], im Ehebruch ergriffen, und stellen sie in die Mitte und sagen zu ihm: Lehrer, dieses Weib ist im Ehebruch, auf der Tat selbst, ergriffen worden. In dem Gesetz aber hat uns Moses geboten, solche zu steinigen; du nun, was sagst du? Dies aber sagten sie, ihn zu versuchen, auf daß sie etwas hätten, um ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie aber fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe zuerst den Stein auf sie. Und wiederum bückte er sich nieder und schrieb auf die Erde. Als sie aber dies hörten, gingen sie einer nach dem anderen hinaus, anfangend von den Ältesten bis zu den Letzten; und Jesus wurde allein gelassen mit dem Weibe in der Mitte. Als aber Jesus sich aufrichtete [und außer dem Weibe niemand sah], sprach er zu ihr: Weib, wo sind jene [, deine Verkläger]? Hat niemand dich verurteilt? Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach zu ihr: So verurteile auch ich dich nicht; gehe hin und sündige nicht mehr.]



243. „Ich bin das Licht der Welt“


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 8,12 Wiederum nun redete Jesus zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Du zeugst von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst zeuge, ist mein Zeugnis wahr, weil ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wisset nicht, woher ich komme und wohin ich gehe. Ihr richtet nach dem Fleische, ich richte niemand. Wenn ich aber auch richte, so ist mein Gericht wahr, weil ich nicht allein bin, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat. Aber auch in eurem Gesetz steht geschrieben, daß das Zeugnis zweier Menschen wahr ist. Ich bin es, der von mir selbst zeugt, und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt von mir. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennet weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich gekannt hättet, so würdet ihr auch meinen Vater gekannt haben. Diese Worte redete er in der Schatzkammer, lehrend in dem Tempel; und niemand griff ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. - vgl. 5. Mo 17,6


244. Diskussion mit den Juden


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 8,21-29 Er sprach nun wiederum zu ihnen: Ich gehe hin, und ihr werdet mich suchen und werdet in eurer Sünde sterben; wo ich hingehe, könnt ihr nicht hinkommen. Da sagten die Juden: Er will sich doch nicht selbst töten, daß er spricht: Wo ich hingehe, könnt ihr nicht hinkommen? – Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. Daher sagte ich euch, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben. Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du? [Und] Jesus sprach zu ihnen: Durchaus das, was ich auch zu euch rede. Vieles habe ich über euch zu reden und zu richten, aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig; und ich, was ich von ihm gehört habe, das rede ich zu der Welt. Sie erkannten nicht, daß er von dem Vater zu ihnen sprach. Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, daß ich es bin, und daß ich nichts von mir selbst tue, sondern wie der Vater mich gelehrt hat, das rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue.



245. „Die Wahrheit wird euch frei machen“


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 8,30-36 Als er dies redete, glaubten viele an ihn. Jesus sprach nun zu den Juden, welche ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Worte bleibet, so seid ihr wahrhaft meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Same und sind nie jemandes Knechte gewesen; wie sagst du: Ihr sollt frei werden? Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Knecht. Der Knecht aber bleibt nicht für immer in dem Hause; der Sohn bleibt für immer. Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein.



246. Kinder des Teufels


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 8,37-47 Ich weiß, daß ihr Abrahams Same seid; aber ihr suchet mich zu töten, weil mein Wort nicht Raum in euch findet. Ich rede, was ich bei meinem Vater gesehen habe, und ihr nun tut, was ihr von eurem Vater gehört habt. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Jesus spricht zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so würdet ihr die Werke Abrahams tun; jetzt aber suchet ihr mich zu töten, einen Menschen, der die Wahrheit zu euch geredet hat, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan. Ihr tut die Werke eures Vaters. [Da] sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht durch Hurerei geboren; wir haben einen Vater, Gott. Jesus sprach zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn ich bin auch nicht von mir selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt. Warum verstehet ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt. Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang und ist in der Wahrheit nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben. Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubet ihr mir nicht. Wer von euch überführt mich der Sünde? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubet ihr mir nicht? Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Darum höret ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.



247. „Ehe Abraham ward, bin ich.“


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 8,48-59 Die Juden antworteten und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht recht, daß du ein Samariter bist und einen Dämon hast? Jesus antwortete: Ich habe keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr verunehret mich. Ich aber suche nicht meine Ehre: es ist einer, der sie sucht, und der richtet. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen ewiglich. [Da] sprachen die Juden zu ihm: Jetzt erkennen wir, daß du einen Dämon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht schmecken ewiglich. Bist du etwa größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Und die Propheten sind gestorben. Was machst du aus dir selbst? Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts; mein Vater ist es, der mich ehrt, von welchem ihr saget: Er ist unser Gott. Und ihr habt ihn nicht erkannt, ich aber kenne ihn; und wenn ich sagte: Ich kenne ihn nicht, so würde ich euch gleich sein, ein Lügner. Aber ich kenne ihn, und ich bewahre sein Wort. Abraham, euer Vater, frohlockte, daß er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich. Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen? Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham ward, bin ich. Da hoben sie Steine auf, damit sie auf ihn würfen. Jesus aber verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus.




248. Heilung des Menschen, blind von Geburt


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 13,13-15

Jes 6,9-10

vgl.

Mk 4,12

Jes 6,9-10

vgl.

Lk 8,10

Jes 6,9

Joh 9,1-41 Und als er vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren wurde? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern auf daß die Werke Gottes an ihm geoffenbart würden. Ich muß die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, so lange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. So lange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. Als er dies gesagt hatte, spützte er auf die Erde und bereitete einen Kot aus dem Speichel und strich den Kot wie Salbe auf seine Augen; und er sprach zu ihm: Gehe hin, wasche dich in dem Teiche Siloam (was verdolmetscht wird: Gesandt) –. Da ging er hin und wusch sich und kam sehend. Die Nachbarn nun und die ihn früher gesehen hatten, daß er ein Bettler war, sprachen: Ist dieser nicht der, der da saß und bettelte? Einige sagten: Er ist es; andere sagten: Nein, sondern er ist ihm ähnlich; er sagte: Ich bin es. Sie sprachen nun zu ihm: Wie sind deine Augen aufgetan worden? Er antwortete [und sprach]: Ein Mensch, genannt Jesus, bereitete einen Kot und salbte meine Augen damit und sprach zu mir: Gehe hin nach Siloam und wasche dich. Als ich aber hinging und mich wusch, wurde ich sehend. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist jener? Er sagt: Ich weiß es nicht. Sie führen ihn, den einst Blinden, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbath, als Jesus den Kot bereitete und seine Augen auftat. Nun fragten ihn wiederum auch die Pharisäer, wie er sehend geworden sei. Er aber sprach zu ihnen: Er legte Kot auf meine Augen, und ich wusch mich, und ich sehe. Da sprachen etliche von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, denn er hält den Sabbath nicht. Andere sagten: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es war Zwiespalt unter ihnen. Sie sagen nun wiederum zu dem Blinden: Was sagst du von ihm, weil er deine Augen aufgetan hat? Er aber sprach: Er ist ein Prophet. Es glaubten nun die Juden nicht von ihm, daß er blind war und sehend geworden, bis sie die Eltern dessen riefen, der sehend geworden war. Und sie fragten sie und sprachen: Ist dieser euer Sohn, von dem ihr saget, daß er blind geboren wurde? Wie sieht er denn jetzt? Seine Eltern antworteten [ihnen] und sprachen: Wir wissen, daß dieser unser Sohn ist, und daß er blind geboren wurde; wie er aber jetzt sieht, wissen wir nicht, oder wer seine Augen aufgetan hat, wissen wir nicht. Er ist mündig; fraget ihn, er wird selbst über sich reden. Dies sagten seine Eltern, weil sie die Juden fürchteten; denn die Juden waren schon übereingekommen, daß, wenn jemand ihn als Christus bekennen würde, er aus der Synagoge ausgeschlossen werden sollte. Deswegen sagten seine Eltern: Er ist mündig, fraget ihn. Sie riefen nun zum zweiten Male den Menschen, der blind war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist. Da antwortete er: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht; eines weiß ich, daß ich blind war und jetzt sehe. Und sie sprachen wiederum zu ihm: Was hat er dir getan? Wie tat er deine Augen auf? Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt nicht gehört; warum wollt ihr es nochmals hören? Wollt ihr etwa auch seine Jünger werden? Sie schmähten ihn und sprachen: Du bist sein Jünger; wir aber sind Moses' Jünger. Wir wissen, daß Gott zu Moses geredet hat; von diesem aber wissen wir nicht, woher er ist. Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: Hierbei ist es doch wunderbar, daß ihr nicht wisset, woher er ist, und er hat doch meine Augen aufgetan. Wir wissen [aber], daß Gott Sünder nicht hört, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den hört er. Von Ewigkeit her ist es nicht erhört, daß jemand die Augen eines Blindgeborenen aufgetan habe. Wenn dieser nicht von Gott wäre, so könnte er nichts tun. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren, und du lehrst uns? Und sie warfen ihn hinaus. Jesus hörte, daß sie ihn hinausgeworfen hatten; und als er ihn fand, sprach er zu ihm: Glaubst du an den Sohn Gottes? Er antwortete und sprach: Und wer ist es, Herr, auf daß ich an ihn glaube? Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es. Er aber sprach: Ich glaube, Herr; und er warf sich vor ihm nieder. Und Jesus sprach: Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen, auf daß die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden. [Und] etliche von den Pharisäern, die bei ihm waren, hörten dies und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind? Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wäret, so würdet ihr keine Sünde haben; nun ihr aber saget: Wir sehen, so bleibt eure Sünde. - vgl. Joh 12,37-40








249. „Ich bin der gute Hirte“



Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 10,1-18 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in den Hof der Schafe eingeht, sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür eingeht, ist Hirte der Schafe. Diesem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe mit Namen und führt sie heraus. Wenn er seine eigenen Schafe alle herausgebracht hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen. Dieses Gleichnis sprach Jesus zu ihnen; sie aber verstanden nicht, was es war, das er zu ihnen redete. Jesus sprach nun wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe. Alle, die irgend vor mir gekommen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie. Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, auf daß sie Leben haben und es in Überfluß haben. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe. Der Mietling aber und der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt sie und zerstreut [die Schafe. Der Mietling aber flieht,] weil er ein Mietling ist und sich um die Schafe nicht kümmert. Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen und bin gekannt von den Meinen, gleichwie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hofe sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein. Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf daß ich es wiedernehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Gewalt, es zu lassen, und habe Gewalt, es wiederzunehmen. Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen.





250. Wiederum ein Zwiespalt unter den Juden



Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 10,19-21 Es entstand wiederum ein Zwiespalt unter den Juden dieser Worte wegen. Viele aber von ihnen sagten: Er hat einen Dämon und ist von Sinnen; was höret ihr ihn? Andere sagten: Diese Reden sind nicht die eines Besessenen; kann etwa ein Dämon der Blinden Augen auftun?








XII. Der Dienst in Judäa


251. Abreise nach Judäa

(vgl. Nr. 174)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 19,1-2 Und es geschah, als Jesus diese Reden vollendet hatte, begab er sich von Galiläa hinweg und kam in das Gebiet von Judäa, jenseit des Jordan. Und es folgten ihm große Volksmengen, und er heilte sie daselbst.

Mk 10,1 Und er stand auf von dannen und kommt in das Gebiet von Judäa und von jenseit des Jordan. Und wiederum kommen Volksmengen zu ihm zusammen, und wie er gewohnt war, lehrte er sie wiederum.

Lu 9,51 Es geschah aber, als sich die Tage seiner Aufnahme erfüllten, daß er sein Angesicht feststellte, nach Jerusalem zu gehen.





252. Über Scheidung und Verschnittene


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 19,3-12 Und die Pharisäer kamen zu ihm, versuchten ihn und sprachen: Ist es einem Manne erlaubt, aus jeder Ursache sein Weib zu entlassen? Er aber antwortete und sprach [zu ihnen]: Habt ihr nicht gelesen, daß der, welcher sie schuf, von Anfang sie Mann und Weib schuf und sprach: "Um deswillen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und es werden die zwei ein Fleisch sein"; so daß sie nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch? Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Sie sagen zu ihm: Warum hat denn Moses geboten, einen Scheidebrief zu geben und [sie] zu entlassen? Er spricht zu ihnen: Moses hat wegen eurer Herzenshärtigkeit euch gestattet, eure Weiber zu entlassen; von Anfang aber ist es nicht also gewesen. Ich sage euch aber, daß, wer irgend sein Weib entlassen wird, nicht wegen Hurerei, und eine andere heiraten wird, Ehebruch begeht; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch. Seine Jünger sagen zu ihm: Wenn die Sache des Mannes mit dem Weibe also steht, so ist es nicht ratsam zu heiraten. Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern denen es gegeben ist; denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleibe also geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen. Wer es zu fassen vermag, der fasse es. - vgl. Mt 5,31-32;
1 Mo 1,27; 1 Mo 5,2; 1 Mo 2,24; 5 Mo 24,4

Mk 10,2-12 Und es traten Pharisäer herzu und fragten ihn: Ist es einem Manne erlaubt, sein Weib zu entlassen? indem sie ihn versuchten. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Was hat euch Moses geboten? Sie aber sagten: Moses hat gestattet, einen Scheidebrief zu schreiben und zu entlassen. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Wegen eurer Herzenshärtigkeit hat er euch dieses Gebot geschrieben; von Anfang der Schöpfung aber schuf Gott sie Mann und Weib. "Um deswillen wird ein Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und es werden die zwei ein Fleisch sein"; also sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Und in dem Hause befragten ihn die Jünger wiederum hierüber; und er spricht zu ihnen: Wer irgend sein Weib entlassen und eine andere heiraten wird, begeht Ehebruch gegen sie. Und wenn ein Weib ihren Mann entlassen und einen anderen heiraten wird, so begeht sie Ehebruch. - vgl. 5 Mo 24,1; 1 Mo 2,24

Lu 16,18 Jeder, der sein Weib entläßt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; und jeder, der die von einem Manne Entlassene heiratet, begeht Ehebruch.








253. Der Herr Jesus segnet die Kinder


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 19,13-15 Dann wurden Kindlein zu ihm gebracht, auf daß er ihnen die Hände auflege und bete; die Jünger aber verwiesen es ihnen. Jesus aber sprach: Lasset die Kindlein und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen, denn solcher ist das Reich der Himmel. Und er legte ihnen die Hände auf und ging von dannen hinweg. - vgl. Mt 18,3

Mk 10,13-16 Und sie brachten Kindlein zu ihm, auf daß er sie anrühre. Die Jünger aber verwiesen es denen, welche sie herzubrachten. Als aber Jesus es sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein zu mir kommen [und] wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend das Reich Gottes nicht aufnehmen wird wie ein Kindlein, wird nicht in dasselbe eingehen. Und er nahm sie in seine Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie.

Lu 18,15-17 Sie brachten aber auch die Kindlein zu ihm, auf daß er sie anrühre. Als aber die Jünger es sahen, verwiesen sie es ihnen. Jesus aber rief sie herzu und sprach: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend das Reich Gottes nicht aufnehmen wird wie ein Kindlein, wird nicht in dasselbe eingehen.

vgl.

Joh 3,3+5




254. Der reiche Jüngling


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 19,16-22 Und siehe, einer trat herzu und sprach zu ihm: Lehrer, welches Gute soll ich tun, auf daß ich ewiges Leben habe? Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich über das Gute? Einer ist gut. Wenn du aber ins Leben eingehen willst, so halte die Gebote. Er spricht zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Diese: Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre den Vater und die Mutter, und: du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Der Jüngling spricht zu ihm: Alles dieses habe ich beobachtet; was fehlt mir noch? Jesus sprach zu ihm: Wenn du vollkommen sein willst, so gehe hin, verkaufe deine Habe und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach. Als aber der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt hinweg, denn er hatte viele Güter. - vgl. 2 Mo 20,12-16; 5 Mo 5,16-20; 3 Mo 19,18

Mk 10,17-22 Und als er auf den Weg hinausging, lief einer herzu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Lehrer, was soll ich tun, auf daß ich ewiges Leben ererbe? Jesus aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut als nur Einer, Gott. Die Gebote weißt du: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis reden; du sollst nichts vorenthalten; ehre deinen Vater und deine Mutter." Er aber antwortete und sprach zu ihm: Lehrer, dieses alles habe ich beobachtet von meiner Jugend an. Jesus aber blickte ihn an, liebte ihn und sprach zu ihm: Eines fehlt dir; gehe hin, verkaufe, was irgend du hast, und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach, [das Kreuz aufnehmend]. Er aber ging, betrübt über das Wort, traurig hinweg, denn er hatte viele Güter. - vgl. 2 Mo 20,12-16; 5 Mo 5,16-20; 5 Mo 24,14

Lu 18,18-23 Und es fragte ihn ein gewisser Oberster und sprach: Guter Lehrer, was muß ich getan haben, um ewiges Leben zu ererben? Jesus aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut, als nur einer, Gott. Die Gebote weißt du: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre deinen Vater und deine Mutter". Er aber sprach: Dies alles habe ich beobachtet von meiner Jugend an. Als aber Jesus dies hörte, sprach er zu ihm: Noch eines fehlt dir: Verkaufe alles, was du hast, und verteile es an die Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben, und komm, folge mir nach. Als er aber dies hörte, wurde er sehr betrübt, denn er war sehr reich. -
vgl. 2 Mo 20,12-16; 5 Mo 5,16-20






255. Über Reichtum und den Lohn der Jüngerschaft


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 19,23-30 Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Schwerlich wird ein Reicher in das Reich der Himmel eingehen. Wiederum aber sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr eingehe, als [daß] ein Reicher in das Reich Gottes [eingehe]. Als aber die Jünger es hörten, waren sie sehr erstaunt und sagten: Wer kann dann errettet werden? Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich. Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns nun werden? Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen sitzen wird auf seinem Throne der Herrlichkeit, auf zwölf Thronen sitzen und richten die zwölf Stämme Israels. Und ein jeder, der irgend verlassen hat Häuser, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Äcker um meines Namens willen, wird hundertfältig empfangen und ewiges Leben erben. Aber viele Erste werden Letzte, und Letzte Erste sein.

Mk 10,23-31 Und Jesus blickte umher und spricht zu seinen Jüngern: Wie schwerlich werden die, welche Güter haben, in das Reich Gottes eingehen! Die Jünger aber entsetzten sich über seine Worte. Jesus aber antwortete wiederum und spricht zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es, daß die, welche auf Güter vertrauen, in das Reich Gottes eingehen! Es ist leichter, daß ein Kamel durch das Öhr der Nadel gehe, als daß ein Reicher in das Reich Gottes eingehe. Sie aber waren über die Maßen erstaunt und sprachen zueinander: Und wer kann dann errettet werden? Jesus aber sah sie an und spricht: Bei Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich. Petrus fing an, zu ihm zu sagen: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Da ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter [oder Weib] oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinet – und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfältig empfange, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker, mit Verfolgungen, und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben. Aber viele Erste werden Letzte, und Letzte Erste sein.

Lu 18,24-30 Als aber Jesus sah, daß er sehr betrübt wurde, sprach er: Wie schwerlich werden die, welche Güter haben, in das Reich Gottes eingehen! denn es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr eingehe, als daß ein Reicher in das Reich Gottes eingehe. Es sprachen aber die es hörten: Und wer kann dann errettet werden? Er aber sprach: Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott. Petrus aber sprach: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Eltern oder Brüder oder Weib oder Kinder verlassen hat um des Reiches Gottes willen, der nicht Vielfältiges empfangen wird in dieser Zeit und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben.



256. Das Gleichnis der Arbeiter im Weinberg


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 20,1-16 Denn das Reich der Himmel ist gleich einem Hausherrn, der frühmorgens ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg zu dingen. Nachdem er aber mit den Arbeitern um einen Denar den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg. Und als er um die dritte Stunde ausging, sah er andere auf dem Markte müßig stehen; und zu diesen sprach er: Gehet auch ihr hin in den Weinberg, und was irgend recht ist, werde ich euch geben. Sie aber gingen hin. Wiederum aber ging er aus um die sechste und neunte Stunde und tat desgleichen. Als er aber um die elfte [Stunde] ausging, fand er andere stehen und spricht zu ihnen: Was stehet ihr hier den ganzen Tag müßig? Sie sagen zu ihm: Weil niemand uns gedungen hat. Er spricht zu ihnen: Gehet auch ihr hin in den Weinberg, [und was irgend recht ist, werdet ihr empfangen]. Als es aber Abend geworden war, spricht der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und zahle [ihnen] den Lohn, anfangend von den letzten bis zu den ersten. Und als die um die elfte Stunde Gedungenen kamen, empfingen sie je einen Denar. Als aber die ersten kamen, meinten sie, daß sie mehr empfangen würden; und auch sie empfingen je einen Denar. Als sie aber den empfingen, murrten sie wider den Hausherrn und sprachen: Diese letzten haben eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir die Last des Tages und die Hitze getragen haben. Er aber antwortete und sprach zu einem von ihnen: Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen? Nimm das Deine und gehe hin. Ich will aber diesem letzten geben wie auch dir. Ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinigen zu tun, was ich will? Blickt dein Auge böse, weil ich gütig bin? Also werden die Letzten Erste, und die Ersten Letzte sein; denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte. - vgl. Mt 19,30

Mk 10,31 Aber viele Erste werden Letzte, und Letzte Erste sein.


Lu 13,30 Und siehe, es sind Letzte, welche Erste sein werden, und es sind Erste, welche Letzte sein werden.







257. Der Herr Jesus auf dem Fest der Tempelweihe in Jerusalem



Mt

Mk

Lu

Joh



vgl.

Lk 4,29-30

Joh 10,22-39 Es war aber das Fest der Tempelweihe in Jerusalem; [und] es war Winter. Und Jesus wandelte in dem Tempel, in der Säulenhalle Salomons. Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: Bis wann hältst du unsere Seele hin? Wenn du der Christus bist, so sage es uns frei heraus. Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubet nicht. Die Werke, die ich in dem Namen meines Vaters tue, diese zeugen von mir; aber ihr glaubet nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen, wie ich euch gesagt habe. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. Ich und der Vater sind eins. Da hoben die Juden wiederum Steine auf, auf daß sie ihn steinigten. Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch von meinem Vater gezeigt; für welches Werk unter denselben steiniget ihr mich? Die Juden antworteten ihm: Wegen eines guten Werkes steinigen wir dich nicht, sondern wegen Lästerung, und weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst. Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: "Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?" Wenn er jene Götter nannte, zu welchen das Wort Gottes geschah (und die Schrift kann nicht aufgelöst werden) saget ihr von dem, welchen der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn? – Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubet mir nicht; wenn ich sie aber tue, so glaubet den Werken, wenn ihr auch mir nicht glaubet, auf daß ihr erkennet und glaubet, daß der Vater in mir ist und ich in ihm. Da suchten sie wiederum ihn zu greifen, und er entging ihrer Hand. - vgl. Ps 82,6






258. Der Herr Jesus geht wieder weg jenseit des Jordan



Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 10,40-42 Und er ging wieder weg jenseit des Jordan an den Ort, wo Johannes zuerst taufte, und er blieb daselbst. Und viele kamen zu ihm und sagten: Johannes tat zwar kein Zeichen; alles aber, was Johannes von diesem gesagt hat, war wahr. Und viele glaubten daselbst an ihn.








259. Die Auferweckung von Lazarus



Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 11,1-44 Es war aber ein Gewisser krank, Lazarus von Bethanien, aus dem Dorfe der Maria und ihrer Schwester Martha. (Maria aber war es, die den Herrn mit Salbe salbte und seine Füße mit ihren Haaren abtrocknete; deren Bruder Lazarus war krank.) Da sandten die Schwestern zu ihm und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank. Als aber Jesus es hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, auf daß der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde. Jesus aber liebte die Martha und ihre Schwester und den Lazarus. Als er nun hörte, daß er krank sei, blieb er noch zwei Tage an dem Orte, wo er war. Danach spricht er dann zu den Jüngern: Laßt uns wieder nach Judäa gehen. Die Jünger sagen zu ihm: Rabbi, eben suchten die Juden dich zu steinigen, und wiederum gehst du dahin? Jesus antwortete: Sind der Stunden des Tages nicht zwölf? Wenn jemand am Tage wandelt, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; wenn aber jemand in der Nacht wandelt, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist. Dies sprach er, und danach sagt er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, auf daß ich ihn aufwecke. Da sprachen die Jünger zu ihm: Herr, wenn er eingeschlafen ist, so wird er geheilt werden. Jesus aber hatte von seinem Tode gesprochen; sie aber meinten, er rede von der Ruhe des Schlafes. Dann nun sagte ihnen Jesus gerade heraus: Lazarus ist gestorben; und ich bin froh um euretwillen, daß ich nicht dort war, auf daß ihr glaubet; aber laßt uns zu ihm gehen. Da sprach Thomas, der Zwilling genannt ist, zu den Mitjüngern: Laßt auch uns gehen, auf daß wir mit ihm sterben. Als nun Jesus kam, fand er ihn schon vier Tage in der Gruft liegen. Bethanien aber war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien weit; und viele von den Juden waren zu Martha und Maria gekommen, auf daß sie dieselben über ihren Bruder trösteten. Martha nun, als sie hörte, daß Jesus komme, ging ihm entgegen. Maria aber saß im Hause. Da sprach Martha zu Jesu: Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben; [aber] auch jetzt weiß ich, daß, was irgend du von Gott bitten magst, Gott dir geben wird. Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Martha spricht zu ihm: Ich weiß, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tage. Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du dies? Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, daß du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. Und als sie dies gesagt hatte, ging sie hin und rief ihre Schwester Maria heimlich und sagte: Der Lehrer ist da und ruft dich. Als jene es hörte, steht sie schnell auf und geht zu ihm. Jesus aber war noch nicht in das Dorf gekommen, sondern war an dem Orte, wo Martha ihm begegnet war. Als nun die Juden, die bei ihr im Hause waren und sie trösteten, sahen, daß Maria schnell aufstand und hinausging, folgten sie ihr, indem sie sagten: Sie geht zur Gruft, auf daß sie daselbst weine. Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sprach zu ihm: Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben. Als nun Jesus sie weinen sah, und die Juden weinen, die mit ihr gekommen waren, seufzte er tief im Geist und erschütterte sich und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sagen zu ihm: Herr, komm und sieh! Jesus vergoß Tränen. Da sprachen die Juden: Siehe, wie lieb hat er ihn gehabt! Etliche aber von ihnen sagten: Konnte dieser, der die Augen des Blinden auftat, nicht machen, daß auch dieser nicht gestorben wäre? Jesus nun, wiederum tief in sich selbst seufzend, kommt zur Gruft. Es war aber eine Höhle, und ein Stein lag darauf. Jesus spricht: Nehmet den Stein weg. Die Schwester des Verstorbenen, Martha, spricht zu ihm: Herr, er riecht schon, denn er ist vier Tage hier. Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt, wenn du glauben würdest, so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen? Sie nahmen nun den Stein weg. Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast. Ich aber wußte, daß du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, auf daß sie glauben, daß du mich gesandt hast. Und als er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, an Füßen und Händen mit Grabtüchern gebunden, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch umbunden. Jesus spricht zu ihnen: Löset ihn auf und laßt ihn gehen.










260. Die Hohenpriester & Pharisäer ratschlagen gegen den Herrn Jesus



Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt. 26,1-5

vgl.

Mk 14,1-2;

Mk 11,18

vgl.

Lk 22,1-2;

Lk 19,47-48

Joh 11,45-53 Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was er getan hatte, glaubten an ihn. Etliche aber von ihnen gingen hin zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte. Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer ein Synedrium und sprachen: Was tun wir? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn also lassen, werden alle an ihn glauben, und die Römer werden kommen und sowohl unseren Ort als auch unsere Nation wegnehmen. Ein Gewisser aber aus ihnen, Kajaphas, der jenes Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisset nichts, und überleget auch nicht, daß es euch nützlich ist, daß ein Mensch für das Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme. Dies aber sagte er nicht aus sich selbst, sondern da er jenes Jahr Hoherpriester war, weissagte er, daß Jesus für die Nation sterben sollte; und nicht für die Nation allein, sondern auf daß er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammelte. Von jenem Tage an ratschlagten sie nun, auf daß sie ihn töteten.





261. Der Herr Jesus geht nach Ephraim



Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 11,54-57 Jesus nun wandelte nicht mehr frei öffentlich unter den Juden, sondern ging von dannen hinweg in die Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt, genannt Ephraim; und daselbst verweilte er mit den Jüngern. Es war aber nahe das Passah der Juden, und viele gingen aus dem Lande hinauf nach Jerusalem vor dem Passah, auf daß sie sich reinigten. Sie suchten nun Jesum und sprachen, im Tempel stehend, untereinander: Was dünkt euch? Daß er nicht zu dem Fest kommen wird? Es hatten aber die Hohenpriester und die Pharisäer Befehl gegeben, daß, wenn jemand wisse, wo er sei, er es anzeigen solle, damit sie ihn griffen.









262. Der Herr Jesus sagt Sein Leiden und Sterben zum dritten Mal voraus

(vgl. Nr. 159 + 164)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 20,17-19 Und als Jesus nach Jerusalem hinaufging, nahm er die zwölf Jünger auf dem Wege besonders zu sich und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überliefert werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen; und sie werden ihn den Nationen überliefern, um ihn zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen; und am dritten Tage wird er auferstehen.

Mk 10,32-34 Sie waren aber auf dem Wege hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging vor ihnen her; und sie entsetzten sich und, indem sie nachfolgten, fürchteten sie sich. Und er nahm wiederum die Zwölfe zu sich und fing an, ihnen zu sagen, was ihm widerfahren sollte: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten überliefert werden; und sie werden ihn zum Tode verurteilen und werden ihn den Nationen überliefern; und sie werden ihn verspotten und ihn geißeln und ihn anspeien und ihn töten; und nach drei Tagen wird er auferstehen.

Lu 18,31-34 Er nahm aber die Zwölfe zu sich und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was durch die Propheten auf den Sohn des Menschen geschrieben ist; denn er wird den Nationen überliefert werden und wird verspottet und geschmäht und angespieen werden; und wenn sie ihn gegeißelt haben, werden sie ihn töten, und am dritten Tage wird er auferstehen. Und sie verstanden nichts von diesen Dingen, und dieses Wort war vor ihnen verborgen, und sie begriffen das Gesagte nicht.




263. Die Söhne des Zebedäus unter den Jüngern


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 20,20-28 Dann trat die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm und warf sich nieder und erbat etwas von ihm. Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie sagt zu ihm: Sprich, daß diese meine zwei Söhne einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen mögen in deinem Reiche. Jesus aber antwortete und sprach: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagen zu ihm: Wir können es. [Und] er spricht zu ihnen: Meinen Kelch werdet ihr zwar trinken, aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu [meiner] Linken steht nicht bei mir zu vergeben, sondern ist für die, welchen es von meinem Vater bereitet ist. Und als die Zehn es hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder. Jesus aber rief sie herzu und sprach: Ihr wisset, daß die Regenten der Nationen über dieselben herrschen und die Großen Gewalt über sie üben. Unter euch soll es nicht also sein; sondern wer irgend unter euch groß werden will, soll euer Diener sein, und wer irgend unter euch der Erste sein will, soll euer Knecht sein; gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. - vgl. Mt 23,11

Mk 10,35-45 Und es treten zu ihm Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sagen zu ihm: Lehrer, wir wollen, daß du uns tuest, um was irgend wir dich bitten werden. Er aber sprach zu ihnen: Was wollt ihr, daß ich euch tun soll? Sie aber sprachen zu ihm: Gib uns, daß wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen mögen in deiner Herrlichkeit. Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder mit der Taufe getauft werden, mit der ich getauft werde? Sie aber sprachen zu ihm: Wir können es. Jesus aber sprach zu ihnen: Den Kelch, den ich trinke, werdet ihr trinken, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden; aber das Sitzen zu meiner Rechten oder Linken steht nicht bei mir zu vergeben, sondern ist für die, welchen es bereitet ist. Und als die Zehn es hörten, fingen sie an, unwillig zu werden über Jakobus und Johannes. Und als Jesus sie herzugerufen hatte, spricht er zu ihnen: Ihr wisset, daß die, welche als Regenten der Nationen gelten, über dieselben herrschen, und ihre Großen Gewalt über sie üben. Aber also ist es nicht unter euch; sondern wer irgend unter euch groß werden will, soll euer Diener sein; und wer irgend von euch der Erste sein will, soll aller Knecht sein. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. - vgl. Mk 9,35

vgl. Lk 12,50 - Lu 22,24-27 Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Größten zu halten sei. Er aber sprach zu ihnen: Die Könige der Nationen herrschen über dieselben, und die Gewalt über sie üben, werden Wohltäter genannt. Ihr aber nicht also; sondern der Größte unter euch sei wie der Jüngste, und der Leiter wie der Dienende. Denn wer ist größer, der zu Tische Liegende oder der Dienende? Nicht der zu Tische Liegende? Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende. -
vgl. Lk 9,48

vgl.

Joh 13,4-5;

Joh 13,12-17


264. Die Heilung der blinden Männer


(vgl. Nr. 96)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 20,29-34 Und als sie von Jericho auszogen, folgte ihm eine große Volksmenge. Und siehe, zwei Blinde, die am Wege saßen, als sie hörten, daß Jesus vorübergehe, schrieen und sprachen: Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids! Die Volksmenge aber bedrohte sie, daß sie schweigen sollten. Sie aber schrieen noch mehr und sprachen: Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids! Und Jesus blieb stehen und rief sie und sprach: Was wollt ihr, daß ich euch tun soll? Sie sagen zu ihm: Herr, daß unsere Augen aufgetan werden. Jesus aber, innerlich bewegt, rührte ihre Augen an; und alsbald wurden ihre Augen sehend, und sie folgten ihm nach.

Mk 10,46-52 Und sie kommen nach Jericho. Und als er aus Jericho ging mit seinen Jüngern und einer zahlreichen Volksmenge, saß der Sohn des Timäus, Bartimäus, der Blinde, bettelnd am Wege. Und als er hörte, daß es Jesus, der Nazarener sei, fing er an zu schreien und zu sagen: O Sohn Davids, Jesu, erbarme dich meiner! Und viele bedrohten ihn, daß er schweigen solle; er aber schrie um so mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und Jesus blieb stehen und hieß ihn rufen. Und sie rufen den Blinden und sagen zu ihm: Sei gutes Mutes; stehe auf, er ruft dich! Er aber warf sein Gewand ab, sprang auf und kam zu Jesu. Und Jesus hob an und spricht zu ihm: Was willst du, daß ich dir tun soll? Der Blinde aber sprach zu ihm: Rabbuni, daß ich sehend werde. Jesus aber sprach zu ihm: Gehe hin, dein Glaube hat dich geheilt. Und alsbald wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege.

Lu 18,35-43 Es geschah aber, als er Jericho nahte, saß ein gewisser Blinder bettelnd am Wege. Und als er eine Volksmenge vorbeiziehen hörte, erkundigte er sich, was das wäre. Sie verkündeten ihm aber, daß Jesus, der Nazaräer, vorübergehe. Und er rief und sprach: Jesu, Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und die Vorangehenden bedrohten ihn, daß er schweigen sollte; er aber schrie um so mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner! Jesus aber stand still und hieß ihn zu sich führen. Als er sich aber näherte, fragte er ihn [und sprach]: Was willst du, daß ich dir tun soll? Er aber sprach: Herr, daß ich sehend werde! Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dich geheilt. Und alsbald ward er sehend und folgte ihm nach, indem er Gott verherrlichte. Und das ganze Volk, das es sah, gab Gott Lob.





265. Zachäus


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 18,11 Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu erretten.



Lu 19,1-10 Und er ging hinein und zog durch Jericho. Und siehe, da war ein Mann, mit Namen Zachäus, und selbiger war ein Oberzöllner, und er war reich. Und er suchte Jesum zu sehen, wer er wäre; und er vermochte es nicht vor der Volksmenge, denn er war klein von Gestalt. Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, auf daß er ihn sähe; denn er sollte daselbst durchkommen. Und als er an den Ort kam, sah Jesus auf und erblickte ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steige eilends hernieder, denn heute muß ich in deinem Hause bleiben. Und er stieg eilends hernieder und nahm ihn auf mit Freuden. Und als sie es sahen, murrten alle und sagten: Er ist eingekehrt, um bei einem sündigen Manne zu herbergen. Zachäus aber stand und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich von jemand etwas durch falsche Anklage genommen habe, so erstatte ich es vierfältig. Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, dieweil auch er ein Sohn Abrahams ist; denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu erretten, was verloren ist.








266. Das Gleichnis von den Pfunden


(vgl. Nr. 114 + 306)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 25,14-30 Denn gleichwie ein Mensch, der außer Landes reiste, seine eigenen Knechte rief und ihnen seine Habe übergab: und einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei, einem anderen eins, einem jeden nach seiner eigenen Fähigkeit; und alsbald reiste er außer Landes. Der die fünf Talente empfangen hatte, ging aber hin und handelte mit denselben und gewann andere fünf Talente. Desgleichen auch, der die zwei empfangen hatte, auch er gewann andere zwei. Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, grub in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und hält Rechnung mit ihnen. Und es trat herzu, der die fünf Talente empfangen hatte, und brachte andere fünf Talente und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir übergeben, siehe, andere fünf Talente habe ich zu denselben gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Wohl, du guter und treuer Knecht! über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn. Es trat aber auch herzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; siehe, andere zwei Talente habe ich zu denselben gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn. Es trat aber auch herzu, der das eine Talent empfangen hatte, und sprach: Herr, ich kannte dich, daß du ein harter Mann bist: du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; und ich fürchtete mich und ging hin und verbarg dein Talent in der Erde; siehe, da hast du das Deine. Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Böser und fauler Knecht! du wußtest, daß ich ernte, wo ich nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe? So solltest du nun mein Geld den Wechslern gegeben haben, und wenn ich kam, hätte ich das Meine mit Zinsen erhalten. Nehmet nun das Talent von ihm und gebet es dem, der die zehn Talente hat; denn jedem, der da hat, wird gegeben werden, und er wird Überfluß haben; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden. Und den unnützen Knecht werfet hinaus in die äußere Finsternis: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen.

Mk 13,34 Gleichwie ein Mensch, der außer Landes reiste, sein Haus verließ und seinen Knechten die Gewalt gab und einem jeden sein Werk, und dem Türhüter einschärfte, daß er wache.


Lu 19,11-27 Während sie aber dieses hörten, fügte er noch ein Gleichnis hinzu, weil er nahe bei Jerusalem war, und sie meinten, daß das Reich Gottes alsbald erscheinen sollte. Er sprach nun: Ein gewisser hochgeborener Mann zog in ein fernes Land, um ein Reich für sich zu empfangen und wiederzukommen. Er berief aber seine zehn Knechte und gab ihnen zehn Pfunde und sprach zu ihnen: Handelt, bis ich komme. Seine Bürger aber haßten ihn und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche. Und es geschah, als er zurückkam, nachdem er das Reich empfangen hatte, da hieß er diese Knechte, denen er das Geld gegeben, zu sich rufen, auf daß er wisse, was ein jeder erhandelt hätte. Der erste aber kam herbei und sagte: Herr, dein Pfund hat zehn Pfunde hinzugewonnen. Und er sprach zu ihm: Wohl, du guter Knecht! Weil du im Geringsten treu warst, so habe Gewalt über zehn Städte. Und der zweite kam und sagte: Herr, dein Pfund hat fünf Pfunde eingetragen. Er sprach aber auch zu diesem: Und du, sei über fünf Städte. Und ein anderer kam und sagte: Herr, siehe, hier ist dein Pfund, welches ich in einem Schweißtuch verwahrt hielt; denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mann bist: du nimmst, was du nicht hingelegt, und du erntest, was du nicht gesät hast. Er spricht zu ihm: Aus deinem Munde werde ich dich richten, du böser Knecht! Du wußtest, daß ich ein strenger Mann bin, der ich nehme, was ich nicht hingelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe? Und warum hast du mein Geld nicht in eine Bank gegeben, und wenn ich kam, hätte ich es mit Zinsen eingefordert? Und er sprach zu den Dabeistehenden: Nehmet das Pfund von ihm und gebet es dem, der die zehn Pfunde hat. (Und sie sprachen zu ihm: Herr, er hat zehn Pfunde!) Denn ich sage euch: Jedem, der da hat, wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden. Doch jene, meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte, bringet her und erschlaget sie vor mir. –







267. Die Salbung des Herrn Jesus in Betanien (vgl. Nr. 299)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 26,6-13 Als aber Jesus in Bethanien war, im Hause Simons, des Aussätzigen, kam ein Weib zu ihm, die ein Alabasterfläschchen mit sehr kostbarer Salbe hatte, und goß es aus auf sein Haupt, als er zu Tische lag. Als aber die Jünger es sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu diese Verschwendung? denn dieses hätte um vieles verkauft und den Armen gegeben werden können. Als aber Jesus es erkannte, sprach er zu ihnen: Was machet ihr dem Weibe Mühe? denn sie hat ein gutes Werk an mir getan; denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Denn indem sie diese Salbe über meinen Leib geschüttet hat, hat sie es zu meinem Begräbnis getan. Wahrlich, ich sage euch: Wo irgend dieses Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch von dem geredet werden, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis.

Mk 14,3-9 Und als er in Bethanien war, in dem Hause Simons, des Aussätzigen, kam, während er zu Tische lag, ein Weib, die ein Alabasterfläschchen mit Salbe von echter, kostbarer Narde hatte; und sie zerbrach das Fläschchen und goß es auf sein Haupt. Es waren aber etliche unwillig bei sich selbst und sprachen: Wozu ist dieser Verlust der Salbe geschehen? Denn diese Salbe hätte für mehr als dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben werden können. Und sie zürnten mit ihr. Jesus aber sprach: Lasset sie; was machet ihr ihr Mühe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan; denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen wohltun; mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat getan, was sie vermochte; sie hat zum voraus meinen Leib zum Begräbnis gesalbt. Und wahrlich, ich sage euch: Wo irgend dieses Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch von dem geredet werden, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis.

Lu 7,36-50 Es bat ihn aber einer der Pharisäer, daß er mit ihm essen möchte; und er ging in das Haus des Pharisäers und legte sich zu Tische. Und siehe, da war ein Weib in der Stadt, die eine Sünderin war; und als sie erfahren hatte, daß er in dem Hause des Pharisäers zu Tische liege, brachte sie eine Alabasterflasche mit Salbe; und hinten zu seinen Füßen stehend und weinend, fing sie an, seine Füße mit Tränen zu benetzen; und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes und küßte seine Füße sehr und salbte sie mit der Salbe. Als es aber der Pharisäer sah, der ihn geladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so würde er erkennen, wer und was für ein Weib es ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber spricht: Lehrer, sage an. Ein gewisser Gläubiger hatte zwei Schuldner; der eine schuldete fünfhundert Denare, der andere aber fünfzig; da sie aber nicht hatten zu bezahlen, schenkte er es beiden. Wer nun von ihnen, [sage] wird ihn am meisten lieben? Simon aber antwortete und sprach: Ich meine, dem er das meiste geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt. Und sich zu dem Weibe wendend, sprach er zu Simon: Siehst du dieses Weib? Ich bin in dein Haus gekommen, du hast mir kein Wasser auf meine Füße gegeben; diese aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit ihren Haaren getrocknet. Du hast mir keinen Kuß gegeben; diese aber hat, seitdem ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; diese aber hat mit Salbe meine Füße gesalbt. Deswegen sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Er aber sprach zu ihr: Deine Sünden sind vergeben. Und die mit zu Tische lagen, fingen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt? Er sprach aber zu dem Weibe: Dein Glaube hat dich errettet; gehe hin in Frieden.

Joh 12,1-8 Jesus nun kam sechs Tage vor dem Passah nach Bethanien, wo Lazarus, der Gestorbene, war, welchen Jesus aus den Toten auferweckt hatte. Sie machten ihm nun daselbst ein Abendessen, und Martha diente; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tische lagen. Da nahm Maria ein Pfund Salbe von echter, sehr kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete seine Füße mit ihren Haaren. Das Haus aber wurde von dem Geruch der Salbe erfüllt. Es sagt nun einer von seinen Jüngern, Judas, Simons Sohn, der Iskariot, der ihn überliefern sollte: Warum ist diese Salbe nicht für dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben worden? Er sagte dies aber, nicht weil er für die Armen besorgt war, sondern weil er ein Dieb war und die Kasse hatte und trug, was eingelegt wurde. Da sprach Jesus: Erlaube ihr, es auf den Tag meines Begräbnisses aufbewahrt zu haben; denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit.


268. Die Hohenpriester ratschlagen gegen Lazarus


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 12,9-11 Eine große Volksmenge aus den Juden erfuhr nun, daß er daselbst sei; und sie kamen, nicht um Jesu willen allein, sondern damit sie auch den Lazarus sähen, welchen er aus den Toten auferweckt hatte. Die Hohenpriester aber ratschlagten, auf daß sie auch den Lazarus töteten, weil viele von den Juden um seinetwillen hingingen und an Jesum glaubten.

XIII. Der letzte Dienst in Jerusalem



269. Der triumphale Einzug



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 21,1-9 Und als sie Jerusalem nahten und nach Bethphage kamen, an den Ölberg, da sandte Jesus zwei Jünger und sprach zu ihnen: Gehet hin in das Dorf, das euch gegenüberliegt; und alsbald werdet ihr eine Eselin angebunden finden, und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führet sie zu mir. Und wenn jemand etwas zu euch sagt, so sollt ihr sprechen: Der Herr bedarf ihrer, und alsbald wird er sie senden. Dies alles aber ist geschehen, auf daß erfüllt würde, was durch den Propheten geredet ist, welcher spricht: "Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und reitend auf einer Eselin und auf einem Füllen, des Lasttiers Jungen." Als aber die Jünger hingegangen waren und getan hatten, wie Jesus ihnen aufgetragen, brachten sie die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich auf dieselben. Und eine sehr große Volksmenge breitete ihre Kleider aus auf den Weg; andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Volksmengen aber, welche vor ihm hergingen und nachfolgten, riefen und sprachen: Hosanna dem Sohne Davids! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe! - vgl.
Mt 21,14-16; Sach 9,9; Ps 118,25-26; Ps 8,3

Mk 11,1-10 Und als sie Jerusalem, Bethphage und Bethanien nahen, gegen den Ölberg hin, sendet er zwei seiner Jünger und spricht zu ihnen: Gehet hin in das Dorf, das euch gegenüber liegt; und alsbald, wenn ihr in dasselbe kommet, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf welchem kein Mensch je gesessen hat; bindet es los und führet es her. Und wenn jemand zu euch sagt: Warum tut ihr dies? so saget: Der Herr bedarf seiner; und alsbald sendet er es hierher. Sie aber gingen hin und fanden ein Füllen angebunden an der Tür draußen auf dem Wege; und sie binden es los. Und etliche von denen, die daselbst standen, sprachen zu ihnen: Was tut ihr, daß ihr das Füllen losbindet? Sie aber sprachen zu ihnen, wie Jesus gesagt hatte. Und sie ließen sie. Und sie führten das Füllen zu Jesu und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich auf dasselbe. Viele aber breiteten ihre Kleider aus auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen [und streuten sie auf den Weg]; und die vorangingen und nachfolgten, riefen: Hosanna! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Gepriesen sei das kommende Reich unseres Vaters David! Hosanna in der Höhe! - vgl. Ps 118,25-26

Lu 19,28-40 Und als er dies gesagte hatte, zog er voran, indem er hinaufging nach Jerusalem. Und es geschah, als er Bethphage und Bethanien nahte, gegen den Berg hin, welcher Ölberg genannt wird, sandte er zwei seiner Jünger und sprach: Gehet hin in das Dorf gegenüber, und wenn ihr hineinkommet, werdet ihr ein Füllen darin angebunden finden, auf welchem kein Mensch je gesessen hat; bindet es los und führet es her. Und wenn jemand euch fragt: Warum bindet ihr es los? so sprechet also zu ihm: Der Herr bedarf seiner. Und die Abgesandten gingen hin und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte. Als sie aber das Füllen losbanden, sprachen die Herren desselben zu ihnen: Warum bindet ihr das Füllen los? Sie aber sprachen: Der Herr bedarf seiner. Und sie führten es zu Jesu; und sie warfen ihre Kleider auf das Füllen und setzten Jesum darauf. Während er aber hinzog, breiteten sie ihre Kleider aus auf den Weg. Und als er schon nahte und bei dem Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit lauter Stimme freudig Gott zu loben über alle die Wunderwerke, die sie gesehen hatten, indem sie sagten: "Gepriesen sei der König, der da kommt im Namen des Herrn!" Friede im Himmel und Herrlichkeit in der Höhe! Und etliche der Pharisäer aus der Volksmenge sprachen zu ihm: Lehrer, verweise es deinen Jüngern. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien.
vgl Ps. 118,26

Joh 12,12-19 Des folgenden Tages, als eine große Volksmenge, die zu dem Feste gekommen war, hörte, daß Jesus nach Jerusalem komme, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus, ihm entgegen, und schrieen: Hosanna! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König Israels! Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht: "Fürchte dich nicht, Tochter Zion! siehe, dein König kommt, sitzend auf einem Eselsfüllen". Dies [aber] verstanden seine Jünger zuerst nicht; jedoch als Jesus verherrlicht war, dann erinnerten sie sich, daß dies von ihm geschrieben war und sie ihm dies getan hatten. Es bezeugte nun die Volksmenge, die bei ihm war, daß er Lazarus aus dem Grabe gerufen und ihn aus den Toten auferweckt habe. Darum ging ihm auch die Volksmenge entgegen, weil sie hörten, daß er dieses Zeichen getan hatte. Da sprachen die Pharisäer zueinander: Ihr sehet, daß ihr gar nichts ausrichtet; siehe, die Welt ist ihm nachgegangen.
vgl. Ps 118,25-26; Sach 9,9





270. Der Herr Jesus weint über Jerusalem


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 19,41-44 Und als er sich näherte und die Stadt sah, weinte er über sie und sprach: Wenn auch du erkannt hättest, und selbst an diesem deinem Tage, was zu deinem Frieden dient! Jetzt aber ist es vor deinen Augen verborgen. Denn Tage werden über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall um dich aufschütten und dich umzingeln und dich von allen Seiten einengen; und sie werden dich und deine Kinder in dir zu Boden werfen und werden in dir nicht einen Stein auf dem anderen lassen, darum daß du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.



271. Der Herr Jesus in Jerusalem (Tempelreinigung), Rückkehr nach Betanien

(vgl. Nr. 273 + 25)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 21,10-17 Und als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und sprach: Wer ist dieser? Die Volksmengen aber sagten: Dieser ist Jesus, der Prophet, der von Nazareth in Galiläa. Und Jesus trat in den Tempel Gottes ein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um. Und er spricht zu ihnen: Es steht geschrieben: "Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden"; "ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht." Und es traten Blinde und Lahme in dem Tempel zu ihm, und er heilte sie. Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, welche er tat, und die Kinder, die im Tempel schrieen und sagten: Hosanna dem Sohne Davids! wurden sie unwillig und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber spricht zu ihnen: Ja, habt ihr nie gelesen: "Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet?" Und er verließ sie und ging zur Stadt hinaus nach Bethanien, und übernachtete daselbst.
vgl. Jes 56,7; Jer 7,11; Ps 8,3

Mk 11,11 Und er zog in Jerusalem ein und ging in den Tempel; und als er über alles umhergeblickt hatte, ging er, da es schon spät an der Zeit war, mit den Zwölfen hinaus nach Bethanien. - Mk 11,15-17 Und sie kommen nach Jerusalem. Und als er in den Tempel eingetreten war, fing er an auszutreiben, die im Tempel verkauften und kauften; und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um. Und er erlaubte nicht, daß jemand ein Gefäß durch den Tempel trug. Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: "Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Nationen"? "Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht".
vgl. Jes 56,7; Jer 7,11

Lu 19,45-46 Und als er in den Tempel eingetreten war, fing er an auszutreiben, die darin verkauften und kauften, indem er zu ihnen sprach: Es steht geschrieben: "Mein Haus ist ein Bethaus"; "ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht."
vgl. Lk 19,39-40; Lk 21,37; Jes 56,7; Jer 7,11



272. Die Verfluchung des Feigenbaums


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 21,18-19 Des Morgens früh aber, als er in die Stadt zurückkehrte, hungerte ihn. Und als er einen Feigenbaum an dem Wege sah, ging er auf ihn zu und fand nichts an ihm als nur Blätter. Und er spricht zu ihm: Nimmermehr komme Frucht von dir in Ewigkeit! Und alsbald verdorrte der Feigenbaum.

Mk 11,12-14 Und des folgenden Tages, als sie von Bethanien weggegangen waren, hungerte ihn. Und als er von ferne einen Feigenbaum sah, der Blätter hatte, ging er hin, ob er vielleicht etwas an ihm fände; und als er zu ihm kam, fand er nichts als nur Blätter, denn es war nicht die Zeit der Feigen. Und er hob an und sprach zu ihm: Nimmermehr esse jemand Frucht von dir in Ewigkeit! Und seine Jünger hörten es.

Lu 13,6-9 Er sagte aber dieses Gleichnis: Es hatte jemand einen Feigenbaum, der in seinem Weinberge gepflanzt war; und er kam und suchte Frucht an ihm und fand keine. Er sprach aber zu dem Weingärtner: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine; haue ihn ab, wozu macht er auch das Land unnütz? Er aber antwortet und sagt zu ihm: Herr, laß ihn noch dieses Jahr, bis ich um ihn graben und Dünger legen werde; und wenn er etwa Frucht bringen wird, gut, wenn aber nicht, so magst du ihn künftig abhauen.



273. Die Reinigung des Tempels

(vgl. Nr. 25)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 21,12-13 Und Jesus trat in den Tempel Gottes ein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um. Und er spricht zu ihnen: Es steht geschrieben: "Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden"; "ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht."
vgl. Jes 56,7; Jer 7,11

Mk 11,15-17 Und sie kommen nach Jerusalem. Und als er in den Tempel eingetreten war, fing er an auszutreiben, die im Tempel verkauften und kauften; und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um. Und er erlaubte nicht, daß jemand ein Gefäß durch den Tempel trug. Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: "Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Nationen"? "Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht".

Lu 19,45-46 Und als er in den Tempel eingetreten war, fing er an auszutreiben, die darin verkauften und kauften, indem er zu ihnen sprach: Es steht geschrieben: "Mein Haus ist ein Bethaus"; "ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht."
vgl. Jes 56,7; Jer 7,11

Joh 2,13-17 Und das Passah der Juden war nahe, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. Und er fand im Tempel die Ochsen- und Schafe- und Taubenverkäufer, und die Wechsler dasitzen. Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, sowohl die Schafe als auch die Ochsen; und die Münze der Wechsler schüttete er aus, und die Tische warf er um; und zu den Taubenverkäufern sprach er: Nehmet dies weg von hier, machet nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhause. Seine Jünger [aber] gedachten daran, daß geschrieben steht: "Der Eifer um dein Haus verzehrt mich."
vgl. Ps. 69,10



274. Die Hohenpriester, Schriftgelehrten & Ersten des Volkes suchten ihn umzubringen


Mt

Mk

Lu

Joh


Mk 11,18-19 Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten hörten es und suchten, wie sie ihn umbrächten; denn sie fürchteten ihn, weil die ganze Volksmenge sehr erstaunt war über seine Lehre. Und wenn es Abend wurde, ging er zur Stadt hinaus.

Lu 19,47-48 Und er lehrte täglich im Tempel; die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten und die Ersten des Volkes suchten ihn umzubringen. Und sie fanden nicht, was sie tun sollten, denn das ganze Volk hing an seinem Munde. - vgl Lk 21,37

vgl.

Joh 11,45-53;

Joh 8,1-2


275. Der Feigenbaum ist verdorrt


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 21,20-22 Und als die Jünger es sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie alsbald ist der Feigenbaum verdorrt! Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein das mit dem Feigenbaum Geschehene tun, sondern wenn ihr auch zu diesem Berge sagen werdet: Werde aufgehoben und ins Meer geworfen! so wird es geschehen. Und alles, was irgend ihr im Gebet glaubend begehret, werdet ihr empfangen. - vgl. Mt 21,19; Mt 6,14-15; Mt 17,20

Mk 11,20-26 Und als sie frühmorgens vorbeigingen, sahen sie den Feigenbaum verdorrt von den Wurzeln an. Und Petrus erinnerte sich und spricht zu ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verfluchtest, ist verdorrt. Und Jesus antwortet und spricht zu ihnen: Habet Glauben an Gott. Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend zu diesem Berge sagen wird: Werde aufgehoben und ins Meer geworfen! und nicht zweifeln wird in seinem Herzen, sondern glauben, daß geschieht, was er sagt, dem wird werden [was irgend er sagen wird]. Darum sage ich euch: Alles, um was irgend ihr betet und bittet, glaubet, daß ihr es empfanget, und es wird euch werden. Und wenn ihr im Gebet dastehet, so vergebet, wenn ihr etwas wider jemand habt, auf daß auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Übertretungen vergebe. Wenn ihr aber nicht vergebet, so wird euer Vater, der in den Himmeln ist, auch eure Übertretungen nicht vergeben.

vgl.

Lk 17,6

vgl.

Joh 14,13-14

Joh 15,7;

Joh 16,23



276. Die Frage nach der Autorität (in welchem Recht?)



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 21,23-27 Und als er in den Tempel kam, traten, als er lehrte, die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und sprachen: In welchem Recht tust du diese Dinge? und wer hat dir dieses Recht gegeben? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen, und wenn ihr es mir saget, so werde auch ich euch sagen, in welchem Recht ich diese Dinge tue. Die Taufe Johannes', woher war sie? vom Himmel oder von Menschen? Sie aber überlegten bei sich selbst und sprachen: Wenn wir sagen: vom Himmel, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Wenn wir aber sagen: Von Menschen – wir fürchten die Volksmenge, denn alle halten Johannes für einen Propheten. Und sie antworteten Jesu und sprachen: Wir wissen es nicht. Da sagte auch er zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, in welchem Recht ich diese Dinge tue.

Mk 11,27-33 Und sie kommen wiederum nach Jerusalem. Und als er in dem Tempel umherwandelte, kommen die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten zu ihm und sagen zu ihm: In welchem Recht tust du diese Dinge? Und wer hat dir dieses Recht gegeben, daß du diese Dinge tust? Jesus aber [antwortete und] sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen, und antwortet mir, und ich werde euch sagen, in welchem Recht ich diese Dinge tue: Die Taufe Johannes', war sie vom Himmel oder von Menschen? Antwortet mir. Und sie überlegten miteinander und sprachen: Wenn wir sagen: vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Sagen wir aber: von Menschen... sie fürchteten das Volk; denn alle hielten von Johannes, daß er wirklich ein Prophet war. Und sie antworten und sagen zu Jesu: Wir wissen es nicht. Und Jesus [antwortet und] spricht zu ihnen: So sage ich auch euch nicht, in welchem Recht ich diese Dinge tue.

Lu 20,1-8 Und es geschah an einem der Tage, als er das Volk im Tempel lehrte und das Evangelium verkündigte, da traten die Hohenpriester und die Schriftgelehrten mit den Ältesten herzu und sprachen zu ihm und sagten: Sage uns, in welchem Recht tust du diese Dinge? oder wer ist es, der dir dieses Recht gegeben hat? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen, und saget mir: Die Taufe Johannes', war sie vom Himmel oder von Menschen? Sie aber überlegten miteinander und sprachen: Wenn wir sagen: vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm nicht geglaubt? Wenn wir aber sagen: von Menschen, so wird das ganze Volk uns steinigen, denn es ist überzeugt, daß Johannes ein Prophet ist. Und sie antworteten, sie wüßten nicht, woher. Und Jesus sprach zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, in welchem Recht ich diese Dinge tue.

vgl.

Joh 2,18-22




277. Ein Mensch hatte zwei Kinder...



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 21,28-32 Was dünkt euch aber? Ein Mensch hatte zwei Kinder; und er trat hin zu dem ersten und sprach: Kind, geh heute hin, arbeite in [meinem] Weinberge. Er aber antwortete und sprach: Ich will nicht; danach aber gereute es ihn, und er ging hin. Und er trat hin zu dem zweiten und sprach desgleichen. Der aber antwortete und sprach: Ich gehe, Herr, und ging nicht. Welcher von den beiden hat den Willen des Vaters getan? Sie sagen [zu ihm]: Der erste. Jesus spricht zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, daß die Zöllner und die Huren euch vorangehen in das Reich Gottes. Denn Johannes kam zu euch im Wege der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; die Zöllner aber und die Huren glaubten ihm; euch aber, als ihr es sahet, gereute es danach nicht, um ihm zu glauben.


vgl.

Lk 7,29-30







278. Das Gleichnis von den bösen Weingärtnern



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 21,33-46 Höret ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der einen Weinberg pflanzte und einen Zaun um denselben setzte und eine Kelter in ihm grub und einen Turm baute; und er verdingte ihn an Weingärtner und reiste außer Landes. Als aber die Zeit der Früchte nahte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte zu empfangen. Und die Weingärtner nahmen seine Knechte, einen schlugen sie, einen anderen töteten sie, einen anderen steinigten sie. Wiederum sandte er andere Knechte, mehr als die ersten; und sie taten ihnen ebenso. Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen, indem er sagte: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen! Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Dieser ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten und sein Erbe in Besitz nehmen! Und sie nahmen ihn, warfen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt, was wird er jenen Weingärtnern tun? Sie sagen zu ihm: Er wird jene Übeltäter übel umbringen, und den Weinberg wird er an andere Weingärtner verdingen, die ihm die Früchte abgeben werden zu ihrer Zeit. Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr nie in den Schriften gelesen: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden; von dem Herrn her ist er dies geworden, und er ist wunderbar in unseren Augen"? Deswegen sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch weggenommen und einer Nation gegeben werden, welche dessen Früchte bringen wird. Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; aber auf welchen irgend er fallen wird, den wird er zermalmen. Und als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse gehört hatten, erkannten sie, daß er von ihnen rede. Und als sie ihn zu greifen suchten, fürchteten sie die Volksmengen, denn sie hielten ihn für einen Propheten. - vgl. Ps 118,22-23

Mk 12,1-12 Und er fing an, in Gleichnissen zu ihnen zu reden: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und setzte einen Zaun um denselben und grub einen Keltertrog und baute einen Turm; und er verdingte ihn an Weingärtner und reiste außer Landes. Und er sandte zur bestimmten Zeit einen Knecht zu den Weingärtnern, auf daß er von den Weingärtnern von der Frucht des Weinbergs empfinge. Sie aber nahmen ihn, schlugen ihn und sandten ihn leer fort. Und wiederum sandte er einen anderen Knecht zu ihnen; und den verwundeten sie [durch Steinwürfe] am Kopf und sandten ihn entehrt fort. Und [wiederum] sandte er einen anderen, und den töteten sie; und viele andere: die einen schlugen sie, die anderen töteten sie. Da er nun noch einen geliebten Sohn hatte, sandte er auch ihn, den letzten, zu ihnen, indem er sprach: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen. Jene Weingärtner aber sprachen zueinander: Dieser ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten, und das Erbe wird unser sein. Und sie nahmen ihn und töteten ihn und warfen ihn zum Weinberg hinaus. Was wird nun der Herr des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Weingärtner umbringen und den Weinberg anderen geben. Habt ihr nicht auch diese Schrift gelesen: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden; von dem Herrn her ist er dies geworden, und er ist wunderbar in unseren Augen"? Und sie suchten ihn zu greifen, und sie fürchteten die Volksmenge; denn sie erkannten, daß er das Gleichnis auf sie geredet hatte. Und sie ließen ihn und gingen hinweg. - vgl. Ps 118,22-23

Lu 20,9-19 Er fing aber an, zu dem Volke dieses Gleichnis zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und verdingte ihn an Weingärtner und reiste für lange Zeit außer Landes. Und zur bestimmten Zeit sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, auf daß sie ihm von der Frucht des Weinbergs gäben; die Weingärtner aber schlugen ihn und schickten ihn leer fort. Und er fuhr fort und sandte einen anderen Knecht; sie aber schlugen auch den und behandelten ihn verächtlich und schickten ihn leer fort. Und er fuhr fort und sandte einen dritten; sie aber verwundeten auch diesen und warfen ihn hinaus. Der Herr des Weinbergs aber sprach: Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn senden; vielleicht, wenn sie diesen sehen, werden sie sich scheuen. Als aber die Weingärtner ihn sahen, überlegten sie miteinander und sagten: Dieser ist der Erbe; [kommt,] laßt uns ihn töten, auf daß das Erbe unser werde. Und als sie ihn aus dem Weinberg hinausgeworfen hatten, töteten sie ihn. Was wird nun der Herr des Weinbergs ihnen tun? Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und den Weinberg anderen geben. Als sie aber das hörten, sprachen sie: Das sei ferne! Er aber sah sie an und sprach: Was ist denn dies, das geschrieben steht: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden"? Jeder, der auf jenen Stein fällt, wird zerschmettert werden; auf welchen irgend er aber fallen wird, den wird er zermalmen. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten zu derselben Stunde die Hände an ihn zu legen, und sie fürchteten das Volk; denn sie erkannten, daß er dieses Gleichnis auf sie geredet hatte. - vgl. Ps 118,22






279. Das Gleichnis vom Hochzeitsmahl (vgl. Nr. 216)

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 22,1-14 Und Jesus antwortete und redete wiederum in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Das Reich der Himmel ist einem Könige gleich geworden, der seinem Sohne Hochzeit machte. Und er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen; und sie wollten nicht kommen. Wiederum sandte er andere Knechte aus und sprach: Saget den Geladenen: Siehe, mein Mahl habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit. Sie aber achteten es nicht und gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere an seinen Handel. Die übrigen aber ergriffen seine Knechte, mißhandelten und töteten sie. Der König aber ward zornig und sandte seine Heere aus, brachte jene Mörder um und steckte ihre Stadt in Brand. Dann sagt er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig; so gehet nun hin auf die Kreuzwege der Landstraßen, und so viele immer ihr finden werdet, ladet zur Hochzeit. Und jene Knechte gingen aus auf die Landstraßen und brachten alle zusammen, so viele sie fanden, sowohl Böse als Gute. Und die Hochzeit wurde voll von Gästen. Als aber der König hereinkam, die Gäste zu besehen, sah er daselbst einen Menschen, der nicht mit einem Hochzeitskleide bekleidet war. Und er spricht zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen, da du kein Hochzeitskleid anhast? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Füße und Hände, [nehmet ihn] und werfet ihn hinaus in die äußere Finsternis: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte. - vgl. Mt 8,12


Lu 14,15-24 Als aber einer von denen, die mit zu Tische lagen, dies hörte, sprach er zu ihm: Glückselig, wer Brot essen wird im Reiche Gottes! Er aber sprach zu ihm: Ein gewisser Mensch machte ein großes Abendmahl und lud viele. Und er sandte seinen Knecht zur Stunde des Abendmahls, um den Geladenen zu sagen: Kommet, denn schon ist alles bereit. Und sie fingen alle ohne Ausnahme an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muß notwendig ausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. Und ein anderer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe hin, sie zu versuchen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. Und ein anderer sprach: Ich habe ein Weib geheiratet, und darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam herbei und berichtete dies seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knechte: Geh eilends hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt, und bringe hier herein die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, wie du befohlen hast, und es ist noch Raum. Und der Herr sprach zu dem Knechte: Geh hinaus auf die Wege und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf daß mein Haus voll werde; denn ich sage euch, daß nicht einer jener Männer, die geladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.



280. Über das Zahlen der Steuer an den Kaiser

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 22,15-22 Dann gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn in der Rede in eine Falle lockten. Und sie senden ihre Jünger mit den Herodianern zu ihm und sagen: Lehrer, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und dich um niemand kümmerst, denn du siehst nicht auf die Person der Menschen; sage uns nun, was denkst du: Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben, oder nicht? Da aber Jesus ihre Bosheit erkannte, sprach er: Was versuchet ihr mich, Heuchler? Zeiget mir die Steuermünze. Sie aber überreichten ihm einen Denar. Und er spricht zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Überschrift? Sie sagen zu ihm: Des Kaisers. Da spricht er zu ihnen: Gebet denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und als sie das hörten, verwunderten sie sich und ließen ihn und gingen hinweg.

Mk 12,13-17 Und sie senden etliche der Pharisäer und die Herodianer zu ihm, auf daß sie ihn in der Rede fingen. Sie aber kommen und sagen zu ihm: Lehrer, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und dich um niemand kümmerst; denn du siehst nicht auf die Person der Menschen, sondern lehrst den Weg Gottes in Wahrheit; ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben oder nicht? Sollen wir sie geben, oder sollen wir sie nicht geben? Da er aber ihre Heuchelei kannte, sprach er zu ihnen: Was versuchet ihr mich? Bringet mir einen Denar, auf daß ich ihn sehe. Sie aber brachten ihn. Und er spricht zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Überschrift? Und sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und sie verwunderten sich über ihn. - vgl. Mk 12,12

Lu 20,20-26 Und sie beobachteten ihn und sandten Auflaurer aus, die sich verstellten, als ob sie gerecht wären, auf daß sie ihn in seiner Rede fingen, damit sie ihn der Obrigkeit und der Gewalt des Landpflegers überliefern möchten. Und sie fragten ihn und sagten: Lehrer, wir wissen, daß du recht redest und lehrst und die Person nicht ansiehst, sondern den Weg Gottes in Wahrheit lehrst. Ist es uns erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben oder nicht? Aber ihre Arglist wahrnehmend, sprach er zu ihnen: Was versuchet ihr mich? Zeiget mir einen Denar. Wessen Bild und Überschrift hat er? Sie aber antworteten und sprachen: Des Kaisers. Er aber sprach zu ihnen: Gebet daher dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und sie vermochten nicht, ihn in seinem Worte vor dem Volke zu fangen; und sie verwunderten sich über seine Antwort und schwiegen.

vgl.

Joh 3,2




281. Die Frage nach der Auferstehung



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 22,23-33 An jenem Tage kamen Sadducäer zu ihm, die da sagen, es gebe keine Auferstehung; und sie fragten ihn und sprachen: Lehrer, Moses hat gesagt: Wenn jemand stirbt und keine Kinder hat, so soll sein Bruder sein Weib heiraten und soll seinem Bruder Samen erwecken. Es waren aber bei uns sieben Brüder. Und der erste verheiratete sich und starb; und weil er keinen Samen hatte, hinterließ er sein Weib seinem Bruder. Gleicherweise auch der zweite und der dritte, bis auf den siebten. Zuletzt aber von allen starb auch das Weib. In der Auferstehung nun, wessen Weib von den sieben wird sie sein? Denn alle hatten sie. Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irret, indem ihr die Schriften nicht kennet, noch die Kraft Gottes; denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel Gottes im Himmel. Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was zu euch geredet ist von Gott, der da spricht: "Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs"? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen. Und als die Volksmengen es hörten, erstaunten sie über seine Lehre.
vgl. Mt 22,46; 5 Mo 25,5; 2 Mo 3,6

Mk 12,18-27 Und es kommen Sadducäer zu ihm, welche sagen, es gebe keine Auferstehung; und sie fragten ihn und sprachen: Lehrer, Moses hat uns geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt und hinterläßt ein Weib und hinterläßt keine Kinder, daß sein Bruder sein Weib nehme und seinem Bruder Samen erwecke. Es waren sieben Brüder. Und der erste nahm ein Weib; und als er starb, hinterließ er keinen Samen; und der zweite nahm sie und starb, und auch er hinterließ keinen Samen; und der dritte desgleichen. Und die sieben [nahmen sie und] hinterließen keinen Samen. Am letzten von allen starb auch das Weib. In der Auferstehung, wenn sie auferstehen werden, wessen Weib von ihnen wird sie sein? denn die sieben haben sie zum Weibe gehabt. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Irret ihr deshalb nicht, indem ihr die Schriften nicht kennet, noch die Kraft Gottes? Denn wenn sie aus den Toten auferstehen, heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel in den Himmeln. Was aber die Toten betrifft, daß sie auferstehen, habt ihr nicht in dem Buche Moses' gelesen, "in dem Dornbusch", wie Gott zu ihm redete und sprach: "Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs"? Er ist nicht der Gott der Toten, sondern der Lebendigen. Ihr irret also sehr.
vgl. Mk 12,34; 5 Mo 25,5; 2 Mo 3,6

Lu 20,27-40 Es kamen aber etliche der Sadducäer herzu, welche einwenden, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn und sagten: Lehrer, Moses hat uns geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt, der ein Weib hat, und dieser kinderlos stirbt, daß sein Bruder das Weib nehme und seinem Bruder Samen erwecke. Es waren nun sieben Brüder. Und der erste nahm ein Weib und starb kinderlos; und der zweite [nahm das Weib, und dieser starb kinderlos;] und der dritte nahm sie; desgleichen aber auch die sieben hinterließen keine Kinder und starben. Zuletzt aber [von allen] starb auch das Weib. In der Auferstehung nun, wessen Weib von ihnen wird sie? denn die sieben hatten sie zum Weibe. Und Jesus sprach zu ihnen: Die Söhne dieser Welt heiraten und werden verheiratet; die aber würdig geachtet werden, jener Welt teilhaftig zu sein und der Auferstehung aus den Toten, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet; denn sie können auch nicht mehr sterben, denn sie sind Engeln gleich und sind Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind. Daß aber die Toten auferstehen, hat auch Moses angedeutet "in dem Dornbusch", wenn er den Herrn "den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs" nennt. Er ist aber nicht Gott der Toten, sondern der Lebendigen; denn für ihn leben alle. Einige der Schriftgelehrten aber antworteten und sprachen: Lehrer, du hast wohl gesprochen. Denn sie wagten nicht mehr, ihn über irgend etwas zu befragen.
vgl. 5 Mo 25,5; 2 Mo 3,6










282. Das große Gebot


(vgl. Nr. 182)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 22,34-40 Als aber die Pharisäer hörten, daß er die Sadducäer zum Schweigen gebracht hatte, versammelten sie sich miteinander. Und es fragte einer aus ihnen, ein Gesetzgelehrter, und versuchte ihn und sprach: Lehrer, welches ist das große Gebot in dem Gesetz? Er aber sprach zu ihm: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstande." Dieses ist das große und erste Gebot. Das zweite aber, ihm gleiche, ist: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst". An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
vgl. Mt 22,46; 5.Mo 6,5; 3.Mo 19,18

Mk 12,28-34 Und einer der Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie sie sich befragten, trat herzu, und als er wahrnahm, daß er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus aber antwortete ihm: Das erste Gebot von allen ist: "Höre, Israel: der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr; und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstande und aus deiner ganzen Kraft". [Dies ist das erste Gebot.] Und das zweite, ihm gleiche, ist dieses: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Größer als diese ist kein anderes Gebot. Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist ein einiger Gott, und da ist kein anderer außer ihm; und ihn lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Kraft, und den Nächsten lieben wie sich selbst, ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer. Und als Jesus sah, daß er verständig geantwortet hatte, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reiche Gottes. Und hinfort wagte niemand ihn zu befragen. - vgl. 5.Mo 6,4-5; 5.Mo 4,35; 5.Mo 6,5; 3.Mo 19,18

Lu 10,25-28 Und siehe, ein gewisser Gesetzgelehrter stand auf und versuchte ihn und sprach: Lehrer, was muß ich getan haben, um ewiges Leben zu ererben? Er aber sprach zu ihm: Was steht in dem Gesetz geschrieben? wie liesest du? Er aber antwortete und sprach: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstande, und deinen Nächsten wie dich selbst." Er sprach aber zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue dies, und du wirst leben. - vgl. Lk 20,40; 3.Mo 19,18





283. Die Frage über Davids Sohn


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 22,41-46 Als aber die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus und sagte: Was dünkt euch von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sagen zu ihm: Davids. Er spricht zu ihnen: Wie nennt David ihn denn im Geiste Herr, indem er sagt: "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege unter deine Füße"? Wenn nun David ihn Herr nennt, wie ist er sein Sohn? Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, noch wagte jemand von dem Tage an, ihn ferner zu befragen. - vgl. Ps 110,1

Mk 12,35-37a Und Jesus hob an und sprach, als er im Tempel lehrte: Wie sagen die Schriftgelehrten, daß der Christus Davids Sohn sei? [Denn] David selbst hat in dem Heiligen Geiste gesagt: "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße". David selbst [also] nennt ihn Herr, und woher ist er sein Sohn? Und die große Menge des Volkes hörte ihn gern.
vgl. Mk 13,34; Ps 110,1

Lu 20,41-44 Er aber sprach zu ihnen: Wie sagen sie, daß der Christus Davids Sohn sei, und David selbst sagt im Buche der Psalmen: "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße"? David also nennt ihn Herr, und wie ist er sein Sohn?
vgl. Lk 20,40; Ps 110,1






284. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler!



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 23,1-36 Dann redete Jesus zu den Volksmengen und zu seinen Jüngern und sprach: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf Moses' Stuhl gesetzt. Alles nun, was irgend sie euch sagen, tut und haltet; aber tut nicht nach ihren Werken, denn sie sagen es und tun es nicht. Sie binden aber schwere und schwer zu tragende Lasten und legen sie auf die Schultern der Menschen, aber sie wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen. Alle ihre Werke aber tun sie, um sich vor den Menschen sehen zu lassen; denn sie machen ihre Denkzettel breit und die Quasten groß. Sie lieben aber den ersten Platz bei den Gastmählern und die ersten Sitze in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten und von den Menschen Rabbi, Rabbi! genannt zu werden. Ihr aber, laßt ihr euch nicht Rabbi nennen; denn einer ist euer Lehrer, ihr alle aber seid Brüder. Ihr sollt auch nicht jemand auf der Erde euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, der in den Himmeln ist. Laßt euch auch nicht Meister nennen; denn einer ist euer Meister, der Christus. Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. Wer irgend aber sich selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden; und wer irgend sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden. Wehe aber euch, Schriftgelehrten und Pharisäer, Heuchler! denn ihr verschließet das Reich der Himmel vor den Menschen; denn ihr gehet nicht hinein, noch laßt ihr die Hineingehenden eingehen. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! denn ihr durchziehet das Meer und das Trockene, um einen Proselyten zu machen; und wenn er es geworden ist, so machet ihr ihn zu einem Sohne der Hölle, zwiefältig mehr als ihr. Wehe euch, blinde Leiter! die ihr saget: Wer irgend bei dem Tempel schwören wird, das ist nichts; wer aber irgend bei dem Golde des Tempels schwören wird, ist schuldig. Narren und Blinde! denn was ist größer, das Gold, oder der Tempel, der das Gold heiligt? Und: Wer irgend bei dem Altar schwören wird, das ist nichts; wer aber irgend bei der Gabe schwören wird, die auf ihm ist, ist schuldig. [Narren und] Blinde! denn was ist größer, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt? Wer nun bei dem Altar schwört, schwört bei demselben und bei allem, was auf ihm ist. Und wer bei dem Tempel schwört, schwört bei demselben und bei dem, der ihn bewohnt. Und wer bei dem Himmel schwört, schwört bei dem Throne Gottes und bei dem, der darauf sitzt. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! denn ihr verzehntet die Krausemünze und den Anis und den Kümmel, und habt die wichtigeren Dinge des Gesetzes beiseite gelassen: das Gericht und die Barmherzigkeit und den Glauben; diese hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen. Blinde Leiter, die ihr die Mücke seihet, das Kamel aber verschlucket! Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! denn ihr reiniget das Äußere des Bechers und der Schüssel, inwendig aber sind sie voll von Raub und Unenthaltsamkeit. Blinder Pharisäer! reinige zuerst das Inwendige des Bechers und der Schüssel, auf daß auch das Auswendige derselben rein werde. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! denn ihr gleichet übertünchten Gräbern, die von außen zwar schön scheinen, inwendig aber voll von Totengebeinen und aller Unreinigkeit sind. Also scheinet auch ihr von außen zwar gerecht vor den Menschen, von innen aber seid ihr voll Heuchelei und Gesetzlosigkeit. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! denn ihr bauet die Gräber der Propheten und schmücket die Grabmäler der Gerechten und saget: Wären wir in den Tagen unserer Väter gewesen, so würden wir nicht ihre Teilhaber an dem Blute der Propheten gewesen sein. Also gebet ihr euch selbst Zeugnis, daß ihr Söhne derer seid, welche die Propheten ermordet haben; und ihr, machet voll das Maß eurer Väter! Schlangen! Otternbrut! wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen? Deswegen siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und etliche von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und etliche von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln und werdet sie verfolgen von Stadt zu Stadt; damit über euch komme alles gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde, von dem Blute Abels, des Gerechten, bis zu dem Blute Zacharias', des Sohnes Barachias', den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar ermordet habt. Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen.

Mk 12,37b-40 David selbst [also] nennt ihn Herr, und woher ist er sein Sohn? Und die große Menge des Volkes hörte ihn gern. Und er sprach zu ihnen in seiner Lehre: Hütet euch vor den Schriftge-lehrten, die in langen Gewän-dern einherge-hen wollen und die Begrüßun-gen auf den Märkten lieben und die ersten Sitze in den Sy-nagogen und die ersten Plätze bei den Gastmählern; welche die Häu-ser der Witwen verschlingen und zum Schein lange Gebete halten. Diese werden ein schwereres Gericht empfangen.

Lu 20,45-47 Während aber das ganze Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern: Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die in langen Gewändern ein-hergehen

wollen und die Begrüßungen auf den Märkten lieben und die ersten Sitze in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Gastmählern; welche die Häu-ser der Witwen verschlingen und zum Schein lange Gebete halten. Diese werden ein schwereres Ge-richt empfangen.
vgl. Lk 11,46+52;

Lk 6,39


vgl.

Joh 13,12-17



285. Jesu Klage über Jerusalem

(vgl. Nr. 213)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 23,37-39 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprechet: "Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!" - vgl. Ps 118,26


Lu 13,34-35 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Brut unter die Flügel, und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch überlassen. Ich sage euch aber: Ihr werdet mich nicht sehen, bis es kommt, daß ihr sprechet: "Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!" - vgl. Ps 118,26




286. Die Scherflein der Witwe


Mt

Mk

Lu

Joh


Mk 12,41-44 Und Jesus setzte sich dem Schatzkasten gegenüber und sah, wie die Volksmenge Geld in den Schatzkasten legte; und viele Reiche legten viel ein. Und eine arme Witwe kam und legte zwei Scherflein ein, das ist ein Pfennig. Und er rief seine Jünger herzu und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle, die in den Schatzkasten eingelegt haben. Denn alle haben von ihrem Überfluß eingelegt; diese aber hat von ihrem Mangel, alles was sie hatte, eingelegt, ihren ganzen Lebensunterhalt.

Lu 21,1-4 Er blickte aber auf und sah die Reichen ihre Gaben in den Schatzkasten legen. Er sah aber auch eine gewisse arme Witwe zwei Scherflein daselbst einlegen. Und er sprach: In Wahrheit sage ich euch, daß diese arme Witwe mehr eingelegt hat als alle. Denn alle diese haben von ihrem Überfluß eingelegt zu den Gaben [Gottes]; diese aber hat von ihrem Mangel den ganzen Lebensunterhalt, den sie hatte, eingelegt.





XIV Der eschatologische Diskurs


287. Der Herr Jesus kündigt die Zerstörung des Tempels an


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 24,1-2 Und Jesus trat hinaus und ging von dem Tempel hinweg; und seine Jünger traten herzu, um ihm die Gebäude des Tempels zu zeigen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Sehet ihr nicht alles dieses? Wahrlich, ich sage euch: Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen werden wird.

Mk 13,1-2 Und als er aus dem Tempel heraustrat, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Lehrer, siehe, was für Steine und was für Gebäude! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Siehst du diese großen Gebäude? Es wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen werden wird.

Lu 21,5-6 Und als etliche von dem Tempel sagten, daß er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach er: Diese Dinge, die ihr sehet Tage werden kommen, in welchen nicht ein Stein auf dem anderen gelassen wird, der nicht abgebrochen werden wird.




288. Das Zeichen seiner Ankunft & der Vollendung des Zeitalters

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 24,3-8 Als er aber auf dem Ölberge saß, traten seine Jünger zu ihm besonders und sprachen: Sage uns, wann wird dieses sein, und was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, daß euch niemand verführe! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus! und sie werden viele verführen. Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören. Sehet zu, erschrecket nicht; denn dies alles muß geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich Nation wider Nation erheben und Königreich wider Königreich, und es werden Hungersnöte und Seuchen sein und Erdbeben an verschiedenen Orten. Alles dieses aber ist der Anfang der Wehen. - vgl. Mt 24,11; Mt 24,23-26

Mk 13,3-8 Und als er auf dem Ölberge saß, dem Tempel gegenüber, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas besonders: Sage uns, wann wird dieses sein, und was ist das Zeichen, wann dieses alles vollendet werden soll? Jesus aber antwortete ihnen und fing an zu reden: Sehet zu, daß euch niemand verführe! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin es! und sie werden viele verführen. Wenn ihr aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören werdet, so erschrecket nicht; denn dies muß geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich Nation wider Nation erheben und Königreich wider Königreich; und es werden Erdbeben sein an verschiedenen Orten, und es werden Hungersnöte und Unruhen sein. Dies sind die Anfänge der Wehen. - Mk 13,21-23

Lu 21,7-11 Sie fragten ihn aber und sagten: Lehrer, wann wird denn dieses sein, und was ist das Zeichen, wann dieses geschehen soll? Er aber sprach: Sehet zu, daß ihr nicht verführt werdet! denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin es und die Zeit ist nahe gekommen! Gehet ihnen [nun] nicht nach. Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hören werdet, so erschrecket nicht; denn dies muß zuvor geschehen, aber das Ende ist nicht alsbald. Dann sprach er zu ihnen: Es wird sich Nation wider Nation erheben und Königreich wider Königreich; und es werden große Erdbeben sein an verschiedenen Orten, und Hungersnöte und Seuchen; auch Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel wird es geben. - vgl. Lk 17,21+23



289. Ankündigung von Verfolgungen

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 24,9-14 Dann werden sie euch in Drangsal überliefern und euch töten; und ihr werdet von allen Nationen gehaßt werden um meines Namens willen. Und dann werden viele geärgert werden und werden einander überliefern und einander hassen; und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen; und wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit wird die Liebe der Vielen erkalten; wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden. Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen. - Mt 10,17-22 Hütet euch aber vor den Menschen; denn sie werden euch an Synedrien überliefern und in ihren Synagogen euch geißeln; und auch vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zum Zeugnis. Wenn sie euch aber überliefern, so seid nicht besorgt, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Geist eures Vaters, der in euch redet. Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode überliefern, und der Vater das Kind; und Kinder werden sich erheben wider die Eltern und sie zum Tode bringen. Und ihr werdet von allen gehaßt werden um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden. - vgl. Mt 24,24

Mk 13,9-13 Ihr aber, sehet auf euch selbst, denn sie werden euch an Synedrien und an Synagogen überliefern; ihr werdet geschlagen und vor Statthalter und Könige gestellt werden um meinetwillen, ihnen zu einem Zeugnis; und allen Nationen muß zuvor das Evangelium gepredigt werden. Wenn sie euch aber hinführen, um euch zu überliefern, so sorget nicht zuvor, was ihr reden sollt, [bereitet euch auch nicht vor] sondern was irgend euch in jener Stunde gegeben wird, das redet; denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Heilige Geist. Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode überliefern, und der Vater das Kind; und Kinder werden sich erheben wider die Eltern und sie zum Tode bringen. Und ihr werdet von allen gehaßt werden um meines Namens willen; wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden. - vgl. Mk 13,22

Lu 21,12-19 Vor diesem allem aber werden sie ihre Hände an euch legen und euch verfolgen, indem sie euch an die Synagogen und Gefängnisse überliefern, um euch vor Könige und Statthalter zu führen um meines Namens willen. Es wird euch aber zu einem Zeugnis ausschlagen. Setzet es nun fest in euren Herzen, nicht vorher darauf zu sinnen, wie ihr euch verantworten sollt; denn ich werde euch Mund und Weisheit geben, welcher alle eure Widersacher nicht werden widersprechen oder widerstehen können. Ihr werdet aber sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überliefert werden, und sie werden etliche von euch zum Tode bringen; und ihr werdet von allen gehaßt werden um meines Namens willen. Und nicht ein Haar von eurem Haupte wird verloren gehen. Gewinnet eure Seelen durch euer Ausharren. - Lu 12,11-12 Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Obrigkeiten und die Gewalten führen, so sorget nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt; denn der Heilige Geist wird euch in selbiger Stunde lehren, was ihr sagen sollt.

gl.

Joh 16,2;

Joh 15,21;

Joh 14,26


290. Der Greuel der Verwüstung


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 24,15-22 Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von welchem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen sehet an heiligem Orte (wer es liest, der beachte es) daß alsdann die in Judäa sind, auf die Berge fliehen; wer auf dem Dache ist, nicht hinabsteige, um die Sachen aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, nicht zurückkehre, um sein Kleid zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in jenen Tagen! Betet aber, daß eure Flucht nicht im Winter geschehe, noch am Sabbath; denn alsdann wird große Drangsal sein, dergleichen von Anfang der Welt bis jetzthin nicht gewesen ist, noch je sein wird; und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden. - vgl. Dan 9,27

Mk 13,14-20 Wenn ihr aber den Greuel der Verwüstung stehen sehet, wo er nicht sollte (wer es liest, der beachte es) daß alsdann, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen, und wer auf dem Dache ist, nicht in das Haus hinabsteige, noch hineingehe, um etwas aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, sich nicht zurückwende, um sein Kleid zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in jenen Tagen! Betet aber, daß es nicht im Winter geschehe; denn jene Tage werden eine Drangsal sein, wie dergleichen von Anfang der Schöpfung, welche Gott schuf, bis jetzthin nicht gewesen ist und nicht sein wird. Und wenn nicht der Herr die Tage verkürzt hätte, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er die Tage verkürzt. - vgl. Dan 9,27

Lu 21,20-24 Wenn ihr aber Jerusalem von Heerscharen umzingelt sehet, alsdann erkennet, daß ihre Verwüstung nahe gekommen ist. Daß alsdann, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen, und die in ihrer Mitte sind, daraus entweichen, und die auf dem Lande sind, nicht in sie hineingehen. Denn dies sind Tage der Rache, daß alles erfüllt werde, was geschrieben steht. Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in jenen Tagen! denn große Not wird in dem Lande sein, und Zorn über dieses Volk. Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden. - vgl. Lk 19,43-44; Lk 17,31






291. Falsche Christi und falsche Propheten


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 24,23-28 Alsdann, wenn jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus, oder hier! so glaubet nicht. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um so, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Siehe, ich habe es euch vorhergesagt. Wenn sie nun zu euch sagen: Siehe, er ist in der Wüste! so gehet nicht hinaus; Siehe, in den Gemächern! so glaubet nicht. Denn gleichwie der Blitz ausfährt von Osten und scheint bis gen Westen, also wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. [Denn] wo irgend das Aas ist, da werden die Adler versammelt werden.
vgl. Mt 24,4-5+11

Mk 13,21-23 Und alsdann, wenn jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus! oder: Siehe dort! so glaubet nicht. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und werden Zeichen und Wunder tun, um wenn möglich auch die Auserwählten zu verführen. Ihr aber sehet zu! Siehe, ich habe euch alles vorhergesagt.
vgl. Mk 13,5-6

Lu 17,23-24 Und man wird zu euch sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! Gehet nicht hin, folget auch nicht. Denn gleichwie der Blitz blitzend leuchtet von einem Ende unter dem Himmel bis zum anderen Ende unter dem Himmel, also wird der Sohn des Menschen sein an seinem Tage. - Lu 17,36 Und sie antworten und sagen zu ihm: Wo, Herr? Er aber sprach zu ihnen: Wo der Leichnam ist, da werden auch die Adler versammelt werden.
vgl. Lk 21,8; Lk 17,20-21






292. Das Kommen des Sohnes des Menschen

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 24,29-31 Alsbald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen in dem Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit. Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende.

vgl. Jes 13,10; Jes 34,4; Joel 2,10; Dan 7,13

Mk 13,24-27 Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben; und die Sterne des Himmels werden herabfallen, und die Kräfte in den Himmeln werden erschüttert werden. Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in Wolken mit großer Macht und Herrlichkeit. Und dann wird er seine Engel aussenden und seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.

vgl. Jes 13,10; Jes 34,4; Joel 2,10; Dan 7,13

Lu 21,25 Und es werden Zeichen sein an Sonne und Mond und Sternen, und auf der Erde Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem Meer und Wasserwogen; indem die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit. Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blicket auf und hebet eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.

vgl. Jes 34,4; Dan 7,13



293. Die Zeit des Kommens: das Gleichnis von dem Feigenbaum

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 24,32-36 Von dem Feigenbaum aber lernet das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, so erkennet ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr alles dieses sehet, so erkennet, daß es nahe an der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dieses geschehen ist. Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber sollen nicht vergehen. Von jenem Tage aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel der Himmel, sondern mein Vater allein.

Mk 13,28-32 Von dem Feigenbaum aber lernet das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, so erkennet ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr dies geschehen sehet, so erkennet, daß es nahe an der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch: dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dieses geschehen ist. Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber sollen nicht vergehen. Von jenem Tage aber oder der Stunde weiß niemand, weder die Engel, die im Himmel sind, noch der Sohn, sondern nur der Vater.

Lu 21,29-33 Und er sprach ein Gleichnis zu ihnen: Sehet den Feigenbaum und alle Bäume; wenn sie schon ausschlagen, so erkennet ihr von selbst, indem ihr es sehet, daß der Sommer schon nahe ist. So auch ihr, wenn ihr dies geschehen sehet, erkennet, daß das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch, daß dieses Geschlecht nicht vergehen wird, bis alles geschehen ist. Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.



294. Sehet zu, wachet und betet (nach Markus)

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 25,13-15 So wachet nun, denn ihr wisset weder den Tag noch die Stunde. Denn gleichwie ein Mensch, der außer Landes reiste, seine eigenen Knechte rief und ihnen seine Habe übergab: und einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei, einem anderen eins, einem jeden nach seiner eigenen Fähigkeit; und alsbald reiste er außer Landes. - vgl. Mt 24,42

Mk 13,33-37 Sehet zu, wachet und betet; denn ihr wisset nicht, wann die Zeit ist. Gleichwie ein Mensch, der außer Landes reiste, sein Haus verließ und seinen Knechten die Gewalt gab und einem jeden sein Werk, und dem Türhüter einschärfte, daß er wache. So wachet nun, denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommt, des Abends, oder um Mitternacht, oder um den Hahnenschrei, oder frühmorgens; damit er nicht, plötzlich kommend, euch schlafend finde. Was ich aber euch sage, sage ich allen: Wachet!

vgl. Lk 21,36 - Lu 19,12-13 Er sprach nun: Ein gewisser hochgeborener Mann zog in ein fernes Land, um ein Reich für sich zu empfangen und wiederzukommen. Er berief aber seine zehn Knechte und gab ihnen zehn Pfunde und sprach zu ihnen: Handelt, bis ich komme. - Lu 12,40 Auch ihr [nun], seid bereit; denn in der Stunde, in welcher ihr es nicht meinet, kommt der Sohn des Menschen. - vgl. Lk 12,38



295. Wachet nun, zu aller Zeit betend (nach Lukas)


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 24,43-51

Mt 25,13

vgl.

Mk 13,33-37

Lu 21,34-36 Hütet euch aber, daß eure Herzen nicht etwa beschwert werden durch Völlerei und Trunkenheit und Lebenssorgen, und jener Tag plötzlich über euch hereinbreche; denn wie ein Fallstrick wird er kommen über alle, die auf dem ganzen Erdboden ansässig sind. Wachet nun, zu aller Zeit betend, auf daß ihr würdig geachtet werdet, diesem allem, was geschehen soll, zu entfliehen und vor dem Sohne des Menschen zu stehen. - vgl. Lk 12,40





XV. Abschluß des Berichtes über die Zeit vor der „Passion“


"Gleichwie" in Bezug auf das Kommen - ergänzend zum eschatologischen Diskurs (nach Matthäus)


296. Gleichwie die Tage Noahs – Aufruf zur Wachsamkeit


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 24,37-44 Aber gleichwie die Tage Noahs waren, also wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Denn gleichwie sie in den Tagen vor der Flut waren: sie aßen und tranken, sie heirateten und verheirateten, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging, und sie es nicht erkannten, bis die Flut kam und alle wegraffte, also wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Alsdann werden zwei auf dem Felde sein, einer wird genommen und einer gelassen; zwei Weiber werden an dem Mühlstein mahlen, eine wird genommen und eine gelassen. Wachet also, denn ihr wisset nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommt. Jenes aber erkennet: Wenn der Hausherr gewußt hätte, in welcher Wache der Dieb komme, so würde er wohl gewacht und nicht erlaubt haben, daß sein Haus durchgraben würde. Deshalb auch ihr, seid bereit; denn in der Stunde, in welcher ihr es nicht meinet, kommt der Sohn des Menschen. – vgl. Mt 24,17-18; Mt 25,13

Mk 13,35 So wachet nun, denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommt, des Abends, oder um Mitternacht, oder um den Hah-nenschrei, oder früh-morgens; - s. Mk 13,33

Lu 17,26-36 Und gleichwie es in den Tagen Noahs geschah, also wird es auch sein in den Tagen des Sohnes des Menschen: sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie wurden verheiratet, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging, und die Flut kam und alle umbrachte. Gleicherweise auch, wie es geschah in den Tagen Lots: sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; an dem Tage aber, da Lot von Sodom ausging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte alle um. Desgleichen wird es an dem Tage sein, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird. An jenem Tage wer auf dem Dache sein wird und sein Gerät im Hause hat, der steige nicht hinab, um es zu holen; und wer auf dem Felde ist, wende sich gleicherweise nicht zurück. Gedenket an Lots Weib! Wer irgend sein Leben zu retten sucht, wird es verlieren; und wer irgend es verliert, wird es erhalten. Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei auf einem Bette sein; einer wird genommen und der andere gelassen werden. Zwei Weiber werden zusammen mahlen, die eine wird genommen, [und] die andere gelassen werden. Und sie antworten und sagen zu ihm: Wo, Herr? Er aber sprach zu ihnen: Wo der Leichnam ist, da werden auch die Adler versammelt werden. - Lu 12,39-40 Dies aber erkennet: Wenn der Hausherr gewußt hätte, zu welcher Stunde der Dieb kommen würde, so hätte er gewacht und nicht erlaubt, daß sein Haus durchgraben würde. Auch ihr [nun], seid bereit; denn in der Stunde, in welcher ihr es nicht meinet, kommt der Sohn des Menschen.









297. Vom treuen und untreuen Knecht


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 24,45-51 Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den sein Herr über sein Gesinde gesetzt hat, um ihnen die Speise zu geben zur rechten Zeit? Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, also tuend finden wird! Wahrlich, ich sage euch, er wird ihn über seine ganze Habe setzen. Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr verzieht zu kommen, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und ißt und trinkt mit den Trunkenen, so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tage, an welchem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil setzen mit den Heuchlern: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen.


Lu 12,41-46 Petrus aber sprach zu ihm: Herr, sagst du dieses Gleichnis zu uns oder auch zu allen? Der Herr aber sprach: Wer ist nun der treue und kluge Verwalter, welchen der Herr über sein Gesinde setzen wird, um ihm die zugemessene Speise zu geben zur rechten Zeit? Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, also tuend finden wird! In Wahrheit sage ich euch, daß er ihn über seine ganze Habe setzen wird. Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr verzieht zu kommen, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen und zu essen und zu trinken und sich zu berauschen, so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tage, an welchem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil setzen mit den Untreuen.






298. Von den klugen und törichten Jungfrauen


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 25,1-13 Alsdann wird das Reich der Himmel gleich geworden sein zehn Jungfrauen, welche ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam entgegen. Fünf aber von ihnen waren klug und fünf töricht. Die, welche töricht waren, nahmen ihre Lampen und nahmen kein Öl mit sich; die Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mit ihren Lampen. Als aber der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam! gehet aus, ihm entgegen! Da standen alle jene Jungfrauen auf und schmückten ihre Lampen. Die Törichten aber sprachen zu den Klugen: Gebet uns von eurem Öl, denn unsere Lampen erlöschen. Die Klugen aber antworteten und sagten: Nicht also, damit es nicht etwa für uns und euch nicht ausreiche; gehet lieber hin zu den Verkäufern und kaufet für euch selbst. Als sie aber hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam, und die bereit waren, gingen mit ihm ein zur Hochzeit; und die Tür ward verschlossen. Später aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht. So wachet nun, denn ihr wisset weder den Tag noch die Stunde.

vgl.

Mk 13,33-37

vgl.

Lk 12,35-38











299. Von den anvertrauten Talenten


(vgl. Nr. 266)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 25,14-30 Denn gleichwie ein Mensch, der außer Landes reiste, seine eigenen Knechte rief und ihnen seine Habe übergab: und einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei, einem anderen eins, einem jeden nach seiner eigenen Fähigkeit; und alsbald reiste er außer Landes. Der die fünf Talente empfangen hatte, ging aber hin und handelte mit denselben und gewann andere fünf Talente. Desgleichen auch, der die zwei empfangen hatte, auch er gewann andere zwei. Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, grub in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und hält Rechnung mit ihnen. Und es trat herzu, der die fünf Talente empfangen hatte, und brachte andere fünf Talente und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir übergeben, siehe, andere fünf Talente habe ich zu denselben gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Wohl, du guter und treuer Knecht! über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn. Es trat aber auch herzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; siehe, andere zwei Talente habe ich zu denselben gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn. Es trat aber auch herzu, der das eine Talent empfangen hatte, und sprach: Herr, ich kannte dich, daß du ein harter Mann bist: du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; und ich fürchtete mich und ging hin und verbarg dein Talent in der Erde; siehe, da hast du das Deine. Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Böser und fauler Knecht! du wußtest, daß ich ernte, wo ich nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe? So solltest du nun mein Geld den Wechslern gegeben haben, und wenn ich kam, hätte ich das Meine mit Zinsen erhalten. Nehmet nun das Talent von ihm und gebet es dem, der die zehn Talente hat; denn jedem, der da hat, wird gegeben werden, und er wird Überfluß haben; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden. Und den unnützen Knecht werfet hinaus in die äußere Finsternis: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen.

Mk 13,34 Gleichwie ein Mensch, der außer Landes reiste, sein Haus verließ und seinen Knechten die Gewalt gab und einem jeden sein Werk, und dem Türhüter einschärfte, daß er wache.


Lu 19,11-27 Während sie aber dieses hörten, fügte er noch ein Gleichnis hinzu, weil er nahe bei Jerusalem war, und sie meinten, daß das Reich Gottes alsbald erscheinen sollte. Er sprach nun: Ein gewisser hochgeborener Mann zog in ein fernes Land, um ein Reich für sich zu empfangen und wiederzukommen. Er berief aber seine zehn Knechte und gab ihnen zehn Pfunde und sprach zu ihnen: Handelt, bis ich komme. Seine Bürger aber haßten ihn und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche. Und es geschah, als er zurückkam, nachdem er das Reich empfangen hatte, da hieß er diese Knechte, denen er das Geld gegeben, zu sich rufen, auf daß er wisse, was ein jeder erhandelt hätte. Der erste aber kam herbei und sagte: Herr, dein Pfund hat zehn Pfunde hinzugewonnen. Und er sprach zu ihm: Wohl, du guter Knecht! Weil du im Geringsten treu warst, so habe Gewalt über zehn Städte. Und der zweite kam und sagte: Herr, dein Pfund hat fünf Pfunde eingetragen. Er sprach aber auch zu diesem: Und du, sei über fünf Städte. Und ein anderer kam und sagte: Herr, siehe, hier ist dein Pfund, welches ich in einem Schweißtuch verwahrt hielt; denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mann bist: du nimmst, was du nicht hingelegt, und du erntest, was du nicht gesät hast. Er spricht zu ihm: Aus deinem Munde werde ich dich richten, du böser Knecht! Du wußtest, daß ich ein strenger Mann bin, der ich nehme, was ich nicht hingelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe? Und warum hast du mein Geld nicht in eine Bank gegeben, und wenn ich kam, hätte ich es mit Zinsen eingefordert? Und er sprach zu den Dabeistehenden: Nehmet das Pfund von ihm und gebet es dem, der die zehn Pfunde hat. (Und sie sprachen zu ihm: Herr, er hat zehn Pfunde!) Denn ich sage euch: Jedem, der da hat, wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden. Doch jene, meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte, bringet her und erschlaget sie vor mir. –











300. Das Gericht der Schafe und Böcke



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 25,31 Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Throne der Herrlichkeit sitzen; und vor ihm werden versammelt werden alle Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, gleichwie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommet her, Gesegnete meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an; denn mich hungerte, und ihr gabet mir zu essen; mich dürstete, und ihr tränktet mich; ich war Fremdling, und ihr nahmet mich auf; nackt, und ihr bekleidetet mich; ich war krank, und ihr besuchtet mich; ich war im Gefängnis, und ihr kamet zu mir. Alsdann werden die Gerechten ihm antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich? oder durstig und tränkten dich? wann aber sahen wir dich als Fremdling, und nahmen dich auf? oder nackt und bekleideten dich? wann aber sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan. Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Gehet von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln; denn mich hungerte, und ihr gabet mir nicht zu essen; mich dürstete, und ihr tränktet mich nicht; ich war Fremdling, und ihr nahmet mich nicht auf; nackt, und ihr bekleidetet mich nicht; krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht. Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig, oder durstig, oder als Fremdling, oder nackt, oder krank, oder im Gefängnis, und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr es auch mir nicht getan. Und diese werden hingehen in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben. - vgl. Mt 16,27; Ps 28,4; Ps 62,13; Spr 24,12

vgl.

Mk 8,30b

vgl.

Lk 9,26

Joh 5,29 und hervorkommen werden: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts.






301. Der Dienst des Herrn Jesus in Jerusalem


Mt

Mk

Lu

Joh

Lu 21,37-38 Er lehrte aber des Tages in dem Tempel, und des Nachts ging er hinaus und übernachtete auf dem Berge, welcher Ölberg genannt wird. Und das ganze Volk kam frühmorgens im Tempel zu ihm, ihn zu hören.



vgl.

Joh 8,1-2









302. Griechen suchen den Herrn Jesus; Rede über Seinen Tod


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 16,25;

Mt 10,39;

Mt 20,28;

Mt 16,24;

Mt 26,38-39 Mt 17,5

Mt 3,17

vgl.

Mk 8,35;

Mk 10,45;

Mk 8,34;

Mk 14,34-36

Mk 9,7;

Mk 1,11

vgl.

Lk 9,23-24;

Lk 17,33;

Lk 22,41-43

Lk 9,35;

Lk 3,22;

Lk 10,18

Joh 12,20-36 Es waren aber etliche Griechen unter denen, die hinaufkamen, auf daß sie auf dem Feste anbeteten. Diese nun kamen zu Philippus, dem von Bethsaida in Galiläa, und baten ihn und sagten: Herr, wir möchten Jesum sehen. Philippus kommt und sagt es Andreas, [und wiederum] kommt Andreas und Philippus, und sie sagen es Jesu. Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, daß der Sohn des Menschen verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Wer sein Leben liebt, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt haßt, wird es zum ewigen Leben bewahren. Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach; und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn mir jemand dient, so wird der Vater ihn ehren. Jetzt ist meine Seele bestürzt, und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde! Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn auch wiederum verherrlichen. Die Volksmenge nun, die dastand und zuhörte, sagte, es habe gedonnert; andere sagten: Ein Engel hat mit ihm geredet. Jesus antwortete und sprach: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euretwillen. Jetzt ist das Gericht dieser Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. (Dies aber sagte er, andeutend, welches Todes er sterben sollte.) Die Volksmenge antwortete ihm: Wir haben aus dem Gesetz gehört, daß der Christus bleibe in Ewigkeit, und wie sagst du, daß der Sohn des Menschen erhöht werden müsse? Wer ist dieser, der Sohn des Menschen? Da sprach Jesus zu ihnen: Noch eine kleine Zeit ist das Licht unter euch; wandelt, während ihr das Licht habt, auf daß nicht Finsternis euch ergreife. Und wer in der Finsternis wandelt, weiß nicht, wohin er geht. Während ihr das Licht habt, glaubet an das Licht, auf daß ihr Söhne des Lichtes werdet. Dieses redete Jesus und ging hinweg und verbarg sich vor ihnen. - vgl. Ps 89,36-38; Ps 110,4-5; Jes 9,7; Hes 37,25; Dan 7,14




303. Der Unglaube der Leute


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 13,11-17

Jes 6,9-10

vgl.

Mk 4,10-12

Jes 6,9-10

Mk 8,17b-18a


vgl.

Lk 8,8-10

Jes 6,9

Joh 12,37-43 Wiewohl er aber so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn, auf daß das Wort des Propheten Jesajas erfüllt würde, welches er sprach: "Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist der Arm des Herrn geoffenbart worden?" Darum konnten sie nicht glauben, weil Jesajas wiederum gesagt hat: "Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, auf daß sie nicht sehen mit den Augen und verstehen mit dem Herzen und sich bekehren, und ich sie heile." Dies sprach Jesaja, weil er seine Herrlichkeit sah und von ihm redete. Dennoch aber glaubten auch von den Obersten viele an ihn; doch wegen der Pharisäer bekannten sie ihn nicht, auf daß sie nicht aus der Synagoge ausgeschlossen würden; denn sie liebten die Ehre bei den Menschen mehr als die Ehre bei Gott. - vgl. Joh 9,39; Jes 6,9-10; Jes 53,1









304. Gericht durch das Wort


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 12,44-50 Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat; und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf daß jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe; und wenn jemand meine Worte hört und nicht bewahrt, so richte ich ihn nicht, denn ich bin nicht gekommen, auf daß ich die Welt richte, sondern auf daß ich die Welt errette. Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten an dem letzten Tage. Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll; und ich weiß, daß sein Gebot ewiges Leben ist. Was ich nun rede, rede ich also, wie mir der Vater gesagt hat.





XVI. Die Passionsgeschichte



305. Die Hohenpriester & Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn umbrächten


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 26,1-5 Und es geschah, als Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern: Ihr wisset, daß nach zwei Tagen das Passah ist, und der Sohn des Menschen wird überliefert, um gekreuzigt zu werden. Dann versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes in den Hof des Hohenpriesters, der Kajaphas hieß, und ratschlagten miteinander, auf daß sie Jesum mit List griffen und töteten. Sie sagten aber: Nicht an dem Feste, auf daß nicht ein Aufruhr unter dem Volk entstehe.

Mk 14,1-2 Es war aber nach zwei Tagen das Passah und das Fest der ungesäuerten Brote. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List griffen und töteten; denn sie sagten: Nicht an dem Feste, damit nicht etwa ein Aufruhr des Volkes entstehe. - vgl. Mk 11,18-19

Lu 22,1-2 Es nahte aber das Fest der ungesäuerten Brote, welches Passah genannt wird. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn umbrächten, denn sie fürchteten das Volk. - vgl. Lk 19,47; Lk 21,37

vgl.

Joh 11,47-53











306. Die Salbung in Betanien


(vgl. Nr. 114 + 267)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 26,6-13 Als aber Jesus in Bethanien war, im Hause Simons, des Aussätzigen, kam ein Weib zu ihm, die ein Alabasterfläschchen mit sehr kostbarer Salbe hatte, und goß es aus auf sein Haupt, als er zu Tische lag. Als aber die Jünger es sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu diese Verschwendung? denn dieses hätte um vieles verkauft und den Armen gegeben werden können. Als aber Jesus es erkannte, sprach er zu ihnen: Was machet ihr dem Weibe Mühe? denn sie hat ein gutes Werk an mir getan; denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Denn indem sie diese Salbe über meinen Leib geschüttet hat, hat sie es zu meinem Begräbnis getan. Wahrlich, ich sage euch: Wo irgend dieses Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch von dem geredet werden, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis.

Mk 14,3-9 Und als er in Bethanien war, in dem Hause Simons, des Aussätzigen, kam, während er zu Tische lag, ein Weib, die ein Alabasterfläschchen mit Salbe von echter, kostbarer Narde hatte; und sie zerbrach das Fläschchen und goß es auf sein Haupt. Es waren aber etliche unwillig bei sich selbst und sprachen: Wozu ist dieser Verlust der Salbe geschehen? Denn diese Salbe hätte für mehr als dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben werden können. Und sie zürnten mit ihr. Jesus aber sprach: Lasset sie; was machet ihr ihr Mühe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan; denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen wohltun; mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat getan, was sie vermochte; sie hat zum voraus meinen Leib zum Begräbnis gesalbt. Und wahrlich, ich sage euch: Wo irgend dieses Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch von dem geredet werden, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis.

Lu 7,36-50 Es bat ihn aber einer der Pharisäer, daß er mit ihm essen möchte; und er ging in das Haus des Pharisäers und legte sich zu Tische. Und siehe, da war ein Weib in der Stadt, die eine Sünderin war; und als sie erfahren hatte, daß er in dem Hause des Pharisäers zu Tische liege, brachte sie eine Alabasterflasche mit Salbe; und hinten zu seinen Füßen stehend und weinend, fing sie an, seine Füße mit Tränen zu benetzen; und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes und küßte seine Füße sehr und salbte sie mit der Salbe. Als es aber der Pharisäer sah, der ihn geladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so würde er erkennen, wer und was für ein Weib es ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber spricht: Lehrer, sage an. Ein gewisser Gläubiger hatte zwei Schuldner; der eine schuldete fünfhundert Denare, der andere aber fünfzig; da sie aber nicht hatten zu bezahlen, schenkte er es beiden. Wer nun von ihnen, [sage] wird ihn am meisten lieben? Simon aber antwortete und sprach: Ich meine, dem er das meiste geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt. Und sich zu dem Weibe wendend, sprach er zu Simon: Siehst du dieses Weib? Ich bin in dein Haus gekommen, du hast mir kein Wasser auf meine Füße gegeben; diese aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit ihren Haaren getrocknet. Du hast mir keinen Kuß gegeben; diese aber hat, seitdem ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; diese aber hat mit Salbe meine Füße gesalbt. Deswegen sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Er aber sprach zu ihr: Deine Sünden sind vergeben. Und die mit zu Tische lagen, fingen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt? Er sprach aber zu dem Weibe: Dein Glaube hat dich errettet; gehe hin in Frieden.

Joh 12,1-8 Jesus nun kam sechs Tage vor dem Passah nach Bethanien, wo Lazarus, der Gestorbene, war, welchen Jesus aus den Toten auferweckt hatte. Sie machten ihm nun daselbst ein Abendessen, und Martha diente; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tische lagen. Da nahm Maria ein Pfund Salbe von echter, sehr kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete seine Füße mit ihren Haaren. Das Haus aber wurde von dem Geruch der Salbe erfüllt. Es sagt nun einer von seinen Jüngern, Judas, Simons Sohn, der Iskariot, der ihn überliefern sollte: Warum ist diese Salbe nicht für dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben worden? Er sagte dies aber, nicht weil er für die Armen besorgt war, sondern weil er ein Dieb war und die Kasse hatte und trug, was eingelegt wurde. Da sprach Jesus: Erlaube ihr, es auf den Tag meines Begräbnisses aufbewahrt zu haben; denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit.







307. Der Verrat des Judas



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 26,14-16 Dann ging einer von den Zwölfen, der Judas Iskariot genannt war, zu den Hohenpriestern und sprach: Was wollt ihr mir geben, und ich werde ihn euch überliefern? Sie aber stellten ihm dreißig Silberlinge fest. Und von da an suchte er Gelegenheit, auf daß er ihn überliefere.

Mk 14,10-11 Und Judas Iskariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohenpriestern, auf daß er ihn denselben überlieferte. Sie aber freuten sich, als sie es hörten, und versprachen, ihm Geld zu geben; und er suchte, wie er ihn zu gelegener Zeit überliefern könnte.

Lu 22,3-6 Aber Satan fuhr in Judas, der Iskariot zubenamt ist, welcher aus der Zahl der Zwölfe war. Und er ging hin und besprach sich mit den Hohenpriestern und Hauptleuten, wie er ihn denselben überliefere. Und sie waren erfreut und kamen überein, ihm Geld zu geben. Und er versprach es und suchte eine Gelegenheit, um ihn denselben zu überliefern ohne Volksauflauf.

vgl.

Joh 13,2+27

Joh 6,70-71





308. Vorbereitung für das Passah



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 26,17-20 An dem ersten Tage der ungesäuerten Brote aber traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wo willst du, daß wir dir bereiten, das Passah zu essen? Er aber sprach: Gehet in die Stadt zu dem und dem und sprechet zu ihm: Der Lehrer sagt: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte ich das Passah mit meinen Jüngern. Und die Jünger taten, wie Jesus ihnen befohlen hatte, und bereiteten das Passah. Als es aber Abend geworden war, legte er sich mit den Zwölfen zu Tische.

Mk 14,12-17 Und an dem ersten Tage der ungesäuerten Brote, da man das Passah schlachtete, sagen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, daß wir hingehen und bereiten, auf daß du das Passah essest? Und er sendet zwei seiner Jünger und spricht zu ihnen: Gehet hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt; folget ihm. Und wo irgend er hineingeht, sprechet zu dem Hausherrn: Der Lehrer sagt: Wo ist mein Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passah essen mag? Und derselbe wird euch einen großen Obersaal zeigen, mit Polstern belegt und fertig; daselbst bereitet für uns. Und seine Jünger gingen aus und kamen in die Stadt und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah. Und als es Abend geworden war, kommt er mit den Zwölfen.

Lu 22,7-14 Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an welchem das Passah geschlachtet werden mußte. Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Gehet hin und bereitet uns das Passah, auf daß wir es essen. Sie aber sprachen zu ihm: Wo willst du, daß wir es bereiten? Er aber sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt kommet, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt; folget ihm in das Haus, wo er hineingeht. Und ihr sollt zu dem Herrn des Hauses sagen: Der Lehrer sagt dir: Wo ist das Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passah essen mag? Und jener wird euch einen großen, mit Polstern belegten Obersaal zeigen; daselbst bereitet. Als sie aber hingingen, fanden sie es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah. Und als die Stunde gekommen war, legte er sich zu Tische, und die [zwölf] Apostel mit ihm.

vgl.

Joh 13,1





309. Die Fußwaschung

Mt

Mk

Lu

Joh

vgl. Mt 23,6-12 - Mt 10,24 Ein Jünger ist nicht über den Lehrer, und ein Knecht nicht über seinen Herrn. - Mt 10,40 Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.


vgl.

Lk 22,3

Lk 12,37

Lk 22,24-28

Lk 6,40

Lk 10,16

Joh 13,1-20 Vor dem Feste des Passah aber, als Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen war, daß er aus dieser Welt zu dem Vater hingehen sollte, da er die Seinigen, die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende. Und während des Abendessens, als der Teufel schon dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot, es ins Herz gegeben hatte, daß er ihn überliefere, steht [Jesus], wissend, daß der Vater ihm alles in die Hände gegeben, und daß er von Gott ausgegangen war und zu Gott hingehe, von dem Abendessen auf und legt die Oberkleider ab; und er nahm ein leinenes Tuch und umgürtete sich. Dann gießt er Wasser in das Waschbecken und fing an, die Füße der Jünger zu waschen und mit dem leinenen Tuch abzutrocknen, mit welchem er umgürtet war. Er kommt nun zu Simon Petrus, und der spricht zu ihm: Herr, du wäschest meine Füße? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, weißt du jetzt nicht, du wirst es aber hernach verstehen. Petrus spricht zu ihm: Du sollst nimmermehr meine Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil mit mir. Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, nicht meine Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus spricht zu ihm: Wer gebadet ist, hat nicht nötig sich zu waschen, ausgenommen die Füße, sondern ist ganz rein; und ihr seid rein, aber nicht alle. Denn er kannte den, der ihn überlieferte; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. Als er nun ihre Füße gewaschen und seine Oberkleider genommen hatte, legte er sich wiederum zu Tische und sprach zu ihnen: Wisset ihr, was ich euch getan habe? Ihr heißet mich Lehrer und Herr, und ihr saget recht, denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und der Lehrer, eure Füße gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen. Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, auf daß, gleichwie ich euch getan habe, auch ihr tuet. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch ein Gesandter größer, als der ihn gesandt hat. Wenn ihr dies wisset, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut. Ich rede nicht von euch allen, ich weiß, welche ich auserwählt habe; aber auf daß die Schrift erfüllt würde: "Der mit mir das Brot ißt, hat seine Ferse wider mich aufgehoben." Von jetzt an sage ich es euch, ehe es geschieht, auf daß ihr, wenn es geschieht, glaubet, daß ich es bin. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer aufnimmt, wen irgend ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. - vgl. Ps 41,10


310. Der Herr Jesus sagt den Verrat voraus (vgl. Nr. 312)

Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 26,21-25 Und während sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern. Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, ein jeder von ihnen zu ihm zu sagen: Ich bin es doch nicht, Herr? Er aber antwortete und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel eintaucht, dieser wird mich überliefern. Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre. Judas aber, der ihn überlieferte, antwortete und sprach: Ich bin es doch nicht, Rabbi? Er spricht zu ihm: Du hast es gesagt.

Mk 14,18-21 Und während sie zu Tische lagen und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern, der, welcher mit mir isset. Sie aber fingen an, betrübt zu werden und einer nach dem anderen zu ihm zu sagen: Doch nicht ich? [Und ein anderer: Doch nicht ich?] Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel eintaucht. Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre.

Lu 22,21-23 Doch siehe, die Hand dessen, der mich überliefert, ist mit mir über Tische. Und der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie es beschlossen ist; wehe aber jenem Menschen, durch welchen er überliefert wird! Und sie fingen an, sich untereinander zu befragen, wer es wohl von ihnen sein möchte, der dies tun werde.

Joh 13,21-30 Als Jesus dies gesagt hatte, ward er im Geiste erschüttert und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern. Da blickten die Jünger einander an, zweifelnd, von wem er rede. Einer aber von seinen Jüngern, den Jesus liebte, lag zu Tische in dem Schoße Jesu. Diesem nun winkt Simon Petrus, damit er forschen möchte, wer es wohl wäre, von welchem er rede. Jener aber, sich an die Brust Jesu lehnend, spricht zu ihm: Herr, wer ist es? Jesus antwortete: Jener ist es, welchem ich den Bissen, wenn ich ihn eingetaucht habe, geben werde. Und als er den Bissen eingetaucht hatte, gibt er ihn dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot. Und nach dem Bissen fuhr alsdann der Satan in ihn. Jesus spricht nun zu ihm: Was du tust, tue schnell. Keiner aber von den zu Tische Liegenden verstand, wozu er ihm dies sagte. Denn etliche meinten, weil Judas die Kasse hatte, daß Jesus zu ihm sage: Kaufe, was wir für das Fest bedürfen, oder daß er den Armen etwas geben solle. Als nun jener den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus. Es war aber Nacht.



311. Das letzte Mahl


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 26,26-29 Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot, segnete, brach und gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; dieses ist mein Leib. Und er nahm [den] Kelch und dankte und gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus. Denn dieses ist mein Blut, das des [neuen] Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch aber, daß ich von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis an jenem Tage, da ich es neu mit euch trinken werde in dem Reiche meines Vaters.

Mk 14,22-25 Und während sie aßen, nahm Jesus Brot, segnete und brach und gab es ihnen und sprach: Nehmet; dieses ist mein Leib. Und er nahm [den] Kelch, dankte und gab ihnen denselben; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Dieses ist mein Blut, das des [neuen] Bundes, welches für viele vergossen wird. Wahrlich, ich sage euch, daß ich hinfort nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde bis an jenem Tage, da ich es neu trinken werde in dem Reiche Gottes.

Lu 22,15-20 Und er sprach zu ihnen: Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide. Denn ich sage euch, daß ich hinfort nicht mehr davon essen werde, bis es erfüllt sein wird im Reiche Gottes. Und er nahm einen Kelch, dankte und sprach: Nehmet diesen und teilet ihn unter euch. Denn ich sage euch, daß ich nicht von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis das Reich Gottes komme. Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird; dieses tut zu meinem Gedächtnis! Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahle und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird.

vgl.

Joh 6,51-58



312. Der Herr Jesus sagt den Verrat voraus

(vgl. Nr. 310)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 26,21-25 Und während sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern. Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, ein jeder von ihnen zu ihm zu sagen: Ich bin es doch nicht, Herr? Er aber antwortete und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel eintaucht, dieser wird mich überliefern. Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre. Judas aber, der ihn überlieferte, antwortete und sprach: Ich bin es doch nicht, Rabbi? Er spricht zu ihm: Du hast es gesagt.

Mk 14,18-21 Und während sie zu Tische lagen und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern, der, welcher mit mir isset. Sie aber fingen an, betrübt zu werden und einer nach dem anderen zu ihm zu sagen: Doch nicht ich? [Und ein anderer: Doch nicht ich?] Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel eintaucht. Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre.

Lu 22,21-23 Doch siehe, die Hand dessen, der mich überliefert, ist mit mir über Tische. Und der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie es beschlossen ist; wehe aber jenem Menschen, durch welchen er überliefert wird! Und sie fingen an, sich untereinander zu befragen, wer es wohl von ihnen sein möchte, der dies tun werde.

Joh 13,21-30 Als Jesus dies gesagt hatte, ward er im Geiste erschüttert und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern. Da blickten die Jünger einander an, zweifelnd, von wem er rede. Einer aber von seinen Jüngern, den Jesus liebte, lag zu Tische in dem Schoße Jesu. Diesem nun winkt Simon Petrus, damit er forschen möchte, wer es wohl wäre, von welchem er rede. Jener aber, sich an die Brust Jesu lehnend, spricht zu ihm: Herr, wer ist es? Jesus antwortete: Jener ist es, welchem ich den Bissen, wenn ich ihn eingetaucht habe, geben werde. Und als er den Bissen eingetaucht hatte, gibt er ihn dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot. Und nach dem Bissen fuhr alsdann der Satan in ihn. Jesus spricht nun zu ihm: Was du tust, tue schnell. Keiner aber von den zu Tische Liegenden verstand, wozu er ihm dies sagte. Denn etliche meinten, weil Judas die Kasse hatte, daß Jesus zu ihm sage: Kaufe, was wir für das Fest bedürfen, oder daß er den Armen etwas geben solle. Als nun jener den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus. Es war aber Nacht.





313. Streit unter den Jüngern, wer der Größte sei – Lohn der Jüngerschaft



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 20,24-28 Und als die Zehn es hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder. Jesus aber rief sie herzu und sprach: Ihr wisset, daß die Regenten der Nationen über dieselben herrschen und die Großen Gewalt über sie üben. Unter euch soll es nicht also sein; sondern wer irgend unter euch groß werden will, soll euer Diener sein, und wer irgend unter euch der Erste sein will, soll euer Knecht sein; gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. - vgl. Mt 23,11

Mk 10,41-45 Und als die Zehn es hörten, fingen sie an, unwillig zu werden über Jakobus und Johannes. Und als Jesus sie herzugerufen hatte, spricht er zu ihnen: Ihr wisset, daß die, welche als Regenten der Nationen gelten, über dieselben herrschen, und ihre Großen Gewalt über sie üben. Aber also ist es nicht unter euch; sondern wer irgend unter euch groß werden will, soll euer Diener sein; und wer irgend von euch der Erste sein will, soll aller Knecht sein. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. - vgl. Mk 9,35

Lu 22,24-30 Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Größten zu halten sei. Er aber sprach zu ihnen: Die Könige der Nationen herrschen über dieselben, und die Gewalt über sie üben, werden Wohltäter genannt. Ihr aber nicht also; sondern der Größte unter euch sei wie der Jüngste, und der Leiter wie der Dienende. Denn wer ist größer, der zu Tische Liegende oder der Dienende? Nicht der zu Tische Liegende? Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende. Ihr aber seid es, die mit mir ausgeharrt haben in meinen Versuchungen; und ich verordne euch, gleichwie mein Vater mir verordnet hat, ein Reich, auf daß ihr esset und trinket an meinem Tische in meinem Reiche und auf Thronen sitzet, richtend die zwölf Stämme Israels. - vgl. Lk 9,48

vgl.

Joh 13,4-5

Joh 13,12-17





314. Ein neues Gebot – einander zu lieben



Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 13,31-35 Als er nun hinausgegangen war, spricht Jesus: Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. Wenn Gott verherrlicht ist in ihm, so wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst, und alsbald wird er ihn verherrlichen. Kinder, noch eine kleine Weile bin ich bei euch; ihr werdet mich suchen, und wie ich den Juden sagte: Wo ich hingehe, könnt ihr nicht hinkommen, so sage ich jetzt auch euch. Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebet, auf daß, gleichwie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebet. Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.











315. Die Verleugnung des Petrus vorhergesagt



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 26,30-35 Und als sie ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus nach dem Ölberg. Da spricht Jesus zu ihnen: Ihr werdet euch alle in dieser Nacht an mir ärgern; denn es steht geschrieben: "Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden". Nachdem ich aber auferweckt sein werde, werde ich vor euch hingehen nach Galiläa. Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Wenn sich alle an dir ärgern werden, ich werde mich niemals ärgern. Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, daß du in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, mich dreimal verleugnen wirst. Petrus spricht zu ihm: Selbst wenn ich mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen. Gleicherweise sprachen auch alle Jünger. - vgl. Mt 28,7+10; Sach 13,7

Mk 14,26-31 Und als sie ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus nach dem Ölberg. Und Jesus spricht zu ihnen: Ihr werdet euch alle ärgern, denn es steht geschrieben: "Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden." Nachdem ich aber auferweckt sein werde, werde ich vor euch hingehen nach Galiläa. Petrus aber sprach zu ihm: Wenn sich auch alle ärgern werden, ich aber nicht. Und Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, daß du heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, mich dreimal verleugnen wirst. Er aber sprach über die Maßen [mehr]: Wenn ich mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen. Desgleichen aber sprachen auch alle. - vgl. Mk 16,7

Lu 22,31-34 Der Herr aber sprach: Simon, Simon! siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, auf daß dein Glaube nicht aufhöre; und du, bist du einst zurückgekehrt, so stärke deine Brüder. Er aber sprach zu ihm: Herr, mit dir bin ich bereit, auch ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, daß du mich kennest. - vgl. Lk 22,39

Joh 13,36-38 Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, wo gehst du hin? Jesus antwortete ihm: Wo ich hingehe, kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst mir aber später folgen. Petrus spricht zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich lassen. Jesus antwortet: Dein Leben willst du für mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal verleugnet hast. - vgl. Joh 18,1; Joh 16,32; Joh 21,15-17





316. Die zwei Schwerter



Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 22,35 Und er sprach zu ihnen: Als ich euch ohne Börse und Tasche und Sandalen sandte, mangelte euch wohl etwas? Sie aber sagten: Nichts. Er sprach nun zu ihnen: Aber jetzt, wer eine Börse hat, der nehme sie und gleicherweise eine Tasche, und wer keine hat, verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert; denn ich sage euch, daß noch dieses, was geschrieben steht, an mir erfüllt werden muß: "Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden"; denn auch das, was mich betrifft, hat eine Vollendung. Sie aber sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug. - vgl. Jes 53,12








317. „Euer Herz werde nicht bestürzt.“


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 14,1 Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubet an Gott, glaubet auch an mich. In dem Hause meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, würde ich es euch gesagt haben; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, auf daß, wo ich bin, auch ihr seiet. Und wo ich hingehe, wisset ihr, und den Weg wisset ihr. Thomas spricht zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst, und wie können wir den Weg wissen? Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich. Wenn ihr mich erkannt hättet, so würdet ihr auch meinen Vater erkannt haben; und von jetzt an erkennet ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen, und wie sagst du: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, er tut die Werke. Glaubet mir, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubet mir um der Werke selbst willen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe. Und was irgend ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, auf daß der Vater verherrlicht werde in dem Sohne. Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun.


318. Der Sachwalter verheißen


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 14,15 Wenn ihr mich liebet, so haltet meine Gebote; und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr [aber] kennet ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich werde euch nicht als Waisen lassen, ich komme zu euch. Noch ein Kleines, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber sehet mich: Weil ich lebe, werdet auch ihr leben. An jenem Tage werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin, und ihr in mir und ich in euch. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbar machen. Judas, nicht der Iskariot, spricht zu ihm: Herr, wie ist es, daß du dich uns offenbar machen willst, und nicht der Welt? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, welches ihr höret, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. Dies habe ich zu euch geredet, während ich bei euch bin. Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, welchen der Vater senden wird in meinem Namen, jener wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. - vgl. Joh 15,26-27; Joh 16,5-15


319. „Meinen Frieden gebe ich euch“


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 14,27-31 Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestürzt, sei auch nicht furchtsam. Ihr habt gehört, daß ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und ich komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe, denn [mein] Vater ist größer als ich. Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, auf daß, wenn es geschieht, ihr glaubet. Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn der Fürst der Welt kommt und hat nichts in mir; aber auf daß die Welt erkenne, daß ich den Vater liebe und also tue, wie mir der Vater geboten hat. Stehet auf, lasset uns von hinnen gehen.



320. Der Herr Jesus – der wahre Weinstock


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 15,1-8 Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, auf daß sie mehr Frucht bringe. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. Bleibet in mir, und ich in euch. Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, also auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn außer mir könnt ihr nichts tun. Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt; und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibet und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen. Hierin wird mein Vater verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringet, und ihr werdet meine Jünger werden.



321. „Bleibet in meiner Liebe.“


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 12,50

vgl.

Mk 3,35

vgl.

Lk 8,21

Joh 15,9 Gleichwie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt; bleibet in meiner Liebe. Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, gleichwie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich zu euch geredet, auf daß meine Freude in euch sei und eure Freude völlig werde. Dies ist mein Gebot, daß ihr einander liebet, gleichwie ich euch geliebt habe. Größere Liebe hat niemand, als diese, daß jemand sein Leben läßt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was irgend ich euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; aber ich habe euch Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört, euch kundgetan habe. Ihr habt nicht mich auserwählt, sondern ich habe euch auserwählt und euch gesetzt, auf daß ihr hingehet und Frucht bringet, und eure Frucht bleibe, auf daß, was irgend ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er euch gebe. Dies gebiete ich euch, daß ihr einander liebet.



322. Der Haß der Welt


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 10,24-25


vgl.

Lk 6,40

Joh 15,18-25 Wenn die Welt euch haßt, so wisset, daß sie mich vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihrige lieben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, darum haßt euch die Welt. Gedenket des Wortes, das ich euch gesagt habe: Ein Knecht ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten. Aber dies alles werden sie euch tun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat. Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie keinen Vorwand für ihre Sünde. Wer mich haßt, haßt auch meinen Vater. Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie gesehen und gehaßt sowohl mich als auch meinen Vater. Aber auf daß das Wort erfüllt würde, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: "Sie haben mich ohne Ursache gehaßt". - vgl. Ps 35,9; Ps 69,4; Joh 13,16



323. Das Zeugnis des Sachwalters (vgl. Nr. 318)


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 15,26-27 Wenn aber der Sachwalter gekommen ist, den ich euch von dem Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, so wird er von mir zeugen. Aber auch ihr zeuget, weil ihr von Anfang an bei mir seid.


324. Über Verfolgungen


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 16,1-4 Dieses habe ich zu euch geredet, auf daß ihr euch nicht ärgert. Sie werden euch aus der Synagoge ausschließen; es kommt aber die Stunde, daß jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst darzubringen. Und dies werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben. Dieses aber habe ich zu euch geredet, auf daß, wenn die Stunde gekommen ist, ihr daran gedenket, daß ich es euch gesagt habe. Dieses aber habe ich euch von Anfang nicht gesagt, weil ich bei euch war.


325. Das Wirken des Sachwalters (vgl. Nr. 318)


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 16,5-15 Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und niemand von euch fragt mich: Wo gehst du hin? sondern weil ich dieses zu euch geredet habe, hat Traurigkeit euer Herz erfüllt. Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, daß ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Sachwalter nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden. Und wenn er gekommen ist, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht. Von Sünde, weil sie nicht an mich glauben; von Gerechtigkeit aber, weil ich zu [meinem] Vater gehe, und ihr mich nicht mehr sehet; von Gericht aber, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was irgend er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagte ich, daß er von dem Meinen empfängt und euch verkündigen wird.


326. „Eure Traurigkeit wird zur Freude werden“


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 16,16-22 Über ein Kleines, und ihr schauet mich nicht, und wiederum über ein Kleines, und ihr werdet mich sehen [weil ich zum Vater hingehe]. Es sprachen nun etliche von seinen Jüngern zueinander: Was ist dies, das er zu uns sagt: Über ein Kleines, und ihr schauet mich nicht, und wiederum über ein Kleines, und ihr werdet mich sehen, und: weil ich zum Vater hingehe? Da sprachen sie: Was ist das für ein Kleines, wovon er redet? Wir wissen nicht, was er sagt. [Da] erkannte Jesus, daß sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Forschet ihr darüber untereinander, daß ich sagte: Über ein Kleines, und ihr schauet mich nicht, und wiederum über ein Kleines, und ihr werdet mich sehen? Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, daß ihr weinen und wehklagen werdet, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, aber eure Traurigkeit wird zur Freude werden. Das Weib, wenn sie gebiert, hat Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kind geboren hat, gedenkt sie nicht mehr der Drangsal, um der Freude willen, daß ein Mensch zur Welt geboren ist. Auch ihr nun habt jetzt zwar Traurigkeit; aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch. - vgl. Jes 66,14


327. Gebet im Namen des Herrn Jesus


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 16,23-28 Und an jenem Tage werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was irgend ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, wird er euch geben. Bis jetzt habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, auf daß eure Freude völlig sei. Dies habe ich in Gleichnissen zu euch geredet; es kommt die Stunde, da ich nicht mehr in Gleichnissen zu euch reden, sondern euch offen von dem Vater verkündigen werde. An jenem Tage werdet ihr bitten in meinem Namen, und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten werde; denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, daß ich von Gott ausgegangen bin. Ich bin von dem Vater ausgegangen und bin in die Welt gekommen; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater.



328. Die Flucht der Jünger vorhergesagt


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 16,29-33 Seine Jünger sprechen zu ihm: Siehe, jetzt redest du offen und sprichst kein Gleichnis; jetzt wissen wir, daß du alles weißt und nicht nötig hast, daß dich jemand frage; hierdurch glauben wir, daß du von Gott ausgegangen bist. Jesus antwortete ihnen: Glaubet ihr jetzt? Siehe, es kommt die Stunde und ist gekommen, daß ihr zerstreut sein werdet, ein jeder in das Seinige, und mich allein lassen werdet; und ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Dieses habe ich zu euch geredet, auf daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Drangsal; aber seid gutes Mutes, ich habe die Welt überwunden.



329. Das Gebet des Herrn


Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 17,1-16 Dieses redete Jesus und hob seine Augen auf gen Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, auf daß dein Sohn dich verherrliche. Gleichwie du ihm Gewalt gegeben hast über alles Fleisch, auf daß er allen, die du ihm gegeben, ewiges Leben gebe. Dies aber ist das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen. Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, welches du mir gegeben hast, daß ich es tun sollte. Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. Ich habe deinen Namen geoffenbart den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. Jetzt haben sie erkannt, daß alles, was du mir gegeben hast, von dir ist; denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, daß ich von dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, daß du mich gesandt hast. Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, denn sie sind dein, (und alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, mein) und ich bin in ihnen verherrlicht. Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater! bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, auf daß sie eins seien, gleichwie wir. Als ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast; und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ist verloren, als nur der Sohn des Verderbens, auf daß die Schrift erfüllt werde. Jetzt aber komme ich zu dir; und dieses rede ich in der Welt, auf daß sie meine Freude völlig in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehaßt, weil sie nicht von der Welt sind, gleichwie ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, daß du sie aus der Welt wegnehmest, sondern daß du sie bewahrest vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, gleichwie ich nicht von der Welt bin.





330. Gethsemane




Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 26,36-46 Dann kommt Jesus mit ihnen an einen Ort, genannt Gethsemane, und er spricht zu den Jüngern: Setzet euch hier, bis ich hingegangen bin und dort gebetet habe. Und er nahm den Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit, und fing an betrübt und beängstigt zu werden. Dann spricht er zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt bis zum Tode; bleibet hier und wachet mit mir. Und er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst. Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend; und er spricht zu Petrus: also nicht eine Stunde vermochtet ihr mit mir zu wachen? Wachet und betet, auf daß ihr nicht in Versuchung kommet; der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach. Wiederum, zum zweiten Male, ging er hin und betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht [an mir] vorübergehen kann, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille. Und als er kam, fand er sie wiederum schlafend, denn ihre Augen waren beschwert. Und er ließ sie, ging wiederum hin, betete zum dritten Male und sprach dasselbe Wort. Dann kommt er zu den Jüngern und spricht zu ihnen: So schlafet denn fort und ruhet aus; siehe, die Stunde ist nahe gekommen, und der Sohn des Menschen wird in Sünderhände überliefert. Stehet auf, laßt uns gehen; siehe, nahe ist gekommen, der mich überliefert. - vgl. Mt 26,30

Mk 14,32-42 Und sie kommen an einen Ort, mit Namen Gethsemane, und er spricht zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, bis ich gebetet habe. Und er nimmt den Petrus und Jakobus und Johannes mit sich und fing an, sehr bestürzt und beängstigt zu werden. Und er spricht zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt, bis zum Tode; bleibet hier und wachet. Und er ging ein wenig weiter und fiel auf die Erde; und er betete, daß, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorübergehe. Und er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir weg; doch nicht was ich will, sondern was du willst! Und er kommt und findet sie schlafend, und er spricht zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? Wachet und betet, auf daß ihr nicht in Versuchung kommet; der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach. Und er ging wiederum hin, betete und sprach dasselbe Wort. Und als er zurückkam, fand er sie wiederum schlafend, denn ihre Augen waren beschwert; und sie wußten nicht, was sie ihm antworten sollten. Und er kommt zum dritten Mal und spricht zu ihnen: So schlafet denn fort und ruhet aus. Es ist genug; die Stunde ist gekommen, siehe, der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder überliefert. Stehet auf, laßt uns gehen; siehe, der mich überliefert, ist nahe gekommen. - vgl. Mk 14,26

Lu 22,39-46 Und er ging hinaus und begab sich der Gewohnheit nach an den Ölberg; es folgten ihm aber auch die Jünger. Als er aber an den Ort gekommen war, sprach er zu ihnen: Betet, daß ihr nicht in Versuchung kommet. Und er zog sich ungefähr einen Steinwurf weit von ihnen zurück und kniete nieder, betete und sprach: Vater, wenn du diesen Kelch von mir wegnehmen willst, doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe! Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel, der ihn stärkte. Und als er in ringendem Kampfe war, betete er heftiger. Es wurde aber sein Schweiß wie große Blutstropfen, die auf die Erde herabfielen. Und er stand auf vom Gebet, kam zu den Jüngern und fand sie eingeschlafen vor Traurigkeit. Und er sprach zu ihnen: Was schlafet ihr? Stehet auf und betet, auf daß ihr nicht in Versuchung kommet.

Joh 18,1 Als Jesus dieses gesagt hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus über den Bach Kidron, wo ein Garten war, in welchen er hineinging, er und seine Jünger. - Joh 12,27 Jetzt ist meine Seele bestürzt, und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde! Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. - vgl. Joh 14,31











331. Die Gefangennahme des Herrn Jesus



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 26,47-56 Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölfe, und mit ihm eine große Volksmenge mit Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes. Der ihn aber überlieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen irgend ich küssen werde, der ist es; ihn greifet. Und alsbald trat er zu Jesu und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi! und küßte ihn sehr. Jesus aber sprach zu ihm: Freund, wozu bist du gekommen! Dann traten sie herzu und legten die Hände an Jesum und griffen ihn. Und siehe, einer von denen, die mit Jesu waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab. Da spricht Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, daß ich nicht jetzt meinen Vater bitten könne, und er mir mehr als zwölf Legionen Engel stellen werde? Wie sollten denn die Schriften erfüllt werden, daß es also geschehen muß? In jener Stunde sprach Jesus zu den Volksmengen: Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und Stöcken, mich zu fangen? Täglich saß ich bei euch, im Tempel lehrend, und ihr habt mich nicht gegriffen. Aber dies alles ist geschehen, auf daß die Schriften der Propheten erfüllt würden. Da verließen ihn die Jünger alle und flohen.

Mk 14,43-52 Und alsbald, während er noch redete, kommt Judas, einer der Zwölfe, herzu, und mit ihm eine große Volksmenge mit Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten. Der ihn aber überlieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen irgend ich küssen werde, der ist es; ihn greifet und führet ihn sicher fort. Und als er kam, trat er alsbald zu ihm und spricht: Rabbi, Rabbi! und küßte ihn sehr. Sie aber legten ihre Hände an ihn und griffen ihn. Einer aber von den Dabeistehenden zog das Schwert, schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab. Und Jesus hob an und sprach zu ihnen: Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber, mit Schwertern und Stöcken, mich zu fangen? Täglich war ich bei euch, im Tempel lehrend, und ihr habt mich nicht gegriffen; aber auf daß die Schriften erfüllt würden. Und es verließen ihn alle und flohen. Und ein gewisser Jüngling folgte ihm, der eine feine Leinwand um den bloßen Leib geworfen hatte; und [die Jünglinge] greifen ihn. Er aber ließ die feine Leinwand fahren und floh nackt von ihnen.

Lu 22,47-53 Während er noch redete, siehe, da kam eine Volksmenge, und der, welcher Judas genannt war, einer der Zwölfe, ging vor ihnen her und nahte Jesu, um ihn zu küssen. Jesus aber sprach zu ihm: Judas, überlieferst du den Sohn des Menschen mit einem Kuß? Als aber die, welche um ihn waren, sahen, was es werden würde, sprachen sie [zu ihm]: Herr, sollen wir mit dem Schwerte dreinschlagen? Und einer aus ihnen schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Jesus aber antwortete und sprach: Lasset es so weit; und er rührte sein Ohr an und heilte ihn. Jesus aber sprach zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und Ältesten, die wider ihn gekommen waren: Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber, mit Schwertern und Stöcken? Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hände nicht gegen mich ausgestreckt; aber dies ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis.

Joh 18,2-12 Aber auch Judas, der ihn überlieferte, wußte den Ort, weil Jesus sich oft daselbst mit seinen Jüngern versammelte. Als nun Judas die Schar und von den Hohenpriestern und Pharisäern Diener genommen hatte, kommt er dahin mit Leuchten und Fackeln und Waffen. Jesus nun, der alles wußte, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen suchet ihr? Sie antworteten ihm: Jesum, den Nazaräer. Jesus spricht zu ihnen: Ich bin es. Aber auch Judas, der ihn überlieferte, stand bei ihnen. Als er nun zu ihnen sagte: Ich bin es, wichen sie zurück und fielen zu Boden. Da fragte er sie wiederum: Wen suchet ihr? Sie aber sprachen: Jesum, den Nazaräer. Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, daß ich es bin; wenn ihr nun mich suchet, so laßt diese gehen; auf daß das Wort erfüllt würde, welches er sprach: Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verloren. Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Der Name des Knechtes aber war Malchus. Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke das Schwert in die Scheide. Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken? Die Schar nun und der Oberste und die Diener der Juden nahmen Jesum und banden ihn; - vgl. Joh 18,36; Joh 18,20; Joh 17,12






332. Der Herr Jesus vor dem Sanhedrin (Verleugnung des Petrus)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 26,57-68 Die aber Jesum gegriffen hatten, führten ihn hinweg zu Kajaphas, dem Hohenpriester, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt waren. Petrus aber folgte ihm von ferne bis zu dem Hofe des Hohenpriesters und ging hinein und setzte sich zu den Dienern, um das Ende zu sehen. Die Hohenpriester aber und die Ältesten und das ganze Synedrium suchten falsches Zeugnis wider Jesum, damit sie ihn zum Tode brächten; und sie fanden keines, wiewohl viele falsche Zeugen herzutraten. Zuletzt aber traten zwei falsche Zeugen herzu und sprachen: Dieser sagte: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und in drei Tagen ihn aufbauen. Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts? Was zeugen diese wider dich? Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester hob an und sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes! Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt. Doch ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels. Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert; was bedürfen wir noch Zeugen? siehe, jetzt habt ihr die Lästerung gehört. Was dünkt euch? Sie aber antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig. Dann spieen sie ihm ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten; etliche aber gaben ihm Backenstreiche und sprachen: Weissage uns, Christus, wer ist es, der dich schlug? - vgl. Ps 110,1; Dan 7,13

Mk 14,53-65 Und sie führten Jesum hinweg zu dem Hohenpriester; und alle Hohenpriester und Ältesten und Schriftge-lehrten versammeln sich zu ihm. Und Petrus folgte ihm von ferne bis hinein in den Hof des Hohenpriesters; und er saß mit bei den Dienern und wärmte sich an dem Feuer. Die Hohenpriester aber und das ganze Synedrium suchten Zeugnis wider Jesum, um ihn zum Tode zu bringen; und sie fanden keines. Denn viele gaben falsches Zeugnis wider ihn, und die Zeugnisse waren nicht übereinstimmend. Und etliche standen auf und gaben falsches Zeugnis wider ihn und sprachen: Wir hörten ihn sagen: Ich werde diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen, und in drei Tagen werde ich einen anderen aufbauen, der nicht mit Händen gemacht ist. Und auch also war ihr Zeugnis nicht übereinstimmend. Und der Hohepriester stand auf, trat in die Mitte und fragte Jesum und sprach: Antwortest du nichts? Was zeugen diese wider dich? Er aber schwieg und antwortete nichts. Wiederum fragte ihn der Hohepriester und spricht zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Gesegneten? Jesus aber sprach: Ich bin es! Und ihr werdet den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels. Der Hohepriester aber zerriß seine Kleider und spricht: Was bedürfen wir noch Zeugen? Ihr habt die Lästerung gehört; was dünkt euch? Sie aber verurteilten ihn, daß er des Todes schuldig sei. Und etliche fingen an, ihn anzuspeien, und sein Angesicht zu verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage! Und die Diener gaben ihm Backenstreiche. - vgl. Ps 110,1; Dan 7,13

Lu 22,54-67 Sie ergriffen ihn aber und führten ihn hin und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne. Als sie aber mitten im Hofe ein Feuer angezündet und sich zusammengesetzt hatten, setzte sich Petrus in ihre Mitte. Es sah ihn aber eine gewisse Magd bei dem Feuer sitzen und blickte ihn unverwandt an und sprach: Auch dieser war mit ihm. Er aber verleugnete [ihn] und sagte: Weib, ich kenne ihn nicht. Und kurz danach sah ihn ein anderer und sprach: Auch du bist einer von ihnen. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin es nicht. Und nach Ver-lauf von etwa einer Stunde behauptete ein anderer und sagte: In Wahrheit, auch dieser war mit ihm, denn er ist auch ein Galiläer. Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Und alsbald, während er noch redete, krähte der Hahn. Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an; und Petrus gedachte an das Wort des Herrn, wie er zu ihm sagte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich. Und die Männer, die ihn festhielten, verspotteten und schlugen ihn. Und als sie ihn verhüllt hatten, fragten sie ihn und sprachen: Weissage, wer ist es, der dich schlug? Und vieles andere sagten sie lästernd gegen ihn. Und als es Tag wurde, versammelte sich die Ältestenschaft des Volkes, sowohl Hohepriester als Schriftgelehrte, und führten ihn hin in ihr Synedrium und sagten: Wenn du der Christus bist, so sage es uns. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sagte, so würdet ihr nicht glauben;

Joh 18,13-24 und sie führten ihn zuerst hin zu Annas, denn er war Schwiegervater des Kajaphas, der jenes Jahr Hoherpriester war. Kajaphas aber war es, der den Juden geraten hatte, es sei nützlich, daß ein Mensch für das Volk sterbe. Simon Petrus aber folgte Jesu und der andere Jünger. Dieser Jünger aber war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesu hinein in den Hof des Hohenpriesters. Petrus aber stand an der Tür draußen. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus und sprach mit der Türhüterin und führte Petrus hinein. Da spricht die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bist nicht auch du einer von den Jüngern dieses Menschen? Er sagt: Ich bin es nicht. Es standen aber die Knechte und die Diener, die ein Kohlenfeuer gemacht hatten, weil es kalt war, und wärmten sich; Petrus aber stand auch bei ihnen und wärmte sich. Der Hohepriester nun fragte Jesum über seine Jünger und über seine Lehre. Jesus antwortete ihm: Ich habe öffentlich zu der Welt geredet; ich habe allezeit in der Synagoge und in dem Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen, und im Verborgenen habe ich nichts geredet; was fragst du mich? Frage die, welche gehört, was ich zu ihnen geredet habe; siehe, diese wissen, was ich gesagt habe. Als er aber dieses sagte, gab einer der Diener, der dabeistand, Jesu einen Backenstreich und sagte: Antwortest du also dem Hohenpriester? Jesus antwortete ihm: Wenn ich übel geredet habe, so gib Zeugnis von dem Übel; wenn aber recht, was schlägst du mich? Annas nun hatte ihn gebunden zu Kajaphas, dem Hohenpriester, gesandt.




333. Die Verleugnung des Petrus


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl. Mt 26,67-75; Mt 27,1-2; Mt 26,55 - Mt 26,69-75 Petrus aber saß draußen im Hofe; und es trat eine Magd zu ihm und sprach: Auch du warst mit Jesu, dem Galiläer. Er aber leugnete vor allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst. Als er aber in das Tor hinausgegangen war, sah ihn eine andere; und sie spricht zu denen, die daselbst waren: Auch dieser war mit Jesu, dem Nazaräer. Und wiederum leugnete er mit einem Eide: Ich kenne den Menschen nicht! Kurz nachher aber traten die Daste-henden herzu und sprachen zu Petrus: Wahrhaftig, auch du bist einer von ihnen, denn auch deine Sprache macht dich offen-bar. Da fing er an, sich zu verwünschen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht! Und alsbald krähte der Hahn. Und Petrus gedachte des Wortes Jesu, der [zu ihm] gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

vgl. Mk 14,65-72; Mk 15,1; Mk 14,49 - Mk 14,66-72 Und als Petrus unten im Hofe war, kommt eine von den Mägden des Hohenpriesters, und als sie den Petrus sich wärmen sah, blickt sie ihn an und spricht: Auch du warst mit dem Nazarener Jesus. Er aber leugnete und sprach: Ich weiß nicht, verstehe auch nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in den Vor-hof; und der Hahn krähte. Und als die Magd ihn sah, fing sie wiederum an, zu den Dabei-stehenden zu sagen: Dieser ist einer von ihnen. Er aber leugnete wiederum. Und kurz nachher sagten wiederum die Dabeistehenden zu Petrus: Wahrhaftig, du bist einer von ihnen, denn du bist auch ein Galiläer. Er aber fing an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von welchem ihr redet. Und zum zweiten Male krähte der Hahn. Und Petrus gedachte des Wortes, wie Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal ver-leugnen. Und als er daran dachte, weinte er.

Lu 22,68-71 wenn ich aber fragen würde, so würdet ihr mir nicht antworten, [noch mich loslassen]. Von nun an aber wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Macht Gottes. Sie sprachen aber alle: Du bist also der Sohn Gottes? Er aber sprach zu ihnen: Ihr saget, daß ich es bin. Sie aber sprachen: Was bedürfen wir noch Zeugnis? denn wir selbst haben es aus seinem Munde gehört. - vgl. Ps 110,1; Lk 19,47; Lk 22,63-65 - Lu 22,56-62 Es sah ihn aber eine gewisse Magd bei dem Feuer sitzen und blickte ihn unverwandt an und sprach: Auch dieser war mit ihm. Er aber verleugnete [ihn] und sagte: Weib, ich kenne ihn nicht. Und kurz danach sah ihn ein anderer und sprach: Auch du bist einer von ihnen. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin es nicht. Und nach Verlauf von etwa einer Stunde behauptete ein anderer und sagte: In Wahrheit, auch dieser war mit ihm, denn er ist auch ein Galiläer. Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Und alsbald, während er noch redete, krähte der Hahn. Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an; und Petrus gedachte an das Wort des Herrn, wie er zu ihm sagte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.

vgl. Joh 18,25-27; Joh 2,19 - Joh 18,25-27 Simon Petrus aber stand und wärmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern? Er leugnete und sprach: Ich bin es nicht. Es spricht einer von den Knechten des Hohenpriesters, der ein Verwandter dessen war, welchem Petrus das Ohr abgehauen hatte: Sah ich dich nicht in dem Garten bei ihm? Da leugnete Petrus wiederum; und alsbald krähte der Hahn. - vgl. Joh 18,15-18




334. Der Herr Jesus wird an Pilatus überliefert


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 27,1-2 Als es aber Morgen geworden war, hielten alle Hohenpriester und Ältesten des Volkes Rat wider Jesum, um ihn zum Tode zu bringen. Und nachdem sie ihn gebunden hatten, führten sie ihn weg und überlieferten ihn Pontius Pilatus, dem Landpfleger.

Mk 15,1 Und alsbald am frühen Morgen hielten die Hohenpriester Rat samt den Ältesten und Schriftgelehrten und das ganze Synedrium, und sie banden Jesum und führten ihn weg und überlieferten ihn dem Pilatus.

Lu 23,1 Und die ganze Menge derselben stand auf, und sie führten ihn zu Pilatus. - vgl. Lk 22,66

Joh 18,28 Sie führen nun Jesum von Kajaphas in das Prätorium; es war aber frühmorgens. Und sie gingen nicht hinein in das Prätorium, auf daß sie sich nicht verunreinigten, sondern das Passah essen möchten.






335. Der Tod des Verräters Judas


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 27,3-10 Als nun Judas, der ihn überliefert hatte, sah, daß er verurteilt wurde, gereute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und den Ältesten zurück und sagte: Ich habe gesündigt, indem ich schuldloses Blut überliefert habe. Sie aber sagten: Was geht das uns an? Siehe du zu. Und er warf die Silberlinge in den Tempel und machte sich davon und ging hin und erhängte sich. Die Hohenpriester aber nahmen die Silberlinge und sprachen: Es ist nicht erlaubt, sie in den Korban zu werfen, dieweil es Blutgeld ist. Sie hielten aber Rat und kauften dafür den Acker des Töpfers zum Begräbnis für die Fremdlinge. Deswegen ist jener Acker Blutacker genannt worden bis auf den heutigen Tag. Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremias geredet ist, welcher spricht: "Und sie nahmen die dreißig Silberlinge, den Preis des Geschätzten, welchen man geschätzt hatte seitens der Söhne Israels, und gaben sie für den Acker des Töpfers, wie mir der Herr befohlen hat." - vgl. Sach 11,12-13







336. Der Herr Jesus vor Pilatus


(vgl. Nr. 338)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 27,11 Jesus aber stand vor dem Landpfleger. Und der Landpfleger fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst es. Und als er von den Hohenpriestern und den Ältesten angeklagt wurde, antwortete er nichts. Da spricht Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie vieles sie wider dich zeugen? Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, so daß der Landpfleger sich sehr verwunderte. - vgl. Mt 26,53

Mk 15,2-5 Und Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Du sagst es. Und die Hohenpriester klagten ihn vieler Dinge an. Pilatus aber fragte ihn wiederum und sprach: Antwortest du nichts? Siehe, wie vieles sie wider dich zeugen! Jesus aber antwortete gar nichts mehr, so daß Pilatus sich verwunderte.

Lu 23,2-5 Sie fingen aber an, ihn zu verklagen, indem sie sagten: Diesen haben wir befunden als einen, der unsere Nation verführt und wehrt, dem Kaiser Steuer zu geben, indem er sagt, daß er selbst Christus, ein König, sei. Pilatus aber fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete ihm und sprach: Du sagst es. Pilatus aber sprach zu den Hohenpriestern und den Volksmengen: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. Sie aber bestanden darauf und sagten: Er wiegelt das Volk auf, indem er durch ganz Judäa hin lehrt, anfangend von Galiläa bis hierher. - vgl. Lk 23,9-10+13-14

Joh 18,29 Pilatus ging nun zu ihnen hinaus und sprach: Welche Anklage bringet ihr wider diesen Menschen? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wenn dieser nicht ein Übeltäter wäre, würden wir ihn dir nicht überliefert haben. Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmet ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemand zu töten; auf daß das Wort Jesu erfüllt würde, das er sprach, andeutend, welches Todes er sterben sollte. Pilatus ging nun wieder hinein in das Prätorium und rief Jesum und sprach zu ihm: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete [ihm]: Sagst du dies von dir selbst, oder haben dir andere von mir gesagt? Pilatus antwortete: Bin ich etwa ein Jude? Deine Nation und die Hohenpriester haben dich mir überliefert; was hast du getan? Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, auf daß ich den Juden nicht überliefert würde; jetzt aber ist mein Reich nicht von hier. Da sprach Pilatus zu ihm: Also du bist ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, daß ich ein König bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, auf daß ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme. Pilatus spricht zu ihm: Was ist Wahrheit? Und als er dies gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und spricht zu ihnen: Ich finde keinerlei Schuld an ihm; - vgl. Joh 19,8-15




337. Der Herr Jesus vor Herodes


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 27,12

vgl.

Mk 15,3-4

Lu 23,6-12 Als aber Pilatus von Galiläa hörte, fragte er, ob der Mensch ein Galiläer sei. Und als er erfahren hatte, daß er aus dem Gebiet des Herodes sei, sandte er ihn zu Herodes, der auch selbst in jenen Tagen zu Jerusalem war. Als aber Herodes Jesum sah, freute er sich sehr; denn er wünschte schon seit langer Zeit, ihn zu sehen, weil er vieles über ihn gehört hatte, und er hoffte, irgend ein Zeichen durch ihn geschehen zu sehen. Er befragte ihn aber mit vielen Worten; er aber antwortete ihm nichts. Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten standen aber auf und verklagten ihn heftig. Als aber Herodes mit seinen Kriegsleuten ihn geringschätzig behandelt und verspottet hatte, warf er ihm ein glänzendes Gewand um und sandte ihn zu Pilatus zurück. Pilatus und Herodes aber wurden an selbigem Tage Freunde miteinander, denn vorher waren sie gegeneinander in Feindschaft.



338. Pilatus erklärt den Herrn Jesus für unschuldig (vgl. Nr. 336)


Mt

Mk

Lu

Joh



Lu 23,13-16 Als aber Pilatus die Hohenpriester und die Obersten und das Volk zusammengerufen hatte, sprach er zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht, als mache er das Volk abwendig; und siehe, ich habe ihn vor euch verhört, und habe an diesem Menschen keine Schuld gefunden, betreffs dessen ihr ihn anklaget; aber auch Herodes nicht, denn ich habe euch zu ihm gesandt, und siehe, nichts Todeswürdiges ist von ihm getan. Ich will ihn nun züchtigen und losgeben. - vgl. Lk 23,4+22

vgl.

Joh 18,38


339. Jesus oder Barabbas?


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 27,15-23 Auf das Fest aber war der Landpfleger gewohnt, der Volksmenge einen Gefangenen loszugeben, welchen sie wollten. Sie hatten aber damals einen berüchtigten Gefan-genen, genannt Barabbas. Als sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Wen wollt ihr, daß ich euch losgeben soll, Barabbas oder Jesum, welcher Christus genannt wird? denn er wußte, daß sie ihn aus Neid überliefert hatten. Während er aber auf dem Richterstuhl saß, sandte sein Weib zu ihm und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit jenem Gerechten; denn viel habe ich heute im Traum gelitten um seinetwillen. Aber die Hohenpriester und die Ältesten über-redeten die Volksmengen, daß sie um den Barabbas bäten, Jesum aber umbrächten. Der Landpfleger aber antwortete und sprach zu ihnen: Welchen von den beiden wollt ihr, daß ich euch losgebe? Sie aber sprachen: Barabbas. Pilatus spricht zu ihnen: Was soll ich denn mit Jesu tun, welcher Christus genannt wird? Sie sagen alle: Er werde gekreuzigt! Der Land-pfleger aber sagte: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrieen übermäßig und sagten: Er werde gekreuzigt!

Mk 15,6-14 Auf das Fest aber pflegte er ihnen einen Gefangenen loszugeben, um welchen sie baten. Es war aber einer, genannt Barabbas, mit seinen Mitaufrührern gebunden, welche in dem Aufstande einen Mord begangen hatten. Und die Volksmenge erhob ein Geschrei und fing an zu begehren, daß er täte, wie er ihnen allezeit getan. Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollt ihr, daß ich euch den König der Juden losgebe? Denn er wußte, daß die Hohenpriester ihn aus Neid überliefert hatten. Die Hohenpriester aber wiegelten die Volksmenge auf, daß er ihnen lieber den Barabbas losgebe. Pilatus aber antwortete und sprach wiederum zu ihnen: Was wollt ihr denn, daß ich mit dem tue, welchen ihr König der Juden nennet? Sie aber schrieen wiederum: Kreuzige ihn! Pilatus aber sprach zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrieen übermäßig: Kreuzige ihn!

Lu 23,17-23 [Er mußte ihnen aber notwendig auf das Fest einen losgeben.] Die ganze Menge schrie aber zugleich und sagte: Hinweg mit diesem, gib uns aber den Barabbas los! Derselbe war wegen eines gewissen Aufruhrs, der in der Stadt geschehen war, und wegen eines Mordes ins Gefängnis geworfen. Pilatus rief ihnen nun wiederum zu, indem er Jesum losgeben wollte. Sie aber schrieen dagegen und sagten: Kreuzige, kreuzige ihn! Er aber sprach zum dritten Mal zu ihnen: Was hat dieser denn Böses getan? Ich habe keine Ursache des Todes an ihm gefunden; ich will ihn nun züchtigen und losgeben. Sie aber lagen ihm an mit großem Geschrei und forderten, daß er gekreuzigt würde. Und ihr [und der Hohenpriester] Geschrei nahm überhand.

Joh 18,39-40 ihr habt aber eine Gewohnheit, daß ich euch an dem Passah einen losgebe. Wollt ihr nun, daß ich euch den König der Juden losgebe? Da schrieen wiederum alle und sagten: Nicht diesen, sondern den Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber.


340. „Siehe, der Mensch!“



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 27,28-31a und sie zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel um. Und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt, und gaben ihm ein Rohr in seine Rechte; und sie fielen vor ihm auf die Knie und verspotteten ihn und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie spieen ihn an, nahmen das Rohr und schlugen ihn auf das Haupt. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an; und sie führten ihn hin, um ihn zu kreuzigen. - vgl. Mt 27,26

Mk 15,17-20a Und sie legen ihm einen Purpur an und flechten eine Dornenkrone und setzen sie ihm auf; und sie fingen an, ihn zu grüßen: Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie schlugen ihn mit einem Rohr auf das Haupt und spieen ihn an, und sie beugten die Knie und huldigten ihm. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an; und sie führten ihn hinaus, auf daß sie ihn kreuzigten. - vgl. Mk 15,15


Joh 19,1-15 Dann nahm nun Pilatus Jesum und ließ ihn geißeln. Und die Kriegsknechte flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und warfen ihm ein Purpurkleid um; und sie kamen zu ihm und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! und sie gaben ihm Backenstreiche. Und Pilatus ging wieder hinaus und spricht zu ihnen: Siehe, ich führe ihn zu euch heraus, auf daß ihr wisset, daß ich keinerlei Schuld an ihm finde. Jesus nun ging hinaus, die Dornenkrone und das Purpurkleid tragend. Und er spricht zu ihnen: Siehe, der Mensch! Als ihn nun die Hohenpriester und die Diener sahen, schrieen sie und sagten: Kreuzige, kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Nehmet ihr ihn hin und kreuziget ihn, denn ich finde keine Schuld an ihm. Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach [unserem] Gesetz muß er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat. Als nun Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr; und er ging wieder hinein in das Prätorium und spricht zu Jesu: Wo bist du her? Jesus aber gab ihm keine Antwort. Da spricht Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, daß ich Gewalt habe, dich loszugeben, und Gewalt habe, dich zu kreuzigen? Jesus antwortete: Du hättest keinerlei Gewalt wider mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überliefert hat, größere Sünde. Von da an suchte Pilatus ihn loszugeben. Die Juden aber schrieen und sagten: Wenn du diesen losgibst, bist du des Kaisers Freund nicht; jeder, der sich selbst zum König macht, spricht wider den Kaiser. Als nun Pilatus diese Worte hörte, führte er Jesum hinaus und setzte sich auf den Richterstuhl an einen Ort, genannt Steinpflaster, auf hebräisch aber Gabbatha. Es war aber Rüsttag des Passah; es war um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Siehe, euer König! Sie aber schrieen: Hinweg, hinweg! kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König, als nur den Kaiser.




341. Pilatus überliefert den Herrn Jesus, auf daß er gekreuzigt würde



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 27,24-26 Als aber Pilatus sah, daß er nichts ausrichtete, sondern vielmehr ein Tumult entstand, nahm er Wasser, wusch seine Hände vor der Volksmenge und sprach: Ich bin schuldlos an dem Blute dieses Gerechten; sehet ihr zu. Und das ganze Volk antwortete und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder! Alsdann gab er ihnen den Barabbas los; Jesum aber ließ er geißeln und überlieferte ihn, auf daß er gekreuzigt würde.

Mk 15,15 Da aber Pilatus der Volksmenge willfahren wollte, gab er ihnen den Barabbas los und überliefere Jesum, nach-dem er ihn hatte geißeln lassen, auf daß er gekreuzigt würde.

Lu 23,24-25 Pilatus aber urteilte, daß ihre Forderung geschehe. Er gab aber den los, der eines Aufruhrs und Mordes wegen ins Gefängnis geworfen war, welchen sie forderten; Jesum aber übergab er ihrem Willen.

Joh 19,16 Dann nun überlieferte er ihn denselben, auf daß er gekreuzigt würde. Sie aber nahmen Jesum hin und führten ihn fort.







342. Der Spott der Kriegsknechte



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 27,27-31a Dann nahmen die Kriegsknechte des Landpflegers Jesum mit in das Prätorium und versammelten über ihn die ganze Schar; und sie zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel um. Und sie floch-ten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt, und gaben ihm ein Rohr in seine Rechte; und sie fielen vor ihm auf die Knie und verspotteten ihn und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie spie-en ihn an, nahmen das Rohr und schlugen ihn auf das Haupt. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an; und sie führten ihn hin, um ihn zu kreuzigen.

Mk 15,16-20a Die Kriegsknechte aber führten ihn in den Hof hinein, das ist das Prätorium; und sie rufen die ganze Schar zusammen. Und sie legen ihm einen Purpur an und flechten eine Dornenkrone und setzen sie ihm auf; und sie fingen an, ihn zu grüßen: Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie schlugen ihn mit einem Rohr auf das Haupt und spieen ihn an, und sie beugten die Knie und huldigten ihm. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an; und sie führten ihn hinaus, auf daß sie ihn kreuzigten.


Joh 19,2-3 Und die Kriegs-knechte flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und warfen ihm ein Purpurkleid um; und sie kamen zu ihm und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! und sie gaben ihm Backenstreiche.





343. Der Weg nach Golgatha



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 27,31b-32 Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an; und sie führten ihn hin, um ihn zu kreuzigen. Als sie aber hinaus-gingen, fanden sie einen Menschen von Kyrene, mit Namen Simon; diesen zwangen sie, daß er sein Kreuz trüge. - vgl. Mt 27,38

Mk 15,20b-21 Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an; und sie führten ihn hinaus, auf daß sie ihn kreuzigten. Und sie zwingen einen Vorübergehenden, einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Felde kam, den Vater Alexanders und Rufus', daß er sein Kreuz trüge. - vgl. Mk 15,27

Lu 23,26-32 Und als sie ihn wegführten, ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Felde kam, und legten das Kreuz auf ihn, um es Jesu nachzutragen. Es folgte ihm aber eine große Menge Volks und Weiber, welche wehklagten und ihn bejammerten. Jesus wandte sich aber zu ihnen und sprach: Töchter Jerusalems, weinet nicht über mich, sondern weinet über euch selbst und über eure Kinder; denn siehe, Tage kommen, an welchen man sagen wird: Glückselig die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht gesäugt haben! Dann werden sie an-heben, zu den Bergen zu sagen: Fallet auf uns! und zu den Hügeln: Bedecket uns! Denn wenn man dies tut an dem grünen Holze, was wird an dem dürren geschehen? Es wurden aber auch zwei andere hingeführt, Übeltäter, um mit ihm hingerichtet zu werden.

Joh 19,17a Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus nach der Stätte, genannt Schädelstätte, die auf hebräisch Golgatha heißt, - vgl. Joh 19,18





344. Die Kreuzigung


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 27,33-37 Und als sie an einen Ort gekommen waren, genannt Golgatha, das heißt Schädelstätte, gaben sie ihm Essig mit Galle vermischt zu trinken; und als er es geschmeckt hatte, wollte er nicht trinken. Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los warfen. Und sie saßen und bewachten ihn daselbst. Und sie befestigten oben über seinem Haupte seine Beschuldigungsschrift: Dieser ist Jesus, der König der Juden. - vgl. Ps 22,19;
Mt 27,38+55-56

Mk 15,22-26 Und sie bringen ihn nach der Stätte Golgatha, was verdolmetscht ist Schädelstätte. Und sie gaben ihm Wein, mit Myrrhen vermischt, [zu trinken] er aber nahm es nicht. Und als sie ihn gekreuzigt hatten, verteilen sie seine Kleider, indem sie das Los über dieselben warfen, was jeder bekommen sollte. Es war aber die dritte Stunde, und sie kreuzigten ihn. Und die Überschrift seiner Beschuldigung war oben über geschrieben: Der König der Juden. - vgl. Ps 22,19;
Mk 15,27; Mk 14,40-41

Lu 23,33-34 Und als sie an den Ort kamen, der Schädelstätte genannt wird, kreuzigten sie daselbst ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken. Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie aber verteilten seine Kleider und warfen das Los darüber. - vgl. Ps 22,19; Lk 23,38+49

Joh 19,17b-27 Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus nach der Stätte, genannt Schädelstätte, die auf hebräisch Golgatha heißt, wo sie ihn kreuzigten, und zwei andere mit ihm, auf dieser und auf jener Seite, Jesum aber in der Mitte. Pilatus schrieb aber auch eine Überschrift und setzte sie auf das Kreuz. Es war aber geschrieben: Jesus, der Nazaräer, der König der Juden. Diese Überschrift nun lasen viele von den Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt; und es war geschrieben auf hebräisch, griechisch und lateinisch. Die Hohenpriester der Juden sagten nun zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden, sondern daß jener gesagt hat: Ich bin König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. Die Kriegsknechte nun nahmen, als sie Jesum gekreuzigt hatten, seine Kleider (und machten vier Teile, einem jeden Kriegsknecht einen Teil) und den Leibrock. Der Leibrock aber war ohne Naht, von oben an durchweg gewebt. Da sprachen sie zueinander: Laßt uns ihn nicht zerreißen, sondern um ihn losen, wessen er sein soll; auf daß die Schrift erfüllt würde, welche spricht: "Sie haben meine Kleider unter sich verteilt, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen." Die Kriegsknechte nun haben dies getan. Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, des Kleopas Weib, und Maria Magdalene. Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger, welchen er liebte, dabeistehen, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, dein Sohn! Dann spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich. - vgl. Ps 22,19



345. Am Kreuz verspottet, verhöhnt, gelästert


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 27,38-43 Alsdann werden zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken. Die Vorübergehenden aber lästerten ihn, indem sie ihre Köpfe schüttelten und sagten: Der du den Tempel abbrichst und in drei Tagen aufbaust, rette dich selbst. Wenn du Gottes Sohn bist, so steige herab vom Kreuze. Gleicherweise aber spotteten auch die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Er ist Israels König; so steige er jetzt vom Kreuze herab, und wir wollen an ihn glauben. Er vertraute auf Gott, der rette ihn jetzt, wenn er ihn begehrt; denn er sagte: Ich bin Gottes Sohn. – vgl. Ps 22,9; Mt 27,48+37

Mk 15,27-32a Und mit ihm kreuzigen sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. [Und die Schrift wurde erfüllt, welche sagt: "Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden".] Und die Vorübergehenden lästerten ihn, indem sie ihre Köpfe schüttelten und sagten: Ha! Der du den Tempel abbrichst und in drei Tagen aufbaust, rette dich selbst und steige herab vom Kreuze. Gleicherweise spotteten auch die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten untereinander und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Der Christus, der König Israels, steige jetzt herab vom Kreuze, auf daß wir sehen und glauben. Auch die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn. - vgl. Jes 53,12; Mk 15,36+26

Lu 23,35-38 Und das Volk stand und sah zu; es höhnten aber auch die Obersten [mit denselben] und sagten: Andere hat er gerettet; er rette sich selbst, wenn dieser der Christus ist, der Auserwählte Gottes! Aber auch die Kriegsknechte verspotteten ihn, indem sie herzutraten, ihm Essig brachten und sagten: Wenn du der König der Juden bist, so rette dich selbst! Es war aber auch eine Überschrift über ihm [geschrieben] in griechischen und lateinischen und hebräischen Buchstaben: Dieser ist der König der Juden. - vgl. Lk 23,33

vgl.

Joh 19,18

Joh 19,29

Joh 19,19





346. Die zwei Schächer



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 27,44 Auf die-selbe Weise schmäh-ten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren.

Mk 15,32b Der Christus, der König Israels, steige jetzt herab vom Kreuze, auf daß wir sehen und glauben. Auch die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn.

Lu 23,39-43 Einer aber der gehenkten Übeltäter lästerte ihn und sagte: Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns! Der andere aber antwortete und strafte ihn und sprach: Auch du fürchtest Gott nicht, da du in demselben Gericht bist? Und wir zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan. Und er sprach zu Jesu: Gedenke meiner, [Herr] wenn du in deinem Reiche kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein.





347. Der Tod des Herrn Jesus



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 27,45-54 Aber von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde; um die neunte Stunde aber schrie Jesus auf mit lauter Stimme und sagte: Eli, eli, lama sabachthani? das ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Als aber etliche der Dastehenden es hörten, sagten sie: Dieser ruft den Elias. Und alsbald lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn. Die Übrigen aber sagten: Halt, laßt uns sehen, ob Elias kommt, ihn zu retten! Jesus aber schrie wiederum mit lauter Stimme und gab den Geist auf. Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriß in zwei Stücke, von oben bis unten; und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Grüfte taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt; und sie gingen nach seiner Auferweckung aus den Grüften und gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen. Als aber der Hauptmann und die mit ihm Jesum bewachten, das Erdbeben sahen und das, was geschah, fürchteten sie sich sehr und sprachen: Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn! - vgl. Ps 22,2

Mk 15,33-39 Als es aber die sechste Stunde war, kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde; und zur neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme [und sagte]: Eloi, Eloi, lama sabachthani? was verdolmetscht ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Und als etliche der Dabeistehenden es hörten, sagten sie: Siehe, er ruft den Elias. Es lief aber einer und füllte einen Schwamm mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn und sprach: Halt, laßt uns sehen, ob Elias kommt, ihn herabzunehmen. Jesus aber gab einen lauten Schrei von sich und verschied. Und der Vorhang des Tempels zerriß in zwei Stücke, von oben bis unten. Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüber dabeistand, sah, daß er also schrie und verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn! - vgl. Ps 22,2

Lu 23,44-48 Es war aber um die sechste Stunde; und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Und die Sonne ward verfinstert, und der Vorhang des Tempels riß mitten entzwei. Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist! Und als er dies gesagt hatte, verschied er. Als aber der Hauptmann sah, was geschah, verherrlichte er Gott und sagte: Fürwahr, dieser Mensch war gerecht. Und alle die Volksmengen, die zu diesem Schauspiel zusammengekommen waren, schlugen sich, als sie sahen, was geschehen war, an die Brust und kehrten zurück. - vgl. Ps 31,6; Lk 23,36

Joh 19,28 Danach, da Jesus wußte, daß alles schon vollbracht war, spricht er, auf daß die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet! Es stand nun daselbst ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysop und brachten ihn an seinen Mund. Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! und er neigte das Haupt und übergab den Geist. - vgl. Ps 69,22








348. Zeugen der Kreuzigung



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 27,55-56 Es waren aber daselbst viele Weiber, die von ferne zusahen, welche Jesu von Galiläa nachgefolgt waren und ihm gedient hatten; unter welchen Maria Magdalene war und Maria, Jakobus' und Joses' Mutter, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.

Mk 15,40-41 Es waren aber auch Weiber, die von ferne zusahen, unter welchen auch Maria Magdalene war und Maria, Jakobus' des Kleinen und Joses' Mutter, und Salome, welche auch, als er in Galiläa war, ihm nachfolgten und ihm dienten; und viele andere, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgekommen waren.

Lu 23,49 Aber alle seine Bekannten standen von ferne, auch die Weiber, die ihm von Galiläa nachgefolgt waren, und sahen dies.

Joh 19,25-27 Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, des Kleopas Weib, und Maria Magdalene. Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger, welchen er liebte, dabeistehen, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, dein Sohn! Dann spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich.






349. Seine Seite durchbohrt



Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 19,31-37 Die Juden nun baten den Pilatus, damit die Leiber nicht am Sabbath am Kreuze blieben, weil es Rüsttag war (denn der Tag jenes Sabbaths war groß) daß ihre Beine gebrochen und sie abgenommen werden möchten. Da kamen die Kriegsknechte und brachen die Beine des ersten und des anderen, der mit ihm gekreuzigt war. Als sie aber zu Jesu kamen und sahen, daß er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Kriegsknechte durchbohrte mit einem Speer seine Seite, und alsbald kam Blut und Wasser heraus. Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahrhaftig; und er weiß, daß er sagt, was wahr ist, auf daß auch ihr glaubet. Denn dies geschah, auf daß die Schrift erfüllt würde: "Kein Bein von ihm wird zerbrochen werden". Und wiederum sagt eine andere Schrift: "Sie werden den anschauen, welchen sie durchstochen haben." s.2 Mo 12,46; 4 Mo 9,12;Ps 34,21; Sach 12,10










350. Das Begräbnis des Herrn



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 27,57-61 Als es aber Abend geworden war, kam ein reicher Mann von Arimathia, namens Joseph, der auch selbst ein Jünger Jesu war. Dieser ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, daß ihm der Leib übergeben würde. Und Joseph nahm den Leib und wickelte ihn in reine, feine Leinwand, und legte ihn in seine neue Gruft, die er in dem Felsen ausgehauen hatte; und er wälzte einen großen Stein an die Tür der Gruft und ging hinweg. Es waren aber daselbst Maria Magdalene und die andere Maria, die dem Grabe gegenüber saßen.

Mk 15,42-47 Und als es schon Abend geworden, (dieweil es Rüsttag war, welches der Vorsabbath ist) kam Joseph von Arimathia, ein ehrbarer Ratsherr, der auch selbst das Reich Gottes erwartete, und ging kühn zu Pilatus hinein und bat um den Leib Jesu. Pilatus aber wunderte sich, daß er schon gestorben sei; und er rief den Hauptmann herzu und fragte ihn, ob er schon lange gestorben sei. Und als er es von dem Hauptmann erfuhr, schenkte er dem Joseph den Leib. Und er kaufte feine Leinwand, nahm ihn herab und wickelte ihn in die feine Leinwand und legte ihn in eine Gruft, die aus einem Felsen gehauen war; und er wälzte einen Stein an die Tür der Gruft. Aber Maria Magdalene und Maria, Joses' Mutter, sahen zu, wo er hingelegt wurde. - vgl. Mk 16,1

Lu 23,50-56 Und siehe, ein Mann, mit Namen Joseph, der ein Ratsherr war, ein guter und gerechter Mann, - dieser hatte nicht eingewilligt in ihren Rat und in ihre Tat, von Arimathia, einer Stadt der Juden, der [auch selbst] das Reich Gottes erwartete; dieser ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Und als er ihn abgenommen hatte, wickelte er ihn in feine Leinwand und legte ihn in eine in Felsen gehauene Gruft, wo noch nie jemand gelegen hatte. Und es war Rüsttag, und der Sabbath brach an. Es folgten aber die Weiber nach, welche mit ihm aus Galiläa gekommen waren, und besahen die Gruft und wie sein Leib hineingelegt wurde. Als sie aber zurückgekehrt waren, bereiteten sie Spezereien und Salben; und den Sabbath über ruhten sie nach dem Gebot.

Joh 19,38-42 Nach diesem aber bat Joseph von Arimathia, der ein Jünger Jesu war, aber aus Furcht vor den Juden ein verborgener, den Pilatus, daß er den Leib Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Er kam nun und nahm den Leib Jesu ab. Es kam aber auch Nikodemus, der zuerst bei Nacht zu Jesu gekommen war, und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe, bei hundert Pfund. Sie nahmen nun den Leib Jesu und wickelten ihn in leinene Tücher mit den Spezereien, wie es bei den Juden Sitte ist, zum Begräbnis zuzubereiten. Es war aber an dem Orte, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten, und in dem Garten eine neue Gruft, in welche noch nie jemand gelegt worden war. Dorthin nun, wegen des Rüsttags der Juden, weil die Gruft nahe war, legten sie Jesum.




351. Die Wache am Grab



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 27,62-66 Des folgenden Tages aber, der nach dem Rüsttage ist, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus und sprachen: Herr, wir haben uns erinnert, daß jener Verführer sagte, als er noch lebte: Nach drei Tagen stehe ich wieder auf. So befiehl nun, daß das Grab gesichert werde bis zum dritten Tage, damit nicht etwa seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volke sagen: Er ist von den Toten auferstanden; und die letzte Verführung wird ärger sein als die erste. Pilatus [aber] sprach zu ihnen: Ihr habt eine Wache; gehet hin, sichert es, so gut ihr es wisset. Sie aber gingen hin und sicherten, nachdem sie den Stein versiegelt hatten, das Grab mit der Wache.








XVII. Die Auferstehung



352. Die Frauen am Grab



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 28,1-8 Aber spät am Sabbath, in der Dämmerung des ersten Wo-chentages, kam Maria Magdalene und die andere Maria, um das Grab zu besehen. Und siehe, da geschah ein großes Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam aus dem Himmel hernieder, trat hinzu, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Sein Ansehen aber war wie der Blitz, und sein Kleid weiß wie Schnee. Aber aus Furcht vor ihm bebten die Hüter und wurden wie Tote. Der Engel aber hob an und sprach zu den Weibern: Fürchtet ihr euch nicht, denn ich weiß, daß ihr Jesum, den Gekreuzigten, suchet. Er ist nicht hier, denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommet her, sehet die Stätte, wo der Herr gelegen hat, und gehet eilends hin und saget seinen Jüngern, daß er von den Toten auferstanden ist; und siehe, er geht vor euch hin nach Galiläa, daselbst werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. Und sie gingen eilends von der Gruft hinweg mit Furcht und großer Freude, und liefen, es seinen Jüngern zu verkünden. - vgl. Mt 26,32; Mt 28,10

Mk 16,1 Und als der Sabbath vergangen war, kauften Maria Magdalene und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Spezereien, auf daß sie kämen und ihn salbten. Und sehr früh am ersten Wochentage kommen sie zur Gruft, als die Sonne aufgegangen war. Und sie sprachen zueinander: Wer wird uns den Stein von der Tür der Gruft wälzen? Und als sie aufblickten, se-hen sie, daß der Stein weggewälzt ist; denn er war sehr groß. Und als sie in die Gruft eintraten, sahen sie einen Jüngling zur Rechten sitzen, angetan mit einem weißen Gewande, und sie entsetzten sich. Er aber spricht zu ihnen: Entsetzet euch nicht; ihr suchet Jesum, den Nazare-ner, den Gekreuzigten. Er ist aufer-standen, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hingelegt hat-ten. Aber gehet hin, saget seinen Jüngern und Petrus, daß er vor euch hingeht nach Galiläa; daselbst wer-det ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Und sie gingen hinaus und flohen von der Gruft. Denn Zit-tern und Bestürzung hatte sie ergrif-fen, und sie sagten niemand etwas, denn sie fürchteten sich. - vgl. Mk 14,28

Lu 24,1-12 An dem ersten Wochentage aber, ganz in der Frühe, kamen sie zu der Gruft und brachten die Spezereien, die sie bereitet hatten. Sie fanden aber den Stein von der Gruft weggewälzt; und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht. Und es geschah, als sie darüber in Verlegen-heit waren, siehe, da standen zwei Männer in strahlenden Kleidern bei ihnen. Als sie aber von Furcht erfüllt wurden und das Angesicht zur Erde neigten, sprachen sie zu ihnen: Was suchet ihr den Lebendigen unter den Toten? Er ist nicht hier, sondern ist auferstanden. Gedenket daran, wie er zu euch geredet hat, als er noch in Galiläa war, indem er sagte: Der Sohn des Menschen muß in die Hände sündi-ger Menschen überliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen. Und sie gedachten an seine Worte; und sie kehrten von der Gruft zurück und verkün-digten dies alles den Elfen und den übrigen allen. Es waren aber die Maria Magdalene und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter, und die übrigen mit ihnen, welche dies zu den Aposteln sagten. Und ihre Reden schienen vor ihnen wie ein Märchen, und sie glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zu der Gruft; und sich hineinbückend, sieht er die leinenen Tücher allein liegen, und er ging weg nach Hause und verwunderte sich über das, was geschehen war. - Lk 23,56

Joh 20,1 An dem ersten Wochentage aber kommt Maria Magdalene früh, als es noch finster war, zur Gruft und sieht den Stein von der Gruft weggenommen. Sie läuft nun und kommt zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn aus der Gruft weggenommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Da ging Petrus hinaus und der andere Jünger, und sie gingen zu der Gruft. Die beiden aber liefen zusammen, und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst zu der Gruft; und sich vornüberbückend, sieht er die leinenen Tücher liegen; doch ging er nicht hinein. Da kommt Simon Petrus, ihm folgend, und ging hinein in die Gruft und sieht die leinenen Tücher liegen, und das Schweißtuch, welches auf seinem Haupte war, nicht bei den leinenen Tüchern liegen, sondern besonders zusammengewickelt an einem Orte. Dann ging nun auch der andere Jünger hinein, der zuerst zu der Gruft kam, und er sah und glaubte. Denn sie kannten die Schrift noch nicht, daß er aus den Toten auferstehen mußte. Es gingen nun die Jünger wieder heim. Maria aber stand bei der Gruft, draußen, und weinte. Als sie nun weinte, bückte sie sich vornüber in die Gruft und sieht zwei Engel in weißen Kleidern sitzen, einen zu dem Haupte und einen zu den Füßen, wo der Leib Jesu gelegen hatte. Und jene sagen zu ihr: Weib, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Weil sie meinen Herrn weggenommen, und ich nicht weiß, wo sie ihn hingelegt haben. - vgl. Mt 20,17-18







353. Der Herr Jesus erscheint den Frauen



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 28,9-10 Als sie aber hingingen, es seinen Jüngern zu verkünden, siehe, da kam Jesus ihnen entgegen und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten herzu, umfaßten seine Füße und huldigten ihm. Da spricht Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht; gehet hin, verkündet meinen Brüdern, daß sie hingehen nach Galiläa, und daselbst werden sie mich sehen. - vgl. Mt 28,7-8; Mt 26,32

Mk 16,9-11 [Als er aber früh am ersten Wochentage auferstanden war, erschien er zuerst der Maria Magdalene, von welcher er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Diese ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, welche trauerten und weinten. Und als jene hörten, daß er lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie es nicht. - vgl. Mk 16,7; Mk 14,28

Lu 24,10-11 Es waren aber die Maria Magdale-ne und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter, und die übrigen mit ihnen, welche dies zu den Aposteln sagten. Und ihre Reden schienen vor ihnen wie ein Märchen, und sie glaubten ihnen nicht.

Joh 20,14-18 Als sie dies gesagt hatte, wandte sie sich zurück und sieht Jesum stehen; und sie wußte nicht, daß es Jesus sei. Jesus spricht zu ihr: Weib, was weinst du? Wen suchst du? Sie, in der Meinung, es sei der Gärtner, spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich werde ihn wegholen. Jesus spricht zu ihr: Maria! Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf hebräisch: Rabbuni! das heißt Lehrer. Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu [meinem] Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, und zu meinem Gott und eurem Gott. Maria Magdalene kommt und verkündet den Jüngern, daß sie den Herrn gesehen, und er dies zu ihr gesagt habe.





354. Der Bericht der Wache



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 28,11-15 Während sie aber hingingen, siehe, da kamen etliche von der Wache in die Stadt und verkündeten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Und sie versammelten sich mit den Ältesten und hielten Rat; und sie gaben den Soldaten Geld genug und sagten: Sprechet: Seine Jünger kamen bei Nacht und stahlen ihn, während wir schliefen. Und wenn dies dem Landpfleger zu Ohren kommen sollte, so werden wir ihn zufriedenstellen und machen, daß ihr ohne Sorge seid. Sie aber nahmen das Geld und taten, wie sie unterrichtet worden waren. Und diese Rede ist bei den Juden ruchbar geworden bis auf den heutigen Tag.












355. Der Herr erscheint den Emmaus-Jüngern


Mt

Mk

Lu

Joh


Mk 16,12-13 Nach diesem aber offenbar-te er sich zweien aus ihnen in einer anderen Gestalt, wäh-rend sie wan-delten, als sie aufs Land gingen. Und diese gingen hin und ver-kündeten es den übrigen; auch denen glaubten sie nicht.

Lu 24,13-35 Und siehe, zwei von ihnen gingen an selbigem Tage nach einem Dorfe, mit Namen Emmaus, sechzig Stadien von Jerusalem entfernt. Und sie unterhielten sich miteinander über alles dieses, was sich zugetragen hatte. Und es geschah, indem sie sich unterhielten und miteinander überlegten, daß Jesus selbst nahte und mit ihnen ging; aber ihre Augen wurden gehalten, damit sie ihn nicht erkennten. Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr wandelnd miteinander wechselt, und seid niedergeschlagen? Einer aber, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der einzige, der in Jerusalem weilt und nicht weiß, was in ihr geschehen ist in diesen Tagen? Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das von Jesus, dem Nazaräer, der ein Prophet war, mächtig im Werk und Wort vor Gott und dem ganzen Volke; und wie ihn die Hohenpriester und unsere Obersten überlieferten, um zum Tode verurteilt zu werden, und ihn kreuzigten. Wir aber hofften, daß er der sei, der Israel erlösen solle. Doch auch bei alledem ist es heute der dritte Tag, seitdem dies geschehen ist. Aber auch etliche Weiber von uns haben uns außer uns gebracht, die am frühen Morgen bei der Gruft gewesen sind, und, als sie seinen Leib nicht fanden, kamen und sagten, daß sie auch ein Gesicht von Engeln gesehen hätten, welche sagen, daß er lebe. Und etliche von denen, die mit uns sind, gingen zu der Gruft und fanden es so, wie auch die Weiber gesagt hatten; ihn aber sahen sie nicht. Und er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen und trägen Herzens, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht der Christus dies leiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und von Moses und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in allen Schriften das, was ihn betraf. Und sie nahten dem Dorfe, wohin sie gingen; und er stellte sich, als wolle er weitergehen. Und sie nötigten ihn und sagten: Bleibe bei uns, denn es ist gegen Abend, und der Tag hat sich schon geneigt. Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, als er mit ihnen zu Tische lag, nahm er das Brot und segnete es; und als er es gebrochen hatte, reichte er es ihnen. Ihre Augen aber wurden aufgetan, und sie erkannten ihn; und er wurde ihnen unsichtbar. Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er auf dem Wege zu uns redete, [und] als er uns die Schriften öffnete? Und sie standen zur selbigen Stunde auf und kehrten nach Jerusalem zurück. Und sie fanden die Elfe und die mit ihnen waren versammelt, welche sagten: Der Herr ist wirklich auferweckt worden und dem Simon erschienen. Und sie erzählten, was auf dem Wege geschehen war, und wie er von ihnen erkannt worden war an dem Brechen des Brotes.




356. Der Herr erscheint Seinen Jüngern (Thomas abwesend)


Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 18,18

Mt 16,19

vgl.

Mk 16,14

Lu 24,36-43 Während sie aber dieses redeten, stand er selbst in ihrer Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! Sie aber erschraken und wurden von Furcht erfüllt und meinten, sie sähen einen Geist. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr bestürzt, und warum steigen Gedanken auf in euren Herzen? Sehet meine Hände und meine Füße, daß ich es selbst bin; betastet mich und sehet, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß ich habe. Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Füße. Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? Sie aber reichten ihm ein Stück gebratenen Fisch [und von einer Honigscheibe]; und er nahm und aß vor ihnen.

Joh 20,19 Als es nun Abend war an jenem Tage, dem ersten der Woche, und die Türen, wo die Jünger waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und stand in der Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. [Jesus] sprach nun wiederum zu ihnen: Friede euch! Gleichwie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch. Und als er dies gesagt hatte, hauchte er in sie und spricht zu ihnen: Empfanget den Heiligen Geist! Welchen irgend ihr die Sünden vergebet, denen sind sie vergeben, welchen irgend ihr sie behaltet, sind sie behalten.





357. Der Herr erscheint Seinen Jüngern (Thomas anwesend)



Mt

Mk

Lu

Joh






Joh 20,24-29 Thomas aber, einer von den Zwölfen, genannt Zwilling, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Es sei denn, daß ich in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meine Finger in das Mal der Nägel lege, und lege meine Hand in seine Seite, so werde ich nicht glauben. Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum drinnen und Thomas bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und stand in der Mitte und sprach: Friede euch! Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig. Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig sind, die nicht gesehen und geglaubt haben!




358. Der Herr offenbart sich den Elfen, als sie zu Tische lagen



Mt

Mk

Lu

Joh


Mk 16,14-18 Nachher, als sie zu Tische lagen, offenbarte er sich den Elfen und schalt ihren Unglauben und ihre Herzenshärtigkeit, daß sie denen, die ihn auferweckt gesehen, nicht geglaubt hatten. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in die ganze Welt und prediget das Evangelium der ganzen Schöpfung. Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Diese Zeichen aber werden denen folgen, welche glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden, werden Schlangen aufnehmen, und wenn sie etwas Tödliches trinken, so wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.






359. Der Herr erscheint den Jüngern in Galiläa



Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 28,16-20 Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa, an den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. Und als sie ihn sahen, warfen sie sich vor ihm nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus trat herzu und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Gehet [nun] hin und machet alle Nationen zu Jüngern, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.

vgl.

Mk 16,14-18


vgl.

Joh 14,23






360. Der Herr offenbart sich den Jüngern am See von Tiberias


Mt

Mk

Lu

Joh



vgl.

Lk 5,1-11

Joh 21,1-14 Nach diesem offenbarte Jesus sich wiederum den Jüngern am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber also: Simon Petrus und Thomas, genannt Zwilling, und Nathanael, der von Kana in Galiläa war, und die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus spricht zu ihnen: Ich gehe hin fischen. Sie sprechen zu ihm: Auch wir gehen mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen in das Schiff; und in jener Nacht fingen sie nichts. Als aber schon der frühe Morgen anbrach, stand Jesus am Ufer; doch wußten die Jünger nicht, daß es Jesus sei. Jesus spricht nun zu ihnen: Kindlein, habt ihr wohl etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sprach zu ihnen: Werfet das Netz auf der rechten Seite des Schiffes aus, und ihr werdet finden. Da warfen sie es aus und vermochten es vor der Menge der Fische nicht mehr zu ziehen. Da sagt jener Jünger, welchen Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr. Simon Petrus nun, als er hörte, daß es der Herr sei, gürtete das Oberkleid um (denn er war nackt) und warf sich in den See. Die anderen Jünger aber kamen in dem Schifflein, (denn sie waren nicht weit vom Lande, sondern bei zweihundert Ellen) und zogen das Netz mit den Fischen nach. Als sie nun ans Land ausstiegen, sehen sie ein Kohlenfeuer liegen und Fisch darauf liegen und Brot. Jesus spricht zu ihnen: Bringet her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt. Da ging Simon Petrus hinauf und zog das Netz voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig, auf das Land; und wiewohl ihrer so viele waren, zerriß das Netz nicht. Jesus spricht zu ihnen: Kommt her, frühstücket. Keiner aber von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? da sie wußten, daß es der Herr sei. Jesus kommt und nimmt das Brot und gibt es ihnen, und gleicherweise den Fisch. Dies ist schon das dritte Mal, daß Jesus sich den Jüngern offenbarte, nachdem er aus den Toten auferweckt war.




XVIII. Das Ende der Evangelien



361. Der Abschlußbericht von Markus


Mt

Mk

Lu

Joh


Mk 16,9-20 [Als er aber früh am ersten Wochentage auferstanden war, erschien er zuerst der Maria Magdalene, von welcher er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Diese ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, welche trauerten und weinten. Und als jene hörten, daß er lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie es nicht. Nach diesem aber offenbarte er sich zweien aus ihnen in einer anderen Gestalt, während sie wandelten, als sie aufs Land gingen. Und diese gingen hin und verkündeten es den übrigen; auch denen glaubten sie nicht. Nachher, als sie zu Tische lagen, offenbarte er sich den Elfen und schalt ihren Unglauben und ihre Herzenshärtigkeit, daß sie denen, die ihn auferweckt gesehen, nicht geglaubt hatten. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in die ganze Welt und prediget das Evangelium der ganzen Schöpfung. Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Diese Zeichen aber werden denen folgen, welche glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden, werden Schlangen aufnehmen, und wenn sie etwas Tödliches trinken, so wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden. Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Jene aber gingen aus und predigten allenthalben, indem der Herr mitwirkte und das Wort bestätigte durch die darauf folgenden Zeichen.]






362. Der Abschlußbericht von Matthäus: Der Missionsbefehl


(vgl. Nr. 359)


Mt

Mk

Lu

Joh

Mt 28,16-20 Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa, an den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. Und als sie ihn sahen, warfen sie sich vor ihm nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus trat herzu und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Gehet [nun] hin und machet alle Nationen zu Jüngern, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.







363. Der Abschlußbericht von Lukas: Des Herrn letzte Worte und seine Himmelfahrt



Mt

Mk

Lu

Joh


vgl.

Mk 16,15

Mk 16,19

Lu 24,44 Er sprach aber zu ihnen: Dies sind die Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden muß, was über mich geschrieben steht in dem Gesetz Moses' und den Propheten und Psalmen. Dann öffnete er ihnen das Verständnis, um die Schriften zu verstehen, und sprach zu ihnen: Also steht geschrieben, und also mußte der Christus leiden und am dritten Tage auferstehen aus den Toten, und in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden allen Nationen, anfangend von Jerusalem. Ihr aber seid Zeugen hiervon; und siehe, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch. Ihr aber, bleibet in der Stadt, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe. Er führte sie aber hinaus bis nach Bethanien und hob seine Hände auf und segnete sie. Und es geschah, indem er sie segnete, schied er von ihnen und wurde hinaufgetragen in den Himmel. Und sie warfen sich vor ihm nieder und kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude; und sie waren allezeit im Tempel, Gott lobend und preisend.





364. Der Abschlußbericht von Johannes



Mt

Mk

Lu

Joh




Joh 20,30-31 Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor seinen Jüngern getan, die nicht in diesem Buche geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, auf daß ihr glaubet, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und auf daß ihr glaubend Leben habet in seinem Namen.







365. Anhang zum Johannesevangelium: Der Herr Jesus am See von Tiberias



Mt

Mk

Lu

Joh

vgl.

Mt 26,30-35

Mt 16,28

vgl.

Mk 14,26-31

Mk 9,1

vgl.

Lk 22,39

Lk 22,31-34

Lk 9,27


Joh 21,1-25 Nach diesem offenbarte Jesus sich wiederum den Jüngern am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber also: Simon Petrus und Thomas, genannt Zwilling, und Nathanael, der von Kana in Galiläa war, und die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus spricht zu ihnen: Ich gehe hin fischen. Sie sprechen zu ihm: Auch wir gehen mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen in das Schiff; und in jener Nacht fingen sie nichts. Als aber schon der frühe Morgen anbrach, stand Jesus am Ufer; doch wußten die Jünger nicht, daß es Jesus sei. Jesus spricht nun zu ihnen: Kindlein, habt ihr wohl etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sprach zu ihnen: Werfet das Netz auf der rechten Seite des Schiffes aus, und ihr werdet finden. Da warfen sie es aus und vermochten es vor der Menge der Fische nicht mehr zu ziehen. Da sagt jener Jünger, welchen Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr. Simon Petrus nun, als er hörte, daß es der Herr sei, gürtete das Oberkleid um (denn er war nackt) und warf sich in den See. Die anderen Jünger aber kamen in dem Schifflein, (denn sie waren nicht weit vom Lande, sondern bei zweihundert Ellen) und zogen das Netz mit den Fischen nach. Als sie nun ans Land ausstiegen, sehen sie ein Kohlenfeuer liegen und Fisch darauf liegen und Brot. Jesus spricht zu ihnen: Bringet her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt. Da ging Simon Petrus hinauf und zog das Netz voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig, auf das Land; und wiewohl ihrer so viele waren, zerriß das Netz nicht. Jesus spricht zu ihnen: Kommt her, frühstücket. Keiner aber von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? da sie wußten, daß es der Herr sei. Jesus kommt und nimmt das Brot und gibt es ihnen, und gleicherweise den Fisch. Dies ist schon das dritte Mal, daß Jesus sich den Jüngern offenbarte, nachdem er aus den Toten auferweckt war. Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn Jonas', liebst du mich mehr als diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich dich lieb habe. Spricht er zu ihm: Weide meine Lämmlein. Wiederum spricht er zum zweiten Male zu ihm: Simon, Sohn Jonas', liebst du mich? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich dich lieb habe. Spricht er zu ihm: Hüte meine Schafe. Er spricht zum dritten Male zu ihm: Simon, Sohn Jonas', hast du mich lieb? Petrus wurde traurig, daß er zum dritten Male zu ihm sagte: Hast du mich lieb? und sprach zu ihm: Herr, du weißt alles; du erkennst, daß ich dich lieb habe. Jesus spricht zu ihm: Weide meine Schafe. Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und wandeltest, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und hinbringen, wohin du nicht willst. Dies aber sagte er, andeutend, mit welchem Tode er Gott verherrlichen sollte. Und als er dies gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach. Petrus wandte sich um und sieht den Jünger nachfolgen, welchen Jesus liebte, der sich auch bei dem Abendessen an seine Brust gelehnt und gesagt hatte: Herr, wer ist es, der dich überliefert? Als nun Petrus diesen sah, spricht er zu Jesu: Herr, was soll aber dieser? Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach. Es ging nun dieses Wort unter die Brüder aus: Jener Jünger stirbt nicht. Und Jesus sprach nicht zu ihm, daß er nicht sterbe, sondern: Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Dieser ist der Jünger, der von diesen Dingen zeugt und der dieses geschrieben hat; und wir wissen, daß sein Zeugnis wahr ist. Es sind aber auch viele andere Dinge, die Jesus getan hat, und wenn diese alle einzeln niedergeschrieben würden, so würde, dünkt mich, selbst die Welt die geschriebenen Bücher nicht fassen.

- vgl. Joh 18,1; Joh 16,32; Joh 13,36-38; Joh 8,51-52